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Innenpolitik Sozialisation zur Selbstsabotage

Majanne
Majanne
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Sozialisation zur Selbstsabotage
geschrieben von Majanne

Majanne
Majanne
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RE: Sozialisation zur Selbstsabotage
geschrieben von Majanne
als Antwort auf Majanne vom 01.07.2018, 11:59:30

Es lohnt sich, die ganze Folge dieser Sendung in der Mediathek zu sehen! 

Darin ist komprimiert und sehr genau auf den Punkt gebracht, wie gezielt Aufstiegsstreben durch Abstiegsangst ersetzt wurde und noch viel mehr an atemraubender Manipulation und zwar in einer so großen Vielschichtigkeit, dass viele als Wähler ihrem eigenen Elend zustimmten! 

Mein ganzes Leben interessieren mich schon diese offenen und versteckten Erziehungen zur Selbstsabotage! 

Und es dauert oft Jahrzehnte, dies herauszufinden! 

Nicht bei dem Beispiel Hartz 4! 

Aber zum Beispiel bei kulturell dominanten Lebensträumen! 

Wie es dazu hat kommen können, dass Mutterschaft z. B. für Frauen eine Entscheidung für Altersarmut hat werden können! 

Dass manche Frauen Jahrzehntelang Angehörige pflegen und versorgen und trotzdem arm und einsam enden! 

Die Romantisierung des Kinderbekommens war schonmal die erste Selbstsabotage, verdeckt!

Dies nur ein Beispiel! Ich wähle welche, die ich kenne!!

Ein anderes Arbeitsmoral! 

Hab‘ in der Universitäten Forschung gearbeitet! Geistesleistung gibt sich nicht mit schmutzigen Geld ab, was sie natürlich doch tut! 

Und weil Geld so etwas Profanes ist verglichen mit der Geisteshöhe, fahren so viele Männer mit Doktortitel Taxi und schuften für die edle Wissenschaft umsonst oder so gut wie! 

Peinliches Schweigen, wenn wer über Verdienst redet!

Solche verdeckten Fachkulturen gibt es überall! 

Wählen, was dir selber schadet!

Das ist so verbreitet! 

 

marianne
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RE: Sozialisation zur Selbstsabotage
geschrieben von marianne
als Antwort auf Majanne vom 01.07.2018, 12:16:52

Warum die vielen Ausrufezeichen?!
Ich glaube, ich habe es auch so kapiert....Errötet


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lupus
lupus
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RE: Sozialisation zur Selbstsabotage
geschrieben von lupus
als Antwort auf Majanne vom 01.07.2018, 12:16:52

Dass manche Frauen Jahrzehntelang Angehörige pflegen und versorgen und trotzdem arm und einsam enden! 


 
Glaubst du wirklich dass es ein System geben kann in dem man durch Pflege der Angehörigen wohlhabend ( außer durch Erbschaft) werden kann?

lupus
adam
adam
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RE: Sozialisation zur Selbstsabotage
geschrieben von adam
als Antwort auf Majanne vom 01.07.2018, 12:16:52

Man kann nicht jedem einreden, daß er eigentlich Chef ist und die Ursache, daß er es nicht ist, er selber, wobei es eigentlich der politische Gegner dessen ist, der versucht allen Leuten beeinflußt, daß sie alle nicht Chef sein können. Das ist alles eingeredeter Unsinn wie ich meine. Errötet

Das Ganze erinnert mich an eine Management-Schulungvon vor ca. 20 Jahren, die mit sowas wie Selbsthypnose arbeiteten. Ein Kollegen hatte einen Handspiegel im Schreibtisch, in den er sich morgens immer selber Selbstbewußtsein zusprach: "Du bist gut! Du bist sowas von gut! Heute erreichst du alles!". Er hatte ein Gummiband am Handgelenk, das er immer schmerzhaft schnippen ließ, wenn er sich dabei ertappte, sich selbst nicht für großartig zu halten.

Ein Motto war "Fake it, till you make it!", also sich und anderen vorzulügen, wie toll alles sei, was man gerade tat, gleichgültig wie dusslig es auch war. Der heute prominenteste Vertreter dieser Selbsthypnose dürfte Donald Trump sein.

--

adam

Majanne
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RE: Sozialisation zur Selbstsabotage
geschrieben von Majanne
als Antwort auf adam vom 01.07.2018, 21:49:38

Oh, ich erinnere mich: solche Beispiele mit dem Gummiband VerwirrtSmiley und „Fake it until you make it!“, das war wirklich vor 20 Jahren mit lostrabender Globalisierung eine Phase der so offenkundigen Selbsthypnose, genannt Selbstoptimierung, und in dem Zuge galt sowas trotzdem als erstrebenswert und als „modern“ und auf einmal als altmodisch, sich für die Bezahlung von Überstunden zu interessieren oder für andere Arbeitnehmerrechte!

Ebenso wie Sozialabbau grundsätzlich Freiheit der Selbstverantwortung genannt wurde. Es war so eine Art Goldgräberstimmung entstanden mit der IT-Blase, an der aber alle, die nicht dort arbeiteten, gar nicht teilhatten!

Trotzdem galt dies nun als das Maß aller Dinge! Während das im IT-Beruf meines Mannes alles Sinn machte und gut bezahlt wurde, wurde nach und nach der gesamte Arbeitsmarkt auf Quartalsorientierungs-Skills umgestellt, ob es passte oder nicht! 

Und Trump macht das jetzt sich in der Politik! 

Doch was mich immer so richtig erschreckt, weil es wirklich undurchschaubar ist, das sind solche von langer Hand eingefädelten Geschichten wie diese von Hartz 4, wo der Bürger noch die Bertelsmannstiftung finanzierte, die hinter jeder einzelnen der vielköpfigen angeblich vielfach kompetenten und unabhängigen „Expertenrunde“ steckte!

Und dazu noch wie jede und jeder von uns dazu erzogen wurde, Misserfolge sich selber zuzuschreiben, auch die, die in solch einer Hartz 4 Entwürdigung landen! 

Zu lernen, in Schule und Elternhaus, fest zu verinnerlichen, was erwünschtes Verhalten ist, das Selbstwertrelevant fest zu konditionieren und damit die Selbstsabotage, den Schmerz und die Angst der Leute zu lenken! Ich habe die gesamte Sendung, woraus das obige Video ja nur ein Teil war, gesehen und mir blieb das Lachen oft im Halse stecken ob der Verheizung von Würde und Selbstrespekt in dieser Realsatire! 
Und das betrifft erwachsene Menschen!

Wieviel schlimmer sind deren Kinder dran!





 


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Majanne
Majanne
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RE: Sozialisation zur Selbstsabotage
geschrieben von Majanne
als Antwort auf lupus vom 01.07.2018, 18:59:33

lupus, natürlich nicht! 

Und trotzdem finden sich 80% Prozent aller Senioren daheim gepflegt von Tochter oder Schwiegertochter! Die dann allerhöchstens noch Teilzeit arbeitet! Wenn überhaupt noch! 

Wenn Scharen von Frauen, alte wie junge,  damit sehenden Auges in die eigene Altersarmut marschieren, dann ist das eine so fette Selbstsabotage, das es kaum vorstellbar ist! 

Und spreche ich mit Freundinnen, auch die, die sich anders entscheiden, zeigen sich die Mechanismen, die dahinterstecken: 

Darauf geprägt worden zu sein, tiefe innere Gewissensbisse und Verzweiflung zu spüren, sich für die eigene Absicherung zuerst zu kümmern! 

Sich dann dann wie ein herzloses Monster zu fühlen! Auch wenn sie es besser wissen! 

So wie auch die Arbeitslosen im
Arbeitsamt sich automatisch wie Schmarotzer fühlen! Ob ihr Verstand ihnen zehnmal was anderes sagt oder nicht! 



 

Majanne
Majanne
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RE: Sozialisation zur Selbstsabotage
geschrieben von Majanne
als Antwort auf marianne vom 01.07.2018, 14:04:55

Namensvetterin, Ausrufezeichen, wo gar nicht genug dahinter stehen können! Zwinkern

lupus
lupus
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RE: Sozialisation zur Selbstsabotage
geschrieben von lupus

Mit Bertelsmann hatte ich auch mal zu tun.
Da erfanden vier junge Männer ( sicher nicht unterbezahlt) ein unsinniges System zur Bewertung und zum Vergleich von Verwaltungseinheiten und trugen das mit hochtrabenden Sätzen vor.
Keiner traute sich ihnen einfach zu widersprechen und zu sagen was das praktisch für eine Schaumschlägerei war. Die Tätigkeit zog sich in Arbeitsgruppen über mehrere Monate hin.
Es war schlimme Vergeudung von Arbeitskraft.
lupus

olga64
olga64
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RE: Sozialisation zur Selbstsabotage
geschrieben von olga64
als Antwort auf Majanne vom 01.07.2018, 23:33:29


Und trotzdem finden sich 80% Prozent aller Senioren daheim gepflegt von Tochter oder Schwiegertochter! Die dann allerhöchstens noch Teilzeit arbeitet! Wenn überhaupt noch! 

Wenn Scharen von Frauen, alte wie junge,  damit sehenden Auges in die eigene Altersarmut marschieren, dann ist das eine so fette Selbstsabotage, das es kaum vorstellbar ist! 
 
Es lohnt sich schon, auch dieses schwierige Thema differenzierter und mit weniger Emotionen zu betrachten:
Oft finden es Töchter und/oder Schwiegertöchter gar nicht so schlecht, diesen Job am alten Menschen gegen Zahlung der Pflegeversicherung zu erledigen. Wenn dann noch die Rente von Oma oder Opa dazukommen, die die Familienkassen auffüllen, rechnet sich dies sicher in einigen Fällen auch mehr als ein Job irgendwo ausserhäusig, wenn man auf keine Berufsausbildung usw. verweisen kann.

Aber das ändert sich ja bereits sukzessive, weil wir in einer immer grösser werdenden Single-Gesellschaft leben und Töchter usw. einfach nicht mehr vorhanden sind, die dann pflegen.
ABer diese Frauen haben dann sicher auch besser für ihr Alter vorgesorgt, wissen das und stellen hoffentlich frühzeitig die Weichen, wo sie auf welche Art gepflegt werden wollen. Wenn man diese Weichen schon sehr früh gestellt hat, hatte man auch Zeit, ERsparnisse anzulegen, die das dann zusammen mit den Leistungen der Pflegeversicherung auch finanzieren.
Bei Paaren sieht es ja oft auch so aus, dass die meist überlebende Frau dann aus dem Häuschen auszieht und den Wert desselben für ihre Pflege benützen kann. Es gibt ja kein Grundrecht darauf, dieses Häuschen an jemanden weiter zu vererben; wichtiger ist hier schon, die eigene Situation zu betrachten. Olga

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