Innenpolitik Spiel ohne Grenzen

pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Spiel ohne Grenzen
geschrieben von pschroed
als Antwort auf sittingbull vom 25.07.2015, 11:47:26


das verlinken zu webseiten von "Unternehmensberatern" in diesem zusammenhang , ist schon erstaunlich naiv .
bei allen euphemistischem "Power-Point Events" , geht es natürlich um die
interessen der Unternehmer ... von denen werden sie bezahlt und denen haben sie konkret zu liefern ... und zwar konzepte zur optimierung der profitmaximierung .

ich erinnere mich nur zu gut , wie diese leute mit stoppuhren neben den pflegekräften standen und dafür gesorgt haben , die personaldichte auf ein minimum einzudampfen ... zu "optimieren" eben .

der "8 stunden tag" hat in sofern grosse bedeutung , als das er als symbol
für die errungenschaften der Arbeiterbewegung gesehen werden kann , die
endgültig gekippt werden sollen .

sitting bull


Häuptling, werden gute Löhne bezahlt, so wirst du wenige finden die deine Vorstellungen unterstützen.

Die Stoppuhren Messung habe ich als Arbeiter in den 70ziger auch erlebt, Sittingbull, du unterschätzt den heutigen Stand des arbeitenden Volkes, heute besteht in grossen Firmen das Mitbestimmungsrecht, es kommt mir bei dir vor als würdest du noch immer in dem alten Statusdenken zuhause sein, Ich Chef, du Untertan, so mag es in veralteten Strukturen bzw. Krankenhäuser noch immer der Fall sein, dann wäre es an der Zeit daß diese Generation ihren wohlverdienten Ruhestand in Angriff nimmt, oder sich schleunigst an die heutige Arbeitsmentalität anpasst.
Ist man selbst wehrloses Opfer so könnte ich aber deine Sicht verstehen.

Phil.
Re: Spiel ohne Grenzen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pschroed vom 25.07.2015, 18:34:36
Nicht nur in großen Firmen Phil. Der Mittelstand kann es sich nicht leisten über seine Mitarbeiter zu verfügen. Die Wertschätzung ist sehr groß. Die Mitarbeiter sind das Kapital des Mittelstandes, der Einzelfirmen, der Handwerkerfirmen, der GmbH's. Anders schaut es aus bei den AG's, denn die schätzen nur den maximalen Gewinn.
Bruny
Re: OT
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina1 vom 25.07.2015, 16:08:16
"Du machst es dir sehr leicht wenn du solche Beispiele als Hauptgrund bringst, denn der größte Teil der jungen Leute ist sehr interessiert an einer guten Ausbildung."


Habe ich das Gegenteil behauptet?
90 % mit ordentlichem Schulabschluss - sind der größte Teil der Jugendlichen.
Die Anzahl der ausbildungswilligen Jugendlichen, die einen Abschluss machen, beträgt ganz sicher auch etwa 90%.
Auch das ist der von dir erwähnte größte Teil der Jugendlichen.

Was eigentlich sollen deine unqualifizierten Bemerkungen zu meinem Lohn und meinem Eigentum.
In welcher Welt lebst du eigentlich, ohne die geringste Ahnung zu haben, andere Menschen einschätzen zu wollen.
Die meisten Menschen verdienen heute mehr, als ich je verdient habe und das unter der Berücksichtigung aller Veränderungen ( Gehalt - Preise ...).

Wo habe ich geschrieben, dass der Minijob NUR für den Luxusbedarf praktiziert wird, wenn ich schrieb, dass von 6,6 Mio Minijobbern 4,1 Mio zuverdienende Ehepartner sind ( die Zahlen stammen übrigens v. DGB).
Ist dir die Differenz nicht aufgefallen - oder versuchst du durch Falschinterpretation andere ganz bewusst als Lügner darzustellen?

Über deine Vorstellung, man könnte alle Arbeitslosen so einfach mit Umschulung in die immer größere Anzahl an nicht besetzen Arbeitsstellen bringen, zeigt, dass du weit weg von der Realität bist.
Aber - das ist wieder ein anderes Thema.

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Tina1
Tina1
Mitglied

Re: OT
geschrieben von Tina1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.07.2015, 18:59:08

Wo habe ich geschrieben, dass der Minijob NUR für den Luxusbedarf praktiziert wird, wenn ich schrieb, dass von 6,6 Mio Minijobbern 4,1 Mio zuverdienende Ehepartner sind ( die Zahlen stammen übrigens v. DGB).

hier dein ganzer Text:
Da von den 6,6 Mio Minijobbern 4,1 Mio zuverdienende Ehepartner sind, die mit dem Mini-Job -Geld nicht am Existenzminimum knabbern, sondern ihren Lebensstandard erhöhen wollen ( Hausbau, neues Auto o.ä. wirkliche Luxusprobleme), solltest du die schon mal aus deiner "Armutsstatistik" rausnehmen.

Die meisten der dazuverdienenden Ehepartner haben den Minijob nicht wegen Luxus, sondern weil ein Gehalt nicht mehr langt. Ich kenne viele solcher Fälle in meiner Familie u. Umgebung. Darüber gibt es auch viele Berichte. Es mag auch andere Gründe geben.
Tina
Über deine Vorstellung, man könnte alle Arbeitslosen so einfach mit Umschulung in die immer größere Anzahl an nicht besetzen Arbeitsstellen bringen...

Zum Thema, " immer größere Anzahl an nicht besetzen Arbeitsstellen"
Was wurde aus dem Fachkräftemangel?

"Bis zu 390.000 Ingenieure werden in Deutschland bald fehlen. Davor warnt das Institut der deutschen Wirtschaft jetzt erneut - wie schon so oft. Kommt es wirklich so schlimm? Frühere Prognosen lagen gewaltig daneben.
Was das arbeitgebernahe Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) prophezeite, klang düster. Sehr düster. Auf einen dramatischen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften steuere das Land zu. Schon 2014 würden 220.000 MINT-Fachleute fehlen, also Mathematiker, Naturwissenschaftler, Techniker, vor allem Ingenieure. Welche Erfindungen nicht gemacht werden, welche Produkte ungefertigt bleiben! Welcher Wohlstand uns verloren geht! Das war 2009.

Jetzt haben wir bereits 2015. Und nach allem, was man weiß, ist der Technologiestandort Deutschland nicht untergegangen. Keine Räder standen still. Pleitewellen wegen fehlender Ingenieure blieben aus, die Lichter an.

"Die Szenariorechnung hat das Fachkräfteangebot im Jahr 2014 um etwa 140.000 unterschätzt", sagt Plünnecke. Nicht 220.000 MINT-Fachleute, wie damals kalkuliert, fehlen demnach - sondern nur 80.000. Ist das der dramatische Mangel, vor dem das Institut einst so eindringlich gewarnt hatte?

Selbst eine soeben erschienene Studie des wirtschaftsnahen Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft gibt Entwarnung: "Ein allgemeiner Fachkräftemangel in den MINT-Berufen, wie er noch vor ein paar Jahren befürchtet wurde, droht eher nicht mehr."

Da wird also Politik mit Zahlen gemacht, die alles andere als eindeutig sind. "Es gibt nicht den einen Indikator für Engpässe auf dem Arbeitsmarkt", so IAB-Fachkräfteexperte Alexander Kubis. "
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: OT
geschrieben von Tina1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.07.2015, 18:59:08
Sorry Klaus ich wollte in keinster Weise persönlich werden. Vielleicht kam es so rüber, aber es war nur die Reaktion auf deine Worte, die mir in dem Moment das sagten was ich nicht verstehen konnte. Bei dem Thema bin ich vielleicht auch zu emotional, weil ich mich dort bewege wo es eben Probleme in Bezug Höhe des Gehaltes u. anderes gibt, deshalb gab es ja auch die letzten Streiks für Lohnerhöhungen. Mit 1500 Euro netto u. einer Miete von 700 Euro warm, kann man einfach nicht gut leben, obwohl man arbeitet.

Und außerdem bekomme ich noch viel mit, da ich selber noch im Arbeitsprozess stehe. Ich erlebe z. B. dass der öffentliche Dienst schon viele Jahre Arbeitsplätze vernichtet hat, indem keine Stelle die frei wird wieder besetzt wird. Es gibt keine Neueinstellungen, da es schon jahrelang ein "Einstellungsstopp" gibt, obwohl es genug Arbeit gäbe. Das führt dazu, dass die Mitarbeiter überlastet werden, denn sie haben mitunter 2 Jobs zu bedienen. Das wird dann alles in Form von Überstunden geregelt.

Im Bereich des mittleren Dienstes sind die Löhne nicht besonders gut u. da passiert auch nichts. Ich habe mich trotzdem für den Job entschieden, weil er mir Sicherheit gebracht hat In meinem erlernten Job, einer stomatologischen Schwester, hätte ich noch weniger verdient weil die Bezahlung nach Berufsjahren geht u. zusätzlich wären die Arbeitszeiten schlechter gewesen.

Das ist ja auch ein Problem, also viele müssen heute einen anderen Job ausführen, nicht den erlernten, da man entweder keinen Job in der Richtung findet, oder die Bedingungen so sind, dass man ihn nicht annehmen kann. Für angelernte Jobs bekommt man aber viel weniger Gehalt wie die, die diesen Beruf gelernt haben, obwohl man zum Ende die gleiche Arbeit ausübt.
Sorry, nun ist es wieder zu viel geworden, was ich nicht wollte. Aber man muss es nicht lesen, wenn es zuviel ist. M. E. entstehen Meinungen immer über die Perspektive von wo man eine Sache betrachtet.
Also, ich wollte keinen Streit, ich hoffe dass du das annimmst.
Tina

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