Innenpolitik Stuttgart 21

eko
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Re: Stuttgart 21
geschrieben von eko
als Antwort auf Knecht-Ruprecht vom 31.08.2010, 12:12:27
Ich finde es nicht in Ordnung, wenn die von bestimmten Interessengruppen gesteuerten Demonstranten die Sache kippen könnten.

Demonstranten reagieren aus dem Bauch heraus, da kann nie was rechtes dabei herauskommen.

Und schließlich ist in das Projekt bereits soviel Geld geflossen, dass ein kostenfreier Ausstieg schlicht und ergreifend nicht möglich ist.

Und im Übrigen sollte man mal etwas mehr auf die Vorteile dieses Umbaus achten. Doch das wird einfach vom Tisch gewischt

Auch keine gute Sache !
olga64
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Re: Stuttgart 21
geschrieben von olga64
als Antwort auf eko vom 31.08.2010, 12:20:37
[/indent]Ich finde es nicht in Ordnung, wenn die von bestimmten Interessengruppen gesteuerten Demonstranten die Sache kippen könnten.

Demonstranten reagieren aus dem Bauch heraus, da kann nie was rechtes dabei herauskommen.[indent]

Ein Grossteil dieser "Interessengruppen" rekrutieren sich aus der sog. Stuttgarter Gesellschaft (Häuslebesitzer in exponierten Lagen - von Beruf Anwälte, Mediziner und verwöhnte Society-Ladies).Es kann ja sein, dass diese sich ihre Demonstranten gegen geringes Salär "mieten"? Netter Zuverdienst für einen Berufs-Chaoten mit sportlicher Neigung, der gerne auf Kräne oder Dächer klettert?
Man sollte jetzt etwas auf die Grünen-Politiker Palmer und Kretschmer vertrauen, die ja ebenfalls am Round-Table sitzen werden. Olga

eko
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Re: Stuttgart 21
geschrieben von eko
als Antwort auf olga64 vom 31.08.2010, 15:41:24
Oh, Olga, woher hast Du denn diese Weisheit?

Ich denke da an ganz andere Interessengruppen. Die von Dir zitierten "Häuslebauer" werden von der ganzen Geschichte eh nicht groß tangiert, weil sie ihre Häuser dort gebaut haben, wo diese neue Bahnlinie eh nicht vorbeikommt.

Na sowas! Wieder mal daneben geschossen! Tztztz!!!


Übrigens: Ob der Runde Tisch überhaupt zustande kommt, ist noch sehr fraglich. Kretschmer hat da ja Pflöcke eingeschlagen, die das Ding von vornean scheitern lassen.


e k o

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olga64
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Re: Stuttgart 21
geschrieben von olga64
als Antwort auf eko vom 31.08.2010, 16:34:34
Entweder sind Sie nicht aktuell informiert oder Sie denken zu kurz? Der ehemalige Architekt, Frei Otto, erklärt ja die geologischen Besonderheiten des Stuttgarter Bodens und nun befürchten viele der dortigen Häuslebesitzer ein Abrutschen ihrer Grundstücke (nach dem Muster wie wir es in der ehemaligen DDR ja auch schon erleben durften) und den Verlust ihrer Häuser.
Haben Sie den Artikel in der Südd. Zeitung nicht gelesen, wo dies ausführlich dargelegt wird?
Hat also nichts mit dem Bahnlärm zu tun,den man sowieso oberirdisch nicht allzu sehr hören dürfte.
Es wird zu dem Round Table kommen - auch Mappus befürwortet dies ja und wenn auch nur, weil die Landtagswahlen in BW immer näher rücken. Olga
eko
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Re: Stuttgart 21
geschrieben von eko
als Antwort auf olga64 vom 31.08.2010, 16:40:20
Der ehemalige Architekt Frei Otto ist inkompetent!

Das ist doch ein Witz!

Jahrzehntelang hat man in Stuttgart Tunnels gebaut..........und nie ist was passiert und keiner hat protestiert. Jetzt wird plötzlich der angeblich ungeeignete Untergrund zum Argument.

Das stinkt doch meilenweit gen Himmel!!

e k o
olga64
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Re: Stuttgart 21
geschrieben von olga64
als Antwort auf eko vom 31.08.2010, 16:43:05
Welche Kompetenz besitzen Sie auf welchem Gebiet, um anderen, Ihnen sicher unbekannten Menschen Inkompetenz vorwerfen zu wollen? Haben Sie schon mal davon gehört, dass die meisten Dinge im Leben irgendwann zum ersten Mal geschehen? Olga

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Re: Stuttgart 21
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eko vom 31.08.2010, 16:43:05
"Das stinkt doch meilenweit gen Himmel!!"
geschrieben von eko


Eko - was regst du dich auf.
Es geht doch hier überhaupt nicht mehr um das Bahnhofsgebäude, das plötzlich von "aller Welt" geliebt wird oder um geologische Besonderheiten, die man plötzlich entdeckt hat.

Hier geht es darum, den akt. Bürgermeister und später die bestehende Landesregierung bei der kommenden Landtagswahl "reif" für die Abwahl zu machen.
"Steter Tropfen" soll den Stein höhlen - den Wählern, die täglich darüber informiert werden, wie schlimm dieses Projekt ist, muss beim Wählen der Stift automatisch an die "richtige" Stelle geführt werden.

Anschließend kehrt dann wieder Ruhe ein.

carlos1
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Re: Stuttgart 21
geschrieben von carlos1
als Antwort auf heinzdieter vom 31.08.2010, 06:39:39
„Ist es denn noch im "Einundzwanzigsten Jahrhundert" zeitgemäß einen neuen Bahnhof in der Stadtmitte unter schwierigen geologischen Bodenbeschaffenheit zu bauen ??“ heinzdieter


Nein, es ist nicht zeitgemäß einen Kopfbahnhof im 21. Jhd mit den rieseigen Gleisverflechtungen im Vorfeld beizubehalten. Einen Hauptbahnhof außerhalb zu bauen mit S-Bahnanbindungen würde das Mehfache der Kosten erbringen wie S21. Aus den Seitentälern müssten Tunneldurchstiche der Höhenzüge erfolgen, von den Kosten für S-Bahnanbindungen ganz zu schweigen. Wesentlich höhere Kosten als die für S21. Die Kosten für S21 liegen auf Basis 2009 bei 4,1Mrd€.

In einer Enzyklopädie des Eisenbahnwesens von 1890 schrieb ein Ingenieur Röll aus Österreich, dass Kopfbahnhöfe nicht mehr zeitgemäß, sondern ein Relikt des aus der Gründerzeit seien (Gründerzeit = Zeit von1871 bis 1890). Das ist heute, heute im Jahre 2010, nichtanders. Eine Modernisierung der riesigen Gleisverflechtungsanlagen wäre ohnehin erforderlich. Für die Modernisierung des seitherigen Kopfbahnhofes mit Anbindung des Flughafens bei ähnlichen Leistungen wie bei dem angenommenen Tiefbahnhof mit 8 Gleisen gegenüber den vorhandenen 16 (Kopfbahnhof) gilt, dass die 8 Gleise mindestens so leistungsfähig sind wie die jetzt vorhandenen 16. Das spricht nach den Kriterien des Bundeswegeplanes und der standardisierten Bewertung des öffentlichen Nahverkehrs eindeutig für S21. Die Gleisverflechtungen im Vorfeld eines Kopfbahnhofes sind immer umfangreicher als bei einem Durchgangsbahnhof. Um diese frei werdende Fläche geht es bei der künftigen Stadtentwicklung , für die sich gute Möglichkeiten bieten. Ken Young, einer der führenden Architekten weltweit hat Kontakt mit dem Planungsstab vo nS21 aufgenommen. Sein Vorschlag: Eine Öko-City zu schaffen, etwas Einmaliges.


Jedes technische Vorhaben birgt Risiken. Es ist tröstlich zu wissen, dass auch ausgebuffte Ökofreaks und Gegner von S21 in flugzeuge steigen, die abstürzen und Autos fahren, die verunfallen können. Selbstverständlich kann auch der Bahnhofsturm des Hauptgebäudes, das ja erhalten werden soll, einstürzen. Man denke nur: Bald 100 Jahre steht das mächtige Gebäude auf ganz ungeeignetem Untergrund auf Pfählen. Diese Eichenpfähle sollten nach Befürchtungen der S21-Gegner bei Luftzutritt sofort zu faulen beginnen. Jetzt stellte sich heraus, dass diese Pfähle aus Beton sind. Wie ärgerlich.


Die Vorbereitungen für S21 dauerten 15 Jahre. Nicht weil so viel gezeichnet werden musste, sondern weil das Projekt von den Gegnern durch alle Rechtsinstanzen geboxt wurde. 10 000 Einwendungen mussten bearbeitet werden, jede einzeln. Wer zählt die Kosten zusammen? Genug Bürgerbeteiligung. Die Planung sah ursprünglich in Untertürkkeim und Stgt für die Bahn eine Hochtrassierung vor. Aufgrund massiver Bürgerproteste musste die Planung für die Trasse geändert und diese unter die Erde gelegt werden. Jetzt ist genau diese Trassieerung wieder Bestandteil von K21, dem Gegenentwurf der Projektgegner. Hier waren anscheinend Pubertierende am Werk. Protest um des Protestes willen. Heinzdieter, die Bäume im Park tun mir echt leid, schade. Aber es werden neue gepflanzt werden können.


„Der Wagenbgurgtunnel ist ca 1 km und der Heslacher Tunnel ca 2 m lang.
Die neuen Tunnel zur Filderebene sind ca 8 km lang und führen und dies ist unbestritten teilweise durch sogenanntes "Mergel-Gebiet"
teilweise in einer tiefe von 60 m mit einer Steigung von max 2,5 %.
Diese Steigung lässt das Befahren mit Güterzügen nicht zu.“ Heunzdieter



Auf die Gesamtlänge der Tunnel im Stadtgebiet kommt es an. Fahre mal die einzelnen Tunnel ab, du wirst am Ende des einen eine offene Weggabelung finden und dann beginnt der nächste. Für mich bedeutet S21, dass ich das Ende nicht mehr erleben werde. Ich weiß auch nicht, wie oft ich nach Baubeginn noch reinfahren werde. Nur wenn ich unbedingt muss. Und unbedingt muss ich überhaupt nicht. Die Leute, die dort wohnen und leben, tun mir leid. Ich verstehe viele Vorbehalte.

Die Gefahren durch Gipskeuper im Tunnelbau sind bekannt, aber auch die Gegenmaßnahmen. So neu ist das alles nicht.
c
heinzdieter
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Re: Stuttgart 21
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf carlos1 vom 31.08.2010, 17:12:11
Zitat

Nein, es ist nicht zeitgemäß einen Kopfbahnhof im 21. Jhd mit den rieseigen Gleisverflechtungen im Vorfeld beizubehalten. Einen Hauptbahnhof außerhalb zu bauen mit S-Bahnanbindungen würde das Mehfache der Kosten erbringen wie S21. Aus den Seitentälern müssten Tunneldurchstiche der Höhenzüge erfolgen, von den Kosten für S-Bahnanbindungen ganz zu schweigen. Wesentlich höhere Kosten als die für S21. Die Kosten für S21 liegen auf Basis 2009 bei 4,1Mrd€.

Hierzu folgendes.
Bei Neubau des Hauptbahnhof in Flughafen-Nähe ist die Anbindung zur Innenstadt durch die S-Bahnen S2 und S3 gegeben. Desweitern verkehen in diesen Bereich weitläufig 3 U-Bahnen U3,U5,U6
Das würde auch für andere Standorte ausserhalb der Kessellage zutreffen.
Untersuchungen hierüber sind meines Wissens nicht gemacht worden, denn nach Ansicht der drei Landesregierungen während dieser Planungsphase gehört der Bahnhof in die Stadtmitte.

Auf die Gesamtlänge der Tunnel im Stadtgebiet kommt es an. Fahre mal die einzelnen Tunnel ab, du wirst am Ende des einen eine offene Weggabelung finden und dann beginnt der nächste.

Das trifft für das vorhandene Tunnelsysten zu, aber nicht für die erforderlichen Tunnelstrecken auf die Filder-Ebene und ins Neckartel.

Weitere Unbekannte ergeben sich doch bei der Weiterführung der Strecke nach Ulm durch die Alb und deren Höhlensysteme, die teilweise noch nicht erforscht sind.

heinzdieter
carlos1
carlos1
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Re: Stuttgart 21
geschrieben von carlos1
als Antwort auf olga64 vom 31.08.2010, 16:52:39
Hallo Olga,

der Vorwurf der Inkompetenz an Frei Otto, einen renommierten 83jährigen Architekten, stammt nicht von eko, sondern von Ingenhoven, den verantwortlichen Planer und Architekten von S21. Ingenhoven, ist Schüler von Frei Otto. Er hat auch detailliert die Gründe dafür angegeben. Es würde aber zu weit führen hierauf einzugehen.

Heinzdieter, du hast recht mit deinem Hinweis auf die verkarstete Schwäbische Alb. Dort ist die Tunnelung in viel schwierigerem Gelände. Solange diese Strecke nicht fertig ist, verläuft der Verkehr auf einem steilen Albanstieg. Wie ich schon sagte, hat die EU diesen Streckenabschnitt zum Ausbau vorgesehen für die Fernverbindung Paris - Budapest.

@ klaus
Ganz klar einige Politiker versuchen Honig (Stimmen) aus einer solchen Situation zu saugen. Es sollte aber nicht vergessen werden, dass S21 nicht die Veranstaltung der Stadt Stuttgart allein ist, sondern der gesamten wirtschaftsstarken Region. Diese sieht die Stärkung und Verbesserung der Verkehrsanbindung positiver als weinende Frauen vor einem alten abrissreifen Bahnhofsgebäude. Politik muss und darf Stimmungen aufgreifen. Fehlgriffe sind dabei vorprogrammiert.

c.

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