Innenpolitik Ohne Titel

sarahkatja
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Ohne Titel
geschrieben von sarahkatja
Wien
Um die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu sichern, befürwortet der EU-Energiekommissar Günther Oettinger die Gewinnung von Schiefer-Gas nach amerikanischem Vorbild, in der Branche Fracking genannt. "Wir brauchen in Europa die Option des Fracking, zumindest als Drohung gegen Putin", sagte Oettinger auf der Handelsblatt-Tagung Energiewirtschaft am Montag in Wien. Russland ist bislang wichtigster Gaslieferant in der Europäischen Union. Noch liefert das von Wladimir Putin regierte Land vier Fünftel des Gases.
olga64
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Re: Ohne Titel
geschrieben von olga64
als Antwort auf sarahkatja vom 12.11.2013, 22:23:46
In zwei Jahren wird es nicht mehr Russland sein, sondern die USA. Diese werden Russland und auch die Länder des Nahen Ostens mit den Exporten übertreffen und müssen auch ihren Eigenbedarf nicht mehr anderweitig decken. Dies hat viele Vorteile - m.E. dürften sich auch diverse Kriege erübrigen.
In Deutschland soll weiter geprüft werden - so bin ich informiert. Auch das ist richtig - damit ist ja keine Entscheidung vorweggenommen; ausserdem dürfte unser potentielles Vorkommen sehr klein sein.
Aber macht es überhaupt einen Unterschied, ob wir selbst Fracking betreiben oder solche Rohstoffe aus Ländern beziehen, wo es so betrieben wird? Letztendlich wird auch der deutsche Mensch Wert darauf legen, seine Wohnung möglichst billig zu heizen. Olga
clara
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Re: Ohne Titel
geschrieben von clara
als Antwort auf sarahkatja vom 12.11.2013, 22:23:46
Hoffentlich bleiben CDU und SPD bei ihrem Entschluss, für Deutschland kein Fracking zuzulassen. Durch diese Methode sinken die Energiekosten zwar für kurze Zeit, aber nur nachhaltige Energieformen sind auf Dauer effizient und müssen gefördert werden. Dann muss Europa auch vor Russland keine Angst haben, wie Oetinger versucht, den Europäern einzureden.

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/3807906/fracking-wird-in-deutschland-verboten.html

Sarahkatja, der Thementitel ist etwas unglücklich gewählt.

Clara

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olga64
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Re: Ohne Titel
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 13.11.2013, 17:42:00
Clara - aber auch Kohle usw. sollten nicht länger gefördert werden diese wirklichen Umweltverschmutzer.
Und ist es nicht heuchlerisch, aus verständlichen Argumenten dagegen zu sein und dann das "Extrakt" doch zu beziehen, weil es billig ist und benötigt wird? So unter dem Motto - wir schützen unser Umfeld, was mit dem anderen passiert, interessiert uns nicht. Olga
Re: Ohne Titel
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 13.11.2013, 17:46:08
ich denke der Link passt zum Thema Olga!!ÖL und GAS
clara
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Re: Ohne Titel
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 13.11.2013, 17:46:08
Olga, in Deutschland kann Gas aus Fracking nur für 13 Jahre gefördert werden. Darin, für diese kurze Zeit die bisher nicht bekannten, aber laut einiger Experten wahrscheinlichen Risiken einer größeren Umweltgefährdung einzugehen, sehe ich keinen Sinn.
Die ebenfalls nicht nachhaltige Kohleförderung geht auch ihrem Ende entgegen. Ich wiederhole mich, dass es ein Fehler war, lange Jahrzehnte nur auf Atomkraft zu setzen. Wenn aber nun alle Kräfte daran gesetzt werden, Windkraft, Photovoltaik u.ä. zu fördern, auch unter mittelfristig höheren Kosten für Verbraucher, kann die Heuchelei enden und die BRD sogar an Exporten dieser Techniken verdienen.

Clara

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sarahkatja
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Re: Ohne Titel
geschrieben von sarahkatja
als Antwort auf olga64 vom 13.11.2013, 17:46:08
Hallo Olga,
so weit ich unterrichtet bin, ist fracking in Nordrhein/Wstfalen noch verboten. Geforscht wird, da nicht geklärt ist, welche Folgen Erdverschiebungen und
welche Gefahren das Herauslösen und das Fördern des Gases mitsichbringen.U.a. besteht die Gefahr der Verseuchung des Grundwassers.

Mit dem Gas strömen aus den 600 mtr.Tiefen giftige Chemikalien, Bakterien, salzhaltiges Wasser und Radioaktivität nach oben, welche getrennt als Sondermüll entsorgt werden müßen und in riesigen Behältern aufgefangen werden.

Das Vorkommen dieser aus Millionen von Jahren aus Ton – Schieferablagerungen gebildete Gas zu fördern, würde bedeuten, dass zur Erschließung und Förderung zu diesen Gebieten Straßen gebaut, und große Bohrtürme aufgestellt werden müßten.
Weder die Gefahren der Gas - Förderung noch ihre Beherrschbarkeit sind geklärt.

Dieses Gas würde für Deutschland ca.15 Jahre reichen.

Die Zerstörung der Umwelt steht in keinem Verhältnis zu dem Ertrag,
der in Deutschland längst nicht so groß ist wie in den USA, Latein Amerika, Rußland.

Ich halte die Welt für verrückt. Der Mensch glaubt, dass er sich alles aneignen kann, ohne die Folgen zu bedenken, die derartige Eingriffe mitsichbringen müssen.

Der weltweite Energie Hunger, der nicht durch die Förderung erneuerbarer Energien gedeckt wird, sondern durch
Abhängigkeit fossiler Energien, treibt die Erderwärmung von erstrebten 2° Celsius auf 3,5° Celsius.

Die erneuerbaren Energien wurden bisher weltweit mit 101 Milliarden Dollar Subventionen gefördert, die alten fossilen Energien mit 544 Milliarden Dollar.

Fracking ein Riesengeschäft für die Energie Konzerne, für die Um – und Nachwelt eine Riesen – Sauerei.

Sarahkatja
olga64
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Re: Ohne Titel
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 13.11.2013, 18:18:35
Auch bei den erneuerbaren Energien läuft vieles schief - warum erst jetzt die gewaltigen Subventionen für Fotovoltaik und Windenergie abgebaut werden, ist mir ein Rätsel.
Inwieweit Fracking auch für Deutschland mal ein grosses Thema wird, können wir sicher heute nicht beurteilen. Es geht ja um die Zukunft, auch um die Zukunft von Unternehmen, die immerhin Hunderttausenden von Menschen Arbeit geben. Wandern diese alle aus in Länder, wo sie Energie billiger bekommen (z.B. in die USA) werden wir dies alles nicht mehr bezahlen können, was wir aus ethisch-politisch-korrekten Gründen so gerne hätten.
Auch unsere Nachfolgegeneration sollte hier ein gehöriges Wort mitzusprechen haben - es ist ja deren Zukunft und nicht unsere. Ich wiederhole mich aber gerne: was nützt es, wenn wir diese Energien dann doch einsetzen, weil wir sie importieren? Das wäre doch wieder mal die berühmte deutsche Heuchelei. Olga
clara
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Re: Ohne Titel
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 14.11.2013, 16:00:35
Auch bei den erneuerbaren Energien läuft vieles schief - warum erst jetzt die gewaltigen Subventionen für Fotovoltaik und Windenergie abgebaut werden, ist mir ein Rätsel.
Olga

Ich denke, weil die Subventionen für erneuerbare Energie ein Ausgleich für die jahrzehntelange fast alleinige Förderung von AKWs sein sollten. Und auch, damit schnell mit dem Aufbau von alternativen, nachhaltigen Energieformen begonnen werden konnte, was ohne finanzielle Anreize schwieriger gewesen wäre. Bei den Koalitionsverhandlungen ist dies ein wichtiges Thema, das nicht ganz leicht zu lösen ist. Die CDU möchte in absehbarer Zeit sämtliche Subventionen in diesem Bereich streichen und die marktwirtschaftlichen Gesetze wirken lassen. Ob dies in diesem Fall gut geht, weiß ich nicht, es ist wohl auch nicht vorhersehbar. Die Ökobranche ist verständlicher Weise skeptisch.

Olga, in der Frage Fracking - ja oder nein - werden wir wohl keinen Konsens erreichen, weil Ihre und meine Prioritäten verschieden gelagert sind.

Clara
qilin
qilin
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Re: Ohne Titel
geschrieben von qilin
als Antwort auf clara vom 14.11.2013, 19:06:03
Zur Frage 'Fracking' habe ich in einem Forum - weiß nicht mehr ob hier oder anderswo - einen interessanten (und IMHO recht vernünftigen) Vorschlag gelesen:
"Diese Option sollten wir uns offen halten, aber nicht vorschnell umsetzen. Wenn die herkömmlichen Fördermethoden in absehbarer Zeit nicht mehr viel bringen, wird Öl und Gas immer teurer - und die Gefahren oder Nicht-Gefahren von Fracking immer abschätzbarer - dann ist die bessere Zeit für eine Entscheidung..."

() qilin

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