Innenpolitik UND JETZT?

olga64
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RE: UND JETZT?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.11.2017, 16:57:32

Welche Bundesländer meinen Sie explizit?
Wenn es um bundespolitische Zuständigkeiten geht: ist Ihnen bekannt ,dass viele Projekte schon in den Sondierungsgesprächen eingebaut waren und auch im Haushalt für 2018 enthalten sind? Aber aufgrund der noch nicht installierten neuen Regierung können die Gelder nicht freigegeben werden (das macht die zukünftige Regierung in ihrer dann gültigen KOnstellation).
Und wenn es um Länderkompetenzen geht - warum machen die das nicht, wenn es in ihre Zuständigkeit fehlt? Von Berlin durfte man kürzlich lesen, dass eine "neue Regierung" (die ein Jahr im Amt ist) noch Anlaufschwierigkeiten hat. Olga

pschroed
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RE: UND JETZT?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf carlos1 vom 28.11.2017, 21:50:19
 Statistisch gesehen ist  der Wohlstand groß wie nie zuvor in Dtld, mit Abstrichen im östlichen Teil, aber es ist immer der Wohlstand anderer und für manche  unerreichbar. Eine neue Unterschicht ist entstanden,  als Beispiel etwa der Paketausträger für Amazon mit seinen 1000€ im Monat. Was soll der für seine Altersrente noch auf die Reihe kriegen? Er sieht das materielle Glück der anderen und hat keine Chance in einer Metropolregion eine bezahlbare Wohnung zu finden. Er sieht, und hört, was die Paradise Papers mitteilen, deren Inhalt kaum Aufregung im Medienzirkus hervorrufen.

Genau das muss die Frage hervorrufen, was den "Kitt" der Gesellschaft ausmacht oder deren Zusammenhalt. Wir komme nicht umhin bei allem Parteiengezänk um Umverteilung festzustellen, dass der Begriff Solidarität, auf Deutsch: Brüderlichkeit, wichtig ist. "Alle Menschen werden Brüder" heißt es in der Europa-Hymne.

 
Genau dort liegt das Problem danke Carlos emoji_thumbsup
Phil.
olga64
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RE: UND JETZT?
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 29.11.2017, 18:09:32

Auch bei Amazon sind die Gehälter unterschiedlich und richten sich nach der persönlichen Qualifikation und auch der persönlichen Stellung im Betrieb.
Ein Versandmitarbeiter bezieht 2.000.-- brutto; das entspricht je nach Steuerklasse und Familienstand ca 1.400.- netto.
Im Gegensatz zu nicht berufstätigen Menschen und auch H 4-Leuten werden damit auch Einzahlungen in die Rentenversicherung fällig, womit er sich schon eine Altersversorgung aufbaut. Dies ist bei sog. Start-up-Solounternehmern nicht der Fall, da diese sich selbst ausbeutenden Menschen vermutlich nicht mal eine Krankenversicherung haben oder diese bezahlen können.
Aber der Satz "alle Menschen werden Brüder" ist sehr gut und jeder von uns sollte damit bei sich selbst anfangen: im Amazon-Beispiel sich z.B. fragen, warum wir so hemmungslos in einem Unternehmen einkaufen,das seine Mitarbeiter so ausbeutet und schlecht bezahlt? Akzeptieren wir als Verbraucher in grosser Anzahl dies nicht und verweigern uns als Kunden diesen Unternehmen, werden die ihr Modell sicher bald ändern.
Aber wir machen dies ja nicht und beschränken uns selbst auf die grosse Heuchelei und Verurteilung der Unternehmen, was letztendlich niemanden etwas bringt: weder dem Mitarbeiter, noch uns, noch schadet es den Unternehmen.
Ein WEg ist natürlich auch ,dass sich die Amazon-Mitarbeiter Gewerkschaften anschliessen, was auch vermehrt der Fall ist. Diese bestreiken dann Amazon, gerne kurz vor Weihnachten. Aber Leute aufgepasst: dann habt Ihr den Nachteil, dass Ihre Eure Waren bestimmt nicht mehr pünktlich zum Fest der Liebe erhalten werdet. Olga


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carlos1
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RE: UND JETZT?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf olga64 vom 29.11.2017, 18:24:30
"Auch bei Amazon sind die Gehälter unterschiedlich und richten sich nach der persönlichen Qualifikation und auch der persönlichen Stellung im Betrieb.
Ein Versandmitarbeiter bezieht 2.000.-- brutto;..." olga64


Olga, Ich erwähnte als Beispiel nicht die Lohnbezüge der Angestelllten bei Amazon, sondern dachte an die Paketzusteller. Bei DHL liegt das Lohniveua etwa bei 1200,-€ netto. Bei anderen Unternehmen wie Hermes, DPD, UPS ....... auf ähnlichem Niveau. Der Zustelldientst ist körperlich anstrengend, die Arbeitszeiten u. U. lang und der Zeitdruck hoch.

Rechnen Sie  die Miete in einem Ballungsrum ab, die Lebenshaltungskosten. Was bleibt übrig für eine Familie mit 4 Köpfen?

Als Schiller seine Ode an die Freude schrieb und Beethoven sie vertonte, war ein Satz wie "Alle Menschen werden Brüder" ein revolutionärer Hinweis auf die Gleichheit aller Menschen, gerichtet gegen den Ständestaat. Heute ist er eher etwas abgegriffen, weil Solidarität ein geflügeltes Wort ist. Eine  Versichertengemeinschaft in weitestem Sinne z. B. (Lebens-, Kranken-, Unfall, Haus-) ist solidarisch, weil sie viele unterschiedliche Einkommen umfassen kann. Dies Einrichtung ist zwar nicht brüderlich zu nennen,aber Solidarität leigt darin vor. Ökonomisch vernünftig ist dies auch.. Der Sozialstaat ist im Grundgesetz verankert. Er ist eine wichtige Institution. Die Ausgestaltung im Detail sit der Politik überlassen.

Viele Grüße
c

Link: https://www.n-tv.de/ratgeber/Nur-ein-Paketdienst-ist-fair-article14003586.html

 
carlos1
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RE: UND JETZT?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf olga64 vom 29.11.2017, 18:24:30

"Aber der Satz "alle Menschen werden Brüder" ist sehr gut und jeder von uns sollte damit bei sich selbst anfangen: im Amazon-Beispiel sich z.B. fragen, warum wir so hemmungslos in einem Unternehmen einkaufen,das seine Mitarbeiter so ausbeutet und schlecht bezahlt?" olga 64

Hemmungslos ist das Kaufverhalten bei Amazo bei mir nicht. Ich schätze die Präsentation der Waren und die Breite des Angebots bei Amazon. Außerdem gibt der Preis der dort angebotenen Produkte einen Hinweis darauf, was der Markt zu einem optimalen Preis hergeben könnte. Amazon ist jedenfalls nicht  immer der billigste Anbieter,

Bei Büchern z. B. gibt es gebrauchte Exemplare, die günstig sind. Ich gucke mir das gerne mal an, lese auch was in den Rezensionen/Bewertungen  geschrieben steht, wobei ich besonders auf die kritischen Bewertungen schaue. Der Online-Handel ist wie ein Schaufensterbummel, ohne dass ich in die Stadt fahren muss, aber ohne Kaufzwang.
olga64
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RE: UND JETZT?
geschrieben von olga64
als Antwort auf carlos1 vom 29.11.2017, 19:27:58

Ja, lieber Carlos, wenn jemand bei Amazon arbeiten muss und ein niedriges GEhalt bezieht, ist das sicher ein Problem. Auch die vierköpfige Familie,die Sie anführen. Aber dort ist dann sicher auch die Partnerin berufstätig; ausserdem gibt es noch Kindergeld bei 4 Kindern plus Wohngeld usw. und solche Menschen wohnen schon lange nicht mehr in den Ballungsgebieten, weil sich zum einen die Wohnungen für so eine grosse Familie nicht eignet und auch keiner an die vermieten will.
Aber ich bleibe dabei: die grösste Ausbeutung findet bei den Start-Up-Leuten statt, die ohne jegliche soziale Absicherung ihr Solounternehmen bedienen, aber davon träumen, dass irgendwann einer ihnen das abverkauft und sie zu Millionären werden. Trifft nur in den allermeisten Fällen nicht zu.

Was Sie zu Amazon schreiben, mache ich ähnlich. Ich benütze die als Preisvergleich und für Leseproben. Dort habe ich aber kein Konto und möchte auch keines. Bücher leihe ich mehr und mehr in meiner kostenlosen Bücherei aus und wenn ich eines kaufe, geht dies auch online über Hugendubel o.ä., insbesondere bei E-Books. Auch hier habe ich mich für den Tolino entschieden und nicht für den Kindle von Amazon, wo ich dann nur deren Bücher laden dürfte. Olga


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carlos1
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RE: UND JETZT?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf olga64 vom 01.12.2017, 17:37:16
"Aber ich bleibe dabei: die grösste Ausbeutung findet bei den Start-Up-Leuten statt, die ohne jegliche soziale Absicherung ihr Solounternehmen bedienen, aber davon träumen, dass irgendwann einer ihnen das abverkauft und sie zu Millionären werden. Trifft nur in den allermeisten Fällen nicht zu." olga64

Olga, ein Posting zu dieser Aussage sieht aus wie ein Abstecher in diesem Thema - Krise in der Regierungsbildung. Es gehört aber im Kern dazu, weil damit erklärt werden könnte, dass  Spitzenpolitker von Wirtschaftsproblem und den Folgen ihrer eigenen Beschlüsse keine genaue Vorstellung haben. SPD-Schulz ist derzeit bemüht Punkte zusammeln mit der Feststellung, dass Siemens ein asoziales Unternehmen sei. Der Konzerngewinn sei hoch, aber Siemens lässt zwei Werke in Ostdtld und Berlin schließen. Dort wo es richtig wehtut. Durch Sensibilität zeichnete sich auch die Ankündigung nicht aus. Der Chef war bew ider brit, Queen zu Besuch, die Persoalchefin musste ide Sache verkünden. Das sieht nicht nur so aus, wäre es keien Chefsache.

Leider geht die Schulz-Meinung an den Problemen der Energiewende vorbei. Die Politik, die Klimaschutz und erneuerbare Energien in den Vordergrund stellt hat die Schließung der Werke notwenig gemacht. Das ist aber erst der Anfang, weil hunderte anderer Unternehmenin die Insolvenz  folgen werden. Entscheidend wird sein, dass neue Arbeitsplätze entstehen. Siemens schafft diese Arbeitsplätze z. B. in der Medizintechnik.

Siemens verkaufte zwei (= 2) Gasturbinen im letzten Jahr (so S. Weidenfeld), bei einer Kapazität von 140 Einheiten. Weltweit lag die Nachfrage bei 120 Einheiten. General Electric verkauft die meisten davon, nicht Siemens.

Die Energiewende besteht darin, dass erneuerbare Energien Vorrang haben bei der Einspeisung ins Netz. Die großen Erzeuger von Energie müssen Gas- und Kohlekraftwerke abschalten, damit Solar- und Windstrom ins Netz gelangen können. Das ist politisch so gewollt, auch von der SPD. In anderen Ländern werden auch weniger Turbinen nachgefragt, weil Kohle als Energieträger immer weniger genutzt wird.

Es macht keinen Sinn Unternehmer pauschal zu verteufeln. Die Manager von Siemens sind übrigens keine Unternehmer, sondern (sehr gut bezahlte) Angestellte des Konzerns. Der größte Teil der Arbeitnehmer in Dtld arbeitet in kleinen und mittleren Unternhemen und im Handwerk. Derzeit sind 1 Mio offene Stellen insgesamt vorhanden. Fachkräfte fehlen.

Start-ups sind extrem risikobehaftet. Wer einsteigt, muss oft eine lange Durststrecke hinter sich bringen, Der bürokratische Wust (Steuer- und Wirtschaftsrecht, Zivilrecht) ist in Dtld den Nortmalmenschen unbekannt aber geradezu atemberaubend, wenn man ihn bewältigen muss. Das Risiko einer Fehlkalkulation kann das Aus bedeuten. Von Ausbeutung allerdings möchte ich nicht sprechen, ihr Schicksal haben diese Kleinunternehmer selbst gewählt.Für Selbstständige endet die Arbeitszeit defininitiv nicht am Freitagmittag. Krank werden sollten sie auch nicht. Teilhabe an den medienwirksamen Events der Spaßgesellschaft gibt es nur für Arrivierte.

In meiner von abstrakten Idealvorstellungen geprägten Jugendzeit hatte ich die Vorstellung, dass intelligente tüchtige Arbeitnehmer einen Betrieb übernehmen sollten. Das Problem des "Kapitalismus" wäre gelöst, wenn durch einen Investivlohn die Mitarbeiter Miteigentum am Unternehmen erwerben könnten. Sie könnten dann auch den Betrieb übernehmen. Eine schöne Idee, wenn doch  das Risiko mitspielen würde und die Gewerkschaften. Die Gewerkschaften waren vor Jahrzehnten auch unternehmerisch tätig. Es gab sogar eine gewerkschaftseigene Bank (Bank für Gemeinwirtschaft, vor ihren Neubau hauste die EZB zuletzt  im Bürotower der BfG). Es ging vieles schief. Ohne Gewinnerzielung ist Ökonomie halt nicht denkbar, schon deshalb nicht, weil investiert werden muss ....
Oikos bedeutet im Griechischen "der Haushalt", nomos - Gesetz.

Trotzdem: Der Sozialstaat ist wichtig, weil die Gesellschaft einen Zusammenhalt braucht..

Viel Grüße
c
 
olga64
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RE: UND JETZT?
geschrieben von olga64
als Antwort auf carlos1 vom 02.12.2017, 11:01:54

Ich gehörte noch nie zu den Leuten, die Unternehmer per se verteufeln, weil ich im Laufe meiner langen Berufstätigkeit ja auch wusste, dass es sie braucht, um sich selbst als Arbeitnehmer sein Leben finanzieren zu können und auch um eine befriedigende Ausübung seiner Arbeit zu finden.
Es ist richtig: Herr Joe Kaeser ist kein Eigentümer einer Firma; er steht einer Aktiengesellschaft vor, welche sich im Besitz der vielfältigen Aktionäre befindet. Er ist aber nicht nur diesen gegenüber verpflichtet, sondern auch den Arbeitnehmern und letztendlich auch dem deutschen Staat.
Ein Gschmäckle hat es natürlich schon, wenn insbesondere in strukturschwächeren Gegenden im Osten dieser Republik nun ad hoc Werke geschlossen (oder im günstigsten Falle verkauft werden) und parallel die Medizintechnik an die Börse geht, um viel Geld einzunehmen.
Ich bin jetzt gespannt, wer von den politischen Parteien dies für sich ausschlachten wird: wieder mal verspätet die frühere Regionalpartei im Osten, die Linke oder doch die AfD, die ja selbst schon erklärt, dass sie noch über keine sozialpolitischen Themen in ihrem Wahlprogramm verfügt. ABer manche Wähler dürfte auch das nicht stören, wenn "sie denen da oben" eins einschenken möchte, auch wenn es nichts bringen wird.
Dazu natürlich ein Gewinn von 6.7 Mrd Euro, wo man sich auch erwarten könnte, dass Verschiebungen in der Produktion, zumindest temporär, einen Aufschub bieten könnten.
Aber ich frage mich bei der gesamten Causa, wie hat der Arbeitnehmer-Anteil im Aufsichtsrat hier abgestimmt oder wie wurden sie überstimmt? Denn dann ist ja der Aufschrei der IG-Metall in den Regionen, die es jetzt trifft, nur wieder mal das übliche Geplänkel - die wichtigere Bühne hätte die IG-Metall mit ihren Funktionären im Aufsichtsrat von Siemens.
Herr SChulz springt natürlich auf diesen fahrenden Zug auf, hoffend, dass sich FAns für seine Beschimpfung finden werden. Ich denke aber ,damit rettet er seine doch sehr verfahrene Situation auch nicht mehr. Olga

hobbyradler
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RE: UND JETZT?
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf pschroed vom 20.11.2017, 11:33:18

FDP, ich fürchte bei Lindner sind die Emotionen ausser Kontrolle geraten, eigentlich schade, wer weiß wo die FDP bei Neuwahlen landen wird. Warten wir mal Steinmeier ab, es ist interessant emoji_grinning

geschrieben von pschroed
Ich meine du liegst da völlig richtig. Die FDP würde bei Neuwahlen viele Stimmen verlieren.
 
Der FDP-Vorsitzende Lindner ist auf der Beliebtheitsskala der Politiker in Deutschland regelrecht eingebrochen.

Welt
Ciao
Hobbyradler


 
carlos1
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RE: UND JETZT?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf olga64 vom 04.12.2017, 17:59:19

Olga, ich wies nur auf vorhandene stereotype Vorbehalte gegenüber unternehmerischer Tätigkeit in der Öffentlichkeit hin.

Nicht ganz einverstanden bin ich mit dem folgenden Satz:

"Ein Gschmäckle hat es natürlich schon, wenn insbesondere in strukturschwächeren Gegenden im Osten dieser Republik nun ad hoc Werke geschlossen (oder im günstigsten Falle verkauft werden) und parallel die Medizintechnik an die Börse geht, um viel Geld einzunehmen." Olga

Olga, die Schließung der Werke im Osten (Görlitz) ist außerordentlich bedauerlich, aber aus dem Stregreif oder einfach so improvisiert ("ad hoc") erfolgt die Schließung nicht. Der Zusammenhang mit den Veränderungen in der Energiesparte (Übergang zu erneuerbaren Energien, Effizienzsteigerung, Einspeisung erneuerbarer Energien vorzugsweise ins Netz ...) macht deutlich, dass Reaktionen auf den technologischen Wandel unausbleiblich sind. Er erfasste zunächst die Betreiber von Kraftwerken (AKWs, Kohle-AKWs) und jetzt auch Unternehmen wie Siemens, General Electric. Sie haben zu lange abgewartet. Nicht nur Turbinen sind betroffen, sondern auch technische Dienstleistungen, Wartung und Enegineering (Planung neuer Kraftwerke). Bexbach, Stuttgart, Mannheim, Mönchengladbach sind betroffen. Mehrere Tausend Stellen werden abgebaut.Das  Mannheimer Werk von General Electric wurde erst 2015 von Alstom übernommen. Kritik ist hier durchaus angebracht, denn der Vorrang der erneuerbaren Energien in den statlichen Vorgaben für die Einspeisung ins Netz war damals bekannt. ENBW hat damals schon mit Maßnahmen zum Bau von Windparks zu planen begonnen. Eine Anpassung an veränderte Verhältnisse im Energiesektor ist unvermeidbar.

Das Vorgehen der Konzern ist mit sozialen Härten verbunden, ob das Siemens oder oder GE, ob es die Energiesparte betrifft oder die Autohersteller und ihre Zulieferer mit dem Übergang zu neuen Formen der E-Mobilität bzw autonomem Fahren.

Unternehmen haben eine gesellschaftliche Verantwortung. Richtig. Deshalb sitzen auch in Aufsichtsräten Arbeitnehmervertrteter, die mitbestimmen. Bei VW sind es sogar Politiker. Aber die Mitbestimmung hat den Untergang der Steinkohleförderung nicht verhindern können. Der Dieselabgasskandal wurde auch nicht durch Mitbestimmung verhindert, obwohl ein SPD-Min.präsident im Aufsichtsrat sitzt und das Land Niedersachsen die Sperrminoriät im AR hat.

Beispiel einer zielstebigen Anpassung an die Veränderungen durch den technischenj Wandel ist ZF in Friedrichshafen, ein Unternehmen, das zu 93,8% einer Stiftung gehört. Der OB von Friedrichshafen als Vorsitzender der Stifung will nun eine noch höhere Dividende herausholen. Das Unternehmen mit derzeit 138 000 Beschäftigten wendete seit zehn Jahren immer mehr für Forschung und Entwicklung auf, um als ZUlieferer für die Autoindustrie mehr Standbeine zu haben (autonomes Fahren). Der Trend zur Diversifizierung ist eine Möglichkeit Arbeitsplätze zu sichern. Der tüchtige Manager in Friedrichshafen geht nun, weil er die Nase voll hat. Der beliebte Politiker (mit 80% der Stimmen im Frühjahr 2017) gewählt, sieht es als seine Aufgabe an jetzt mehr Geld herauszuholen. Die Stadt hat bisher aber bestimmt nicht unter Geldnot gelitten.

Es geht im Fall Siemens/Geenral Electic um mehrere Tausend Arbeitsplätze, für die Betroffenen eine Härte. Verglichen mit den vielen Millionen Menschen aus dem Agrarsektor, die in den 60er und 70er Jahren ohne großes Aufhebensin Industrie und Dienstleistungsberufen  Beschäftigung fanden, ist das heute eher eine leicht zu lösende Aufgabe. Das lief damals ohne große Aufregung ab. Zur Erinnerung: 1 Mio offene Stellen können derzeit nicht besetzt werden.

"Auch in Zukunft Turbinenschaufeln  aus Bexbach." Gestern war ein Foto mit demonstrierender Arbeiter in Bexbach und dem Spruchband mit diesem Slogan  zu sehen.

Viele Grüße
c


 


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