Innenpolitik Populisten

Martin Schulz, der SPD Kandidat für die Europa-Wahl beklagt, dass die Türkei, bzw. die Regierung der Türkei sich in dramatischer Weise von europäischen Grundwerten entfernt.

Lauthals verkündet er: "Die Türkei ist nicht EU beitrittsreif!"

Und weil das so ist, geht künftig die Busfertigung der MAN Gruppe in die nicht beitrittsfähige Türkei.

So wird man in Ankara die Fertigung von Bussen aufnehmen und die Montage-und Fertigungsbereiche in Plauen/Vogtland schließen.

Reisebusse für Russland aus der Türkei.

Na das ist doch motivierend für EU-Wähler, besonders im Vogtland.

Es stehen zwar Rückforderung über sächsische Fördermittel von mehrere Millionen Euro im Raum, doch diese werden bestimmt aus der Portokasse der EU an den Freistaat überwiesen.

Wenn Schulz gewählt wird.

Warten wir es ab!

Crimmscher

Ich wähle ihn nicht.....aber was macht das schon

Dass die Firma MAN so handelt, wie sie handelt, ist doch völlig normal für das Gesellschaftssystem, in dem wir leben. Es reagiert in Problemlagen nunmal abnormal und asozial.
Die Wirkprinzipien sind bekannt und in einfachen Worten bspw. Im Lehrbuch für Staatbürgerkunde Klasse 7 nachzulesen.

Was hat die Entscheidung von MAN mit der EU und mit Martin Schulz zu tun?

MAN entscheidet sich aufgrund vermuteter Standortvorteile für die Türkei. Das ist in unserem Wirtschaftssystem legitim. Die EU bzw. die europäischen Steuerzahler werden den Verlust für Sachsen mit Subventionen abmildern. Gäbe es die EU nicht, ginge es Gesamtdeutschland deutlich schlechter als heute. Ich finde, dass die EU völlig zu Unrecht immer nur geschmäht wird. Sie ist eine der tollsten Nachkriegskonstruktionen, die Wohlstand und den Frieden für fast ganz Europa gesichert hat.

Karl

DAnke Karl für die vernünftige Aussage. Global operierende Unternehmen entscheiden sich bei der Standortbestimmung zum einen, wo Personal effizient arbeitet (produktiv ist) und die Löhne nicht exorbitant hoch sind. Irgendjemand muss ja die Erzeugnisse dann kaufen und irgendwie müssen verlangte, günstige Preise kalkuliert werden können. Immer wichtiger ist verfügbare und bezahlbare Energie und da sieht es derzeit in Deutschland für die Zukunft sehr schlecht aus, weil keine klaren Aussagen getroffen werden, die die Unternehmen aber zwingend benötigen.
Ein weiterer wichtiger Grund für die Unternehmen ist, dorthin hinzugehen, wo die Kunden sind - und die Türkei ist nicht nur ein aufstrebendes Land mit einer recht "jungen" Bevölkerung, sondern liegt strategisch auch sehr günstig auf dem Weg nach Nah- und Fernost. Olga

Wie M. Schulz, positioniert sich auch J.C. Juncker gegen einen gegenwärtigen Beitritt der Türkei zur EU. Was ist daran populistisch? Läßt die Politik Erdogans, weg von den Beitrittsvoraussetzungen der EU, eine andere Position zu?

Im Übrigen schließe ich mich Karl und weitgehend auch Olga an.

Für Interessierte zwei Links:

RP-online....Juncker und Schulz gegen EU-Beitritt der Türkei

Handelsblatt....MAN-Busse kommen künftig aus der Türkei

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adam

Es ist schon interessant , wie hier der Neo-liberalismus in bezug auf die EU positiv bewertet wird , insbesondere von Welchen , die sonst sich für soziale Gerechtigkeit u.Ä.starkmachen.

Der Populismus der CDU zeigt sich deutlich in einem Werbe -Spot , in dem es , u.a. heißt ." Die EU ist gut für unser Land "...
dabei wird schamhaft der " Euro " weggelaßen.
Denn dieser bringt natürlich der Wirtschaft , insbesondere den Konzernen , große Gewinne.
Rettungsschirme werden aber auf ALLE umgelegt , wenn das mal " nicht gut für unser Land ( bzw.Konzerne ) ist ".
Daß diese Konzerne sich gerne Länder mit niedrigen Lohnkosten zur Profit-Maximierung ( schamhaft umschrieben mit " Absetzbarkeit von Produkten " ) suchen , liegt auf der Hand.
Daß dann diese EU-EURO-Zone für Viele in südlichen Ländern massive Arbeitslosigkeit ( vor allem der Jüngeren ) mit sich bringt , ist für Manche hier kein soziales Problem , sondern wohl " der Faulheit und Korruptheit dieser Leute , und auch der falschen Berufs-Ausbildung der Jungen geschuldet ".
Und daß in Deutschland ein "flächenhaft ausgeprägter Wohlstand für ALLE herrscht " , dürfte wohl nur für sehr Dumme nicht ironisch sein
Wenn das kein zynischer Populismus ist , mit Anspielung auf den üblicherweise vorherrschenden nationalen Egoismus ( " gut für unser Land " )....

" Die EU ist gut für unser Land "

Richtige Aussage!

UND - da hier der Begriff Populismus gleichgesetzt wird mit unrealistischen populären Versprechungen ( was nicht unbedingt der eigentlichen Bedeutung entspricht) - ist dieser Satz auf Wahlplakaten oder in Werbe-Spots NICHT populistisch.
Ob die EU für alle Staaten gut ist, ist eine andere Frage. In deinem Beispiel geht es aber um "unser Land".
Die EU hat die Staaten in Europa nach dem 2. Weltkrieg zusamenwachsen lassen, viele Vorteile gebracht, u.a. verhindert, dass die hunderte Jahre alten Feindschaften wieder Oberhand gewinnen konnten.
Allein das ist ein Riesenerfolg, der nicht vergessen werden darf.
Ulkigerweise sind einige der größten Feinde der EU gleichzeitig auch diejenigen, die die Vorteile "genüsslich" nutzen.
Damit wären dann viele der Parolen dieser Feinde der EU - typisch populistisch.

Ich habe mir gestern ( zwangsweise) die vielen Werbeplakate bei einem Ausflug nach Dresden anschauen "dürfen".
Da war massenweise Populismus bei. Ich erspare mir die Slogans und die dazugehörigen Parteien - es würde dir nicht gefallen.

Die Verlagerung der Produktion ist für die Region Vogtland ein höchst bedauerlicher Vorgang.
Der assoziiert doch aber nicht, daß MAN von der EU gesteuert ist und man nun diese Handlungsweisen durch entsprechendes Wahlverhalten beeinflussen kann.
lupus

Lupus!

Ein derartiger Vorgang hat aber Auswirkungen auf das Wahlverhalten der Betroffenen einer ganzen Region.

Er bereitet den Boden für Populisten und Populismus, egal aus welcher politischen Richtung .

Der Euro-Populismus eines Martin Schulz war und ist nach wie vor in den Beiträgen der Presse und den Leserkommentaren zu finden.

Ich verzichte hier irgendwelche Links zu setzen, weil es mir zu simpel erscheint.

Schulz ist ein Schönredner, wenn auch kein vollendeter Demagoge.

Crimmscher