Innenpolitik Stuttgart 21

olga64
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Re: [OT]: Bananenrepublik?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.09.2010, 17:17:29
Hinterwaelder - hätten Sie sich die Mühe gemachten, meinen früheren Beitrag zu Stuttgart 21 zu lesen, hätten Sie auch die Sache mit dem Feudalismus verstanden.
So nahmen Sie jedoch auch diese Gelegenheit, uns eine weitere Passage aus Ihrem persönlichen Leben mitzuteilen - aber was hatte dies nun mit Stuttgart 21 zu tun? Noch soll der neue Bahnhof nicht zum Weltkulturerbe benannt werden - oder habe ich hier etwas nicht richtig mitbekommen? Olga
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
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SeeMoz vom 16.09.2010: Was Sie immer schon über Stuttgart 21 wissen wollten…
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich las soeben im Blog SeeMoz:
Winfried Wolf ist Deutschlands führender Bahn-Kritiker. Deshalb drucken wir seine Rede vor den Stuttgarter S21-Demonstranten von Anfang September ab. Denn wußten Sie, dass es die vermeintliche Zeitersparnis auf der Zugstrecke in den 90iger Jahren schon gab? Wußten Sie, dass die meisten Bahnchefs aus dem Daimler-Konzern kommen? Und erinnern Sie sich noch an Whyl, Wackersdorf und Kalkar? Wolf, nebenbei häufiger SeeMoZ-Autor, über die Hintergründe der Schuster-Drexler-Mappus-Show: Weiterlesen auf http://www.seemoz.de/2010/09/16/was-sie-immer-schon-uber-stuttgart-21-wissen-wollten/
eko
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Re: SeeMoz vom 16.09.2010: Was Sie immer schon über Stuttgart 21 wissen wollten…
geschrieben von eko
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.09.2010, 10:33:01
Schon wieder so ein Hetzer!

Was schreibt er?

Zitat: "............ wenn wir gemeinsam den Abrissstopp erzwingen, die Alternative durchsetzen ................


Ich sehe nichts von einem Abriss-Stopp, die Arbeiten gehen planmäßig voran.......und das ist auch gut so.

Stuttgart21 ist jahrelang durch sämtliche Gerichtsinstanzen gegangen, die Verträge sind rechtens und bindend. Wo kämen wir hin, wenn inskünftig Verträge durch die Straße zunichte gemacht werden könnten.

Im Übrigen wird nicht der Stuttgarter Hauptbahnhof abgerissen, das muss einmal ganz klar gesagt werden, sondern lediglich zwei schon seit langem nicht mehr benötigte Seitenflügel. Doch das wird von den Gegnern geflissentlich ignoriert, denn es würde ihre Hetzereien abschwächen.

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heinzdieter
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Re: Stuttgart 21
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf eko vom 30.08.2010, 13:04:32
Zitat

...Im Übrigen ist der Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofes eine Sache, die man europäisch sehen muss. Es geht doch nicht nur um die Belange der "Stuegerter", sondern um den Auf- und Ausbau der europäischen Magistrale Paris - Budapest. Und da ist der Stuttgarter Hauptbahnhof und die Strecke Stuttgart - Ulm ein großer Hemmschuh. Ausserdem soll ja die geplante Hochgeschwindigkeitsstrecke auch über den Flughafen Stuttgart geführt werden. Also es geht nicht nur um das Gebäude des Stuttgarter Hauptbahnhofes, sondern um eine Modernisierung des gesamten Raumes zwischen Stuttgart und Ulm.

Und das ist ein Trugschluss.
Die von dwer EU zur Vefügung gestellten Gelder betreffen nur den Neubau der Strecke Wendlingen -Ulm.
Die Kosten für die Tieferlegung des Bahnhofs und Umbau zum Durchgangsbahn werden finanziert
1, von der DB
2. dem Land BW
3. der Stadt Stuttgart mit Beteiligung der Region
4. dem Stuttgarter Flughafen

Jetzt kann man über das WIE UND Warum streiten

Fakt ist es wurde mit allen Mittel der Durchgangsbahnhof durch alle Instanzen geboxt,ohne die Bevölkerung auf den Laufenden zu halten.
Die Informationen kamen scheibchenweise und bruchstückenhaft.

Ob überhaupt nach Alternativen zum Durchgangsbahnhof gesucht und planerisch ausgearbeitet worden sind, ist mir unbekannt.

Parallel zur der Planung in Stuttdart begang auch die Planung in Frankfurt/Main. Diese hatten sich für eine andere Variante entschieden:
-Beibehaltung des Kopfbahnhofs
-Neubau eines Fernbahnhofs am Flughafen
Übrigends der Frankfurter Bahnhof ist doch ein Schmuckstück und voll in das Stadtbild integriert.

Es wird immer wieder auf die gewoonnene Freifläche bei Realisierung von S 21 hingewiesen und natürlich auf die Schaffung von Arbeitsplätzen. Es sollte doch jeden klar sein, dass die Tunnelarbeiten von Firmen aus Österreich,Schweiz, Italien und Frankreich ausgeführt werden, die die notwendige Erfahrungen aufweisen.

Es wurde bei Beibehaltung des Kopfbahnhofs und Optimierung der Gleisanlage kaum bekannt, dass hierbei auch eine Freifläche geschafffen wird, die ca 50 % geringer ist.

Abschliessend zu den Bodenverhältnissen.
Es stimmt nicht, dass alle Tunnel im Stuttgater Raum dicht sind. Der Engelbergtunnel -Leonbrg BAB - wird in Abstandvon 2 Jahren wegen Undichtigkeiten nachgearbeitet. Beim "Heslacher Tunnel" ist es das Gleiche.
Bei anderen tritt diese Problem der Undichtigkeit nicht auf.

Ich bin auch der Auffassung, das S21 gebaut wird nach der Devise
Augen zu und durch

Ein Ausstieg wird nicht mehr möglivch sein, da die Arbeiten in allen Bereichen zu weit fortgeschritten sind.

heindieter
carlos1
carlos1
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Keine Bananenrepublik,
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.09.2010, 17:17:29
"... der von uns allen verehrte Tilo Sarrazin hat schon festgestellt, das die Kinder aus der Uckermark um vieles dümmer sind als die Dümmsten aus dem Südwesten Deutschlands:...." hinterwaeldler


@ hinterw.,
Sarrazin hat gar nichts festgestellt, sondern nur zitiert, was bundesweite Intelligenztests bei Bundeswehrrekruten (nicht Kinder) ergeben haben. Seine Schlussfolgerungen gehen zu weit. Die Fakten lassen eine verallagemeinernde Aussage, wie du sie triffst bzw. ihm in den Mund legst, nicht zu.

Ein Grund von Bananenrepublik zu sprechen, ist es nicht.

Gruß
c.
eko
eko
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Re: Stuttgart 21
geschrieben von eko
als Antwort auf heinzdieter vom 16.09.2010, 17:18:02
Zitat:

"Fakt ist es wurde mit allen Mittel der Durchgangsbahnhof durch alle Instanzen geboxt,ohne die Bevölkerung auf den Laufenden zu halten.
Die Informationen kamen scheibchenweise und bruchstückenhaft"



Das stimmt eben leider so nicht! Dass dieses Bauvorhaben in der Mache ist, weiß man schon seit 15 Jahren, denn seit der Zeit ist eine sehr genaue und detaillierte Darstellung, die über drei Stockwerke geht, im Turm des Hauptbahnhofes aufgebaut. Diese Ausstellung ist öffentlich und kostenlos, aber man muss halt eben dort hingehen.
Ich war schon vor vielen Jahren dort und habe es mir angeschaut. Nix mit scheibchenweise und in den Medien wurde auch darüber berichtet, man muss sich halt auch dafür interessieren. Jetzt den "Überfahrenen" zu markieren, ist schlicht dumm.

Ich möchte nicht abzählen, wieviele von den Protestlern, die jetzt auf der Straße rumgrölen, in all den Jahren gar nicht mit der Bahn gefahren sind, weil sie viel lieber ihren Allerwertesten ins Autopolster drücken. Denen gehts doch lediglich darum, Randale zu machen.



"Ich bin auch der Auffassung, das S21 gebaut wird nach der Devise


Augen zu und durch




Na, das möchte ich doch sehr hoffen!! Wie soll denn jemals ein großes Bauvorhaben durchgeführt werden, wenn man erst mal noch die Straße befragen soll, ob man das auch darf ?

Und noch etwas: Da wird mit Horrorzahlen über die angeblichen Kosten parliert und sich aufgeregt. Aber niemand macht sich klar, dass sich diese Milliarden über einen Zeitraum von mindestens 15 oder noch mehr Jahre verteilt. Wenn man dann die jährliche Belastung betrachtet, sieht das längst nicht mehr so schlimm aus.

Also: Nix wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.


e k o

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Mitglied_5ccaf87
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Re: Stuttgart 21
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ein erster Erfolg: S21 verliert einen seiner bedeutendsten Sprecher. Wolfgang Drexler (SPD) gibt auf und zieht sich zurück. Vermutlich kann er seine Position zu S21 nicht mehr mit der Politik seiner Partei vereinbaren.
mradefeld
mradefeld
Mitglied

Re: Stuttgart 21
geschrieben von mradefeld
als Antwort auf eko vom 16.09.2010, 20:52:05
Ich finde das Projekt großartig!
Weil ich sehr an Geschichte, speziell der Eisenbahn und des Verkehrs überhaupt, interessiert bin, habe ich mir einmal die Argumentationen zum Bau des Leipziger Hauptbahnhofes, ist gerade reichlich 100 Jahre her, derer ich habhaft werden konnte, durchgesehen. Die Argumentationen waren fast die gleichen wie zu Stuttgart 21.
Der war auch: Sinnlos, überflüssig, nicht machbar und vor allem zu teuer!
Und er wurde trotzdem gebaut!
Ich vermute sogar, dass die, die erst am lautesten ihre Bedenken vorgetragen hatten, dann mit stolz geschwellter Brust, ob des damals größten Kopfbahnhofes Europas, herumliefen.
M.F.Radefeld
Re: Stuttgart 21
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mradefeld vom 17.09.2010, 11:49:48
"Ich finde das Projekt großartig! "


So ist das oft mit solchen Projekten.

Die Bahn gehört ja nun eindeutig zu den ökologischten Massenbeförderungsmitteln.

Die Bahn ist beim Energievergleich absoluter Klassenbester.

Ein Beispiel: Für die Fahrtstrecke Köln-Hamburg beträgt der Energieverbrauch pro Person mit der Bahn bei durchschnittlicher Auslastung 3,3 l und mit einem Mittelklasse-Pkw mit Katalysator 33,2 l Benzin. Der Rohstoffverbrauch inkl. Verluste der Strom-/Kraftstoffherstellung umgerechnet in l Benzin pro Person beträgt bei der Bahn 10,4 l und beim Pkw 39,3 l. Auch beim Kohlendioxid liegt die Bahn viel niedriger als der Pkw (18 kg/93 kg pro Person).
Es gibt kein Verkehrsmittel, das besser abschneidet.
Es sei denn, man geht auf Postkutschen zurück.

Das Bahnprojekt Stuttgart 21 ging mit allen Vorbereitungen ( Machbarkeitsstudie, Planfeststellungsverfahren, Wirtschaftlichkeitsstudien ...) durch die Instanzen und wurde mit großer Mehrheit von den Parlamentariern abgesegnet.
Genauso wurde die Umwandlung des Kopfbahnhofs in einen Durchgangsbahnhof und die seitliche Verschiebung abgesegnet mit allen heute so bekämpften Einzelheiten.

Was mich irritiert, ist , dass urplötzlich aus Befürwortern - und ich meine solche, die alle Unterlagen einsehen konnten, mitdiskutierten und bis vor wenigen Wochen begeisterte "Fans" dieses Großprojekts waren, plötzlich zu Gegnern geworden sind.

Was mich wundert, ist die Tatsache, dass hier im Forum Diskutanten für den Erhalt des alten Kopfbahnhofs "kämpfen", obwohl sie ihn bisher nicht mal von außen gesehen haben und auch die Einzelheiten der Veränderungen - man erkennt das an den "Argumenten" - nicht kennen.

Hier geht es nicht mehr um das Projekt Stuttgart 21, sondern um politische Machtkämpfe - ganz speziell gegen die Zusammensetzung der Kommunalbehörden Stuttgarts und der Zusammensetzung des Landtages BW.
Eine besonders miese Rolle spielt dabei die SPD, die zu den aktivsten Befürwortern - ich betone mit Wissen zu allen Einzelheiten - gehörte und jetzt zu den Gegnern gehört.

Es ist deshalb sinnlos, zu diesem Projekt noch ernstgemeinte Argumente zu diskutieren, seit das Projekt auf die politische Schiene geschoben wurde.

Linke und Grüne sind ohnehin gegen ALLES, wenn sie nicht mit in Regierungsverantwortung sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob es Sinn macht oder nicht.
Ich sehe das besonders deutlich in meinem Bundesland Brandenburg. Da wurden aus linken Gegnern der Braunkohlenverstromung und CO2-Speicherung (CCS-Technologie) über Nacht linke Befürworter.

Diese einseitige Politisierung wird sich auf den Wirtschaftsstandort Deutschland sehr negativ auswirken.
eko
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Re: Stuttgart 21
geschrieben von eko
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.09.2010, 13:46:13
@ klaus:

Ich gebe Dir in allen Punkten vollkommen Recht.

Als die SPD im Stimmungstief lag und damit rechnen musste, in der Opposition bleiben zu müssen, wenn sie nicht wieder mit der CDU koaliert, da ist der Gabriel mit Samthandschuhen mit Merkel umgegangen.

BW ist über Jahrzehnte hinweg traditionell CDU-Land gewesen. Die CDU musste lediglich, wenn sie die absolute Mehrheit verfehlte, mit der FDP koalieren.

Nun ist die Stimmung im "Ländle" umgeschlagen, warum, weiß der Deibel. Zunächst hatte die SPD an der Seite der CDU am Bahnhofsumbau festgehalten. Doch dann sind die "Stuagerter" auf die Barrikaden gestiegen, weil es ihnen nicht in den Kram passte, dass in ihrem schönen "Stuagert" etwas verändert werden sollte. Veränderungen mag der Schwabe nicht so gern, es soll möglichst alles immer so bleiben, wie es ist.

Die verantwortlichen Gremien haben nicht erkannt - und das wird ihnen möglicherweise das Genick brechen - dass sie die Bevölkerung "mitnehmen" müssen. Aber die war halt auch zu träge, um sich mitnehmen zu lassen.

Jetzt auf einmal haben die Grünen Oberwasser bekommen und nützen ihre Chance gnadenlos aus. Plötzlich liegen sie in BW noch vor der SPD und nun verbrüdern sich diese beiden Parteien, weil sie die Chance sehen, endlich mal von der Oppositionsbank runterzukommen und an die Fleischtöpfe des Regierens zu gelangen.

Denen geht es doch nicht um S21, das können die jemandem erzählen, der Hose mit der Kneifzange anzieht!


Nein, das Ganze verkommt zu einem Politschacher großen Ausmaßes, es geht nur noch um den Landtag in BW mit dem Hintergrund natürlich, damit dann auch die Position der Bundeskanzlerin zu schwächen.

Es ist grotesk!!


e k o

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