Innenpolitik Stuttgart 21

heinzdieter
heinzdieter
Mitglied

Re: Stuttgart 21
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf carlos1 vom 31.08.2010, 18:56:19
Zitat

... du hast recht mit deinem Hinweis auf die verkarstete Schwäbische Alb. Dort ist die Tunnelung in viel schwierigerem Gelände. Solange diese Strecke nicht fertig ist, verläuft der Verkehr auf einem steilen Albanstieg. Wie ich schon sagte, hat die EU diesen Streckenabschnitt zum Ausbau vorgesehen für die Fernverbindung Paris - Budapest.

Die ICE-Verbindung Paris-Budapest funktionent auch mit dem Kopfbahnhof aber auf neuer Trasse Wendlingn-Ulm über und durch die Alb.
Es handelt hier nur um max zusätzliche 5 Minuten, die der ICE mehr benötigt.
Die Hochrechnugen das K 21 gleichviel kostet wie S 21 stimmt doch hinten und vorne nicht. Aber lassen wir das.

Am 10.09. 2010 setzen sich die Herrn an einen Tisch, wie von dem Tübinger OB vorgeschlagen.
Es wird nicht viel dabei herauskommen.

An den Demonstrationen nehmen immer mehr Menschen aus unterschiedlichsten Schichten teil, Am 3.9 waren es 30 000 sagen die Einen und 65 000 die Anderen.
Hoffentlich arten diese Demos nicht aus.

heinzdieter

ingo
ingo
Mitglied

Bananenrepublik?
geschrieben von ingo
Als ich das hier heute gelesen habe, habe ich mich gefragt, ob wir in einer Bananenrepublik leben. Sind diese Leute vom wilden Affen gebissen? Ich glaube (aus der Ferne) ja mittlerweile auch, dass die Stuttgarter zu Recht auf die Strasse gehen; aber mit diesen Gedanken würde unsere Demokratie auf den Kopf gestellt. Oder?
olga64
olga64
Mitglied

Re: Bananenrepublik?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ingo vom 09.09.2010, 16:55:43
Manchmal bekommt man bei der schwäbischen Teil-Hysterie "aus der bayerischen Ferne" den Eindruck, die Schwaben würden ein Atomkraftwerk vor die Nase gesetzt bekommen. DAmit gehen die Schwaben ja recht locker um und wollen auch Verlängerung der bestehenden alten Reaktoren. Nur entsorgen wollen sie nicht (wie auch die Bayern) - das sollen dann die Niedersachen für sie erledigen.
Ich hoffe nur, dass sich dies in BW und auch Bayern bald ändert - dies sind wirkliche Feudalstrukturen, die nichts Demokratisches mehr an sich haben. Olga

Anzeige

Re: Bananenrepublik?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 09.09.2010, 17:12:12
"Ich hoffe nur, dass sich dies in BW und auch Bayern bald ändert - dies sind wirkliche Feudalstrukturen, die nichts Demokratisches mehr an sich haben."


Erstaunlich, wie im feudalistischen Bayern die Wirtschaft floriert, wie niedrig die Arbeitslosigkeit( unter 4%) und wie hoch der Bildungsstand in den Schulen( 1. Platz PISA)ist.

Uns( Brandenburg) laufen die Jugendlich weg, um im feudalistischen Bayern ihre Chance zu nutzen und in der Regel auch zu finden.

Ja- so ist es mit dem Feudalismus.

carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Bananenrepublik?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ingo vom 09.09.2010, 16:55:43
"Sind diese Leute vom wilden Affen gebissen?" ingo

@ ingo,
das ist eine Beleidigung wildlebender Affen.

Vorgestern erst las ich ein Interview des Vorsitzenden der SPD in BW, N. Schmidt, in dem er deutlich machte, dass S21 in jedem Falle verwirklicht werde. Das Projekt sei angelaufen und ohne gewaltige Kosten nicht mehr revidierbar. Die Modernisierung des Sackbahnhofs sowie die Abwicklungskosten bei einem Verzicht werden von anderer Seite sich auf über 3 MRD € belaufen. Schmidt wies darauf hin, dass das ganze Theater nur der bevorstehenden Landtagswahl veranstaltet werde. Nach der Wahl würden die Grünen ohnehin mit dem Bau sich abfinden. INzwischen steigen die Kosten für den Polizeieinsatz deutlich und liegen momentan bei über drei Mio.

S21 wird in den kommenden Jahren sehr viele Unahnnemlickeiten bringen durch Baulärm und Verkehrsbehinderungen, aber die Chancen danch einen neuen hentral gelegenen Stadtteil unter modernsten - auch ökologischen Gesichtspunkten - zu planen und zu bauen, ist eine einzigartige Möglichkeit.

c
heinzdieter
heinzdieter
Mitglied

Re: Bananenrepublik?
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf carlos1 vom 09.09.2010, 20:03:23
Guten Morgen
Zitat:

S21 wird in den kommenden Jahren sehr viele Unahnnemlickeiten bringen durch Baulärm und Verkehrsbehinderungen, aber die Chancen danch einen neuen hentral gelegenen Stadtteil unter modernsten - auch ökologischen Gesichtspunkten - zu planen und zu bauen, ist eine einzigartige Möglichkeit.

Da erhebt sich nun einmal die Frage:
"Für wen ?"


Wir werden es wohl nicht einmal erleben, denn, wenn auch der Bahnhof fertiggestellt ist- voraussichzkich 2020- wird die Neubaustrecke nach Ulm aufgrund der Bau-Kostenexplosion und Bauschwierigkeiten nicht betriebsfertig sein.

Welchen Nutzen bringt denn dieser Ausbau den Stuttgartern ?
Evt schneller in Bukarest zu sein.
Mit den Flugzeug dauert die Reise ca 3 h und mit dem ICE 8 Stunden.
Ich hoffe Du hast Dir gestern Abend im SDR die Sendung zu disem Thema angesehen.

Die Emotionen werden während des Bau eskalieren. Die ersten Baumfällarbeiten beginnen bereits im Oktober 2010.

Die vorgeschlagende Volksbefragung der Stuttgarter, wie gesagt keine Volkabstimmung, wäre ein gangbarer Weg und ein erster Schritt zur Beruhigung der Gemüter.
So etwas lässt sich schnell durchführen. Dies braucht auch im ersten Ansatz keine rechtliche Grundlage, um die Stimmung aller Stuttgarter zu diesem Projekt zu erkunden.

Diese S 21 - Baumaßnahmen werden natürlich Auswirkungen auf den Wahlausgang der im März 2011 stattfindenen Landtagswahlen haben, wenn die Damen und Herrn in der Regierung und im Rathaus nicht gegensteuern, aber nicht so wie es Frau Gönner gestern Abend in der Sendung versuchte. Sie müssen versuchen die Bevölkerung in das Projekt eiinzubinden.


Dies nun einmal vorab.

heinzdieter


Anzeige

Re: Bananenrepublik?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf heinzdieter vom 10.09.2010, 06:44:37
"Welchen Nutzen bringt denn dieser Ausbau den Stuttgartern ?
Evt schneller in Bukarest zu sein.
Mit den Flugzeug dauert die Reise ca 3 h und mit dem ICE 8 Stunden. "


Insgesamt verbraucht die Bahn bei durchschnittlicher Auslastung am wenigsten Energie und erzeugt am wenigsten CO2 pro Fahrgast und ist und bleibt damit das umweltfreundlichste Verkehrsmittel.

Das sollte nicht vergessen werden.

Flugzeuge verbrauchen im Betrieb ca. 3-mal so viel Energie wie Eisenbahnen.
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Bananenrepublik?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf heinzdieter vom 10.09.2010, 06:44:37
"Welchen Nutzen bringt denn dieser Ausbau den Stuttgartern ?
Evtl schneller in Bukarest zu sein." heinzdieter

@heinzdieter
der Nutze liegt in der Moderniseirungder Infrastruktur, einschließlich des Nahverkehrs. Die Regionen des Südwestens werden besser angeschlossen. Wer von Aalen nach Tübingen möchte muss nicht mehr umsteigen. Wer von Ulm nach Karlsruhe fährt, zuckelt nicht mehr mit dem ICE bei Tempo 70 über den Albanstieg (300 wären möglich). Schnelle Anbindungen erleichtern den Arbeitnehmern in Ulm zu wohnen und in Stuttgart oder Karlsruhe zu arbeiten. Die Magistrale Paris-Budapest wird gebaut werden, wenn nicht über Stuttgart, dann an Stuttgart vorbei, zum Schaden der Region. Dann spielt das Geld keine Rolle mehr. Mit dem "Flug nach Bukarest" zu argumentieren, zeigt die ganze Schwäche der Gegner von S21: Unmodern, rückwörts gewandt, gegen die Interessen der Bevölkerung, systematische Irreführung durch Weckung von Ängsten. Winfried Hermann, MdB der Grünen kann nicht versprechen, dass S21 nicht gebaut wird. Es kann andererseits auch nicht versprochen werden, dass die Kosten nicht steigen werden.

Das Geld für S21 wird, sollte das Projekt gestoppt werden, nicht anderweitig verwendet werden, für Schulen etc. Es ist zweckgebunden. Andere Städte werden ihre mehr ider weniger sinnlosen Projekte damit finanzieren. Die Strecke Nürnberg-Ingolstadt kostete die Summe von über 7 MRd Euro. Wer hat dagegen protestiert? An Bedeutung ist sie mit S21 nicht zu vergleichen.


Winfried Hermann sagte, dass er nicht verpsrechen können, dass S21 nicht gebaut wird.

c.



Re: Bananenrepublik?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf carlos1 vom 10.09.2010, 09:48:24
"Die Strecke Nürnberg-Ingolstadt kostete die Summe von über 7 MRd Euro. Wer hat dagegen protestiert? An Bedeutung ist sie mit S21 nicht zu vergleichen.


Es geht doch bei dem Protest den wenigsten Demonstranten noch um den Bahnhof in Stuttgart.
Es ist zum politischen Problem hochgeschaukelt worden.

Die Linken meinen mit der kategorischen Ablehnung v. S21 an Stimmen für die Landtagswahl zu gewinnen, was tatsächlich möglich wäre, weil viele noch nicht gemerkt haben, dass die Linken erst mal grundsätzlich gegen alles sind, was sie nicht selbst "erfunden haben".
Sie können sich auch darauf berufen, dass sie einen deutlichen Wahlkampf gegen die Grünen geführt haben, indem sie die Grünen beschuldigen konnten, bei bisherigen "Machtübernahmen" ( z.B. Hamburg)ihre Wahlversprechen gebrochen zu haben( Elbvertiefung, Kohlekraftwerk Moorburg , Hafenspange).
Dass ihnen selbst ehemalige Versprechen nichts mehr Wert sind, wenn sie an die Macht kommen, vergessen sie natürlich dann auch mal schnell( Brandenburg: Immer lautstarke Gegner der weiteren Braunkohlenverstromung und der Weiterführung des Abbaus, sowie fast militante Gegner der CO2 -Einlagerung im Boden gesesen -- jetzt ganz plötzlich "aktive" Befürworter).

Die Grünen als Gegner von S21 sind natürlich in "Hochform" und freuen sich über die deutlichen Gewinne bei den Wahlprognosen für BW.
Eines haben sie aber noch nicht gemacht, sich auch in ihren Programmen deutlich gegen S21 auszusprechen.
Ein kategorisches NEIN zu Stuttgart 21 wird sich auch kaum im Programm wiederfinden.
Das hängt sicher mit ev. Koalitionsaussichten zusammen.

Über die SPD in diesem Zusammenhang etwas zu sagen, wäre sinnlos, da sie sich ganz entschieden in allen Gremien FÜR S21 mit allen Konsequenzen ausgesprochen hatten.
Das allerdings war vor Beginn der Proteste in Stuttgart. Im Moment wissen sie wahrscheinlich noch nicht so genau, wie sie sich verhalten sollen, um doch vielleicht noch von den Protesten profitieren zu können.

Schwierig - schwierig.
heinzdieter
heinzdieter
Mitglied

Stuttgart 21
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf carlos1 vom 10.09.2010, 09:48:24
Zitat

....zeigt die ganze Schwäche der Gegner von S21: Unmodern, rückwörts gewandt, gegen die Interessen der Bevölkerung, systematische Irreführung durch Weckung von Ängsten. Winfried Hermann, MdB der Grünen kann nicht versprechen, dass S21 nicht gebaut wird. Es kann andererseits auch nicht versprochen werden, dass die Kosten nicht steigen werden.

Das sehe ich nicht so, denn es führen viele Wege nach Rom; mit anderen Worten dieses Projekt in dieser Planung fordert doch den Widerstand und den Einspruch der Bevölkerung heraus.
Nicht nur das ein denkmalgeschütztes Gebäude teilweise abgerissen wird, es werden auch ca 280 Bäume im Schlosspark ungefällt.
und mindestens 10 Jahre ist die Innenstadt eine Großbaustelle

Den Demonstraten als "rückwärtsdenkende Menschen" zu bezeichnen, ist in meinen Augen falsch,denn den Durchgangsbahnhof in anderer Form zu zu planen und zu realisieren ohne Teilabriss des Kopfbahnhofs und ohne Abholzung von 100- 2000Jahre alten Bäumen, würde diese Demonstrationen in dieser ausuferden Form nicht hervorrufen.

Durch Rückbau der Gleisanlagen bei Beibehaltung des Kopfbahnhof ließen sich auch Freiflächen schaffen. Leider wurden solchen Planungen nicht durchgeführt

Das ist doch erst der Anfang:
In S-Untertürkheim soll der stillgelegte Güterbahnhof wieder aktiviert werden,
2 neue Gleiss sollen zwischen S-Cannstatt und Esslingen verlegt werden im Abstand von ca 50 m zu einer Siedlung.
Die Gäubahnstrecke soll über die Rohrer-Kurve zum Flughafen durch Leinfelden auf dem S-Bahn-Gleiskörper geführt werden.

In einigen Teilbereichen liegt noch kein Planfeststellungsbeschluss vor.

Etwas ist ganz in Vergessenheit geraten:
Die ICE-Trasse sollte erst im Jahr 2016 gebaut werden. Das Land BW
stellte der DB 950 Miollionen Euro zu Verfügung, damit der Baubeginn 2011 erfolgen kann.
Die Stadt Stuttgart kaufte der DB das 2020 freiwerdenen Gleisareal für 460 Millionen ab.

Ich bin übrigends auch für einen Durchgangabahnhof,aber nicht in der Innenstadt wie dies im vorigen Jahrhundert üblich war, sondern als Fernbahnhof wie in Frankfurt/Main realisiert mit S-Bahn-Anbindung an die City.

Zum allgemeinen Verständnis die Tieferlegung des Bahnhofs macht doch nur Sinn, wenn die Verbindung Wendlingen - Ulm gebaut wird.
Aber der Bau der Strecke Wendlingen -Ulm ist auch erforderlich bei Stuttgart K 21.

heinzdieter

Anzeige