Innenpolitik Stuttgart 21

Re: Stuttgart 21 - Nur noch ein Affentheater
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eko vom 06.08.2011, 13:17:01
Danke eko für deine Bemühungen.
Da dieses Thema ja nun schon seit Monaten die politische Szene der BRD mitbestimmt und nur sehr sehr wenige in Deutschland etwas Genaueres über die tatsächlichen praktischen Fragen wissen, ist die Skizze schon eine Denkhilfe.
Danke auch an hobbyradler, der den Anstoß dazu gab.
hobbyradler
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Re: Stuttgart 21 - Nur noch ein Affentheater
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf eko vom 06.08.2011, 13:17:01
Hallo Eko,

auch ich finde es sehr gut, dass du dir die Mühe gemacht hast die neuen Nutzungsflächen zu kennzeichnen. Die Gestaltung und Nutzung der Oberfläche ist Geschmacksache. Da habe ich weniger darüber nachgedacht. Wenn die Gewinnung dieser Flächen das Hauptziel des Bahnhofsneubau sind, könnte man die Diskussion beenden.

Es sind allerdings erhebliche Zweifel aufgetaucht, vor allem nach dem Stresstest, ob die Funktionalität von S21 die des alten Bahnhofs übertrifft.

Ciao
Hobbyradler
eko
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Re: Stuttgart 21 - Nur noch ein Affentheater
geschrieben von eko
als Antwort auf hobbyradler vom 06.08.2011, 14:37:33
@ hobbyradler:

Das Eine geht ohne das Andere nicht. Ganz klar. Du kannst in ganz Deutschland sehen, wie sich die Bahnlandschaften ändern. Die moderne Eisenbahn braucht diese Vielzahl von Gleisen gar nicht mehr. Die Loks (heutzutage überwiegend E-Loks) fahren schneller an, die Bremseinrichtungen sind besser geworden, Opas alte Dampfeisenbahn hat ausgedient. Man kann heutzutage auf kleinerer Fläche mehr bewegen als zu der Zeit, als vor hundert Jahren dieser Moloch von Bahnhof gebaut wurde. Das ist mit allem so heutzutage.

Die Idee, den Stuttgarter Hauptbahnhof in eine Durchgangsstation umzubauen, die ist schon bald hundert Jahre alt. Sie ist vor allen Dingen an dem damals noch fehlenden technischen Know-how gescheitert ( und wohl auch an den Kosten!).

Inzwischen ist die ganze Stuttgarter Innenstadt durchzogen von Tunnels, die zum Teil tiefer liegen als die Tunnels, die die Bahn jetzt bauen will - und den Mineralquellen ist nix passiert. Denen wird auch jetzt nix passieren.

Also, was soll der ganze Aufstand ?

e k o

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EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Re: Stuttgart 21 - Nur noch ein Affentheater
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf hobbyradler vom 06.08.2011, 14:37:33
Mal ein wort eines nicht tangierten zur sache an sich.
Wer in einer großstadt mit einem alten kopfbahnhof lebt, auch wenn er nicht ständig die bahn benötigt, weiß wie das notwendige gleisnetz die stadt zerschneidet und teilweise schlecht passierbar macht.
Ein kopfbahnhof an sich ist eigentlich in unserer modernen welt schon ein arges hemmnis.
Jede bestrebung die stadtzerschneidenden gleisanlagen von der oberfläche verschwinden zu lassen sind zu begrüßen.
Deshalb verstehe ich den ganzen knatsch nicht, der hier von beteiligten und unbeteiligten
(anscheined nur aus frust gegen die CDU) veranstaltet wird.
Vernünftig wäre es über das wie zu streiten, statt zu versuchen die sache zu verhindern.
Wenn der bahnhofsbau unter naturschutz steht, könnte man ihn ja als zentralen einstieg weiter nutzen.
Fazit:
Es scheint heute mode zu sein als wutbürger aufzutreten und zukunftsträchtige projekte zu verhindern und damit unseren kindern und enkeln steine in den weg zu legen.
eko
eko
Mitglied

Re: Stuttgart 21 - Nur noch ein Affentheater
geschrieben von eko
als Antwort auf hobbyradler vom 06.08.2011, 14:37:33
ob die Funktionalität von S21 die des alten Bahnhofs übertrifft.


Diese "erheblichen Zweifel" an der Funktionalität von S21 werden in erster Linie von den Gegnern genährt, die nichts, aber auch absolut nichts unversucht lassen, dem Projekt immer und immer wieder mit oft fadenscheinigen und absolut unsachlichen Argumenten in die Quere zu fahren.

Ich kann nur empfehlen, sich mal den Betrieb des Kölner Hauptbahnhofes während der Rush-hour anzuschauen. Auf gerade mal 8 (acht!) Bahnsteigen wird da der gesamte Verkehr abgewickelt. Ich hatte 7 Jahre lang die Gelegenheit dazu, wenn ich von Aachen nach Köln fuhr und zurück. Da stehst Du am Bahnsteig und wartest auf Deinen Zug nach Aachen, der in 12 Minuten abfahren soll. Aber vorher muss noch der Regionalexpress nach Mönchengladbach hier halten. Und dann klappt alles wie am Schnürchen. Der eine Zug ist noch keine zwei Minuten aus dem Bahnhof, da taucht auch schon der Zug nach Aachen am anderen Ende auf.

Ich bin mir sicher, dass es nicht viele Menschen gibt, die so etwas überhaupt mit Bewusstsein aufnehmen, aber sie meinen, überall und zu jedem Anlass ihre Meinung (Senf) abliefern zu dürfen. Dabei wird oft nur Vorgekautes nachgeplappert. Du bist aber nicht damit gemeint!

C'est la vie !


e k o
eko
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Re: Stuttgart 21 - Nur noch ein Affentheater
geschrieben von eko
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 06.08.2011, 16:03:42
Wenn der bahnhofsbau unter naturschutz steht, könnte man ihn ja als zentralen einstieg weiter nutzen.
geschrieben von gram



Hallo gram,
unter "Naturschutz" steht der Bahnhof nicht (lache), wohl aber unter Denkmalsschutz. Und der soll ja auch gar nicht weg, das wäre eine Sünde!

Was weg muss, sind Flügelbauten, die funktionslos geworden sind und eigentlich nur zum Schutz vor den Rauchwolken der Dampfloks angefügt wurden. Natürlich wird auch die Bahnsteigüberdachung verschwinden, aber die zählt nicht zum Denkmalschutz. Die eigentlichen Hauptbahnhofsgebäude bleiben erhalten und werden weiterhin so benutzt wie bisher auch. Das Stadtbild erfährt keine Änderung. Lediglich zu den Bahnsteigen, die dann quer zum jetzigen Kopfbahnhof liegen, muss man unter die Erde. Was solls? im Berliner Hbf gibts ja auch Bahnsteige, die unter der Erde liegen. Wo ist das Problem ?


e k o

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heinzdieter
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Re: Stuttgart 21 - Nur noch ein Affentheater
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf eko vom 06.08.2011, 16:34:02
Nur ein Hinweis:

Wie der Name aussaagt handelt sich um einen Tiefbahhof , der nicht komplett im Boden verschwindet, sondern der ca 6-8 Meter über den Boden heraussteht.
Dies Oberfläche ist dann der Straßburger Platz ca 100 m breit und 800 m lang.

Ein komplettes Verbuddeln des neues Durchgangsbahnhof in das Erdreich ist aufgrund der dortbefindlichen Mineralquellen nicht möglich.

Der Schlosspark ist eine durchgehende Grünanlage beginnend am Schloss, übergehend in den Rosensteinpark und endend am Zoo.

Die freiwerdende Fläche durch Wegfall der Gleisanlage beträgt ca 100 Hektar.
Diese hatte die Stadt Stuttgart erworben und hinsichtlich der Bebauung verplant.

heinzdieter
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Re: Stuttgart 21 - Nur noch ein Affentheater
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf eko vom 05.08.2011, 22:42:57
Zitat:

Was Du aber geflissentlich unterschlägt, ist die Tatsache, dass durch den Wegfall des gesamten Gleisvorfeldes mit all den hässlichen und inzwischen auch schon marode gewordenen Betonkunstbauten der Blick zum Rosenstein-Schloss wieder frei wird und - das ist das Wichtigste von allem!!! - eine Fläche frei wird, auf der ein ganz neuer Stadtteil entstehen kann. Ein Teil davon wird auch den Rosensteinpark zugeschlagen und somit dieser Park vergrößert

Wenn die Bebauung der freiwerdenden Fläche das zulässt, wäre es wunderbar, aber dem ist nicht so.

Ein Wohnungsbau dürfte bei diesen Baulandpreisen nicht infrage kommen, denn für den Otto-Normalverbraucher sind diese nicht erschwinglich.

Ich stimme allen S-21 Befürwortern zu, dass Stuttgart einen neuen Durchgangsbahnhof benötigt und dadurch eine Bau-Stadtbereinigung durchführt.... aber es kommt auf das WIE an.

z.B. heraus aus dem Talkessel, klare Streckenführung, ohne problemmatische Tunnelbauten, mit Anschluss der City durch S-Bahn.
DieseR Vorschlag stand auch einmal zur Diskussion und wurde verworfen,
da ein Ümsteigen den Zugreisenden nicht zugemutet werden konnte.
Beim Flughafen klappt es doch auch prima.

heinzdieter

eko
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Re: Stuttgart 21 - Nur noch ein Affentheater
geschrieben von eko
als Antwort auf heinzdieter vom 06.08.2011, 17:02:15
Ein komplettes Verbuddeln des neues Durchgangsbahnhof in das Erdreich ist aufgrund der dortbefindlichen Mineralquellen nicht möglich.


Tut mir schrecklich leid, aber diese Behauptung ist nicht korrekt!!

Die Mineralquellen kommen bekanntlich in Bad Cannstatt ans Tageslicht. Wenn schon, dann muss man alles auf den Tisch legen!

Bekanntlich gehen vom Arnulf Klettplatz aus (dem Bahnhofsvorplatz) Stadtbahn - Tunnels in mehrere Richtungen ab und die liegen zum Teil sehr tief.

Was die Mineralquellen anbetrifft, so ist deren Einzugsgebiet im Gäu um Herrenberg herum. Diese Quellströme fließen zwar durch den Stuttgarter Talkessel, aber sie sind so tief, dass zwischen ihnen und dem eigentlichen Grundwasser sich noch eine wasserundurchlässige Schicht befindet. Solange also dieser zusätzliche Tunnel zu den bereits seit Jahrzehnten bestehenden Stadtbahntunnels nur im Grundwasserbereich angelegt wird, die wasserundurchlässige Schicht zwischen Grundwasser und Mineralwasser nicht angetastet wird, besteht absolut keine Gefahr für die Mineralquellen. Dies wurde an einem der Schlichtungstage ganz klar und verständlich erläutert. Schließlich haben die Fachleute ja auch inzwischen soviel Erfahrungen gesammelt, dass sie auf solche Eigenheiten durchaus achten werden. Ich traue denen immer noch mehr Kompetenz zu als jenen, die hier im ST nur ihr "Mütchen kühlen" wollen.

Wenn der Tiefbahnhof noch einige Meter über dem jetzigen Niveau des Schlossgartens herausschaut, ja du liebe Zeit, wenn das Gelände dort nicht eben wäre und ein natürlicher Hügel an dessen Stelle wäre, würde sich ja auch niemand aufregen und dessen Abtragung fordern.

Im Grunde sind dies alles kleine (mit aller Vorsicht gesagt!) Nebenkriegsschauplätze.

e k o
heinzdieter
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Re: Stuttgart 21 - Nur noch ein Affentheater
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf eko vom 06.08.2011, 19:59:09
Hallo eco

Etwas zum Thema Minaralquellen in Stuttgart

Auszug aus einer Veröffentlichung zum Bahnprojekt S 21
Stuttgart gehört zu den wenigen Großstädten in Europa, in denen Mineralwasser entspringt. Die Landeshauptstadt verfügt nach Budapest über das zweitgrößte Mineralwasservorkommen in Europa. In den Stadtteilen Bad Cannstatt und Berg sprudeln aus zwölf gefassten Quellen und mehreren wilden Mineralwasseraustritten in den Neckar täglich 44 Millionen Liter Mineralwasser. Die Stuttgarter Mineralwasservorkommen im Oberen Muschelkalk (Bezeichnung für Gesteinsschichten der Germanischen Trias /Erdmittelalter) waren bereits in der Römerzeit....


heinzdieter

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