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Innenpolitik Richard von Weizsäcker wird heute 90

loretta
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Richard von Weizsäcker wird heute 90
geschrieben von loretta
Herzlichen Glückwunsch, Herr von Weizsäcker, zu 90 Jahren bewegten Lebens.

Richard Karl Freiherr von Weizsäcker (* 15. April 1920 in Stuttgart) ist ein deutscher Politiker (CDU). Er war von 1981 bis 1984 Regierender Bürgermeister von Berlin und von 1984 bis 1994 der sechste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland.
1937 legte Weizsäcker sein Abitur am Bismarck-Gymnasium (heute Goethe-Gymnasium) in Berlin-Wilmersdorf mit knapp 17 Jahren ab.[1] Er war Fähnleinführer der Hitlerjugend im Jungbann 37 in Berlin Wilmersdorf-Zehlendorf und erfüllte die Kriterien nationalsozialistischer Begabtenförderung. Nach seinem Schulabschluss reiste Weizsäcker nach Oxford (Großbritannien) und Grenoble (Frankreich), um dort Vorlesungen über Philosophie und Geschichte zu besuchen.
Weizsäcker freundete sich eng mit den im selben Regiment dienenden, späteren Widerstandskämpfern des 20. Juli 1944 Axel von dem Bussche und Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg an, über die er von den Plänen des Claus Graf von Stauffenberg erfuhr.

Neben seinem Studium arbeitete Weizsäcker von 1947 bis Anfang 1949 als Assistent von Rechtsanwalt Hellmut Becker, der der Verteidiger seines Vaters bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen war. Während der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse war Weizsäcker im sogenannten Wilhelmstraßen-Prozess Hilfsverteidiger seines Vaters, des SS-Brigadeführers und Staatssekretärs Ernst von Weizsäcker, der zu einer sieben-, später fünfjährigen Haftstrafe verurteilt wurde.

Von 1981 bis 1983 war er außerdem CDU-Landesvorsitzender in Berlin.
Mit der Annahme seiner Wahl zum Bundespräsidenten ließ er traditionsgemäß seine Mitgliedschaft in der CDU ruhen und nahm sie auch nach dem Ende seiner Amtszeit nicht wieder wahr.


Richard von Weizsäcker - ein erfülltes Leben

loretta
olga64
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Re: Richard von Weizsäcker wird heute 90
geschrieben von olga64
als Antwort auf loretta vom 15.04.2010, 09:06:42
Im Fernsehen kam kürzlich eine sehr gute Doku über ihn, wo auch seine Kinder und Frau zu Worte kamen. Das grösste Problem im Umgang mit ihm scheint zu sein, dass er nicht bereit (oder in der Lage ist) auch nur entfernt auf Gefühlslagen einzugehen. Ein Kommentator bezeichnete ihn sehr gut und richtig: "bei manchen Menschen ist die dargestellte Bescheidenheit die höchste Form von Arroganz" - so sehe ich ihn auch.
Seine militärische Rolle im 2. Weltkrieg wurde nie richtig geklärt (wie auch bei Helmut SChmidt - der ja ebenfalls Offizier war). Wenn adlig, dann fühlten die sich im Nachhinein alle der Stauffenberg-Clique zugehören (ist ja auch nicht nachprüfbar, da die meisten umgebracht wurden und der Rest auch nicht mehr lebt).
Besonders beeindruckt hatte mich seine Rede zum Kriegsende 1945, die kürzlich mal wieder im TV ausgestrahlt wurde und hier der Passus: auch Vertriebene müssen begreifen, dass ihr Leid nicht mit dem Ende des Krieges argumentiert werden kann, sondern an den Anfang des von Deutschland angezettelten Massen-Massakers gestellt werden muss. Olga

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