Innenpolitik Rente mit 68?

hanspeter65
hanspeter65
Mitglied

Rente mit 68?
geschrieben von hanspeter65

Warum sind Renten ständig in der Kritik von angeblichen Experten? Diese sind in aller Regel Pensionsberechtigt (Beamte) und somit von ihren Vorschlägen nicht betroffen.

Laut einer Statistik der Hans-Böckler-Stiftung erreichen ca.16% der Arbeitnehmer die Rentenberechtigt wären jetzt nicht einmal das 67 Lebensjahr.Ebenfalls laut Hans-Böckler-Stiftung leben Beamte je nach Dienstgrad 2 höhere bis 5 Jahre länger.Ergo müssten diese dann doch auch länger "arbeiten "oder nicht? Davon ist aber keine Rede,warum nicht? Sind das tatsächlich andere Menschen?

Dazu ein Vergleich – Pensionäre sind zahlenmäßig ca. ein Zwanzigstel der Anzahl der Rentner. Die Pensionslasten dagegen betragen ca. ein Viertel der Rentenausgaben. Die Arbeitnehmer Sozialabgaben sind in Deutschland die höchsten aller Industrienationen (OECD Studie von 2017) die Rentenhöhe dagegen liegt in Deutschland auf den hinteren Plätzen. Länder wie Österreich, Niederlande oder die Schweiz zeigen wie es deutlich besser geht. Hier zahlen alle in die gesetzlichen Sozialsysteme ein. Dafür sind die Leistungen deutlich besser. Die ständige Behauptung, dass die Rente durch Steuerzuschüsse gestützt werden muss ist schlicht eine Lüge. Der sogenannte Steuerzuschuss ist ein, nicht ausreichender,Ausgleich für versicherungsfremde Leistungen der Rentenkasse. Nach Zahlen der Deutschen Rentenversicherung Bund waren im Jahr 2019 mehr als 30 Mrd. Euro nicht durch den Bundeszuschuss gedeckt. Andere Studien gehen von weit höheren Zahlen aus. Die sogenannte Teufel-Tabelle der ADG (Aktion Demokratische Gemeinschaft, München) geht von über 900 Mrd. Euro nicht gedeckter Kosten für versicherungsfremden Leistungen, weil gesamtgesellschaftliche Aufgaben, aus.Diese Ungleichheit und Ungerechtigkeit ist ein Treibsatz den viele Arbeitnehmer zu Parteien treiben die sie sonst nie und nimmer wählen würden.

HansPeter
 

wandersmann
wandersmann
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RE: Rente mit 68?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf hanspeter65 vom 13.06.2021, 09:26:23

@ hanspeter65

Ist nichts neues von denen, die solche menschenverachtenden  "Vorschläge" aller Regelmäßigkeit auf's Tapet bringen. Die Lumpenbande weiß doch genau, dass es den wenigsten körperlich und auch mental gelingt, dieses Rentenalter als Werktätiger zu erreichen. Also wird der Großteil der Betreffenden vorzeitig mit arbeiten aufhören, was dann natürlich mit massiven Rentenkürzungen bestraft wird. 
Andererseits - wenn der Staat schon der Ansicht ist, dass man bis 68 arbeitsfähig ist, dann muss er den Menschen aber die Möglichkeit zum arbeiten geben. Sich bspw. mit 66 bei einer Firma bewerben, dürfte wenig Erfolgaussichten haben. Das ist bereits mit Mitte 50 ein Riesenproblem.

Joggerin
Joggerin
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RE: Rente mit 68?
geschrieben von Joggerin
als Antwort auf wandersmann vom 13.06.2021, 18:33:29

Das Problem wird sich nie regeln lassen , wenn alle über einen Kamm geschoren werden .
Einheitliches Rentenalter setzt momentan Gleisbauer und Schreibkraft gleich .
DAS muß sich ändern !
Joggerin


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RE: Rente mit 68?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hanspeter65 vom 13.06.2021, 09:26:23

Mir ist zwar nicht bekannt, was Du gearbeitet hast, Hanspeter, aber lass Dir sagen, dass ein Beamter auch oft 45 Jahre oder noch mehr gearbeitet hat. Schreibtischarbeit ist zwar eine andere Arbeit als körperliche, aber auch oft stressig und auch verantwortungsvoll.
Wenn man bedenkt, dass viele Studenten nach ihrem Studium schon Anfang 30 sind, wenn sie dann anfangen zu arbeiten, kommen diese Menschen nie auf diese vielen Arbeitsjahre. Das Rentenalter müßte somit noch mehr angehoben werden.
Einen netten Gruß zu Dir von
Jutta

freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Rente mit 68?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf Joggerin vom 13.06.2021, 19:04:18

Irgend wie regelt die Gesundheit das schon mit der Rente. Wer krank wird kann schon mal 18 Monate rausschinden und dann Hartz IV.
So klappt das dann bis zur Rente. Zahlt auch der Staat Stadt Krankenkasse.

hobbyradler
hobbyradler
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RE: Rente mit 68?
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Joggerin vom 13.06.2021, 19:04:18
Das Problem wird sich nie regeln lassen , wenn alle über einen Kamm geschoren werden .
Einheitliches Rentenalter setzt momentan Gleisbauer und Schreibkraft gleich .
DAS muß sich ändern !
Joggerin


Hallo @Joggerin

das Beispiel mit deinen Vergleichspersonen zeigt auf, dass die Problematik nicht einfach ist. Denn ich meine, dass dein Gleisbauarbeiter vermutlich gesünder lebt als eine Schreibkraft. Er bewegt sich wegen seiner körperliche Tätigkeit, zum Glück nicht mehr unter den schwierigen Umständen die man früher vielleicht bei Bergbauarbeitern oder Gießereimitarbeitern erwarten konnte.

Die Schreibkraft hat das Problem des ständigen Sitzens während der Arbeit und kann am Abend vielleicht nicht einschlafen weil ihre Finger gewohnt sind automatisch zu zucken. Sehr viele Schreibkräfte wird es auch nicht mehr geben.

Das Problem dürfte für jeden zu erkennen sein. Immer weniger Berufstätige müssen für immer mehr Ruheständler die Bezüge erwirtschaften. Die erfreuliche Tatsache des älterwerdens verschärft das Problem, da von Jahr zu Jahr immer mehr Ruheständler versorgt werden müssen.

Eine Diskussion zur Lösung macht erst Sinn, wenn alle Diskutierenden das Problem sehen und akzeptieren.

Das mit dem Rentenalter 68 ist lediglich eine Möglichkeit.
Von Fachleuten werden im Augenblick mehre Möglichkeiten, bzw. deren Kombination, diskutiert.

Dass Behördenangestellte, damit auch Beamte, in ein erneuertes System eingebunden werden sollten, halte ich für notwendig.

Provokativ: Man könnte auch das Rentenalter auf 60 senken und die Bezüge entsprechend nach unten anpassen. Dann hätte der Ruheständler noch ein paar Jahre mehr Zeit nach Mallorca zu fliegen.
Vermutlich würde das aber nicht funktionieren, da würden eher Probleme mit den täglichen Lebenshaltungskosten entstehen.

Ciao
Hobbyradler

 

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lupus
lupus
Mitglied

RE: Rente mit 68?
geschrieben von lupus
als Antwort auf hobbyradler vom 14.06.2021, 07:59:39

Die Einbeziehung der Beamten in das Rentensystem hätte den Vorteil der Verteilung der Lasten auf einen größeren Kreis.
Zu bedenken ist jedoch dass die Umstellung einige Schwierigleiten bereitet , es zu höheren Belastungen in den Komunen führt und auch durch die Einzahler Rentenansprüche entstehen.
Ohne das überblicken zu können nehme ich auch positive Effekte an.
lupus

RE: Rente mit 68?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.06.2021, 22:58:59

Wenn man bedenkt, dass viele Studenten nach ihrem Studium schon Anfang 30 sind, wenn sie dann anfangen zu arbeiten, kommen diese Menschen nie auf diese vielen Arbeitsjahre.
Was machen die so lange? Ich habe erst einen Beruf erlernt, dann habe ich studiert und hatte mit 25 mein erstes Staatsexamen in der Tasche. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es heutzutage so viel länger dauert. Vorausgesetzt, man bleibt nicht so lange an der Uni, bis die Doktorarbeit fertig ist.
Simiya
Joggerin
Joggerin
Mitglied

RE: Rente mit 68?
geschrieben von Joggerin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.06.2021, 22:58:59

Hallo Juttchen ,
der Aspekt mit den Arbeitsjahren ist natürlich nicht unwesentlich .
Man sieht , was alles zu beachten ist und man kann es wohl nicht allen Recht machen .
Zu deinem Beitrag möchte ich ergänzen , daß nicht jeder Beamter am Schreibtisch sitzt .
Das ist auch eine ständig falsche Auffassung .
Allen hier einen schönen Tag wünscht Heidrun , die Joggerin .

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Rente mit 68?
geschrieben von pschroed
Persönlich finde ich diese Entscheidung gut, wenn man sein Renteneintritt selbst bestimmen kann. Es ist ein Teil der Selbstverantwortung

Jeder kann ja rechnen, bezahlt man sein ganzes Leben wenig ein so gibt es eine kleine Rente.

In Lux. gibt es dieses System schon:

Konditionen für einen Antrag.

57 Jahre mindestens.                                          (Gesetzlicher Renteneintritt 65 Jahre) 
40 Jahre a 12 Monate voll einbezahlt.
Je höher die monatliche Einzahlung in die Rentenkasse desto höher die Summe

Jedes Jahr bekommt man den Auszug, mit der momentanen Berechnung.
Ist die Summe noch zu gering, so muss man eben weiter arbeiten. Phil.


QUELLE https://www.focus.de/finanzen/altersvorsorge/rente/rente-experten-plaedieren-fuer-flexiblen-renteneintritt_id_13386396.html

Die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland steckt in Geldproblemen. Deshalb hat jüngst eine Expertengruppe Reformvorschläge präsentiert. Ein Aspekt dabei: In Zukunft sollen Arbeitnehmer selbst entscheiden, wann sie in Rente gehen. Wie die Vorschläge aussehen.

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