Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Unglücklich trotz Reichtum in Deutschland..???

Innenpolitik Unglücklich trotz Reichtum in Deutschland..???

freddy-2015
freddy-2015
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Unglücklich trotz Reichtum in Deutschland..???
geschrieben von freddy-2015
25 % der Deutschen fühlen sich abgehängt obwohl es in Deutschland sehr viele Möglichkeiten gibt, der Armut, der Einsamkeit und der Langeweile zu entkommen.

Die Armutsquote liegt aber bei 15,4%, was ist mit dem Rest der Bevölkerung, sind diese knapp 10% alles Systemgeschädigte(vom Leben enttäuscht) oder liegen deren wirtschaftliche zu hoch.

Oder mal ganz anders formuliert, ist es vielleicht in Deutschland nicht so wie in vielen armen Ländern, die trotz Armut Lebensmut und Lebensfreude haben.
Hat Deutschland sich nicht um das wichtigste gekümmert, egal was der Nachbar verdient.
Liebe, Freude und Freundschaften halten und neue bilden.
Sind diese Abgehängten alle nur auf Reichtum und Besitz gepolt.

Politisch allein kann das nicht begründert werden, es ist die Unsicherheit die gestreut wird.


In seinem aktuellen Armutsbericht zeigt der Paritätische Wohlfahrtsverband, dass die Armut in Deutschland fast unverändert hoch bleibt. Sie liegt bei 15,4 Prozent und damit nur 0,1 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Zwar sank sie 2014 in neun Bundesländern, dafür stieg sie aber auch in bevölkerungsreichen Regionen wie Bayern von 11,3 auf 11,5 Prozent und Nordrhein-Westfalen von 17,1 auf 17,5 Prozent. Hauptrisikogruppen seien Alleinerziehende und Erwerbslose sowie Rentnerinnen und Rentner, deren Armutsquote rasant gestiegen
geschrieben von http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-02/armut-deutschland-2016-paritaetische-verband
justus39
justus39
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Re: Unglücklich trotz Reichtum in Deutschland..???
geschrieben von justus39
als Antwort auf freddy-2015 vom 09.12.2016, 18:28:44
..... ist es vielleicht in Deutschland nicht so wie in vielen armen Ländern, die trotz Armut Lebensmut und Lebensfreude haben.
Hat Deutschland sich nicht um das wichtigste gekümmert, egal was der Nachbar verdient.
Liebe, Freude und Freundschaften halten und neue bilden.
Sind diese Abgehängten alle nur auf Reichtum und Besitz gepolt.

Es gibt ein ganz einfaches Mittel, um glücklich und zufrieden zu sein, und das habe ich mir zu eigen gemacht.
Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit genügt es mir, an meine Kindheit und an meine lieben Eltern zu denken, um mich zu erinnern wie froh und dankbar wir damals für jede Kleinigkeit sein konnten.
Von Heiligabend bis zum Dreikönigstag wurde bei uns der Kachelofen in der guten Stube geheizt. Schon allein der Gedanke an den warmen Ofen und die Bratäpfel in der Röhre ließen Vorfreudengefühle aufkommen.
Mein Vater hatte das Jahr über Kaninchen gemästet und Obstwein gekeltert, und die Mutter war ab November mit Plätzchen und Stollen backen beschäftigt. Auch wurden alle Schätze gesammelt, die der Handel hergab. Da war ein Glas Wiener Würstchen oder eine Büchse Bratheringe schon eine Beute, die zur freudigen Erwartung des Festes beitrugen.
Wir konnten uns über jede der so seltenen Kleinigkeiten freuen, und ich schätze es heute, dass ich nun zum Jahresende und auch bis zur neuen Ernte jederzeit schmackhafte Kartoffeln kaufen kann.

Ich denke auch daran, wie dankbar meine Eltern wären, wenn sie das noch erlebt hätten.
Diese Kleinigkeiten, die uns einst Freude breiteten, sind heute nun alle selbstverständlich und völlig normal geworden. Statt sich darüber zu freuen ärgert man sich jetzt über Kleinigkeiten, die für uns damals nebensächlich waren.
Es ist manchmal sehr heilsam, sich an eine Kindheit zu erinnern, in der man noch Dinge als Bereicherung schätzte, die heute als Grundbedingung gelten. Obwohl wir auf vieles verzichten mussten was heut als Standart gilt, hatten wir eine fröhliche Kindheit an die ich gern zurückdenke.

Und jetzt trinke ich eine ganze Flasche Köstritzer Schwarzbier , die wir uns damals bestimmt für die Feiertage aufgespart hätten.

justus
freddy-2015
freddy-2015
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Re: Unglücklich trotz Reichtum in Deutschland..???
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf justus39 vom 10.12.2016, 22:26:37

Es gibt ein ganz einfaches Mittel, um glücklich und zufrieden zu sein, und das habe ich mir zu eigen gemacht.
Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit genügt es mir, an meine Kindheit und an meine lieben Eltern zu denken, um mich zu erinnern wie froh und dankbar wir damals für jede Kleinigkeit sein konnten.
Von Heiligabend bis zum Dreikönigstag wurde bei uns der Kachelofen in der guten Stube geheizt. Schon allein der Gedanke an den warmen Ofen und die Bratäpfel in der Röhre ließen Vorfreudengefühle aufkommen.


Justus, ein ganz lieber und ergreifender Bericht, der zeigt was wirklich wichtig ist.
Träume sind ein Teil davon und die Weihnachtszeit kann es auf den Punkt bringen.
Familie..

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Tina48
Tina48
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Re: Unglücklich trotz Reichtum in Deutschland..???
geschrieben von Tina48
als Antwort auf freddy-2015 vom 09.12.2016, 18:28:44
"Hat Deutschland sich nicht um das wichtigste gekümmert, egal was der Nachbar verdient."

Was ist denn das Wichtigste , um das Deutschland sich hätte kümmern sollen ?
Karl
Karl
Administrator

Re: Unglücklich trotz Reichtum in Deutschland..???
geschrieben von Karl
als Antwort auf justus39 vom 10.12.2016, 22:26:37

Lieber Justus, Du machst mit Deiner Schilderung auch sehr gut deutlich, dass wir heute über relative Armut reden, die sich am Median der Einkommen orientiert und nicht an der Frage, wie schwierig das Überleben ist (absolute Armut). Karl P. S. : Deine Erinnerung hat mich an die sehr stimmungsvolle Schilderung von Patricia Brendel im alten ST erinnert: Dämmerstunde.

ehemaligesMitglied29
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Re: Unglücklich trotz Reichtum in Deutschland..???
geschrieben von ehemaligesMitglied29
als Antwort auf Karl vom 11.12.2016, 09:28:36
die heutigen kinder wachsen zumeist im überfluss in jeglicher hinsicht auf. sie wissen gar nicht mehr richtig zu schätzen, was eigentlich der sinn von weihnachten ist.

konsum und stress ergreift schon die kleinsten, wie soll da weihnachtsstimmung aufkommen?

schuld hat sicherlich niemand, die zeiten ändern sich eben...
das märchen von hänsel und gretel hat sich auch überlebt.....

unglücklich trotz reichtum - ist wohl kaum jemand.
naja, vielleicht nur ein paar, für die nur geld *wert* hat.
alle anderen sind sicher froh und glücklich über ihr gefülltes
konto.

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justus39
justus39
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Re: Unglücklich trotz Reichtum in Deutschland..???
geschrieben von justus39
als Antwort auf Karl vom 11.12.2016, 09:28:36
Ja, relativ war schon jeder wohlhabend der ein Dach über den Kopf hatte und weder hungern noch frieren musste. Alles was darüber hinaus ging galt schon fast als Reichtum.
Das macht es natürlich leicht, zufrieden zu sein, aber ich stelle zunehmend fest, dass es immer mehr Dinge gibt, die ich nicht brauche, obwohl ich einst für deren Erwerb viel Zeit und Geld geopfert habe.

justus
ehemaligesMitglied29
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Re: Unglücklich trotz Reichtum in Deutschland..???
geschrieben von ehemaligesMitglied29
als Antwort auf justus39 vom 11.12.2016, 10:21:31
justus,
das geht wohl jedem älteren menschen so.
man denkt, daß die zeit, die einem bleibt, nicht endlos ist ...

und .... wer soll dann den haushalt aufräumen?

besser, man trennt sich rechtzeitig von allem ballast, das erspart
den nachkommen viel arbeit.
pschroed
pschroed
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Re: Unglücklich trotz Reichtum in Deutschland..???
geschrieben von pschroed
Wen es interessiert

Interessant auch die Bedürfniss-Pyramide des Menschen laut Abraham Maslow.

Phil.

Zitat Wikipedia

Insbesondere wurde die Theorie in den Wirtschaftswissenschaften populär bzw. an den Schnittstellen von Wirtschaft und Psychologie (siehe auch Wirtschaftspsychologie). Hier untersuchen u. a. die Verkaufspsychologie oder das Marketing das Kaufverhalten von Personen.

Abraham Maslow
hobbyradler
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Re: Unglücklich trotz Reichtum in Deutschland..???
geschrieben von hobbyradler
Auf manches kann ich manchmal nur sarkastisch reagieren. Sollte man vielleicht lediglich die für arm erklären, die wegen mangelnder Ernährung mit einem Bein im Grab stehen? Ich meine mich zu erinnern, dass in Märchenbüchern immer von „bitter arm“ geschrieben wurde.

Ist unsere Gesellschaft so teilnahmslos geworden, dass sie sich nicht mehr die Gefühle anderer Menschen vorstellen kann? Nach dem Krieg lebten viele Menschen unter schwierigen Umständen, gerade was die Lebensmittelsituation betraf. Ich vermute, da fühlte man sich seltener abgehängt als heute, da im Umfeld alle ähnliche Probleme hatten.

Heute wird einem „Armen“ mit jedem Schaufenster, jeder Werbesendung, jedem protzigen Auto, vorgeführt wie weit entfernt sein Leben, im Vergleich zu dem der anderen, verläuft.
Aber kein Problem - er ist ja nur relativ arm.

Und einen Christbaum für 30-60 Euro braucht er auch nicht. Den kann er und seine Kinder bei Bedarf von der Parkbank aus anschauen.

Ciao
Hobbyradler

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