Innenpolitik Rechte Gewalt nimmt zu

Elmos
Elmos
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Rechte Gewalt nimmt zu
geschrieben von Elmos
Gestern wurde die Kriminalstatistik für das letzte Jahr veröffentlicht.
Darin heisst es unter Anderem:

Die Zahl der politisch motivierten Straftaten ist 2014 erneut angestiegen. Insgesamt wurden 32.700 Straftaten (+3,3%) und 3.368 Gewalttaten (+18,3%) registriert. Die Zahl der politisch motivierten Gewalttaten hat seit Beginn der Erfassung 2001 einen absoluten Höchststand erreicht. Die Zahl der Straftaten im Bereich PMK-rechts liegt auf dem hohen Niveau des Vorjahres (17.020), die Zahl der rechtsmotivierten Gewalttaten ist überdurchschnittlich um 22,9% auf 1.029 angestiegen. Im Bereich PMK-links ist die Zahl der Straftaten gesunken (-6,5%), die Zahl der linksmotivierten Gewalttaten bleibt hingegen auf dem hohen Vorjahresniveau (1.664; +0,3%). Straftaten, die dem Bereich PMAK zugeordnet werden, haben sich 2014 fast verdreifacht (2.549, +191,6%); die Gewalttaten haben sich mehr als verdoppelt (390, +133,5%).
geschrieben von Kriminalstatistik des Bundes


Quelle

Das passt für mich auch sehr gut dazu, dass "Reporter ohne Grenzen" in ihrem diesjährigen Bericht die Meinungsfreiheit in Deutschland schlechter bewertete als zuvor, da Journalisten vor allem von rechten Gruppen oftmals auch körperlich attakiert würden.
Quelle

Komisch, dass dennoch die wenigstens Leute da irgendeine Parallele sehen, bei den gleichzeitigen Erstarken der rechten Gruppen hier, und immer noch die AfD als irgendwie echte "Alternative" ansehen.

Ich kriege von sowas Gänsehaut, macht euch das nicht Angst und Bange?

Liebe Grüße
Andrea
Femmefatale
Femmefatale
Mitglied

Re: Rechte Gewalt nimmt zu
geschrieben von Femmefatale
als Antwort auf Elmos vom 24.05.2016, 07:03:29
Angst nicht unbedingt, Andrea, denn Angst lähmt, und das ist das Letzte, was wir gebrauchen können, wie das Kaninchen vor der Schlange sitzen.
Besorgnis ist für mich der richtige Ausdruck.
Viel tun kann ich nicht, nur: meinen Mund aufmachen, und das mache ich, sobald mir jemand über den Weg läuft, der entsprechende Sachen von sich gibt.
Egal ob das im Wartezimmer von Ärzten ist oder im Bus, es gibt immer Menschen, die dort einfach ihre "rechte" Meinung in übelster Form hinaus plärren.

Nicht mit mir, sagt ff
Karl
Karl
Administrator

Re: Rechte Gewalt nimmt zu
geschrieben von Karl
als Antwort auf Femmefatale vom 24.05.2016, 07:19:16


Karl

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JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Rechte Gewalt nimmt zu
geschrieben von JuergenS
Haben wir in De Maiziere den richtigen Innenminister?

Der ist ja empört, als könne er da nichts dagegen tun.

Zum Beispiel gäbe es das Instrument Innenminister_Konferenz.
Edita
Edita
Mitglied

Re: Rechte Gewalt nimmt zu
geschrieben von Edita
als Antwort auf Elmos vom 24.05.2016, 07:03:29
Mir ist der Titel dieses Threads ein bißchen zu harmlos, Rechte Gewalt ist längst in der Mitte unsere Gesellschaft angekommen und wird zunehmend dort auch mindestens toleriert!
Seit Jahren können wir das verfolgen und was ist passiert?
Nichts!
Es gibt längst Ortschaften in Deutschland, in denen Rechtsextreme das Sagen haben, und zwar nicht nur wörtlich zu nehmen, mit Einschüchterung und Terror beherrschen sie dort den öffentlichen Raum, sie haben das staatliche Gewaltmonopol ausgehebelt, sie machen den Leuten mit der ständigen Bereitschaft zur Gewalt Angst und setzen so ihre Überlegenheit im Alltag und im öffentlichen Raum durch, ähnlich wie es die kriminellen Großfamilien auch tun!
Wie man die letzten Jahre sehen konnte, können oder dürfen wir uns nicht alleine auf den Staat verlassen, wenn wir das tun sind wir verlassen, wir müssen es wie bei vielen anderen Dingen auch, selber mit im Auge behalten und Kritik üben, wann und wo auch immer es möglich ist!
Jetzt, da die neueste Kriminalstatistik veröffentlicht wurde, jetzt heißt's seitens der Behörden öffentlichkeitswirksam "Rechte Gewalt" nimmt zu, die hat schon lange zugenommen weil die Behörden abgenommen haben!
Wenn alles nicht so traurig wäre, könnte man sich totlachen!

Edita
olga64
olga64
Mitglied

Re: Rechte Gewalt nimmt zu
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 24.05.2016, 14:20:05
Ich weiss zwar nicht, mit welcher Diät es Behörden gelingt, abzunehmen. Vermutlich ist hier die mangelnde Polizeipräsenz gemeint. Die ist aber in jedem Bundesland unterschiedlich und soll auch unter dem Aspekt berücksichtigt werden ,dass nicht unbedingt viele junge Menschen darum reissen, Polizist zu werden.
Wenn Sie dazu aufrufen,dass wir mehr tun müssen dagegen, finde ich dies gut und richtig - ich hoffe aber ,Sie denken nicht an Bürgerwehren und Lynchjustiz, die auf beiden Seiten mehr als schädlich und lebensbedrohlich wäre?
Ich gehe sogar noch weiter als Edita: es ist nicht so, dass die rechte Gewalt sukzessive in unserem Land zunimmt - dieses Denken war immer da und ist fest verankert, weil es von Generation zu Generation in den Familien weitergegeben wird. Das Phänomen ist ja, dass gerade in Gegenden, wo der Lieblingsfeind solcher brauner Deppen, die Ausländer und/oder Flüchtlinge, unterrepräsentiert sind, diese recht Gewalt ungleich höher ist als in anderen Bundesländern, die seit Jahrzehnten mit Fremden konfrontiert sind. Ich wohne z.B. in einem recht sicheren Bundesland und bin seit meiner frühesten Kindheit an "mit Fremden" umgeben. So what? Einige Kilometer weiter bin ich die Fremde, wenn ich dorthin reise. Olga

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Edita
Edita
Mitglied

Re: Rechte Gewalt nimmt zu
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 24.05.2016, 17:25:22

ich hoffe aber ,Sie denken nicht an Bürgerwehren und Lynchjustiz, die auf beiden Seiten mehr als schädlich und lebensbedrohlich wäre?
Olga


Nein Olga - in dem Zusammenhang mit Rechtsextremismus ganz sich nicht, aber manchmal, beim Lesen so manch Ihrer Beiträge, packt mich schon mal so klammheimlich das Verlangen mal so richtich ausholen zu dürfen!

Edita
olga64
olga64
Mitglied

Re: Rechte Gewalt nimmt zu
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 24.05.2016, 18:22:57
xxxx Nein Olga - in dem Zusammenhang mit Rechtsextremismus ganz sich nicht, aber manchmal, beim Lesen so manch Ihrer Beiträge, packt mich schon mal so klammheimlich das Verlangen mal so richtich ausholen zu dürfen!

Edita[/
quote]
Tja, Edita - Demokratie in Verbindung mit Meinungsfreiheit (auch für andere) ist ein anstrengendes Ding. Viel leichter ist es, bei anderen und insbesondere gewählten Politikern alles zu kritisieren ohne selbst irgendeinen Gegenvorschlag zu haben.
Und dann vom persönlichen Pazifismus abzuweichen, in dem "frau andere auch noch verprügeln möchte". Hoffe, Sie sinken nicht noch weiter in Sachen Niveau und bedenken bei solchen Attacken auch immer im Vorfeld, dass Sie das Echo aushalten müssten. Olga
bukamary
bukamary
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Re: Rechte Gewalt nimmt zu
geschrieben von bukamary
als Antwort auf Edita vom 24.05.2016, 14:20:05
Mir ist der Titel dieses Threads ein bißchen zu harmlos, Rechte Gewalt ist längst in der Mitte unsere Gesellschaft angekommen und wird zunehmend dort auch mindestens toleriert!
Seit Jahren können wir das verfolgen und was ist passiert?
Nichts!


Edita, da gebe ich Dir völlig recht. Wer hingeschaut und higehört hat, konnte diese Entwicklug seit mindestens zwei Jahrzehnten wahrnehmen.

Aber nicht genug damit, dass weggeschaut wurde. Es wurde durchaus auch aktiv von Seiten verschiedener Behörden verleugnet auch und gerade wenn in den einzelnen Behörden entsprechendes Verhalten erkennbar wurde.
Ich habe diese Erfahrung mehrfach selber erlebt und weiß auch von vielen anderen, das es Ihnen genau so erging, übrigens bis hin zum Mobbing. Nach Außen hin wurde die "korrekte" Fassade selbstverständlich eingehalten. Intern wurde es geduldet bzw. sogar noch bestätigt.
Und jetzt, wo es offensichtlich ist? Geschieht da wirklich genug?

bukamary
olga64
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Re: Rechte Gewalt nimmt zu
geschrieben von olga64
als Antwort auf bukamary vom 25.05.2016, 17:08:22
Bukamary - es nützt nichts - weder heute noch gestern - darauf zu warten, dass "die da oben" was machen. Meist spielt sich dies ja im ganz privaten BEreich ab, ohne dass "die da oben" was erfahren. Jeder Einzelne ist gefragt, damit er schon bei kleinsten Ansätzen faschistischer Reden und Taten eingreift. Dazu gehört natürlich Mut und die Bereitschaft, sich hier zu engagieren und zu konfrontieren. Allerdings sollte man physischen Angriffen aus dem WEge gehen, die gerade bei solchen Leuten, denen die Argumente schnell ausgehen, an der Tagesordnung sind und die dann zu Fäusten, Messern usw. greifen. Olga

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