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Innenpolitik ORF wird wieder einmal zensiert

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ORF wird wieder einmal zensiert
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Die Nacht der langen Zensurmesser hat begonnen. Die österreichische Medienbehörde untersagt dem ORF 39 Web-Auftritte bei Facebook. Als Begründung konnte ich nur herauslesen, das es verboten ist.

Der Standard: Ö3 bis "ZiB": Medienbehörde verbietet ORF 39 Facebook-Seiten
und
Der Standard: Die komplette Liste der verbotenen ORF-Seiten auf Facebook

Vielleicht können unsere Austria-Mitglieder etwas dazu schreiben? Sie sind ja immerhin näher dran.

Der Bescheid der Medienbehörde im vollen Wortlaut: http://images.derstandard.at/2012/02/02/Bescheid_SozialeNetzwerke.pdf

Wann ist Deutschland und Schweiz dran?
Mitglied_5ccaf87
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Re: ORF wird wieder einmal zensiert
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.02.2012, 09:03:51
Ein Kommentar bei Futurezone.at: ORF: Facebook-Auftritte gesetzeswidrig

Futurezone musste übrigens auch vor einem Jahr aus dem ORF ausgegliedert werden und wird nun von einem Fan betrieben.
ehemaligesMitglied28
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Re: ORF wird wieder einmal zensiert
geschrieben von ehemaligesMitglied28
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.02.2012, 09:50:05
"Weil das ORF-Gesetz Verlinkungen mit sozialen Netzwerken ausdrücklich nur ausnahmsweise für aktuelle Berichterstattung erlaubt, schließt die Behörde: "..., und dass eigene Auftritte des ORF im Rahmen sozialer Netzwerke überhaupt nicht in Betracht kommen."

Wo du da Zensur rausliest...

(Und JEDEN Facebook-Auftritt einer "staatlichen" Behörde muss man eig. ablehnen)

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Re: ORF wird wieder einmal zensiert
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied28 vom 03.02.2012, 11:45:02
Du wirst doch nicht etwa behaupten wollen, das die verantwortlichen Mitarbeiter des ORF bisher gegen geltende Gesetze verstoßen haben. Das sollte man schon beweisen können. Falls du die verlinkten Beiträge richtig gelesen hast, existiert kein solcher Passus im Medienvertrag. Der ORF wird in die Berufung gehen. Blos mal so zur Kenntnisnahme: zeitwort.at: ZiB-Redaktion - Das Protest-Video, damit du weißt was in der schönen Alpenrepublik aktuell abgeht.
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Re: ORF wird wieder einmal zensiert
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.02.2012, 20:14:06
Nun, ich denke, dass hier kein direkter Zusammenhang mit dem Protestvideo besteht. Die ORF-Mitarbeiter dürfen ja als Privatpersonen weiterhin diese social networks benutzen, die in diesem jüngsten Fall der direkten Einflußnahme durch die SPÖ so wirkungsvoll waren.

Es handelt sich hier eher um einen Kampf der Zeitungen (vertreten von VÖZ) um Leserschaft und Werbeeinnahmen, der ja bereits existentielle Züge angenommen hat.


dazu zwei Links:

Artikel in der PRESSE: Social-Media Verbot - Opposition und SPÖ für Aufhebung?


Artikel in der PRESSE: Der ORF darf nicht auf Facebook sein?

ehemaligesMitglied28
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Re: ORF wird wieder einmal zensiert
geschrieben von ehemaligesMitglied28
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.02.2012, 20:14:06
Du wirst doch nicht etwa behaupten wollen, das die verantwortlichen Mitarbeiter des ORF bisher gegen geltende Gesetze verstoßen haben.

Nicht ICH, die Behörde.
PS: Da könnt' ich dir noch GANZ andere Autoritäten nennen,die schon mal gegen bestehende Gesetze verstoßen haben...
Das sollte man schon beweisen können. Falls du die verlinkten Beiträge richtig gelesen hast, existiert kein solcher Passus im Medienvertrag.
Überlassen wir DAS den Gerichten?

PS: du schuldest mir noch eine Antwort, was das mit "Zensur" zu tun hätte?

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Re: ORF wird wieder einmal zensiert
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.02.2012, 21:04:23
Der ORF und die VÖZ (Vereinigung österreichischer Zeitungen) hatten eine gesetzliche Vereinbarung: Mehr Werbung im ORF dafür keine Futurezone (war sehr gut und anerkannt, wurde bereits an den KURIER verkauft)+ Online-Foren + Facebook.

Armin Wolf, das ist der ORF-Frontmann beim vergangenen Kampf gegen die Einflußnahme der SPÖ auf den ORF im twitter:
[i]"Pressefreiheit ist die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten." - Paul Sethe (1964) und offenbar das Motto des VÖZ.
[/indent]
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Keine direkte Zensur, NUR Machtbeschneidung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.02.2012, 13:30:03
Hier ist auf youtube ein Beitrag zu den Social Media von einer kurzen Fernsehsenung (ORF Kulturmontag, 03.05.2010), der den Kampf von Printmedien um die Erklärungshohheit und Geld m.M. nach gut und einfach darstellt.
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Das ist nun keineswegs ein rein österr. Phänomen, sondern auch Sprengstoff in England, Schweiz und auch in Deutschland.
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Re: Keine direkte Zensur, NUR Machtbeschneidung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.02.2012, 09:03:10
"Schöne" Umschreibung im geänderten Subject. Es geht also, und das habe ich dem Video entnommen, den Journalisten und Medien zu untersagen, mit ihren Konsumenten auf direkten Weg zu kommunizieren. Damit wird die Meinung der "Leit"medien zum Dogma erhoben.

Ich will mal ein aktuelles Beispiel nennen:
Derzeit werden wir in allen Medien mit der Meldung überschüttet, das Russland und China die Syrien-Resolution des UNO-Sicherheitsrates mit ihrem Veto verhindert haben. Welche Meinung sollen wir uns jetzt bilden, wenn uns die zum Veto führenden Gründe vorenthalten werden? Ich habe schon bei meiner Regionalpresse nachgefragt: http://tinyurl.com/88lh9lo! Dürfen wir sie nicht wissen? Wir sind also auf alternative und inoffizielle Informationsquellen wie Blogs, Twitter und Facebook angewiesen.

Vielleicht wird das jetzt von meinen Kritikern verstanden.
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Re: Keine direkte Zensur, NUR Machtbeschneidung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.02.2012, 10:56:20
Ich verstehe dich schon, hinterwaeldler, und ich gebe dir in deiner Einschätzung der Bedeutund von Sozial-Media absolut recht.

Nur, dieser Machtkampf wird eben zwischen Zeitungen, die für ihr Überleben fürchten und auf Werbeeinnahmen angewiesen sind, und einer öffentlichen Rundfunkanstalt, die sich zum gr. Teil über Zwangsbeiträge finanziert, ausgetragen.

Es geht m.M. nicht darum, dass die Sozial-media nun zensiert werden; es sollte der öffentlich finanzierte ORF nicht zusätzlich auf Facebook und twitter Kundenanteile wegschnappen.
Die ORF-Mitarbeiter, denen man ja eine persönliche Teilnahme nicht verbieten kann, fügen auf twitter eine entsprechende Notiz bei.

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Aber es stimmt, hinterwaeldler, letztendlich und im weiteren Sinn ist es Zensur, wenn einer Anstalt öffentlichen Rechts wie der ORF es ist, untersagt ist, Facebookseiten zu betreiben.

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