Innenpolitik SPD : Thomas Oppermann ist tot

Thomas Oppermann

Ein politischer Mensch weniger.
Ein Mensch mit Gefühl, Gewissen, Engagement, Mut, Verantwortung zu übernehmen, mit dem Willen, sich, die berufliche Karriere auf den Einsatz gegen Unrecht und für mehr Gerechtigkeit zu fokussieren.

 Er wird uns fehlen, eine Lücke lassen, aber auch Anspor sein, seine Überzeugungen, sein Bemühen, seine Lebensziele, seine Aufforderung zum Einmischen,  in Erinnerung zu halten und weiterzutragen, auch und gerade, an die Jungen.

Dazu ein paar Zitate, als Erinnerungssplitter an Thomas Oppermann , so wie er sich und seinen  Werdegang selbst beschreibt, kopiert von seiner web-site (Quelle ):

"Seitdem ich vor der Prüfungskammer die Gewissensprüfung als Kriegsdienstverweigerer bestanden hatte, war ich mit ASF in Verbindung."

"Nichts hat mich so stark geprägt, wie der Dienst als Freiwilliger bei Aktion Sühnezeichen Friedensdienste."

Das Erlebnis, dass praktische politische Arbeit die Gesellschaft positiv verändern kann, hatte mich zwar nicht davor geschützt, mich wie die meisten Studierenden in Deutschland jahrelang im Gestrüpp theoretischer und ideologischer Debatten zu verheddern, wohl aber geholfen, dort beizeiten wieder herauszufinden und mich auf die praktisch wirksamen Dinge in unserer Gesellschaft zu konzentrieren.

Nicht zu vergessen, Oppermanns  engagiertes Interesse (Hilfe bei der Stiftungsgründung !) am Gedenken am (heute nur noch selten erwähnten)   Widerstandskämpfer von Trott, auch einst Jurastudent in Göttingen wie Oppermann:
 

"Adam von Trott gehört zu den wenigen Menschen, die auch in den finstersten Stunden unserer Geschichte humanistische Grundwerte verteidigt und dafür ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben. Wie kaum einer seiner Zeitgenossen ist er ein politisches Vorbild für die Demokratie im 21. Jahrhundert. Er war jemand, der auch gegen den Zeitgeist zu seinen Überzeugungen stand. Er war ein echter Weltbürger und überzeugter Anhänger eines vereinten Europas."


Ich hatte gelernt, dass sich soziale Gerechtigkeit nicht von selbst einstellt, sondern immer das Ergebnis politischer Einmischung ist.

Es bleibt aber noch viel zu tun.

Viele Menschen spüren: Es ist Zeit für mehr Gerechtigkeit in diesem Land.“

Ja, es bleibt noch viel zu tun !

 

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Ein kuhles Oppermann-Porträt von meinem Fotografen-Kumpel Lutz Müller-Bohlen Genannt Gramm

Kann man wirklich nicht mehr menschliche Anteilnahme wenigstens für einige Augenblicke die Oberhand gewinnen lassen? Olga

Ich kann nicht erkennen, Olga, dass Sie hier jemand dieser Chance beraubt hätte.
Möchten Sie drüber reden?

 

Ich kannte ihn schon viele Jahre, denn er war ja Niedersachse.



Pippa

Kannten Sie ihn wirklich persönlich?
Dann müssten Sie aber auch wissen, dass er gebürtiger Westfale war, dann aber später in Niedersachsen beruflich und politisch Karriere machte. Olga

Ich kannte ihn , von vielen politischen Treffen persönlich und kann nur sagen, Thomas Oppermann war in der Partei höchst angesehen und  sein plötzlicher Tod trifft auch alle Kollegen und Parteigenossen.

Auch hatte er noch Pläne für seine Zukunft nach seinem "Parteileben ".

Dazu ist es nun nicht mehr gekommen..

weserstern

Die WErtschätzung für Politiker ist auch nach deren Tode "greifbar". Ich denke hier z.B.. an den vor kurzem verstorbenen Wolfgang Clement, der auch in der SPD war (die er allerdings dann irgendwann im Krach verliess) und einige wichtige politische Ämter innehatte.
Irgendwelche nachdenkliche Nachrufe zu diesem Tod habe ich selten gelesen - da waren vermutlich bis dahin zu viele Rechnungen noch offen geblieben.
DAvor hat Herrn Oppermann sicher auch geschützt, dass er politisch nie in die Ämter gelangte, die viel Öffentlichkeit auf sich ziehen (obwohl ich denke, er wäre sehr gerne Innen- oder Justizminister geworden). Olga

Auch ich war in der SP. Allerdings SPS. Über 40 Jahre Mitglied; in verschiedenen Ämtern tätig und auch sonst aktiv.

Aber ich war auch ein eifriger Leserbrief-Schreiber (wohl über 1000 Artikel eingesandt; etwa jeder zweite erschien dann auch wirklich. Im Schweizer Fernsehen erschien ein Porträt von mir als "Der fleissigste Leserbriefschreiber der Schweiz". Aber ich schrieb ab und zu auch etwas, das nicht genau auf der Parteilinie lag. Deshalb wurde ich immer öfter darauf aufmerksam gemacht, dass ein strammer Parteisoldat nur das schreiben dürfte, das auf Parteilinie liege. Damit das aufhörte gab es für mich nur eine Entscheidung: Austritt!

Sorry, dass ich das Thema für meine eigenen Befindlichkeiten ausweite und missbrauche.....

Ach, was ich eigentlich sagen wollte: Es allen recht machen zu wollen macht krank - oder Opportunisten.