Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Tipps zum Ausgang der Bundestagswahlen

Innenpolitik Tipps zum Ausgang der Bundestagswahlen

wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Tipps zum Ausgang der Bundestagswahlen
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf olga64 vom 12.09.2017, 18:26:17

@ olga64

Also lt. Verfassung herrscht in diesen Ländern Wahlpflicht, inwiefern es allerdings restriktive Maßnahmen gegen Nichtwähler gibt, sind mir keine Details bekannt. In Luxemburg werden wohl Geldstrafen verhängt, im Sinne eines Bußgeldes, vielleicht kann uns pschroed mehr dazu sagen.
 

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Tipps zum Ausgang der Bundestagswahlen
geschrieben von pschroed
als Antwort auf wandersmann vom 12.09.2017, 18:53:09
@ olga64

Also lt. Verfassung herrscht in diesen Ländern Wahlpflicht, inwiefern es allerdings restriktive Maßnahmen gegen Nichtwähler gibt, sind mir keine Details bekannt. In Luxemburg werden wohl Geldstrafen verhängt, im Sinne eines Bußgeldes, vielleicht kann uns pschroed mehr dazu sagen.
 
Ich kenne kein Fall wo eine Strafe verhängt wurde, genau weiß ich es nicht.

Phil.
lupus
lupus
Mitglied

RE: Tipps zum Ausgang der Bundestagswahlen
geschrieben von lupus

Aus Wikipedia:

Argumente für die Wahlpflicht

  • Eine hohe Wahlbeteiligung reduziere den (potentiellen oder tatsächlichen) Einfluss von Parteispendern.
  • Wählen sei eine demokratische Pflicht, vergleichbar mit der Entrichtung von Steuern, dem Wehrdienst und der Einbeziehung von Bürgern in die Rechtsprechung in einigen Staaten.
  • Wählen sei eine moralische Pflicht.
  • Wahlpflicht solle dem Desinteresse an Politik entgegenwirken. Sie veranlasse Bürger, sich vor einer Wahl Gedanken darüber zu machen, welche Partei sie wählen wollen oder welche ihnen als das kleinste Übel erscheint. Dadurch werde populistischen oder extremistischen Parteien entgegengewirkt, die oft von einer unzufriedenen Minderheit gewählt würden.
  • Die Wahlpflicht solle verhindern, dass ein zu geringer Anteil der Bevölkerung Einfluss auf ein Wahlergebnis nimmt. Bei einer Wahlbeteiligung von zum Beispiel 43,3 %, wie bei der Europawahl in Deutschland 2009, kommt bereits 21,7 % aller Wahlberechtigten eine absolute Mehrheit zu.
  • Eine Wahlpflicht unter Zuhilfenahme eines „Enthaltungsfeldes“ auf dem Stimmzettel könne helfen, genauer abzubilden, wie viele Wähler tatsächlich eine Proteststimme gegen alle verfügbaren Parteien abgeben. Der Vorschlag der Wahlpflicht in Kombination mit einem „Enthaltungsfeld“ wurde 2013 von Aktivisten Herr und Speer gemacht.[
Die Argumente sind recht plausibel.
lupus

Anzeige

olga64
olga64
Mitglied

RE: Tipps zum Ausgang der Bundestagswahlen
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 12.09.2017, 19:00:05

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass in diesen demokratischen Staaten ebenfalls die Wahlen geheim sind. Dies würde also bedeuten, dass die Bürger (wie bei unseren Briefwahlen) einen Zettel mit ihren Personalien abgeben und dann (verschlossen) den Wahlschein mit den Kreuzchen, der aber anonym ist.
Wenn also auf diesem Wahlschein jemand gar nicht ankreuzt oder diesen sonstwie unbrauchbar gestaltet, kann doch keiner draufkommen, dass damit diese Wahlpflicht der Lächerlichkeit preisgegeben wird.
DAnke Phil - Wahlpflichten in so kleinen Ländern wie Luxemburg usw. mit überschaubarem Wählerpotential dürften, wenn es ernst wird, auch leichter kontrollierbar sein als es z.B. in Deutschland mit mehr als 60 Mio Wählern der Fall wäre. Olga

wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Tipps zum Ausgang der Bundestagswahlen
geschrieben von wandersmann

Laut der Umfrage "Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre ..." ermittelte  "infratest dimap" vom 14.9.2017 folgendes:

CDU:              37%
SPD:              20%
B90/Grüne:    7,5%
FDP:               9,5%
DIE LINKE:       9,0%
AfD:                 12%

Ich habe mir die Mühe gemacht, und mal die Treffsicherheit dieser Vor-Wahl-Umfragen angeschaut, indem ich einfach mal verglichen habe, wie diese Vorhersagen mit den tatsächlichen Ergebnissen in der Vergangenheit korrelierten. Das Ergebnis war in der Tat erstaunlich. Was die letzten 5 Bundestagswahlen betrifft, lag die max. Abweichung  der Vorhersagen  vom realen Ergebnis zwischen 0,5% und 2.3%.

Wenn dies auch diesmal so zutreffen sollte, und die Tendenz weiterhin so anhält, könnte es für die SPD sogar eng werden hinsichtlich des zweiten Platzes.



 

olga64
olga64
Mitglied

RE: Tipps zum Ausgang der Bundestagswahlen
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 14.09.2017, 20:01:08

Ich habe dies gestern auch mit grosser Sorge gelesen. Das würde bedeuten ,dass die SPD nur noch 8 % vor der AfD wäre. Hoffentlich dreht sich hier noch irgendetwas und zwar zu Lasten der AFD, wenn es die SPD nichts selbst schafft, noch ein wenig aus diesem Tief rauszukommen.
Bleibt es so, wäre ich fast geneigt, mir zu wünschen, dass die SPD in die Opposition geht, um die stärkste Oppositionspartei zu sein.
Nach vier Jahren und dem KanzlerInnen-Abgang könnte sie sich dann neu sortieren und neu starten mit einem entsprechenden KanzlerInnen-Kandidaten.
Diese Ruhepause wäre m.E. auch nötig, um einen solchen, hoffentlichen jüngeren Menschen, parteiintern aufzubauen. Mit dieser Mannschaft dürfte dies m.E. nicht mehr klappen.
Als Vorbild sollte sie sich die FDP nehmen; die lag vor vier Jahren auch wirklich "im Dreck" und dank veränderter Mannschaft (die sich verjüngte) gelingt ihr wahrscheinlich ein doch siegreiches Comeback. Olga


Anzeige

werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: Tipps zum Ausgang der Bundestagswahlen
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf olga64 vom 15.09.2017, 16:49:02

Man spürt ja regelrecht, dass eine SPD trotz Schulz nicht aus den Puschen kommt..., im Gegenteil, es geht abwärts und man könnte fast befürchten, dass sie unter die magische 20% Grenze rutscht...dann wäre das Geschrei groß..., hatte man doch geglaubt, an Merkel zu rütteln und sie rauszukanten...man kann auf das Wahlergebnis wirklich mehr als nur gespannt sein, für Schulz allerdings ist wohl dieses "Rennen" ganz sicher wohl gelaufen...

Es zeigt doch auch, dass man den "Alten" absolut nicht mehr vertraut...und der SPD schon gleich garnicht !

Kristine

youngster
youngster
Mitglied

RE: Tipps zum Ausgang der Bundestagswahlen
geschrieben von youngster
als Antwort auf olga64 vom 15.09.2017, 16:49:02

Liebe Olga,

dein Wunsch könnte aber nur dann in Erfüllung gehen wenn es zu einer Jamaika-Koalition käme.

Aber wie soll die gelingen bei den sich überhaupt nicht verstehenden Koalitionspartnern
FDP / Grüne? 

Nach den Grundrechenarten gibt die GROKO zusammen 57 % und
die Jamaika zusammen 54 %. Beides wären regierungsfähige Mehrheiten.

Rot / Rot / Grün klappt nicht und eine andere Koalition sehe ich auch nicht, nachdem ja die AFD nicht als Koalitionspartner in Frage kommt.

Bitte helfe mir was für eine Koalition du siehst? Nach meinem Wissen hat ja die CDU auch eine Koalition mit den Linken abgelehnt und selbst wenn diese klappen sollte braucht man dazu dann auch noch die FDP, denn selbst die Grünen dazu im Boot reichen nicht.

Gruß youngster
 

olga64
olga64
Mitglied

RE: Tipps zum Ausgang der Bundestagswahlen
geschrieben von olga64
als Antwort auf youngster vom 15.09.2017, 17:06:19

Lieber Youngster, ich kann Ihnen ja hier nur meinen persönlichen Eindruck geben, den ich habe:
Jamaika fände ich gut; in Schleswig Holstein bewährt sie sich ja einigermassen, wenn man dies heute schon beurteilen kann.
Auch wenn sich jetzt noch (in einzelnen Segmenten) die FDP und die Grünen "sträuben", wird dies auch getan, um bei Koalitionsverhandlungen den "Preis nach oben zu treiben". Die Grünen wollen wieder mitregieren, weil auch deren Protagonisten in die Jahre kommen und irgendwann keine Chance mehr dazu haben. Auch in dieser Partei gibt es ja keinen zündenden Nachwuchs mehr und die Wähler ähneln sich immer mehr der FDP: gutverdienden, gutgebildet, aber bio aber schon lange nicht mehr ultralinks.
Auch die 'FDP wird mitregieren wollen und es ist ja ein offenes Geheimnis, dass sich Herr Lindner und Herr Özdemir duzen und öfters in Berlin abends zusammen ausgehen. Frau Merkel trifft sich auch gerne mit Frau Göring-Eckart.
Man sollte dies aus Bürger-/Wählersicht nicht so beurteilen ,wie sich die Parteimenschen zu Wahlkampfzeiten in Talkshows oder Interviews darstellen.
Mir als Wählerin wäre diese Konstellation sehr recht; besser jedenfalls eine SPD, die dann endgültig von der übermächtigen CDU/CSU verheizt wird und dann nach vier Jahren wieder erklärt, die böse Übermacht hätte alles dominiert, was sie vorher schon hätte erahnen können. Olga
Der Knackpunkt für Jamaika ist allerdings die CSU. Hier in 'Bayern haben wir in 2018 'Wahlen und da werden  traditionsgemäss die Grünen zu Feindbildern stilisiert. Das nimmt hier auch niemand mehr so richtig ernst (koaliieren muss die CSU wohl mit keiner anderen Partei). Aber es hat natürlich ein Gschmäckle, wenn man es so macht und dann in Berlin friedlich koaliert. Olga

youngster
youngster
Mitglied

RE: Tipps zum Ausgang der Bundestagswahlen
geschrieben von youngster
als Antwort auf olga64 vom 15.09.2017, 17:55:42

Liebe Olga,

ich persönlich glaube nicht an eine Jamaika-Koalition, denn da müssten sowohl die Grünen als auch die FDP viele ihrer Grundsätze über Bord werfen, die zwischen den beiden Parteien konträr gegenüberstehen der linke Ökowahnsinn der Grünen einerseits und der liberale, freiheitliche Neo-Kapitalismus der FDP andererseits. Die CDU/CSU könnte es sicherlich mit beiden, denn sie würde sie in einer Regierung schon zurechstutzen wie in früheren Koalitionen schon oft bewiesen aber die beiden "Kleinen" könnens eben nicht mit einander. Das kommt mir ein bisschen so vor wie ein dominantes Elternpaar (CDU/CSU) und sich streitende Geschwister (FDP/Grüne). Es wird sehr schwierig werden wenn nicht eine der Kleinen mindestens 15 % erreicht. Aber diese %-Zahl  wird ja eher der AFD vorausgesagt.

Warten wir mal ab, es wird auf alle Fälle sehr spannnend am Wahlabend.

Gruß youngster


Anzeige