Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Übernehmen die Senioren das Sagen in Deutschland ?

Innenpolitik Übernehmen die Senioren das Sagen in Deutschland ?

bongoline
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Re: Übernehmen die Senioren das Sagen in Deutschland ?
geschrieben von bongoline
als Antwort auf pschroed vom 09.10.2011, 19:10:04
ich gebe dir recht, pschroed,

dass die Senioren ja dann in Alters- und Pflegeheime übersiedeln können, wo sie gut aufgehoben sind.

Ich kann für die öffentlichen Altenheime - die zwischenzeitlich bei uns als Seniorenresidenzen geführt werden - in Tirol wirklich nur das beste Zeugnis ausstellen, die Personen, die ich kenne und die dort untergebracht sind (sehr rüstig noch ) sagen immer, es käme ihnen vor, als wären sie in einem ****Hotel.
Allerdings habe ich hier im ST schon sehr viel negatives über die Unterbringung der Senioren in Deutschland gelesen, es sei denn, es sind genügend Eigenmittel vorhanden, um sich das Beste aussuchen zu können.

Und dann schreibst Du

Wo die Politik gefragt, daß sie für die nötigen bezahlbaren Infrastrukturen sorgen müssen, dort besteht zur Zeit ein großer Mangel.


Oh ja, das wird bei Erreichen des mal prognostizierten Lebensalters, das für die Zukunft so angenommen wird, wirklich vonnöten sein, da ja jetzt schon die Heimplätze zum Teil rar sind. Nur Frage - wer finanziert das?

Die arbeitende Gesellschaft mit noch mehr Steuern belasten?, denn die finanzkräftige Gesellschaft weiß sich ja gegen jegliche Steuern zu wehren (z.B. Reichensteuer ist im Gespräch - und es würde mich nicht wundern, wenn es beim Gespräch bleiben wird) Sparkurs - ich hör schon den Aufschrei des Volkes und dann noch die Staatsverschuldung auf EU-Vorgabe halten - irgendwo geht bei mir die Rechnung nicht auf.

Sehr viele Probleme werden mich nicht mehr tangieren, aber nur mal zwei oder drei Generationen bei der dann herrschenden Sniorenpräsenz weitergedacht - mir wird, wäre ich dann jung oder bis hin zum Alter noch vor Pensionsantritt, bei dem Gedanken schwummelig.

bongoline
pschroed
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Re: Übernehmen die Senioren das Sagen in Deutschland ?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf bongoline vom 09.10.2011, 20:37:54
Wahrscheinlich wird man nicht daran vorbeikommen die Gelder welche heute zur Rettung der Banken genommen werden für die Versorgung der alten Generationen zu benutzen.

Sowie natürlich jeder einzelner für sich selbst vorsorgen muss, z.b. Immobilie. oder private Altersversicherung.

Phil.




weserstern
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Re: Übernehmen die Senioren das Sagen in Deutschland ?
geschrieben von weserstern
als Antwort auf Herta1924 vom 09.10.2011, 20:20:08
Ja Hertha.. diese Erfahrung hat auch der unverheiratete Bruder meines Mannes gemacht... für den ich viele Jahre gesorgt habe. Er war völlig überrascht von den vielfältigen Angeboten und dazu noch in einer ländlichen Umgebung, die auch seinem Naturell entsprach.
Es gibt dort die unterschiedlichsten Aktivitäten, Theaterbesuche, Dampferfahrten , Reisen, Besuche der örtlichen Vereine, Übungen der Feuerwehr auf dem Gelände, Veranstaltungen mit den Schülern, Lesungen ...u.s.w. Die Heime geben sich bestimmt viel Mühe... auch mit eigenem Bus .. Ausflügen zum Wochenmarkt und zu den Geschäften am Ort ...
Jeder kann mitmachen, wenn er möchte... dazu noch die täglichen Aktivitäten im Haus.

Gruß w.

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clara
clara
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Re: Übernehmen die Senioren das Sagen in Deutschland ?
geschrieben von clara
In der Regel beginnt der Mensch ab Mitte des achten Lebensjahrzehnts, wenn er bis dahin gesund war, körperlich und geistig abzubauen. Wichtig: Ausnahmen bestätigen die Regel, und diese Ausnahmen sind heute glücklicher Weise recht häufig.

Ein sehr alter gebrechlicher und eingeschränkter Mensch kann überhaupt nichts mehr sagen, bestimmen usw. Er braucht die Hilfe und Solidarität der folgenden Generationen. Das Sagen bleibt nur Jungsenioren und darunter auch meist den finanziell gut gestellten. Diese können Einfluss auf Politik und Wirtschaft nehmen, zumal auch viele Politiker schon im fortgeschrittenen Alter sind.

Voraussagen müssen nicht immer eintreten. Vielleicht sorgen ja die Deutschen mit ausländischen Wurzeln für den sooo ersehnten Kinderreichtum! Obwohl auch deren Geburtenfreudigkeit mit wachsendem Wohlstand sinkt.

Schlimm fände ich, wenn nur die Alten das Sagen hätten. Nichts gegen Tradition, die auch heute noch in vielen Bereichen ihre Berechtigung hat. Aber nur junge Menschen können notwendige Veränderungen herbei führen und sind agil genug, sich den enormen neuen Herausforderungen zu stellen.
Also die gute Mischung macht's!

Clara
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Re: Übernehmen die Senioren das Sagen in Deutschland ?
geschrieben von clara
In der Regel beginnt der Mensch ab Mitte des achten Lebensjahrzehnts, wenn er bis dahin gesund war, körperlich und geistig abzubauen. Wichtig: Ausnahmen bestätigen die Regel, und diese Ausnahmen sind heute glücklicher Weise recht häufig.

Ein sehr alter gebrechlicher und eingeschränkter Mensch kann überhaupt nichts mehr sagen, bestimmen usw. Er braucht die Hilfe und Solidarität der folgenden Generationen. Das Sagen bleibt nur Jungsenioren und darunter auch meist den finanziell gut gestellten. Diese können Einfluss auf Politik und Wirtschaft nehmen, zumal auch viele Politiker schon im fortgeschrittenen Alter sind.

Voraussagen müssen nicht immer eintreten. Vielleicht sorgen ja die Deutschen mit ausländischen Wurzeln für den sooo ersehnten Kinderreichtum! Obwohl auch deren Geburtenfreudigkeit mit wachsendem Wohlstand sinkt.

Schlimm fände ich, wenn nur die Alten das Sagen hätten. Nichts gegen Tradition, die auch heute noch in vielen Bereichen ihre Berechtigung hat. Aber nur junge Menschen können notwendige Veränderungen herbei führen und sind agil genug, sich den enormen neuen Herausforderungen zu stellen.
Also die gute Mischung macht's!

Clara
clara
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Mitglied

Re: Übernehmen die Senioren das Sagen in Deutschland ?
geschrieben von clara
als Antwort auf clara vom 09.10.2011, 21:26:10
Leider ist keine Bearbeitung mehr möglich, das alte Lied mit Opera! Clara

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pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Übernehmen die Senioren das Sagen in Deutschland ?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf clara vom 09.10.2011, 21:26:10


Schlimm fände ich, wenn nur die Alten das Sagen hätten. Nichts gegen Tradition, die auch heute noch in vielen Bereichen ihre Berechtigung hat. Aber nur junge Menschen können notwendige Veränderungen herbei führen und sind agil genug, sich den enormen neuen Herausforderungen zu stellen.
Also die gute Mischung macht's!

Clara


Vielleicht besteht die Möglichkeit daß in einigen Jahren die Ausländer auch an dem deutschen Wahlsystem teilhaben können was das ganze ein wenig Aufmischen würde.

Phil.
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Übernehmen die Senioren das Sagen in Deutschland ?
geschrieben von pschroed
Wer schon heute einen Blick ins Jahr 2030 werfen will, der muss nach Bad Sassendorf zwischen Münster- und Sauerland fahren, in die demografisch älteste Gemeinde in Nordrhein-Westfalen. Dort ist jetzt schon jeder dritte Einwohner älter als 65. Und Bad Sassendorf ist ein Beispiel für eine missglückte Organisation des Zusammenlebens von Alt und Jung.

Die Kleinstadt hat sich ganz auf die Bedürfnisse Älterer eingestellt – ohne sich mit den sozialen Nebenwirkungen abzugeben. Dass im Stadtzentrum für viel Geld Bordsteine und Barrieren entfernt wurden, damit Rollstühle und Rollatoren freie Bahn haben, kommt immerhin auch Fahrradfahrern und Paaren mit Kinderwagen zugute. Von denen finden sich hier nur nicht mehr allzu viele: Es hat ein Verdrängungswettbewerb zugunsten der Älteren eingesetzt.

Fünf Senioreneinrichtungen gibt es in Zentrumsnähe, und ständig wächst die Zahl der teuren Komfortwohnungen für Alte.


Günstige Mieten und erschwingliches Bauland findet man nur noch am Stadtrand. »Ballspielen verboten« steht auf einem Schild am Rande eines Vorstadt-Spielplatzes.

War solches Denken nicht in den siebziger Jahren unter dem Einfluss der Rappelkiste untergegangen, und zu Recht?

Phil.
olga64
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Re: Übernehmen die Senioren das Sagen in Deutschland ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 10.10.2011, 13:15:40
Da dieses Kaff (pardon) kauf einer kennt - wie wäre es mit Baden-Baden, einigen Orten um den Tegernsee usw.usw. Allerdings geht es hier nicht um günstige Mieten oder dergl. - die dortigen Bewohner haben viel, viel Geld, was der Infrastruktur nicht schadet. Olga
pschroed
pschroed
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Re: Übernehmen die Senioren das Sagen in Deutschland ?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf olga64 vom 10.10.2011, 16:35:00
Dear Olga

Den über 50-Jährigen gehört ein Nettovermögen von etwa zwei Billionen Euro.

Jährlich geben sie, so das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, rund 500 Milliarden Euro für Konsumgüter und Dienstleistungen aus – das entspricht der Hälfte der deutschen Kaufkraft.

80 Prozent aller Neuwagen in Deutschland werden von Menschen gekauft, die älter sind als 50.

Rund 80 Prozent aller Kreuzfahrten werden von ihnen gebucht.

18 Milliarden Euro geben sie fürs Reisen aus, das sind knapp 50 Prozent der Jahresumsätze in der Tourismusbranche.

Das sind schon ergiebige Summen.

Phil.

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