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Innenpolitik Unser Lebensverständnis steht zur Diskussion

arno
arno
Mitglied

Unser Lebensverständnis steht zur Diskussion
geschrieben von arno
Hallo,

in verschiedenen Diskussionen wurde bereits darüber gesprochen,
dass durch die Erkenntnisse der Mikrobiologie die Biotechnologie
zu neuen Ufern aufbricht.
Bestehende und bewährte Lebewesen werden genetisch gezielt verändert
und als Ware vermarktet und damit überall verteilt.

Die weltweite Verbreitung des manipulierten Erbgutes mittels
Reagenzglas und Petrischale und mittels Internet erfolgt im
Sekundentakt bis in den kleinsten Winkel der Erde.

Kein Gesetzgeber weiß zur Zeit, wie ein sicherer Umgang mit dem
veränderten Lebewesen erfolgen soll und wie die Gesetze dazu
aussehen müssen.
Die Biologie verändert unser Verständnis vom Leben und die
Biotechnologie verändert unser Verständnis von der Nachhaltigkeit
des Lebens.
Ich habe sehr große Angst um unsere Nachfolgegenerationen!

Viele Grüße
arno
yuna
yuna
Mitglied

Re: Unser Lebensverständnis steht zur Diskussion
geschrieben von yuna
als Antwort auf arno vom 21.01.2012, 18:30:22
Beziehst du den Menschen da mit ein? Also, dass auch der Mensch selbst verändert/verbessert wird?
Z.B. durch diverse Maßnahmen länger lebt?
arno
arno
Mitglied

Re: Unser Lebensverständnis steht zur Diskussion
geschrieben von arno
als Antwort auf yuna vom 21.01.2012, 18:58:04
Hallo, yuna,

Beziehst du den Menschen da mit ein? Also, dass auch der Mensch selbst verändert/verbessert wird?
geschrieben von yuna


ja!

Der Mensch ist Initiator und Leidtragender.

Leidtragender deshalb, weil es keine Perspektiven für eine
zukünftige Biopolitik gibt.
Der pharmazeutische Bereich steht hier nicht zur Diskussion.
Die Religionen werden sich verabschieden müssen.
Sie werden nicht mehr gebraucht.

Viele Grüße
arno

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Re: Unser Lebensverständnis steht zur Diskussion
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 21.01.2012, 18:30:22
Nicht ohne Grund Arno !

In Berlin Demonstrieren Bauern mit kleinen Betrieben für
ein rückkehr zum gesünderen Landwirtschaft !
Sprich; weg von der Massentierhaltung und viel zu hoch
dozierte Antibiotikamitteln !
Auch in Holland sind in etliche Gemeinden die Schmallenberger
Krankheit bei Kühe,Kälber und Schafen Aufgetreten ! (Misbildung
beim Geburt )
Rusland hat die Grenzen für Tierimport aus Deutschland schon
zu gemacht ! Viele Biobauern suchen in Ungarn schon nach neue
Anbauflächen, weil durch total beklopte Deutsche Subventionierten
Flächen stillegung und erweiterte viel zu Grosspurige Maisanbau
für Energieverbrennung die Anbaufläche Verschleudert werden !
Es ist höchste Eisenbahn vordas dieser Zug auf einen Prellbock
stösst !
yuna
yuna
Mitglied

Re: Unser Lebensverständnis steht zur Diskussion
geschrieben von yuna
als Antwort auf arno vom 21.01.2012, 19:13:13
Dann sehe ich das viel größere Problem in den Folgen eines z.b. verlängerten Lebens. Wer darf sich vermehren? Und wie oft? Wer darf länger leben und warum?
Wenn längeres Leben irgendwann auch für die unteren Gesellschaftsschichten gilt, dürfte vor allem Platz zu einem hohen Gut werden.
Das Problem ist ja, aufhalten könntest du so eine Entwicklung nicht, denn irgendwer wird immer Interesse haben. Und, wenn er zufällig auch noch genug Geld hat, schleicht es sich ein.
Angenommen, sie schaffen es, die Lebenszeit eines Menschen auf 250 Jahre zu verlängern.
Auch, wenn das illegal "entwickelt" wurde, derjenige, der es bezahlt hat und dann 250 Jahre alt werden darf, wird nicht alleine bleiben. Andere werden das dann auch wollen.

Ich denke dabei gerade an den Film In Time, wo "Zeit" Geld als Zahlungsmittel ersetzt.
Die Menschen können dort theoretisch unendlich alt werden, solange sie Zeit auf ihrer im wahrsten Sinne des Wortes Lebensuhr haben.
Zeit kann getauscht, aufgefüllt, abgezogen oder verschenkt werden. Während die reiche Bevölkerung Tausende Jahre auf ihren Uhren hat, lebt die Arbeiterklasse von Minute zu Minute. Preise werden stetig erhöht, um eine Überbevölkerung zu vermeiden. Steht die Uhr auf Null, fällt der Betroffene sofort tot um.
Ich glaube das Mindestalter waren 25 Jahre. Ab dem 25. Lebensjahr, musste die Uhr stetig aufgefüllt werden, um weiter zu leben. Tat man dies nicht, verstarb man.

Das ist ein interessantes Gedankenspiel in diesem Film und lässt sich auch auf andere Dinge übertragen. Ein bisschen beängstigend ist es daher auch.


@brabant: Frage: Würden wir mehr Geld ausgeben für z.B. Hähnchen ohne Antibiotika, würde es uns wirklich davor schützen? Oder vor Gammelfleisch?
Unabhängige Kontrollen schützen, nicht ein höherer Preis.
Den angeblichen nötigen höheren Preis für besseres Fleisch empfinde ich als Erpressung, um ehrlich zu sein.
Es gibt Menschen, die würden sofort mehr bezahlen, sie können es aber nicht.
Ich würde auch, wenn ich dann wirklich die 100%ige Garantie hätte, dass das Fleisch komplett unbelastet ist. Das gilt ja aber leider nicht mal für angebliches BIO Fleisch (oder allgemein BIO Produkte).
Muss dazu noch sagen, esse aber auch extrem selten Fleisch, mein Mann dafür umso mehr.
arno
arno
Mitglied

Re: Unser Lebensverständnis steht zur Diskussion
geschrieben von arno
als Antwort auf yuna vom 21.01.2012, 19:33:07
Hallo, yuna,

die Probleme, die aus dem rasanten Anstieg der Weltbevölkerung resultieren,
sollen hier nicht diskutiert werden.

Hier soll diskutiert werden, was die Folgen sind, wenn Bioingenieure
synthetisches Leben schaffen und dieses über die Vermarktung
weltweit verteilen.
Das synthetisch erzeugte Lebewesen beeinflußt die Umwelt und das hat
riesige Folgen auch für den Menschen und für die Organisation
der Menschen.

Viele Grüße
arno


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Re: Unser Lebensverständnis steht zur Diskussion
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 21.01.2012, 19:48:49
Ein Team um den Genforscher Craig Venter hat einem Bakterium erfolgreich ein komplett künstlich geschaffenes Erbgut eingesetzt. Dieser ethisch umstrittene Durchbruch könnte einmal dem Klimaschutz zugute kommen.
geschrieben von dradio.de

Das war bereits vor eineinhalb Jahren !!! Im Mai 2010.

Und wie weit sind sie heute ?

Mir macht das keine Angst, ändern kann ich es eh nicht ... es gibt bereits massenhaft Mutationen, genveränderte Bakterienstämme und Viren ...warum sollte man sich dann noch einen Kopf um künstliche Lebensformen machen? Wer weiß schon, was bereits längst in irgendwelchen Reagenzgläsern heranwächst ... oder schon neben uns existiert, ohne dass wir es ahnen !
yuna
yuna
Mitglied

Re: Unser Lebensverständnis steht zur Diskussion
geschrieben von yuna
als Antwort auf arno vom 21.01.2012, 19:48:49
Okay arno, deshalb hatte ich gefragt, ob du genetische Veränderungen am Menschen beispielsweise zum Zwecke einer verlängerten Lebenszeit mit einbeziehen wolltest.

Also dann: synthetisches Leben stellt für mich einen schweren Eingriff dar in ein System, das sich eigentlich selbst heilt, wenn man es lässt.
Also erfindet man dieses System entweder von Grund auf neu, oder man lässt es ganz.
Dass der Mensch aber geringfügig unfähig ist, künstlich ein ausgewogenes System zu erschaffen, welches auch nur annähernd so im Einklang ist mit allen Faktoren, die in ihm bestehen, wie es die Natur von sich aus über Milliarden Jahre geschaffen hat, hat er schon öfter ausreichend bewiesen.
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Unser Lebensverständnis steht zur Diskussion
geschrieben von ehemaliges Mitglied
furchtbare forscher basteln längst künstliche lebewesen. sie ekeln sich vor nichts. z.b. werden tier-mensch-embryonen hergestellt. - stichwort: chimäre

--
Wolfgang
arno
arno
Mitglied

Re: Unser Lebensverständnis steht zur Diskussion
geschrieben von arno
als Antwort auf yuna vom 21.01.2012, 20:00:44
Hallo, yuna,

ich teile Deine Meinung.
Die Evolution hat schon ihren Sinn gehabt und die Spreu vom Weizen getrennt.

Bei den synthetisch geschaffenen Lebewesen fehlt die Bewährung im
Wirkungsgefüge der Natur und trotzdem beeinflussen diese synthetischen
Pflanzen und Tiere ihre natürlichen Verwandten.
Das hat unabschätzbare Folgen.

Viele Grüße
arno

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