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Innenpolitik Sozialisation zur Selbstsabotage

Edita
Edita
Mitglied

RE: Sozialisation zur Selbstsabotage
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 02.07.2018, 17:24:27

Also ..... liebe Olga, " diesen Job am alten Menschen gegen Zahlung der Pflegeversicherung zu erledigen ", das als Motiv zu nehmen, das kann man sich in 99% der Fälle schenken, wenn sie nämlich als alter oder dementer Mensch gepflegt werden müssen und es kommt noch allerhand Zeugs dazu, was die KK nicht bezahlt, dann reicht es oft eben gerade mal zur allernotwendigsten Versorgung, ohne jedweden Schnickschnack!

Familienkasse mit ner Rente von 500 - 1000 EUR aufzufüllen greift auch meistens ins Leere, weil das Leben mit einem pflegebedürftigen, vielleicht noch bettlägerigen Menschen, doch erheblich teurer ist, alleine die technischen Anschaffungen wie Pflegebett, Vorrichtung zum Duschen, Vorrichtung für die Toilette, Nachtstuhl usw. dann die Medikamente, Windeln, Verbandsmaterial usw., hat man eine höhere Rente, ist natürlich auch der Zuzahlungsbeitrag entsprechend höher!

Es ist richtig, 80% der pflegebedürftigen Menschen werden zuhause gepflegt, aber das sind nicht alles alte Menschen, ca. ein Drittel davon  sind durch Geburt oder Unfall oder Krankheit pflegebedürftige Menschen, die noch keine, oder sowieso nie eine  Rente bekommen, das durchschnittsalter ist da 32 Jahre, diese Familien werden regelrecht ausgenutzt!
Ich möchte wetten, daß sich die Verantwortlichen im Gesundheitswesen diese 80% zunutze gemacht haben, und haben eventuell gerade aus diesem Grunde alles soweit heruntergefahren, in der Hoffnung, daß der Rest auch noch aus deren Budget verschwindet, haben aber nicht daran gedacht, daß man dann auch größere bezahlbare behindertengerechte Wohnungen braucht, flexible Arbeitszeiten, Arbeiten am Ort und nicht 150km weiter, usw.

Nein - liebe Olga, so einfach wie sie es schildern, ist es nicht!

Edita






 

olga64
olga64
Mitglied

RE: Sozialisation zur Selbstsabotage
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 02.07.2018, 18:12:08

Mag ja sein, Edita, dass ich aus meiner Sicht und aus meinem Umfeld dies so schilderte, wie es in anderen oder vielen Fällen nicht gehandhabt wird.
Aber meist leben die Kinder von Pflegebedürftigen gar nicht am gleichen Ort (bei uns war es auch so), bzw. gibt es gar keine Kinder usw.. Die niedrige Geburtenrate seit Jahrzehnten hat auch hier ihre Auswirkung. Dann ist keiner da, der pflegen kann und das Konstrukt der VErantwortlichen kracht wirklich zusammen.
Aber hier denke ich doch, dass jemand, der keine Kinder hat, auch länger berufstätig war und sich dies auch bei der Rente und anderen Einkünften bemerkbar macht (auch nur aus meinem Umfeld geschildert). DA gibt es bei Paaren, die früher gut verdient haben, doppelte Renten, Immobilienbesitz usw. Die haben ganz andere Sorgen, ob z.B. das Haus mal gut verkauft werden kann, um damit die Pflege zu finanzieren. WEr nämlich sein eigenes Haus nicht wertsteigernd immer saniert hat, erhält auch nicht mehr viel, wenn er oder sie es verkaufen muss, weil der Pflegefall droht. Olga


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