Innenpolitik Schlammschlacht

eleonore
eleonore
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Schlammschlacht
geschrieben von eleonore
der scheidende bahnchef mehdorn besteht auf gehaltszahlungen bis 2011 laut seinen vertrag.

obwohl er von wirtschaftsminister guttenberg zu mäßigung aufgerufen wurd, und die gewerkschaften heftig protestieren, droht herr mehdorn mit juristische schritte.


Der Verkehrsexperte der Grünen, Anton Hofreiter, sagte, Mehdorn müsse auf seine Forderungen verzichten. "Es ist schon verblüffend, wie dreist manche Leute sind", sagte Hofreiter. Der verkehrspolitische Sprecher der FDP, Horst Friedrich, sagte, Mehdorn fehle "offenbar jegliches Unrechtsbewusstsein". Er appellierte an den Bahn-Aufsichtsrat, alle künftigen Zahlungen an Mehdorn nur noch unter Vorbehalt zu leisten.



herr mehdorn bekam zwischen 2006 und 2008 boni zahlungen (neben sein gehalt, was bestimmt nicht 1500,-€ brutto war] in höhe von rund 8mio €.

wie unverschämt kann jemand in heutigen zeit noch werden??
oder wird herr mehdorn jetzt ein sozialfall und HartzIV empfänger??

mir kommen gleich die tränen.

--
eleonore
adam
adam
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Re: Schlammschlacht
geschrieben von adam
als Antwort auf eleonore vom 08.04.2009, 07:42:30
Moral ist so eine Sache, wenn ihr vertragliche Vereinbarungen gegenüberstehen. Und populistische, markige Worte der Politiker vor einer Wahl lenken davon ab, daß die Politik maßgeblich am Vertrag von Herrn Mehdorn beteiligt war. Das könnte ein gutes Beispiel dafür werden, wie großzügig Politiker sein können, wenn sie Unternehmer spielen.

Wenn man Herrn Mehdorn nachweisen kann, daß er dem Unternehmen Deutsche Bahn geschadet hat, wird man ihm die Erfüllung seines Vertrages vielleicht verweigern können, ansonsten steht er rechtlich ähnlich da wie ein Bundesligatrainer, der gefeuert wird und die Erfüllung seines Vertrages verlangt. Vertrag ist Vertrag und man kann die Fortsetzung eines Arbeitsverhältnises unmöglich machen, aber nicht einseitig einen Vertrag rückwirkend für nichtig erklären. Die moralische Entrüstung, die die Saubermänner/frauen der Politik jetzt an den Tag legen, widert mich genauso an, wie das Unschuldsgetue des Herrn Mehdorn. Beides erfolgt wider besseres Wissen.

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adam
arno
arno
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Re: Schlammschlacht
geschrieben von arno
als Antwort auf adam vom 08.04.2009, 08:32:09
Hallo, adam,

ergänzend zu Deinem Beitrag sollte auch erwähnt werden,
daß mit Mehdorn auch der Bundesminister Tiefensee
hätte gehen sollen.

Mehdorns Spezialität war, die Instandhaltung und den Bahnservice
auf das absolute Minimum herunterzufahren, sowie der Verkauf
vieler Bahnimmobilien nebst Grundstücke vorranzutreiben,
um eine gute Bilanz vorweisen zu können.

Lange hätte Mehdorn dieses Spiel nicht mehr durchhalten können.

Viele Grüße
--
arno

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adam
adam
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Re: Schlammschlacht
geschrieben von adam
als Antwort auf arno vom 08.04.2009, 08:48:53
Da bin ich genau Deiner Meinung arno. Herr Tiefensee ist überfällig.

Und im Zuge der Privatisierung der DB würde mich mal interessieren, was z.B. der Kölner Hauptbahnhof, so unter Brüdern, wert ist.

--

adam
silhouette
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Re: Schlammschlacht
geschrieben von silhouette
als Antwort auf adam vom 08.04.2009, 08:55:21
Wenigstens kann der sich nicht auf einen laufenden Arbeitsvertrag berufen. Aber stattdessen wird er mit einer zweiten Pension entschädigt. Oder wurde diese Unsitte der Mehrfachpensionen, durch die mal Lafontaine besonders unangenehm aufgefallen ist, inzwischen abgeschafft? Für das Fußvolk, das für die entsprechenden Steuereinnahmen sorgt, gibt es jedenfalls solche Mehrfachansprüche nicht.
Nein, kein Neid. Nur ein Hinweis auf Jovis und Bovis im Versorgungsrecht innerhalb des Beamtenrechts.
--
silhouette
olga64
olga64
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Re: Schlammschlacht
geschrieben von olga64
als Antwort auf eleonore vom 08.04.2009, 07:42:30
Mich würde interessieren, ob irgendjemand, der sich hierüber aufregt, bei sich selbst auf Vertragsrechte verzichten würde. Der Mensch muss noch geboren werden, der so altruistisch ist.
Dem Vertrag von Mehdorn in der aktuellen Fassung haben übrigens auch die Gewerkschaften im Aufsichtsrat zugestimmt!
--
olga64

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susannchen
susannchen
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Re: Schlammschlacht
geschrieben von susannchen
als Antwort auf olga64 vom 14.04.2009, 17:32:45
Ich würde auf Vertragserfüllung bestehen.
--
susannchen
silhouette
silhouette
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Re: Schlammschlacht
geschrieben von silhouette
als Antwort auf susannchen vom 14.04.2009, 18:36:36
Ich würde auf Vertragserfüllung bestehen.
--
susannchen

Ich auch! Schließlich bestehen wir auch auf der Erfüllung des Arbeitsrechts. Die Schuldigen sind dort zu suchen, wo solche Verträge großzügigst abgeschlossen werden, mit Sicherheit auch wieder mit seinem Nachfolger.
(

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silhouette
olga64
olga64
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Re: Schlammschlacht
geschrieben von olga64
als Antwort auf susannchen vom 14.04.2009, 18:36:36
Bei all der Mehdorn-Beschimpfung sollte man nicht vergessen, dass er den früher sehr verschnarchten Laden "Bundesbahn" aus der Verlustzone herausgeholt hat. Mir fällt auch immer vor, dass meist die Leute über die Bahn und ihre schlechten Züge und Unpünktlichkeit usw. schimpfen, die die Bahn maximal 1 x in 2 Jahren benützen.
Ich fahre auch oft mit dem Zug in Italien, Frankreich und England. Wenn man sich dies angetan hat, wird man die Deutsche Bahn sehr schätzen.
Und dass Herr Mehdorn als Vostandsvorsitzender ein höheres Gehalt bezieht als z.B. jemand in untergeordneter Position, sollte man ohne grosses Neidgehabe einfach akzeptieren, bzw. versuchen, selbst in solche Positionen zu gelangen. Dies schliesst dann auch ein,dass man sich via Bildzeitung praktisch täglich beschimpfen lässt.

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olga64
hafel
hafel
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Re: Schlammschlacht
geschrieben von hafel
als Antwort auf olga64 vom 15.04.2009, 15:21:29
@ olga: .....und was hat das alles mit den Mitarbeiterbespitzlungen zu tun????? Du pickst Du nur das raus, was Dir gerade mal so passt.
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hafel

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