Innenpolitik Organspende

sellma
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Mitglied

RE: Organspende
geschrieben von sellma
als Antwort auf dutchweepee vom 04.04.2019, 16:59:44

          Ich würde gern Organspender werden, ohne mit der Wimper zu zucken.
          Leiser kann keiner meine Organe gebrauchen .    Schade aber auch!!!
         
             Sellma
 

RE: Organspende
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Meine Nichte heisst Paula und wurde vor einem Jahr glückliche Mutter eines kleinen Jungen, Sie ist jetzt 24 Jahre jung und lebt mit ihrem Mann Jovo in den USA. Paula wurde mit der fatalen Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose geboren und ab dem 15. Lebensjahr gehörte das Beatmungsgerät zu ihrem ständigen Begleiter, Tag und Nacht- Das zerbrechliche Mädchen konnte sich keinen Traum wie Eisprinzessin, reitende Amazone oder Kunstturnerin erfüllen und lebte stets mit dem Tod im Nacken.

Es wurde immer schlimmer, aber da stand Paula zum Glück  bereits auf der Transplantationsliste. Dann endlich, mit 19 Jahren,bekam sie eine neue Lunge, Keiner, der nicht in ihrem direkten Umfeld lebt oder / und gefühlsmässig stark mit ihr verbunden ist, kann sich auch nur annähernd vorstellen, durch welche tiefen dunklen Täler diese junge Frau gegangen ist und was sie alles mitmachen musste- aber sie hat ihr Ziel nie aus den Augen verloren. Nicht ihr berufliches und nicht ihr privates. Ihre erste Liebe zerbrach in der schwersten Zeit ihrer Krankheit, der junge Mann hielt das - sicher verständlich - einfach nicht mehr aus und drohte selbst daran zu zerbrechen. Aber sie lernte Jovo kennen, den Bruder einer Mitpatientin. Da eine Schwangerschaft für Mutter und Kind nach der Transplantation ein sehr hohes Risiko gewesen wären, entschied man sich für eine Leihmutterschaft. - mit ihrer eigenen Eizelle. Sie und ihr Mann sind also die leiblichen Eltern. Wer diese glückliche junge Frau heute sieht, ahnt nicht einmal ansatzweise, was sie hinter sich hat und dass sie ihr Leben der Organspende eines anderen jungen Menschen zu verdanken hat.Ihr ist das sehr bewusst und sie sagt stets, dass sie besonders achtsam leben müsse und auf ihre Gesundheit aufpassen müsse - das sei sie vor allem dem Spender der Lunge schuldig.
Warum ich das alles schreibe..man sollte das Thema auch einmal aus der Sicht von Menschen betrachten, die dringend auf ein Spenderorgan warten und auf Spender angewiesen sind.
Womit sich Mukoviszidosepatienten auseinandersetzen müssen, welche Entscheidungen sie treffen müssen und was auf sie zukommt, kann man hier nachlesen...
Mukoviszidose e.V.


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