Innenpolitik Stauffenberg

wolke07
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Stauffenberg
geschrieben von wolke07

Er ist einer der berühmtesten Attentäter der Weltgeschichte,eine Symbolfigur des Widerstandes,einer der Helden des 2.Weltkrieges.Claus Schenk,Graf von Stauffenberg.Am 20.Juli begehen wir das 75.Jubiläum des Stauffenberg-Attentats.
Jetzt erschien ein Buch von der Enkelin Stauffenbergs,Sophie von Bechtelsheim über ihren Großvater,ich hörte im Radio davon der Titel heisst"Mein Großvater war kein Attentäter"


 

olga64
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RE: Stauffenberg
geschrieben von olga64
als Antwort auf wolke07 vom 28.06.2019, 17:08:22

Über Stauffenberg und seine adeligen Kollegen wurden schon so viele Filme gedreht, Bücher geschrieben, dass es mich verwundert, dass immer wieder jemand denkt, die wirklich Wahrheit zu wissen.
Wer weiss schon ,was aus Deutschland geworden wäre, wenn Stauffenberg und seine Adelskollegen gesiegt hätten? Man weiss ja heute auch, dass es keine liberale Demokratie geworden wäre, wie die, in der wir nun seit vielen Jahrzehnten zumindest in einem Teil von Deutschland friedvoll leben dürfen.

Es stört mich auch immer, dass viel zu selten von Georg Elser berichtet wird, der allein eine Bombe im Münchner Bürgerbräukeller am 8.1..39 plazierte, um Hitler zu töten. Dies gelang damals nicht, weil Hitler früher die Versammlung verliess als die Bombe zündungstechnisch eingestellt war.
Herr Elser wurde kurz vor Grenzübertritt zur Schweiz verhaftet, nach DAchau verbracht, wo er wenige Tage vor Kriegsende noch hingerichtet wurde.
Wäre es Herrn Elser 1939 gelungen, wäre Deutschland und vielen Millionen Menschen weltweit sehr viel erspart geblieben. Olga

wandersmann
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RE: Stauffenberg
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf olga64 vom 28.06.2019, 17:15:23

@olga64

Sehe ich genauso.
Stauffenberg war ein überzeugter Nazi, der im faschistischen System bestens integriert war, die Judenvernichtung akzeptierte.
Die postfaschistische BRD aber benötigte einen "guten Deutschen", um zu zeigen, dass nicht alle "böse"waren. Ein erschaffener "Alibi-Widerständler". Kein Grund, so jemanden zu feiern.
 


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dutchweepee
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RE: Stauffenberg
geschrieben von dutchweepee

Genau diese militaristische Adelsbrut hat doch diesen "Führer" ob seiner rücksichtslosen Angriffskriegsführung verehrt und geliebt. Als sie dann erkannten, dass es dem Ende zu geht, wollten sie einen Separatfrieden mit dem Westen abschließen und gegen die Russen weiterkämpfen. Es war nicht der Plan, den Faschismus abzuschaffen, denn der sicherte ja so komfortabel den Machtanspruch der Rüben-Barone und Militaristen.

Olga hat vollkommen Recht. Dieser Umsturz wollte nur die feudalistischen Machtansprüche der militaristischen Adelskaste sichern ...Helden? Davon gab es Tausende Wiederstandskämpfer gegen den Faschismus, die wirklich Widerstand geleistet und viel geopfert haben.

wandersmann
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RE: Stauffenberg
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf dutchweepee vom 28.06.2019, 19:35:03

Genauso ist das, dutchweepee.
In Erfurt bspw. hatten die "Nachwendebilderstürmer" nichts eiligeres zu tun, als die "Wilhelm Pieck Allee" in "Stauffenbergallee" umzubenennen.
Von Geschichtsrevisionisten wurde ein " falscher" Widerstandskämpfer" gegen einen "richtigen" ausgetauscht.

dutchweepee
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RE: Stauffenberg
geschrieben von dutchweepee

FÜRTH - Weil drei Bäume an der Uferpromenade an ermordete Antifaschisten erinnerten, hatten vermutlich Neonazis sie schwer beschädigt. Jetzt mussten sie gefällt werden. Die Stadt und das Bündnis gegen Rechts planen an dieser Stelle nun ein dauerhaftes Mahnmal.

Diese Tafel an der Uferpromenade erinnert an die Fürther Rudolf Benario und Ernst Goldmann, die 1933 im KZ Dachau ermordet wurden. Zum Mahnmal gehörten auch die Birken, die nun gefällt werden mussten (im Hintergrund).
Diese Tafel an der Uferpromenade erinnert an die Fürther Rudolf Benario und Ernst Goldmann, die 1933 im KZ Dachau ermordet wurden. Zum Mahnmal gehörten auch die Birken, die nun gefällt werden mussten (im Hintergrund).© Foto: Johannes Alles

An der Rednitz hatte einst der Fürther Kanu-Klub sein Bootshaus. Zu seinen Mitgliedern gehörten auch Rudolf Benario und Ernst Goldmann, zwei Fürther jüdischen Glaubens, die sich in der kommunistischen Partei und gegen den aufkommenden Nationalsozialismus engagierten.

Irgendwann um das Jahr 1930 pflanzten sie Birken am Bootshaus, sie sollten das Ufer festigen. Am 10. März 1933, wenige Tage nach dem Reichstagsbrand und der Machtergreifung der NSDAP, wurden Benario und Goldmann verhaftet. Gut einen Monat später starben sie, nur 24 Jahre alt, im Konzentrationslager Dachau. Auf der Flucht erschossen, lautete die offizielle Version. Tatsächlich hatten Nazi-Schergen sie in einem Wäldchen hingerichtet.

Wegen ihres kommunistischen Hintergrunds tat sich Fürth lange Zeit schwer im Umgang mit den beiden Mordopfern. Erst im Jahr 2007 platzierte man eine Gedenktafel an der neu gebauten Uferpromenade – neben den Birken, die die Männer einst gepflanzt hatten. Seitdem wurde die Erinnerungsstätte mehrfach zum Ziel von Anschlägen aus der rechtsextremen Szene.

Die Täter beschmierten, zerkratzten oder stahlen die Tafel, so dass sie ersetzt werden musste. Im Juni 2017 beschädigten Unbekannte die Birken durch Axthiebe. Zwei Monate später wurden die Bäume so stark angesägt, dass schnell klar war, dass sie nicht überleben werden. Keine der Attacken konnte aufgeklärt werden. Inzwischen wacht eine Kamera über die Gedenkstätte. Für die inzwischen stark geschwächten Bäume kam sie zu spät, am Dienstag mussten sie gefällt werden; sie waren zu einer Gefahr für Passanten geworden.

Der Ort der Erinnerung soll trotzdem nicht aufgegeben werden. Das Fürther Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus hatte schon vor einiger Zeit darauf hingewiesen, dass Goldmann, Benario und der Nürnberger Arthur Kahn die ersten Mordopfer in einem NS-Konzentrationslager waren, denen noch Millionen weitere folgen sollten. Die Namen der beiden Fürther stünden deshalb auch stellvertretend für alle anderen vom NS-Regime verfolgten Menschen. Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung nannte die Gedenkstätte 2017 einen "Ort von überragender Bedeutung". Es sei wichtig, ihn gemeinsam zu verteidigen. "Und wir werden ihn verteidigen."

Quelle: Nach Neonazi-Attacke: Stadt Fürth fällt Benario-Birken


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olga64
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RE: Stauffenberg
geschrieben von olga64
als Antwort auf dutchweepee vom 28.06.2019, 19:35:03
Genau diese militaristische Adelsbrut hat doch diesen "Führer" ob seiner rücksichtslosen Angriffskriegsführung verehrt und geliebt. Als sie dann erkannten, dass es dem Ende zu geht, wollten sie einen Separatfrieden mit dem Westen abschließen und gegen die Russen weiterkämpfen. Es war nicht der Plan, den Faschismus abzuschaffen, denn der sicherte ja so komfortabel den Machtanspruch der Rüben-Barone und Militaristen.
Ich finde es trotz allem mehr als despektierlich, hier von "Adelsbrut" zu schreiben. Trotzdem hat mich immer verwundert, warum dieser Adel bis heute in bestimmten deutschen und österreichischen Kreisen weiter gepflegt wird, obwohl er bereits 1919 abgeschafft wurde.
Heute ist das aber nicht mehr das grosse Problem, weil die meisten ziemlich verarmt sind, bürgerliche BErufe ausüben müssen und ihre "alten Güter" nur noch finanziell halten können, wenn sie daraus WellnessHotels machen, bzw. für 'Besichtigungen freigeben.
Das was Dutch schreibt, ist sicher richtig.
Es gab aber auch die Variante der FAschisten nach dem Krieg, die sich ebenfalls bis heute standhaft hält: da meinen viele, man hätte nicht mit den (verhassten) Amerikanern nach dem Krieg am Aufbau von Demokratie und Liberalität arbeiten müssen, sondern mit den Russen gegen diese Amerikaner.
Möchte mir gar nicht vorstellen, in welcher Welt ich dann leben müsste, da auch bekannt ist, da sich ein Teil von uns Deutschen sehr mutig aus dieser Klammer vor 30 Jahren befreite. Olga
Nick42
Nick42
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RE: Stauffenberg
geschrieben von Nick42
als Antwort auf dutchweepee vom 28.06.2019, 19:35:03

 

Genau diese militaristische Adelsbrut hat doch diesen "Führer" ob seiner rücksichtslosen Angriffskriegsführung verehrt und geliebt.

Ich hab das erst jetzt gelesen. Deine abfälligen Bemerkungen über den Adel sind völlig deplatziert. Und offenbaren, dass du offenbar wenig Kenntnis hast über die vielen Veränderungen der heutigen demokratischen Gesellschaft.

Die Haltung des Adels, auch die Rolle Stauffenbergs zum Nationalsozialismus, ist gründlich und gut erforscht. Da kannst du nichts neues beitragen.

Wenn wir einen Mann wie Stauffenberg verstehen wollen, müssen wir ihn, wie alle historischen Personen, aus ihrer Zeit sehen, Diese Mühe müssen wir uns schon machen, wenn wir das verstehen wollen und wertend beurteilen.

Und viele adlige Familien sind längst in der demokratischen Gesellschaft angekommen und oft eine besondere Bereicherung für die Gesellschaft. Willst du konkrete Beispiele? Die Dohnanyis, die Weizsäckers, die Gräfin Dönhoff, auch die Stauffenbergs.
 
dutchweepee
dutchweepee
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RE: Stauffenberg
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf Nick42 vom 05.07.2019, 12:51:47

Gut Nick, mit der Wortwahl "Brut" bin ich wohl über das Ziel hinaus geschossen und habe verbal in die falsche Kiste gegriffen. Fakt ist jedoch, dass der preußische Militarismus ohne ein im Adel festverwurzeltes Offizierskorps undenkbar war. Der Adel zog mit Hitler begeistert in den Angriffskrieg und das ändern auch eine Handvoll Humanisten nicht. Dessen ungeachtet - wegen eines humanistischen Weltbilds wurden Stauffenberg und Co. keine hochdekorierten Stabsoffiziere der faschistischen Wehrmacht.

Der Adel war immer ein Instrument der Unterdrückung und der Kriege - erst die massive Zerschlagung des preußischen Militarismus hat dem ein Ende gemacht. 

Nick42
Nick42
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RE: Stauffenberg
geschrieben von Nick42
als Antwort auf dutchweepee vom 05.07.2019, 13:38:45
Gut Nick, mit der Wortwahl "Brut" bin ich wohl über das Ziel hinaus geschossen ...

Der Adel war immer ein Instrument der Unterdrückung und der Kriege - erst die massive Zerschlagung des preußischen Militarismus hat dem ein Ende gemacht. 
Da sind wir uns völlig einig. Und schlimmer. 1933 haben fast alle versagt. Die Staatsorgane hätten die ganze Regierung verhaften müssen, das war rechtlich völlig klar, Hochverrat, wie später die RAF. Und die Menschen wollten Massenweise in die Partei, Führer befiel, wir folgen dir, uns kann nur noch Adolf Hitler retten.

Die deutschen in ihrer großen Mehrheit waren nicht reif für die Demokratie. Fast niemand hielt  die Demokratie für etwas erhaltenswertes. Und die Katastrophe nahm ihren lauf.

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