Innenpolitik Tod von Ulrike Meinhof

netarip
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Tod von Ulrike Meinhof
geschrieben von netarip
Am 9. Mai wird Ulrike Meinhof 40 Jahre tot sein. Sie starb vom 8.auf den 9. Mai 1976 im Knast in Stuttgart-Stammheim.
Menschen, die die staatlich verordnete Selbstmord-Version in Frage stellen, worden und werden kriminalisiert.

Für Interessierte findet am 9. Mai 18:00 bis 21:00 in der Uni Hamburg Philosophenturm Hörsaal D eine Diskusion statt
Mit:
Rolf Becker:
der Schauspieler und politische Akteur wird Texte von ihr und zu ihr vortragen.
- Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen:
Berichtet über die Kriminalisierung von Texten und kulturellen Beiträgen von und zu der RAF.
Mit: Peter Nowak:
der Journalist Peter Nowak wird einen Beitrag zur nachträglichen Verklärung des „Modell Deutschlands“ unter dem damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt, in dessen Amtszeit neben 8 politischen Gefangenen auch Ulrike die Haft nicht überlebte, machen.
netarip
Elmos
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Re: Tod von Ulrike Meinhof
geschrieben von Elmos
als Antwort auf netarip vom 08.05.2016, 18:39:21
Das liest sich spannend, ist aber leider mehr als nur eine Ecke zu weit weg von mir.
Aber bei euch gibts ja häufiger nette Sachen zu sehen, so heute Abend Iggy Pop...

liebe Grüße
Andrea
dutchweepee
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Re: Tod von Ulrike Meinhof
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf netarip vom 08.05.2016, 18:39:21
Ich erinnere mich noch gut an die Szene aus dem Film "Deutschland im Herbst": Der Regisseur Reiner Werner Fassbinder masturbiert vor laufender Kamera, als er einem Freund am Telefon erzählt, dass sich Ulrike Meinhof angeblich im Stammheim-Hochsicherheits-Knast umgebracht habe.

Der Tod dieser klugen Frau passt einfach zuu gut ins Konzept des politischen Establishments, wie der Tod von John Lennon, CheQuevara oder kürzlich dem Chefermittler im Fall "Charlie Hebdo". Es ist erstaunlich, dass unser kluger Anarchist Iggy Pop noch auftreten und auch reden darf.

Die BILD bestimmt, wer "Terroristen" sind ...US-Bomber/Drohnen-Piloten wohl nicht?

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olga64
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Re: Tod von Ulrike Meinhof
geschrieben von olga64
als Antwort auf dutchweepee vom 08.05.2016, 22:51:52
Ich erinnere mich an die Vor-RAF-Zeiten der Ulrike Meinhoff, als sie noch versuchte, die an die Nazizeit angelehnte Heimerziehung in Deutschland zu ändern. Ihr Buch Bambule wurde verfilmt und ich fand das sehr, sehr gut, insbesondere das Engagement dieser Frau aus den besten Hamburger Kreisen.

Was dann kam, war auch ein typisches Frauenleben in dieser Zeit. Da weckte der kriminelle Womanizer Andreas Bader, ein absoluter Macho, ihr Gelüste für das "Küchenpersonal" und sie trat in den weiblichen WEttkampf mit Gudrun Ensslin. Gewonnen hatte keiner - alle töteten sich in jungen Jahren, nachdem sie vorher in grösserem Umfange mordeten.

Ich bedaure aber die Töchter von Ulrike Meinhoff, die Zeit ihres Lebens grosse Probleme mit dieser Mutterfigur haben und es hoffentlich nicht so negativ auf eigene Kinder weitergeben, sofern vorhanden. Olga
rehse
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Re: Tod von Ulrike Meinhof
geschrieben von rehse
als Antwort auf dutchweepee vom 08.05.2016, 22:51:52
Die Auflage der BILD bröckelt und wird hoffentlich noch weiter absinken. Ulrike Meinhof war eine ganz hervorragende Journalistin. Ixh bedaure ihre Entwicklung.
olga64
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Re: Tod von Ulrike Meinhof
geschrieben von olga64
als Antwort auf rehse vom 09.05.2016, 17:35:28
Zur Journalistin wurde sie ja durch ihren Mann und den Vater ihrer Töchter, Klaus Röhl und dessen Zeitung "Konkret". DAs ar aber schon 1967 wieder vorbei, als sich die beiden scheiden liessen.

Ulrike Meinhof studierte m.W. nie Journalistik, sondern u.a. Germanistik, Soziologie und Philosophie und engagierte sich anfangs auch in der Evangelischen Kirche.
Welche Beiträge von ihr sind Ihnen im Gedächtnis haften geblieben`? Olga

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netarip
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Re: Tod von Ulrike Meinhof
geschrieben von netarip
als Antwort auf netarip vom 08.05.2016, 18:39:21
Was ich mitnehme aus der Veranstaltung heute Abend ist ein Teil des Vortrages von Rolf Becker

Er zitierte diesen Beitrag und hat,bei mir, das Andenken an diese Frau neu belebt.

netarip

Protest ist, wenn ich sage, das und das passt mir nicht. Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, dass das, was mir nicht passt, nicht länger geschieht. Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit. Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, dass alle Anderen auch nicht mehr mitmachen.“ – Ulrike Meinhof: Vom Protest zum Widerstand, in: konkret 5/1968
dutchweepee
dutchweepee
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Re: Tod von Ulrike Meinhof
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf netarip vom 10.05.2016, 00:06:01
Ganz klar die richtigen Worte!
olga64
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Re: Tod von Ulrike Meinhof
geschrieben von olga64
als Antwort auf netarip vom 10.05.2016, 00:06:01
Und wo werden die Morde eingruppiert, die die RAF parallel zu diesen grossen Worte verübte? DAs Leid, das viele Menschen dadurch erleiden mussten?
Ist nun neben Frau Honecker auch Frau Meinhof die Heldin, die es nicht überleben durfte?
Wann kommt dann Andreas Bader in den Focus? ER war als junger Mann vor der RAF-Zeit eine ARt Zuhälter in München, stark drogenabhängig und Alkoholiker, liebte schnelle und teure Autos. ER klaute, wollte nie arbeiten, hatte aber viel Glück bei Frauen (auch den reichen und intelligenten). Wird der auch noch ein Held, weil er später seine kriminellen Neigungen in eine "REvolution" verpackte? Olga
netarip
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Re: Tod von Ulrike Meinhof
geschrieben von netarip
als Antwort auf olga64 vom 10.05.2016, 16:48:58
Und wo werden die Morde eingruppiert, die die RAF parallel zu diesen grossen Worte verübte? DAs Leid, das viele Menschen dadurch erleiden mussten?
Ist nun neben Frau Honecker auch Frau Meinhof die Heldin, die es nicht überleben durfte?
Wann kommt dann Andreas Bader in den Focus? ER war als junger Mann vor der RAF-Zeit eine ARt Zuhälter in München, stark drogenabhängig und Alkoholiker, liebte schnelle und teure Autos. ER klaute, wollte nie arbeiten, hatte aber viel Glück bei Frauen (auch den reichen und intelligenten). Wird der auch noch ein Held, weil er später seine kriminellen Neigungen in eine "REvolution" verpackte? Olga


Ich bedaure sehr ihnen antworten zu müssen ,aber wenn sie sich schon mit der Figur Ulrike Meinhof beschäftigen wollen wäre es vielleicht angebracht gewesen sich etwas näher mit Frau Meinhof zu befassen. Die Figur Andreas Bader, auf die sich ja anscheinend zu kaprizieren versuchen, erklärt nicht das Leben von Frau Meinhof.
Es gibt ausreichend Literatur über das Leben von Frau Meinhof da müssen sie nicht im Stil einer Frauen Zeitschrift über die erotischen Anziehungskraft eines Andreas Bader resümieren.

The rich and the smart woman, mag ja ihrem Lebensstil nahe kommen aber wird der Sache Meinhof nicht gerecht.
Ernsthafte Argumente wären nicht schädlich. Die Kolumne aus der Zeitschrift Konkret, auf die ich meinen Bericht von dem Treffen in der Uni bezog und aus der Rolf Becker zitiert hat, stammte aus Konkret 5/1968 . Also vor der RAF Zeit.
Damals hatte die SPD es geschafft Frau Meinhof aus dem SDS zu entfernen. Und es wäre nützlich sich dieser Zeit noch mal zu erinnern, sich noch mal in diese Zeit zurück zu versetzen um einen kleinen Einblick in die Zeit des beginnenden Widerstandes zu bekommen.

Eine sehr gute, natürlich nur von mir beurteilt, Zusammenfassung habe ich für sie bei Tante Google hinterlegt.

8. Mai 2016 in Allgemein, Stadtpolitik / Kultur u. Medienkritik, K.U.N.S.T. und Auftragsarbeiten

und

Jutta Ditfurth: Ulrike Meinhof. Die Biografie (Ullstein, Taschenbuch 9,95 Euro)

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