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Innenpolitik Reiche Bundesländer wollen keinen Finanzausgleich mehr zahlen

carlos1
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Re: Reiche Bundesländer wollen keinen Finanzausgleich mehr zahlen
geschrieben von carlos1
als Antwort auf olga64 vom 26.01.2011, 17:09:31
" ...der Siemens-Vorstandsvorsitzende hat das höchste Gehalt aller Zeiten... " olga

Ich habe da einige Zweifel, hugo. Der Porsche-Manager Wiedeking erhielt in seinen Glanzzeiten 65 Mio Euro. Es gab aber in den USA Investmentanalysten oder -banker, die über 200 Mio USD verdienten. Übrigens Wiedeking wurde sehr von der Belegschaft geschätzt ja sogar verehrt, weil er Porsche vor der Pleite rettete und zur profitabelsten Auofabrik der Welt machte. Vollbrachte Leistungen machen auch übermütig. Beim letzten Hochseilakt (Versuch Mehrheit bei VW zu üb ernehmen) ist der große Zampano abgestürzt.
c
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Re: Reiche Bundesländer wollen keinen Finanzausgleich mehr zahlen
geschrieben von carlos1
als Antwort auf hugo vom 26.01.2011, 23:48:32
„..,vermutlich haste immer noch nicht geschnallt das es tatsächlich auch einige ehemalige DDR-Bewohner gibt, denen die Einheit, so wie sie über sie kam gar nicht in den Kram passte
-mir übrigens auch nicht- und zwar weil ich

-erstens nicht der Typ bin der sich gerne aushalten läßt und dafür noch unablässige Dankbarkeit zeigen soll und

-zweitens 100 %ig sicher bin, das wir auch ohne die BRD und deren "Umarmung" nicht den Anschluss an die Lebensqualität aller anderen ehemaligen Oststaaten verpasst hätten und

-drittens rein gar nichts davon halte das wegen Mangels an aktuellen Argumenten pro Kapitalismus die ollen Kamellen vonwegen Stalin, Luxemburg, Marx, Thälmann usw herhalten müssen (die ja nun am allerwenigsten zum Ge-, und oder Misslingen ostdeutscher Unwirtschaftlichkeit beigetragen haben,,

da seh ich den Natobegründeten Druck und das Leistungsgefälle ausnutzende Lutschen der BRD in Gemeinsamkeit mit der eigenen fachlichen Unfähigkeit als weitaus maßgeblicher.“ Hugo

Hugo, es gab viele DDR-Bürger, die nicht in den Westen wollten und die sich in der DDR wohl fühlten. Sie hatten ihre Familie, ihre Freunde, bescheidenen Wohlstand zum Leben, hatten sich arrangiert und fühlten sich am Arbeitsplatz wohl. Ich habe solche Leute kennengelernt. Von Freunden erhielt ich auch häufig Briefe zum Lesen und wir sprachen über den Inhalt, weil der uns manchmal Stoff zum Nachdenken gab. Beispielsweise hieß es da, dass der Betreffende während der Arbeitszeit zum Friseur oder zur Psot gehen konnte oder seine Einkäufe, die meist sehr lange dauerten erledigte. Lange Briefe wurden auch während der Arbeitszeit geschrieben. Das ließ den Schluss zu, dass die Arbeit dies zuließ, dass das Band stockte oder Material nicht angeliefert wurde und die Arbeiter Däumchen drehten. Eine in der Tat angenehme Situation, weil weniger Stress für den Einzelnen. Der Leistungsdruck im Vergleich zum Westen war niedriger. Das Arbeitsentgelt war auch niedriger, man konnte nicht alles kaufen, aber über Intershop und durch Geldgeschenke erfolgte in manchen Familien ein Ausgleich. Musste man auch alles haben, etwa eine Auswahl aus 200 Käsesorten?? 60 + x Autos zur Auswahl? Rechnet man alles zusammen, war die DDR ein wirtschaftliches Erfolgsmodell, denn es erlaubte einen ansprechenden Lebensstandard bei geringem Arbeitsleid (Stress) bei Unterordnung unter die Parteichargen. Deine Feststellung, dass die DDR den Anschluss an die übrigen Ostblockstaaten nicht verpasst hätte, wäre die Vereinigung nicht gekommen, ist einfach falsch. Die DDR hatte den höchsten Lebensstandard im Ostblock. Gemessen an den Voraussetzungen Ausgangslage 1945, COMECON, Planwirtschaft, Fluchtbewegung) war die DDR wirtschaftlich sehr erfolgreich. Dies ist der Disziplin und dem Fleiß der Bürger zu danken. Ohne die Unfähigkeit der Planer wäre noch mehr drin gewesen. Sehr geschadet hat der DDR-Wirtschaft auch die Fluchtbewegung.


Die „ollen Kamellen“ (hugo) oder den Quatsch, wie ich ihn nannte, erwähnte ich nur, weil im Rahmen einer Diskussion über den Länderfinanzausgleichs eine Debatte über einen Weg zum Kommunismus ein Hirngespinst ist. Du vergisst, wie das bei den Leuten hier ankommt. Lenin, Stalin, Thälmann (als ausgewiesener Stalinist), sind Namen, die als Symbol für die Herrschaft einer Einheitspartei steht. Das System des real existierenden Sozialismus war nicht das, was Marx angestrebt hatte. Marx hat niemals ein eigenes Wirtschaftssystem kreiert. Er hat die Arbeitsweise des Kapitalismus analysiert. Er war kein Ökonom. Er griff, als er an die Macht kam, auf das Wirtschaftssystem zurück , das durch Hindenburg und Ludendorff im ersten Weltkrieg 1916 als Kriegszwangswirtschaft (Planwirtschaft) eingeführt wurde. Mit Sozialismus oder ansatzweise Kommunismus hatte direkt gar nichts zu tun. Es war ein System zur Verwaltung des Mangels während des Krieges. Ein solches Wirtschaftssystem des Staatskapitalismus funktioniert eine Zeitlang unter Zwang, aber nicht auf Dauer. Im Übrigen sind zum Funktionieren dieses Systems genau wie bei jedem anderen realen „Sozialismus“, die Produktionsfaktoren Kapital, Boden undArbeit erforderlich. Kapital kann Geld sein, es können Sachwerte (Investitionsgüter wie Maschinen etc.) sein, technische Fertigkeiten und Kenntnisse. Die Frage ist, wer über diese Produktionsfaktoren verfügen darf. Genügt es zu sagen, dass es Funktionäre einer Partei sind (nicht Manager oder Eigentümer), die sich allein im Besitz des notwendigen Wissens befinden und die die Verfügungsmacht über die Produktionsmittel ausüben, um eine neue Gesellschaftsordnung mit mehr Gerechtigkeit zu gewinnen, verbunden mit mehr Gleichheit und mehr Gerechtigkeit?

„ und dann kam genau das was Du einforderst, die Arbeitsplätze fielen hier allesamt weg.“ Hugo


Du sprichst von deinen 4 Kindern und dann folgt dieser Satz. Ich habe niemals gefordert, dass die Arbeitsplätze wegfallen. Dass Kinder, wenn berufstätig nicht mehr vor Ort sind bei den Eltern, ist normal. Du hast keine Vorstellung davon, wie sehr sich die Landschaft, das Wohnumfeld in Stadt und Land seit 1945 in Westdeutschland verändert haben. Die Globalisierung haben wir nicht entdeckt und dir und deiner Familie übergestülpt. Vielmehr ist sie nach 1990 über uns gekommen. Den sozialen und strukturellen Wandel aber haben wir vorher sehr stark gespürt. Viele Industriezweige sind aus West-Dtld verschwunden, wovon heute keiner spricht. Das nimmst du gar nicht zur Kenntnis. Den Strukturwandel mussten und müssen auch die neuen Bundesländer bewältigen. Die Werften stehen nun mal in Konkurrenz mit Werften in Korea, Japan etc. Die wollen auch leben.


Ich vermisse Hinweise, warum der horizontale Länderfinanzausgleich als Umverteilungsprinzip Mängel hat. Wo liegen die Fehler im System? Der Hauptfehler liegt in den fehlenden Anreizen zu investieren und zu mehr Wertschöpfung. Von 1 Euro zusätzliche Steuereinnahmen fließen oft nur 10 Cent in die Kasse des Landes, das teure Investitionen zur Erhöhung der Steuerkraft vornimmt. Der Rest geht an den Bund und die anderen Länder, die sich gerne zurückhalten, da sie wissen, was mit zusätzlichen Steuereinnahmen durch teure Investitionen geschieht …. s. oben. Das Land, das sich ökonomisch richtig verhält, wird bestraft. Der gute Wille eine veraltete Struktur zu erhalten reicht nicht.

Vergleicht man die Zahlen des neuerlichen Aufschwungs, macht sich ein neuerliches Nord-Süd-Gefälle bemerkbar. Die Nordlichter Schleswig-Holstein und MV, hugo, kamen 2010 kaum vom Fleck und stagnierten. Die Schiffbauindustrie bremste sie aus, die sich bislang wenig von der Krise erholen konnte. Erstaunlich dagegen ist die Abnahme des Ost-West-Gefälles. Thüringen etwa mit dem höchsten Anteil an Industriebetrieben aller ostdeutschen Länder schnitt im 1. Hj. 2010mit einem BIP-Zuwachs von 3,4% noch etwas besser ab als die Bayern. Um die High-Tech-Schmiede Jena liegt die Arbeitslosigkeit bei knapp 9%, nur knapp über dem westdeutschen Schnitt von rund 7%. In BaWü wuchs im 1. Hj. 2010 das BIP um 5,0%. Die Exportabhängigkeit macht BaWü sehr empfindlich gegenüber Schwankungen auf dem Weltmarkt. 2009 fiel das BIP um 7,4%. MV lag im 1. Hj. 2010 bei, BIP bei -2,3%. Das Wachstum im 1. Hj. Lässt mit 0,6% zu wünschen übrig. Es fehlt die Industrie, die Werften reichen nicht aus.

Ein mögliche Verbesserung des Systems des Lfausgleichs wäre schon durch einfache Mittel erreichbar. Ausscheiden aus dem Länderfinanzausgleich und dafür einen höheren Anteil an den eigenen Gemeinschaftssteuern.
hugo
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Re: Reiche Bundesländer wollen keinen Finanzausgleich mehr zahlen
geschrieben von hugo
als Antwort auf carlos1 vom 29.01.2011, 23:48:48
danke carlos,,eine, in weiten Teilen recht realistische Einschätzung Dein Beitrag,
da scheinen Wir zu einem hohen Prozentsatz ähnliche bzw fast gleiche Sichten auf die Dinge zu haben,,,natürlich bis auf einige Details.


z.B.:Deine Feststellung, wegen meiner Feststellung dass die DDR den Anschluss an die übrigen Ostblockstaaten nicht verpasst hätte, wäre die Vereinigung nicht gekommen, ist einfach falsch. Die DDR hatte den höchsten Lebensstandard im Ostblock.

carlos, das war ironisch gemeint,,,natürlich ist mir klar das wir Ossis -warum auch nicht ?- mindestens mit den Rumänden, Polen Bulgaren, Russen usw hättten gut mithalten können, vermutlich sogar vorneweg geritten wären, auch wenn wir denn nicht die Hilfe des großen Bruders aus dem Westen geerbt hätten..

So wurden wir eben nochmals extra bevorzugt und einen Polen versteh ich schon sehr gut wenn er sich wundert das es noch unzufriedene Ossis gibt,,die Polen hätten gerne unsere Sorgen gegen Ihre getauscht*g*

Die Globalisierung haben wir nicht entdeckt und dir und deiner Familie übergestülpt.(carlos)
oh ja, das ist ein Thema das wohl eine eigene Diskussion verdient. Wann hat wohl der erste Deutsche bemerkt das diese über uns kommt und mit solcher Gewalt und soo schnell *g*

einen kleinen Vorgeschmack hatten wir auch schon, als in den achziger Jahren immer mehr "Gastarbeiter/Vertragsarbeiter" aus Vietnam, Kuba, dem Kongo, Angola, Polen, Jugoslawien, Mosambique usw in unserem Betrieb Ausbildung und Beschäftigung fanden, das waren dann nicht die ausländischen Spezialisten die sowieso gebraucht wurden, sondern unserem latenten Arbeitskräftemangel und der gleichzeitigen Vorstellung geschuldet, Internationalismus üben zu müssen/wollen,,

das brachte auch uns einen Blick über die engen GRW-Grenzen und eine Erweiterung im Denken, (war ja nicht jeder DDR-Bürger ein Aufbauhelfer in Afrika usw,,)

Das Gespräch mit einem Angolaner über das Leben in dessen Heimat, konnte sehr wohl dazu beitragen den Faktor Unzufriedenheit eines Ossis für ne Weile sehr abzumildern (was logischerweise sicher nicht gelang, wenn man sich mit Schweizern oder Wessis unterhielt *g*)

nun bin ich jedoch weit weggerutscht vom Ursprünglichem,,

da hab ich mir schon oft die Frage gestellt inwieweit diese West-Ost Hilfen tatsächlich ein Vorteil sind, bzw. einen dauerhafte Nutzen bringen. Nur ein Beispiel von Vielen,,,die Agrarhilfen, egal wie sie auch getarnt werden, mal Fördermittel mal Entschädigung, mal Ausgleich, mal Liquiditätshilfen oder Stillegungsprämien,,,z.T führen sie in eine Dauerabhängigkeit, bringen Wettberwerbsverzerrung, führen zur Inaktivität (man gewöhnt sich ja sooo schnell daran *g*)
ich denke im ungünstigstem Falle wird dadurch dauerhafter moralischer Schaden angerichtet oder zumindest Unmut auf beiden Seiten--auch den Spender kann das nicht erfreuen,,

hugo

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clara
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Re: Reiche Bundesländer wollen keinen Finanzausgleich mehr zahlen
geschrieben von clara
als Antwort auf clara vom 24.01.2011, 15:15:14
Es wurde hier den Nehmerländern öfter vorgeworfen, mit den Geldern schluderig umzugehen oder sie falsch einzusetzen. Dazu kann ich für mein Bundesland Schleswig-Holstein sagen, dass dies so nicht stimmt.

Es stimmt allerdings, dass die Schiffbauindustrie in Schleswig-Holstein im Zuge der Globalisierung nie mehr die Bedeutung erlangen, die sie mal hatte. Der Abschwung begann ja schon mit der Ölkrise in den 70ern, als die Nachfrage nach Tankern sank. Dann natürlich mit den neuen Schiffbaunationen Japan und Südkorea und deren niedrigeren Löhnen, und nicht zuletzt auch selbstverschuldeten Pleiten bei der Schiffsindustrie.

Aber ganz verschlafen hat das Land diese Strukturkrise nicht. Für das Jahr 2010 liegen postitive Zahlen vor, die doch optimistisch stimmen. 30% Auftragszuwachs im Maschinenbau, d.h., drei Viertel der 200 Betriebe in SH verzeichneten einen kräftigen Aufschwung.
Ähnlich ist es bei der Medizintechnik, der maritimen Wirtschaft, natürlich bei der erneuerbaren Energiewirtschaft und noch einigen Branchen. Es wird in die richtigen Bereiche investiert!
Momentan arbeiten in diesem Bundesland mehr Menschen in der Medizintechnik oder in Softwareunternehmen, als auf den noch vorhandenen Werften.

Interessant die Aussage des schleswig-holsteinischen Finanzministers (der übrigens die Bedenken der Geberländer nachvollziehen kann):
„Mit 10,7 Millionen Einwohnern hätten die Baden-Württemberger fast 2,6 Milliarden Euro weniger in der Kasse, wenn sie mit dem auskommen müssten, was wir zur Verfügung haben. Und das bei genau denselben Aufgaben“, stellte Wiegard fest.
Schleswig-Holstein hat als erstes Land eine Schuldenbremse in seine Verfassung fest geschrieben."


http://www.schleswig-holstein.de/FM/DE/Service/Presse/PI/2010/101209_laenderfinanzausgleich.html

Alles in allem greift also der Lastenausgleich zumindest in Schleswig-Holstein, zumal sich das Land auf die Fahnen geschrieben hat, sich vom Nehmer – zum Geberland zu entwickeln (s. Link!)

Clara
eko
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Re: Reiche Bundesländer wollen keinen Finanzausgleich mehr zahlen
geschrieben von eko
als Antwort auf clara vom 31.01.2011, 12:26:28
Hallo clara,

das ist doch mal eine positive Aussage in all dem Wirrwarr der negativen Behauptungen hier.

Ich finde, dass schon der Titel dieses Strangs etwas Falsches vorgaukelt. Es ist einfach nicht korrekt, zu behaupten, die Geberländer wollten "keinen Ausgleich" mehr zahlen. Das stimmt so nicht.

Die Geberländer wollen weniger zahlen, das kommt der Wahrheit näher.

Und wenn S/H sich auf einen guten Weg begeben hat, kann man dazu nur gratulieren. Es war die Konzentration auf bestimmte Industriezweige, die letztlich den Abschwung gebracht haben
In Norddeutschland die Werftenindusrie
in Westdeutschland und Saarland Kohle und Stahl,
in der Pfalz die Schuhindustrie
in Süddeutschland (Schwäb.Alb)die Textilindustrie (Trikotagen)

und mit Blick nach Osten

möchte ich mal darauf hinweisen, dass alle diese genannten Industriezweige zum großen Teil eben auch "platt" gemacht wurden. Aber da hat niemand die ideologische Keule hervorgeholt, sondern man hat die Ärmel aufgekrempelt und sich nach anderen Möglichkeiten umgesehen. Dieser Strukturwandel hat für so manche Familie auch Ortsveränderungen nach sich gezogen. Man kann halt nicht erwarten, dass die Arbeit zu einem kommt, sondern man muss dort hingehen, wo es Arbeit gibt. Und wie es schon mal angeklungen ist: Man kann nicht erwarten, dass z.B. in MeckPom ein Stahlwerk errichtet wird und Arbeitsplätze schafft für diejenigen, die zu unflexibel sind, woanders arbeiten zu gehen.
Die Vorstellungen eines hugo, der sich darüber beklagt, dass seine Sippe sich in alle Winde zerstreut hat, sind mittelalterlich und der Jetztzeit nicht angepasst.


e k o














hugo
hugo
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Re: Reiche Bundesländer wollen keinen Finanzausgleich mehr zahlen
geschrieben von hugo
als Antwort auf eko vom 31.01.2011, 16:52:27

Die Vorstellungen eines hugo, der sich darüber beklagt, dass seine Sippe sich in alle Winde zerstreut hat, sind mittelalterlich und der Jetztzeit nicht angepasst.(Eko)

hm Eko nun machs mal halblang und hau nicht so ungeheuer auf den Pudding,,,Du kannst ja noch nicht mal unterscheiden ob Jemand eine Feststellung in einem bestimmten Zusammenhang trifft und diese hier einstellt oder ausschließlich jammert,,, das würde sich beim hugo noch gaaanz anders anhören,,darauf kannste Einen lassen.

Meine Vorstellung war zumindest nicht, das -nachdem hier bis ins Detail geplant und zugunsten westdeutscher Großindustrieller die Plattmachwalzen drübergejagt wurden- eine bundesdeutsche Bremserhorde nach der anderen durchs Land geistern und jegliche brauchbare und jobsichernde Neuansiedlung zu torpedieren versucht,,leider sehr oft mit großem Erfolg und sich dann,dieses schlimme Ergebnis noch als Großtat an die Brust heftet.

Da wurden geplante Werftneubaus, hochmoderne Kohlekraftwerke usw genau so verhindert wie versucht wurde den Autobahnbau zu stoppen.

approps Autobahn,,wozu ??
ursprünglich geplant mit der Behauptung Neuansiedlungen vorantreiben zu wollen,,aber Eko, alles Quatsch, alles erlogen und erstunken,,,es ist eine reine Schnellstrasse zum Antransport für Konsumgüter und zum Abtransport der Arbeitssuchenden gen Westen geworden.
(ob Du es nun glauben darfst oder nicht, allein in meiner Kleinstadt sind ein Dutzend Produktionsbetriebe gestorben worden)

Man kann doch nicht einerseits alle Voraussetzungen einer sich selbstversorgen sollenden Bevölkerung abschaffen und andererseits die daraufhin nötigen Notfallhilfen in Frage stellen. Das ist so, als ob ich meine Kuh melke bis Blut kommt, ihr aber dann wegen Unzufriedenheit die Futterration reduziere.

ok, eko, im Beamtendeutsch wird das dann etwas unverständlicher ausgedrückt, da heißt das: "Die Ausfälle bei den Steuereinnahmen machen das Erreichen sämtlicher finanzpolitischer Zielstellungen unmöglich und verhindern eine nachhaltige Verbesserung der Haushaltsstruktur.
Indikator dafür -und das solltest auch Du wissen- ist der Saldo im laufendem Haushalt.

Naja und was passiert wenn die laufenden Ausgaben nicht durch die laufenden Einnahmen gedeckt werden? da musste Kredite aufnehmen, und deren Tilgen und die Zinsforderungen setzen einen penetranten Abwärtstrend in Gange, den ich Dir -als gelerneten Wessi- wohl nicht erst lang und breit auseinanderklamüsern muss.

Glaubst Du das mir eine solche Zukunftsaussicht Spass macht, das ich davon begeistert bin bzw mich gar daran gewöhnen möchte ??
Ich muss doch schon reichlich Diskriminierungen wegen der West-Hilfe erdulden,,die bisherigen Diskussionen der letzten 10 Jahre haste sicher mitverfolgt.

Wenn hier ein Ossi faul herumlungert, dann ist diese seine neue "Leidenschaft" sicher nicht allein auf seinem Mist gewachsen,,das ist ihm weder angeboren noch durch die Partei eingetrichtert worden, das hat andere Ursachen, aber die willst Du wohl hier nicht lesen wollen, zumindest nicht vom hugo *g*

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eko
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Re: Reiche Bundesländer wollen keinen Finanzausgleich mehr zahlen
geschrieben von eko
als Antwort auf hugo vom 31.01.2011, 23:15:08
@ hugo, mir kommen die Tränen!!!
carlos1
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Re: Reiche Bundesländer wollen keinen Finanzausgleich mehr zahlen
geschrieben von carlos1
als Antwort auf eko vom 31.01.2011, 16:52:27
Hallo eko, ich stimme dir zu, wenn du auf den starken Strukturwandel hinweist, der sich seit den 50er Jahren vollzogen hat. Weitere Beispiele wären die Veränderungen auf dem Land, wo nur noch sehr wenige oder keine Bauern übrig geblieben sind. Die optische Industrie, die Phonobranche (Saba, Dual im Schwarzwald etwa oder Grundig) sind fast ganz verschwunden). Dafür sind andere Industrien entstanden. Viele Millionen Beschäftigte arbeiten heute in anderen Berufen. Der Strukturwandel ging relativ reibungslos über die Bühne, weil die Leute nicht klagten, sondern die Ärmel aufkrempelten und anpackten. Ortswechsel ist etwas Normales und ebenso das Pendlerdasein. Weit hinten im Schwäbischen Wald fahren sie bis zur nächsten Bahnstation und dann weiter mit dem Zug nach Stuttgart. Deshalb ist der Regionalverkehr von größter Bedeutung und ebenso die Anbindung anderer Regionen über die Schiene mit schnellen Verbindungen, was viele nicht begreifen. Es wird im Vergleich dazu im östlichen Teil Deutschlands zu viel geklagt und zu viel Selbstmitleid aufgebracht.

c.
carlos1
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Re: Reiche Bundesländer wollen keinen Finanzausgleich mehr zahlen
geschrieben von carlos1
als Antwort auf hugo vom 30.01.2011, 11:43:42
Hallo hugo, die Globalisierung, die immer als ein Schreeckgespenst dargestellt wird, ist eigentlich ein alter Hut. Es gab sie im 19. Jahrhundert und auch früher. Wir knüpften nach 1990 im Weltmaßstab dort wieder an, wo sie mit 1914 unterbrochen wurde: Freier Verkehr für Güter, Geld und Menschen, so etwa lässt sich ganz grob Globaliseirung umschreiben. Der so genannte Kapitalismus existierte im Ostblock in der Form des Staatskapitalismus. Eine Wirtschaft, die ohne die Produktionsfaktoren Kapital, Arbeit und Boden auskommt, gibt es nicht.

Auf die Idee Dankbarkeit für den Länderfinanzausgeleich zu erwarten, bin ich noch nicht gekommen. Dieser Gedanke ist abwegig, weil hinter den Erwartungen beim Länderfinanzausgleich definitiv eigene Interessen stecken. Wie schon gesagt, nutzt den so genannten Starken - die ebenso ihre Schwachstellen haben - eine gestärkte Gesamtwirtschaft auch. Bei diesen Ausgleichszahlungen findet im Allgemeinen ein Geben und Nehmen statt, außer dort wo Missbrauch getrieben wird oder eine über lange Jahrzehnte verkrustete Subventionsmentalität wie in Berlin nur langsam abgebaut werden kann. Während des Kalten Krieges flossen Unsummen von Geld nach Westberlin, um die Stadt am Leben zu erhalten und ein Schaufenster Strahlkraft zu besitzen.

Völlig richtig ist deine Feststellung, dass die vielen Hilfen fragwürdig sind. Sie können sich nachteilig auswirken. Mit Marktwirtschaft (die es auf dem Papier nur gibt) haben sie nichts zu tun. Die EU-Agrarwirtschaft ist eine Planwirtschaft, die der Planmisswirtschaft im ehemaligen Ostblock in nichts nachsteht. Das Geld, das damit verschwendet wird, ist das sauer verdiente Geld von Steuerzahlern, auch mit Familien.
hugo
hugo
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Re: Reiche Bundesländer wollen keinen Finanzausgleich mehr zahlen
geschrieben von hugo
als Antwort auf carlos1 vom 01.02.2011, 08:42:12
hm carlos,,,ich denke Ihr merkt das schon gar nicht mehr,,das ist schon dermaßen in Fleisch und Blut eingebrannt, das dies wohl nur noch ein Ossi merken kann, oder der hugo ist da besonders empfindlich.

Du schreibst so einen netten Beitrag an hugo, aber unter Euch kommen dann solche Sätze wie: "Der Strukturwandel ((seit den 50 iger Jahren (carlos)) ging relativ reibungslos über die Bühne, weil die Leute nicht klagten, sondern die Ärmel aufkrempelten und anpackten. Ortswechsel ist etwas Normales und ebenso das Pendlerdasein. Weit hinten im Schwäbischen Wald fahren sie bis zur nächsten Bahnstation und dann weiter mit dem Zug nach Stuttgart. Deshalb ist der Regionalverkehr von größter Bedeutung und ebenso die Anbindung anderer Regionen über die Schiene mit schnellen Verbindungen, was viele nicht begreifen. Es wird im Vergleich dazu im östlichen Teil Deutschlands zu viel geklagt und zu viel Selbstmitleid aufgebracht.(Zitat carlos Ende)

Na klar wollten Wir nicht nur die alte Riege loswerden und uns dann auf die Faule Haut, in die Soziale Hängematte oder einen Fördermittelfetttopf legen, sondern eben auch die Ärmel hochkrempeln in die Hände spucken und die Schippe anfassen und loslegen,,(Arbeit Ziele und Aufgaben gabs ja massenhaft)
Aber, wenn Dir die Schippe aus der Hand geschlagen und die Baustelle verwehrt wird,,dannnn

Warum also sollten wir diese Zustände nicht beklagen dürfen??
Sollten wir weiterhin stillhalten, die Klappe halten, kuschen und dreinfügen ins Unvermeidliche ??

Auch wenn Du dass so nicht direkt gemein gemeint haben dürftest, es kommt so rüber, da hängt etwas drin und dran- so eine Unart "BILD-Phantasie"

IHR habt die Ärmel hochgekrempelt, IHR habt das Pendeln und sämtliche Schwierigkeiten gemeistert, aber DIE Ossis DIE Hugos die kommen über den Status des erbärmlichen schnorrenden Jammerers nicht hinaus.
(auch EKO betont: "man hat die Ärmel aufgekrempelt und sich nach anderen Möglichkeiten umgesehen -Die Vorstellungen eines hugo, ,,,sind mittelalterlich und der Jetztzeit nicht angepasst. )

anpassen! anpassen"" wie ??? sagt mir Wiiieee

Seit Beginn der neunziger Jahre gingen in Ostdeutschland 1,5 Millionen sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen verloren. Das entspricht einem Minus von 27 Prozent. Im Westen fiel rund jeder zehnte Arbeitsplatz weg.

Beguckt Euch mal die geschlechts-, alters- und qualifikations­spezifische Zusammensetzung des Ost-West-Wanderungs­saldos im Zeitraum, 1990 bis 2007 so wird deutlich, dass die Mehrheit der Abwanderer weiblich, jung (im Alter von 18 bis unter 30 Jahren) sowie gut- und hochqualifiziert ist.

Die haben also reichlich in die Hände gespuckt, und ich weiß ja nicht
woher Ihr Eure Ansichten nehmt.

Ein leichter Bevölkerungsausgleich findet über die Ostwanderung älterer Wessis statt, welche -nach langem Arbeitsleben- nun im Osten Ruhe finden und die Zahl jener verstärken, die nicht mehr zur Arbeit pendeln,,

Carlos, eindeutig passiert hier in meiner Umgebung mit der Bevölkerung im Verhältnis zum Westen Folgendes:
-Wir Schrumpfen stärker
-Wir dürfen/können viel weniger Arbeiten
-Wir Altern schneller
-Wir Verarmen weiter und weiter
-Wir leiden zunehmend an Fachkräftemangel
-Leiden gewaltig unter Arbeitsplatzverlustängsten
-
und und und
und somit verstärken rapide sich die negativen Wachstums- und Konvergenzeffekte

naja und ich möchte das offen und ehrlich Beklagen und kritisieren dürfen ohne durch beleidigendes Mies-, und Niedermachen noch mehr Diskriminiert zu werden als dies sowieso schon durch die allgemeine Politikrichtung üblich ist.

nee mir kommen nicht die Tränen, aber die Faust ballt sich unweigerlich, bei so manchen unbedachten Bemerkungen

Mir ist auch geläufig das es nicht ausreicht, sich nur mit
Arbeitslosenzahlen, Wirtschaftswachstum, Löhnen, Armut, Vermögen usw zu befassen. Das ist ein problematischer, weil verallgemeinernder verengter Blick. Andere Faktoren wie Alter, Bildung, Bevölkerungsdichte, Stadt-Landproportionen usw. werden dadurch vernachlässigt und gehen (owohl auch wichtig)nicht in die Betrachtung mit ein.

hugo

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