Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Ökonomen rechnen mit 45-Stunden-Woche

Innenpolitik Ökonomen rechnen mit 45-Stunden-Woche

olga64
olga64
Mitglied

Re: Ökonomen rechnen mit 45-Stunden-Woche
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaligesMitglied38 vom 27.10.2010, 09:34:05
Stephan - Sie sind mit Sicherheit nicht der einzige in diesem Forum, der "Personal führte" - ich persönlich hielt es immer lieber mit einem Team von Mitarbeitern und dem Spruch "fordern und fördern". Das klappte bei mir über Jahrzehnte sehr gut - Kontakt zu meinen ehemaligen Mitarbeitern habe ich noch heute, was mich freut.
Aufgrund des demographischen Faktors werden wir um längere Zeiten nicht rumkommen. Und der Traum der Deutschen - vorneweg z.B. Herr Seehofer - dass zuerst die hiesigen Arbeitslosen gefördert werden sollten, dürfte nicht realisierbar sein.
Oder wie sollte es gehen, dass Hauptschulabrecher zu Experten auf dem IT-Sektor oder zu Ingenieuren internationaler Ausprägung "geschult" werden? Wenn dies überhaupt möglich ist, dauert es mindestens 10 Jahre und damit ist unserer Industrie nicht geholfen, die sofort Lösungen benötigt. Wenn diese in Deutschland nicht geboten werden, wandert die Industrie eben ab - so einfach ist dies und sollte auch von Senioren, die andere Bedingungen während ihrer Berufstätigkeit vorgefunden haben, verstanden und akzeptiert werden. Olga
ehemaligesMitglied38
ehemaligesMitglied38
Mitglied

Re: Ökonomen rechnen mit 45-Stunden-Woche
geschrieben von ehemaligesMitglied38
als Antwort auf olga64 vom 27.10.2010, 15:55:53
Richtig, so sehe ich das auch

Re: Ökonomen rechnen mit 45-Stunden-Woche
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 27.10.2010, 15:55:53
Manchem fällt es eben schwer von seinen „ehernen Grundsätzen abzurücken“, macht ja auch nichts. Nicht jeder ist flexibel.

Dass die jüngeren weniger und die Alten mehr werden ist schon eine sichere Sache.
Leider hat sich das noch nicht bei den Arbeitgebern herumgesprochen.
Wenn ich mich richtig erinnere ist der Prozentsatz der über 58 bzw.60 jährigen im Daimler – Benz Konzern 0.8%.
Da wurden die älteren immerhin noch zu verhältnismäßig „humanen“ Bedingungen nach Hause geschickt (für mich wirkt es wie entsorgt).

Der Prozentsatz von über 60 Järigen die noch arbeiten ist ca.9%.

Warum ? Weil ab 50 Jahre kaum Chance mehr besteht einen Arbeitsplatz zu bekommen. Nicht weil alle nicht mehr arbeiten wollen! Gerade hier gibt es viele motivierte Menschen.
Die gleichen Manager fordern dann die Rente mit frühestens 67 Jahren, besser mit 75Jahren. Das senkt die Lohnnebenkosten und °"optimiert2 die Gewinne. Und natürlich noch die 45 Stunden Woche!

Noch etwas zu dem angeblichen Mangel an Ingenieuren..
Ein Großteil (Insider sprechen von 60%-80%) der Stellenanzeigen für Ingenieure sind nichts anderes als Werbung und sollen dadurch ein positives Bild des Unternehmens zeigen. Stellenanzeigen sind eben billiger als Werbung.
Aus diesen Anzeigen entsteht dann keine Neueinstellung.aber es wird dann weitergestöhnt über den großen Mangel.

Es fehlen heute außerdem die Facharbeiter die früher durch die Industrie und Arbeitgeber nicht ausgebildet wurden. Welch ein Wunder.

Also sehe ich keinen Grund für eine Verlängerung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 45 Std. Das würde die Fehlzeiten erhöhen und die Effektivität senken. Was heute in 38 oder 40 Std. erledigt wird zieht sich dann eben auf 45 Std hin. Wem bringt das etwas?

Es muss um in der Zukunft bestehen zu können mehr ausgebildet werden. Sicherlich hat das Bildungssytem noch große Defizite.

Das ganze Gezeter mit den längeren Arbeitszeiten soll ohnehin nur den Weg für billige ausländische Arbeitnehmer freimachen!

Es gibt hier schon noch Potential genug. Um das zu aktivieren ist Kreativität gefragt und nicht "alte eherne Grundsätze" aus den 50er Jahren.

Da bin ich gerade im Internet noch drüber gestolpert, passt dazu.

Zitat:
Er ist Deutschlands bester Azubi im Fach „Mediengestalter Bild und Ton“. Freitag bekommt er die Ehrung als Landesbester in NRW, im Dezember wird ihn Arbeitsministerin Ursula von der Leyen in Berlin auszeichnen. Doch einen Job findet Michael Reininghaus (26) trotzdem nicht.

Anzeige

ehemaligesMitglied38
ehemaligesMitglied38
Mitglied

Re: Ökonomen rechnen mit 45-Stunden-Woche
geschrieben von ehemaligesMitglied38
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.10.2010, 18:30:54
Tja, was waeren wir ohne unsere Kreativen, die verbiesterten, rueckwaertsdenkenden und verknoecherten Realisten den rechten Weg zu weisen sich bemuessigt fuehlen

Re: Ökonomen rechnen mit 45-Stunden-Woche
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.10.2010, 18:30:54
Danke, Halli, für deine sehr interessanten und intelligenten Beiträge.
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Ökonomen rechnen mit 45-Stunden-Woche
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Gegen eine 45-Stunden-Woche ist nichts einzuwenden - wenn denn die dann fälligen zusätzlichen Stunden inklusive Zuschläge für Überstunden bezahlt werden.

Lohnräuber

Das aber ist für die Unternehmer und für ihre Rechenknechte (die sich als Forscher tarnen) und für die von den Unternehmern bestallte schwarz-gelbe Regierung der Horror. Sie wollen die 45-Stunden-Woche OHNE zusätzlichen Lohn.

--
Wolfgang

Anzeige

peter25
peter25
Mitglied

Re: Ökonomen rechnen mit 45-Stunden-Woche
geschrieben von peter25
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.10.2010, 18:30:54

Wenn ich mich richtig erinnere ist der Prozentsatz der über 58 bzw.60 jährigen im Daimler – Benz Konzern 0.8%.
Da wurden die älteren immerhin noch zu verhältnismäßig „humanen“ Bedingungen nach Hause geschickt (für mich wirkt es wie entsorgt).

Die gleichen Manager fordern dann die Rente mit frühestens 67 Jahren, besser mit 75Jahren. Das senkt die Lohnnebenkosten und °"optimiert2 die Gewinne. Und natürlich noch die 45 Stunden Woche!

Es fehlen heute außerdem die Facharbeiter die früher durch die Industrie und Arbeitgeber nicht ausgebildet wurden. Welch ein Wunder.

Also sehe ich keinen Grund für eine Verlängerung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 45 Std. Das würde die Fehlzeiten erhöhen und die Effektivität senken. Was heute in 38 oder 40 Std. erledigt wird zieht sich dann eben auf 45 Std hin. Wem bringt das etwas?

Es muss um in der Zukunft bestehen zu können mehr ausgebildet werden. Sicherlich hat das Bildungssytem noch große Defizite.

Das ganze Gezeter mit den längeren Arbeitszeiten soll ohnehin nur den Weg für billige ausländische Arbeitnehmer freimachen!
geschrieben von halli



Ich nehme mal an, das Du den vorzeitigen Ruhestand(Vorruhestandsregelung) meinst bei DB.
Das ältere gehen können und dafür ein jüngerer eingestellt wird,an sich eine gute Sache.
Aber der Haken daran ist oder war,wer hat das bezahlt?
Die "Entsorgung"hat zu ca.2/3 der Arbeitgeber und zu 1/3 der Steuerzahler(Arbeitsamt)bezahlt.Dem Staat sind auch Sozialabgaben in imenser Höhe entgangen.Weil ein jüngerer weniger Monatslohn bekommt,wie ein älterer.Nach meiner Meinung hätte für ein alter der geht zwei junge eingestellt werden müssen,dann wären die Sozialabgaben konstant geblieben...aber so, ein Minus für den Staat.

Das Rentenalter 67 wurde doch durch SPD/Grüne heraufgesetzt, mit dem Hintergrund...so lange arbeitet doch keiner.Die Menschen gehen doch früher in Rente mit Abschlägen,was ja einer Rentenkürzung gleich kommt. Das war gewollt.

Wenn Arbeitgeber jetzt erst merken das Facharbeiter Mangelware werden oder sind,daran sind sie selber Schuld.Die Ausbildungsplätze sind in den letzten Jahren um ca.50% wenn nicht noch mehr abgebaut wurden.
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Ökonomen rechnen mit 45-Stunden-Woche
geschrieben von schorsch
als Antwort auf peter25 vom 27.10.2010, 20:27:04
@: ...Das Rentenalter 67 wurde doch durch SPD/Grüne heraufgesetzt..."

Interessant. Könntest du uns einen Link zum Beweis suchen?
peter25
peter25
Mitglied

Re: Ökonomen rechnen mit 45-Stunden-Woche
geschrieben von peter25
als Antwort auf schorsch vom 28.10.2010, 10:53:56
@: ...Das Rentenalter 67 wurde doch durch SPD/Grüne heraufgesetzt..."

Interessant. Könntest du uns einen Link zum Beweis suchen?



Entschuldigung.............Union/SPD
olga64
olga64
Mitglied

Re: Ökonomen rechnen mit 45-Stunden-Woche
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.10.2010, 19:05:18
Lohnräuber

Das aber ist für die Unternehmer und für ihre Rechenknechte (die sich als Forscher tarnen) und für die von den Unternehmern bestallte schwarz-gelbe Regierung der Horror. Sie wollen die 45-Stunden-Woche OHNE zusätzlichen Lohn.

--
Wolfgang[/quote]

Auch an Ihnen scheint spurlos vorbeizugehen, dass die Industrie-Arbeitsplätze (also jene, wo "Lohn" bezahlt wird) seit Jahrzehnten schwinden. Sie werden entweder durch Technik (also ohne Menschen mit Urlaubsanspruch oder Krankheitsrisiko) ersetzt oder in andere Länder verlagert, wo das Lohngefüge sowieso um ein Vielfaches niedriger ist als bei uns.
Wer heute in den Firmen im administrativen Bereich arbeitet, kann in den meisten Fällen schon auf mindestens 45 Stunden verweisen; anschliessend sind diese Leute dann über PC und Handy weiter erreichbar. DAfür verdienen sie gut und grossenteils machen sie es auch gerne. Dies ist für ein Exportland wie Deutschland auch sehr wichtig. Wenn es bei uns Abend wird, wird es woanders Tag - die Vernetzung muss einfach klappen.
Und wer sich heute schon Gedanken macht, ob für die wenigen, verbleibenden Lohnempfänger auch "zusätzlicher Lohn" weiterbezahlt wird- hat vieles nicht verstanden. Olga

Anzeige