Innenpolitik pleitegeier DDR

adam
adam
Mitglied

Re: pleitegeier DDR
geschrieben von adam
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 22.01.2012, 10:38:33
Der erste frust überkam mich, als ich unter vorspiegelung meinen traumberuf zu bekommen zur armee gelockt wurde, mir als das platzte mit knast gedroht wurde, wenn ich nicht antrat und später mein wunschstudium, das mir wiederum versprochen wurde, auch nicht bekam.
geschrieben von gram


@gram,

das ist für mich als Altbundesrepublikaner interessant. Ich war als Wehrpflichtiger bei der Bundeswehr als ich die Zusage für einen Studienplatz bekam und wurde für den Studienbeginn freigestellt, damit ich keine Zeit verliere.

--

adam
mulde
mulde
Mitglied

Re: pleitegeier DDR
geschrieben von mulde
Gram -- siehst Du das unterscheidet uns!
Du kommst aus einer Familie mt bürgerliher Tradition - die schon im Ansatz gegen alles "sozialistisches im Prinzip war (ist in meinen
Augn und verständnis durchaus normal!
Nur eben das Du alles DDR mäßige innerlich abgelehnt hast.
Der Mensch ist eben das Produkt seiner Umgebung

Bei mir steht da etwa anderes Ich komme aus einer tiefroten Familie, so
wie Du stolz auf Deine Großeltern bist- so stolz bin ich auf meine Eltern.
Vater Landkind hat es bis Zimmererpolier gebracht und immer antifaschistisch geprägt einschließ Gestapohaft ich selbst wurde von der
"Gestapo Leuten" n´mehrfach in den "Allerwertesten getreten und das ala
10 jährigen Jungen nur weil ich nicht sagen konnte wo sich der Vater versteckt hatte!
Für mich war die DDR eine wirkliche Befreiung und dazu stehe ich auch heute noch!
Alles was ich heute bin (auch gwesen) habe ich im 2. Bildungsweg erworben
Weil immer Kollegen und Freunde da waren die den Lödderbuben die "Richtung zeigten!
Solche Ex Kollegen und private Freunde habe auch heute noch!
Das heißt jedoch nicht, das ich ein Einheit Deutschlands negieren würde
Nein niemals Nur Klein "mulde" hatte da andere Vorstellungen!
Als das was da heute mit den Menschen gemacht wird!
Ja durch meine Tätigkeit in de Berufsausbildung konnte / mußte ich eine menge Reisen tun- meinst Du uns stank die eingeschränkte Reisefreiheit nicht an?
Wir merkten wohl was da so "schieflief" Die plötzliche Zementknappheit
mit Tschernopiel z.Bs.
Oder obwohl nicht allzuweit entfernt unsere Baustellen waren haben wir das ganze erst Tage später erfahren!
Meinst Du wir haben da artig den Mund gehalten -- mitnichten wir kannten
unsere "Pappeheimer" Wir haben nicht provoziert nein es wurde argumentiert und das sehr Konträ!
Bei diesen und noch einigen anderern Dingen in der DDR waren wir für
Änderungen ja aber immer Für die Beibehaltung der Grundidee!
Und das lieber Gram ist das was un beide grundlegend unterscheidet!
Heute mit meinen Glücklich vebrachten 80 Jahr bin ich gelassener
nur lasse ich mir meinen Lebenslauf nicht Zerdiskutieren
meint mulde
Denk mal darüber nach!
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: pleitegeier DDR
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf mulde vom 22.01.2012, 12:09:08
Hallo Mulde, Du irrst schon wieder und wenn Du auf familientraditionen anspringst, mein gott, dann hätten alle kinder deren eltern mal Nazis waren auch die tradirion waren sollen...oder?
Der teil meiner familie, der im Westen gelandet war, war auch nicht einfach bürgerlich sondern normal und relativ unpolitisch.
Der teil meiner familie, der bewußt im Osten war, war dunkelrot und da ich nicht ständig die selben parolen aus ND, Rundfunk und FS noch zu hause hören wollte, habe ich meinen verstand eingeschaltet und die agitation mal mit der praxis verglichen und angefangen einige dinge zu hinterfragen.
Das hat mir sicher nicht geschadet, meiner "karriere" im Osten schon.
Aber das ist glücklicherweise vorbei, nur leider, früher wäre mir lieber gewesen.

Anzeige

EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: pleitegeier DDR
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf adam vom 22.01.2012, 12:08:41
Hallo Adam, die DDR hatte als gegengewicht zur bundeswehr und "zur verteidigung" eine armee, zunächst aus freiwilligen gegründet.
So richtig freiwillig wollten nicht viele und so bestand die freiwillgenarmee zunächst aus "bearbeiteten" arbeitern und leuten, die sonst nicht gerade leuchten auf dem arbeitsmarkt waren.
Da kam man auf die idee oberschüler (gymnasiasten) anzuwerben, mit dem versprechen sie nach ende der dienstzeit auf die gewünschte uni zu delegieren.
Damit hat man einige eingefangen und mich nachdem sich mein berufswunsch als "klebstoff" erwies, versucht ruhig zu stellen.
Ironie der geschichte, den studienplatz (außenhandel)bekam ich trotzdem nicht, nachdem mein vater sich vom maurer zum büroangestellten hochgearbeitet hatte, meine mutter als sekretärin arbeitete und ich demzufolge kein arbeiter-oder bauernkind war und nicht mal in der partei.
Zweite ironie der geschichte, als ich später beim studium einer anderen fachrichtung im marxismus-leninismusunterricht, es ging um die machtmittel des staates und die freiwilligenarmee meinte, daß die einführung der wehrpflicht kommen muß, da die armee, ich kam ja gerade von dort, unzureichend besetzt und nicht schlagkräftig ist, sollte ich exmatrikuliert werden.
Mein seminarlehrer hatte das beantragt, weil ich die jugend der DDR beleidigt hatte, die alle so klassenbewußt nur darauf brannten ihre heimat zu verteidigen.
Es gab einige versammlungen, auf denen ich mich öffentlich rechtfertigen sollte.
Der Exmatrikulation entging ich nur, weil ich in meinem studienjahr einer von zweien war, der überhaupt gedient hatte.
Dritte ironie der geschichte, einige zeit später wurde in der DDR die allgewine wehrpflicht gesetzlich eingeführt.
Als ich damit den seminarlehrer und die FDJ leitung, die mich exen wollten, konsultierte, konnte sich keiner erinnern
Meine note 4 in ML hat mich dann bis zum diplom begleitet und mir den durchschnitt versaut.
hugo
hugo
Mitglied

Re: pleitegeier DDR
geschrieben von hugo
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 22.01.2012, 17:26:07
Der teil meiner familie, der bewußt im Osten war, war dunkelrot und da ich nicht ständig die selben parolen aus ND, Rundfunk und FS noch zu hause hören wollte, habe ich meinen verstand eingeschaltet und die agitation mal mit der praxis verglichen und angefangen einige dinge zu hinterfragen.
geschrieben von gram


hm gram, na da hats Dich ja tatsächlich arg böse erwischt,,zu hause auch noch solchen Rotlichteinfluss,,und zu Weihnachten vermutlich ein Westpaket ?

Kein Wunder das Kleingram da hin und hergerissen und etwas verstört, verunsichert und vergnatzt wurde *g*

aber gram, so ähnlich gings wohl relativ Vielen aus unserer Generation.

Da hatte ich Glück oder wars Pech ? Meine Großeltern, die gerade alles verloren hatten (wie waren "Umsiedler") ließen natürlich kein gutes Haar an der Neuen Obrigkeit, der sie -warum auch immer- Ihre miese Situation zuschoben.

Kleinhugo (Vater, Bruder, Tanten und Cousinen z.g.T im Westen) stand da so ziemlich zwischen den Fronten, also in der Schule so, beim Pfarrer so und zu hause andersrum.

Als Kind und Jugendlicher macht man sich da wohl nicht so großartig politische Gedanken, falls man nicht nach außen und innen im überzeugtem Blauhemd rumlief und wer machte das damals schon ?

Da hatten die Lehrer noch etwas zu sagen -falls sie was sagten- und das fiel dann zumeist auf fruchtbaren Boden. Vermutlich wurde aus Deiner Klasse noch Niemand Jugendgeweiht, bei mir warens 1955 die ersten zwei, von ca 50.

Auf jeden Fall gings damals gewaltig vorwärts und das muss auch dem Uninteressiertesten aufgefallen sein,(man hatte ja keinen Vergleich),,,eine Preissenkung nach der anderen, die Arbeitszeit wurde immer kürzer, und Mittags kam so allmählich immer mehr und Besseres auf den Tisch, ohne das man noch ständig im Wald und auf den Feldern nach Wald-, und/oder Feldfrüchten suchen musste.

Das war wohl die Zeit meiner Prägung, denn ich hab das -aller späteren ideologischen Nachwendeumsturzversuchen (siehe Deine und ähnliche Einflussnahmen) zum Trotz- niemals vergessen woher ich komme *g*

Naja und wie das so ist, je besser es den Menschen geht, je mehr er bekommt und hat, desto schneller will er immer mehr,,,guckt stets begierig dorthin wo es echt oder vermutlich noch mehr gibt,,usw naja das kennste sicher,,

wann ist man schon mal so rundum richtig zufrieden,,,,da warste damals keine und bist wohl derzeit eine der relativ wenigen Ausnahmen,,aber denk dran, die Zufriedenheit macht träge und Unzufriedenheit ist Gift für den Fortschrift,, oder so ähnlich,,*g*

nur gut das soo viele verschiedene Biographien gibt,,für ein Forum wie dieses ist das sicher belebend

hugo




Anzeige