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Innenpolitik Rüpelhaftiger Journalismus

JuergenS
JuergenS
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Rüpelhaftiger Journalismus
geschrieben von JuergenS
Ob der Rausschmiss des WDR-Teams durch die bayerische Landtagspräsidentin Stamm, sie hatte sich bedrängt gefühlt, souverän war, angemessen, weiss ich nicht, aber eines wundert mich nicht:
Journalisten, meines Erachtens zu viele an der Zahl, sind dadurch unter einem so hohen Druck, auffallen zu wollen, dass sie, zumindest mir, oft zu rüpelhaft vorgehen.

Einer davon ist auch vom ZDF Thomas Walde, der Weltmeister im ständigen Umformulieren derselben Frage ist, ohne zu merken, dass es seine Aussicht auf eine blamable Antwort des Interviewten nicht steigert.
Es würde mich nicht wundern, wenn er und auch andere irgendwann mal in eine Watschn hineinlaufen würden.
Ich sehne mich nach fast allen legendären Journalisten, die ohne Klamauk und rüpelhaftes Benehmen auskamen.
subasio
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Re: Rüpelhaftiger Journalismus
geschrieben von subasio
als Antwort auf JuergenS vom 27.08.2013, 19:03:07
Als Netwisser weiss man nix,da kann schon mal der Watschenbaum umfalln.
dutchweepee
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Re: Rüpelhaftiger Journalismus
geschrieben von dutchweepee
Journalisten müssen die "Zecken" im Pelz der Politiker/Promies sein. Sagst mir bitte, wer sonst deren Küngelei aufdecken soll? Es ist unvorstellbar was dieser Bayernpräsie abgedrückt hat.

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JuergenS
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Re: Rüpelhaftiger Journalismus
geschrieben von JuergenS
Das hab ich ja nicht bezweifelt, dass auch Seehofer überreagiert hat.

Dennoch finde ich, dass die Rüpelhaftigkeit seitens Medienvertreter
unvertretbar zugenommen hat.
Dass es auch anders geht, zeigt Leiendecker von der SZ, der schon einige Skandale aufgedeckt hat und dabei ohne Rüpelhaftigkeit auskommt, Ausnahmen gibt es, aber leider zu wenige.

Servus
olga64
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Re: Rüpelhaftiger Journalismus
geschrieben von olga64
als Antwort auf dutchweepee vom 28.08.2013, 00:54:06
Journalisten müssen die "Zecken" im Pelz der Politiker/Promies sein. Sagst mir bitte, wer sonst deren Küngelei aufdecken soll?
]


Es kommt immer darauf an, welch kurzlebige Klientel diese Medien bedienen wollen oder müssen. WEr die Bildzeitungs-Kunden im Auge hat, muss es wohl so machen - wer die Leser der Südd. Zeitung, der FAZ, der Welt usw. bedient, kann seriöser, besser informiert und ohne diesen Klamauk auskommen, weil man davon ausgehen kann, dass die Leser zu eigenen Gedanken fähig sind und nicht nach einem Riesentheater schon nach der nächsten "Enthüllung" gieren.
Im speziellen Falle ging es um ein Monitor-Team, das in guter alter Sensationslust mit laufenden Kameras auf Frau Stamm zueilte, sie mit einer Frage konfrontierte, die sie nicht auf Anhieb beantworten konnte oder wollte und dann ziemlich böse wurden.
Seriöse Medien würden solche Interviews vorher anmelden inkl. Themengerüst, um auch dem Interviewten eine Chance zum Nachdenken einzuräumen. Aber wie gesagt - es kommt immer auf die Klientel an, die bedient werden soll. Olga
Shenaya
Shenaya
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Re: Rüpelhaftiger Journalismus
geschrieben von Shenaya
als Antwort auf dutchweepee vom 28.08.2013, 00:54:06
Obwohl ich nun schon viele Jahrzehnte und auch gerne an der Isar lebe, habe ich mich an die des öfteren an Peinlichkeit kaum zu überbietenden verbalen Entgleisungen der bayerischen Landesväter auf nationalem oder internationalem Parkett immer noch nicht so recht gewöhnen können. .

"Ja ja, der Horsti", wie ihn Luise Kinseher als Mutter aller Bayern beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg nennt - er machts halt gern nach Gutsherrenart ... oder - "man muss die bayerischen Politiker nicht derblecken - es reicht, sie zu zitieren"

Ja - und nicht zu vergessen Barbara Stamm, "die Arche Noah der CSU" ...



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olga64
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Re: Rüpelhaftiger Journalismus
geschrieben von olga64
als Antwort auf Shenaya vom 28.08.2013, 20:05:52
]
zitObwohl ich nun schon viele Jahrzehnte und auch gerne an der Isar lebe, habe ich mich an die des öfteren an Peinlichkeit kaum zu überbietenden verbalen Entgleisungen der bayerischen Landesväter auf nationalem oder internationalem Parkett immer noch nicht so recht gewöhnen können.


Aber das wurde doch viel, viel besser - zu Zeiten des "grossen" FJS war das ja wirklich schlimm, da dieser Mann auch noch hochintelligent und rhetorisch hochbegabt war. DA kommt doch heute kein "Horsti" ran. Auch finde ich nicht, dass bayerische Landesväter sich "international" derb benehmen (wo soll das denn sein? In Österreich?), sondern hauptsächlich im Biotop des Bierzeltes. Und dort treten ja mittlerweile ja auch scharenweise Preissn auf und benehmen sich genau so daneben, weil sie glauben, es gehört zum bavarian way of life.
Ich nehme aber an, Sie wohnen gerne in Bayern, sonst wären Sie ja längst weggezogen, oder? Olga
clara
clara
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Re: Rüpelhaftiger Journalismus
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 04.09.2013, 17:17:49


Aber das wurde doch viel, viel besser - zu Zeiten des "grossen" FJS war das ja wirklich schlimm, da dieser Mann auch noch hochintelligent und rhetorisch hochbegabt war. DA kommt doch heute kein "Horsti" ran. Olga

Mir ist ein Seehofer, der immerhin nicht in dem Maße eine Witzfigur ist, wie sie Stoiber zu seinen "Glanzzeiten" zumindest für Nichtbayern war, auch lieber, als ein FJS. Auch wenn sich Seehofer ein bisschen in Strauß-Manier präsentieren will (was ihm nicht gelingt). Zum Glück zeigte sich unsere damals noch junge Demokratie schon stark genug, um Strauß seine Grenzen zu zeigen beim Versuch, die Pressefreiheit zu unterlaufen (Spiegel-Affäre). Im Gegenteil wurde diese noch gestärkt.

Für mich müssen (politische) Journalisten "hart aber fair" sein, keine Angst vor großsprecherischen und/oder nichts sagenden Politikern haben und sich von ihnen nicht einschüchtern lassen. Zu dem allem gehört natürlich journalistische Kompetenz. Die Leute von den Sensationsmedien bezeichne ich aber nicht unbedingt als Journalisten. Obwohl sie mir in gewisser Hinsicht auch leid tun, denn sie sind oft gezwungen, diesen Job zu tun.
Zum Glück gibt es in Deutschland gute und fähige Journalisten, bes. die freien, an keine Medien gebundenen. Die haben es finanziell aber bes. schwer, wie ein Fernsehbericht dieser Tage zeigte. Sie müssen teilweise zu Dumpingpreisen arbeiten.

Was da in Bayern passierte, wenn es so wie dargestellt passierte, geht natürlich nicht!

Clara
olga64
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Re: Rüpelhaftiger Journalismus
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 05.09.2013, 12:32:05
Über Strauss gibt es sehr viele Beispiele seiner Allmachts-Attitüden von relativ klein bis zur Spiegel-Affäre.
Kürzlich las ich wieder mal von einer Strauss-Attacke gegen einen "kleinen" Polizisten, der ihn - als Straus schon anfing, ein wichtiger Politiker zu werden - wegen zu schnellen Fahrens aufschrieb. Strauss zerrte diesen Polizisten vor Gericht mit einem absurden Argument "Einmischung in wichtige politische GEschäfte".

Wäre die Hoennes-Steueraffäre zu Lebzeiten von Strauss passiert, wäre es nie zu einer Anklage gegen H. gekommen.

So etwas wäre heute nicht mehr denkbar - auch nicht in Bayern. Die Presse - und auch "rüpelhafte Journalisten" würden einen solchen Politiker, egal wie wichtig er sich fühlt, verfolgen, bis er zurücktritt. Ein letzter Skandal auf diesem Niveau war vor vielen Jahren Herr Wiesheu (rothaariger Bauernkopf), der im Suff jemanden zu Tode fuhr und relativ geräuschlos einen Gerichtsprozess mit milder Strafe hinter sich brachte. Aber auch Herr Wiesheu bekam nie wieder ein wichtiges politisches Amt, sondern bewegt sich bis heute in ziemlich unbekannten Verbänden und Organisationen. Olga

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