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Innenpolitik Verdi fordert Aldi-Betriebsräte

nostalgie
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Verdi fordert Aldi-Betriebsräte
geschrieben von nostalgie
Aldi Süd soll, so der Bericht eines Ladendetektivs, Mitarbeiter überwacht haben. Nun mischt sich Verdi ein und fordert Betriebsräte, denn: "Gute Arbeitsbedingungen kann es nur geben, wenn es überall Betriebsräte gibt, damit Gesetze und Tarifverträge eingehalten werden".......
Das finde ich doch sehr übertrieben , es suggeriert dem Leser: wo Verdi nicht ist, gibts auch keine fairen Arbeitsbedingungen.

Und was heißt " Überwachung" ? Jeder Betrieb "überwacht" auf irgend eine Weise seine Angestellten. Wie hieß es schon seit Urzeiten? Schläft die Katze, dann tanzen die Mäuse auf dem Tisch. Hätte ich einen Betrieb, würde ich auch darauf achten wollen, dass die Arbeit gut verrichtet wird , nicht zu viele Kaffeepausen gemacht werden , und die Klatsch und Tratsch-Ecken würde ich ganz abschaffen. Ob Aldi sich darauf einlassen wird?
ingo
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Re: Verdi fordert Aldi-Betriebsräte
geschrieben von ingo
als Antwort auf nostalgie vom 10.01.2013, 12:46:30
Verdi und Bsirske sind für mich schon längst Schwätzer und Wichtigtuer, die es sich in ihren Sesseln viel zu gemütlich gemacht haben. Dort, wo es wirklich wichtig ist, sind Gewerkschaften inzwischen abgetaucht (Beispiel: Minijobs. Daß die Kameraden sogar eine Erhöhung auf 450 € stillschweigend hingenommen haben, ist für mich frevelhaft, weil Arbeitgeber dadurch noch mehr Steuer- und Versicherungserparnisse haben).
Ein persönliche Anmerkung zu Bsirske: Der war mal unser Personaldezernent (steht so nciht bei Wiki) und war in der Stadtverwaltung Hannvoer der "Urvater" der Stellenstreichungen. Paßt eigentlich nicht zu einem Gewerkschaftler, selbst wenn man Stellenstreichungen im Öffentlichen Dienst für richtig hält.
olga64
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Re: Verdi fordert Aldi-Betriebsräte
geschrieben von olga64
als Antwort auf nostalgie vom 10.01.2013, 12:46:30
Nostalgie - ist Ihnen das Betriebsverfassungsgesetz so fremd? Nur die Mitarbeiter eine Firma ab einer bestimmten Grösse können einen Betriebsrat fordern und nach einem entsprechenden Prozedere installieren. Die Gewerkschaften können Hilfe leisten - in sehr grossen Unternehmen dann auch persönlich, bzw. durch paritätische Mitgliedschaft in den Aufsichtsräten.
Verdi und die anderen Gewerkschaften wissen das bestimmt - Sie nicht? Olga

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schorsch
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Re: Verdi fordert Aldi-Betriebsräte
geschrieben von schorsch
als Antwort auf nostalgie vom 10.01.2013, 12:46:30
Du kommunizierst hier also ganz offen, dass auch du Überwachungskameras einbauen und Betriebsräte verhindern würdest?
schorsch
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Re: Verdi fordert Aldi-Betriebsräte
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ingo vom 10.01.2013, 13:18:11
Warst du schon mal Betriebsrat? Ich schon!
olga64
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Re: Verdi fordert Aldi-Betriebsräte
geschrieben von olga64
als Antwort auf schorsch vom 10.01.2013, 15:50:32
Nostalgie schreibt ja auch, wenn sie einen Betrieb "hätte". Wieder mal ein Zeichen dafür, dass Menschen, die nie Personalverantwortung hatten, vermutlich selbst überwacht, unterdrückt und ausgebeutet wurden, solche Träume lebenslang mit sich rumschleppen. Was aber verwundert - sie würden es nicht besser, sondern noch schlimmer machen. Gut, dass ihnen dazu nie eine Chance gegeben wurde. Olga

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nostalgie
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Re: Verdi fordert Aldi-Betriebsräte
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf olga64 vom 10.01.2013, 15:54:15
Da liegt das Wesen Olga aber wieder einmal ganz daneben.
Aber nix für ungut, ich nehme das Wesen Olga eh nicht ernst.

Von einer Überwachungskamera habe ich nie gesprochen. Lesen muß man können, und nicht wie die Tratschweiber aus einer Mücke einen Elefanten zaubern, schorsch.
bukamary
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Re: Verdi fordert Aldi-Betriebsräte
geschrieben von bukamary
als Antwort auf olga64 vom 10.01.2013, 15:43:58
Das Gesetz Olga, ist das eine, die Realität weicht aber unter Umständen sehr davon ab.
Ich erinnere mich daran, dass ich zusammen mit einigen kollegen versucht habe in einem Betrieb einen Betriebsrat zu installieren. Mit einer mehr wie laschen Unterstützung durch die Gewerkschaft, die rechtlichen Voraussetzungen waren gegeben, gelang es schließlich.
Gut das ist schon Ewigkeiten her. Ich erlebe das gerade aktuell in einem Betrieb, zu dem ich sehr viele Kontakte habe. Die Mitarbeiter haben sich an die Gewerkschaft gewandt und wurden vor den Kopf gestoßen. Es seien nicht ausreichend Gewerkschaftsmitglieder im Betrieb, und das obwohl verschiedene Mitarbeiter ihre Bereitschaft, Mitglied zu werden, signalisiert haben.

In einer andere Einrichtung habe ich die die Erfahrung gemacht, dass trotz starkem Engagements des Personalrats, die Mitarbeiter samt Personalrat im Stich gelassen worden sind.

Und wenn ich dann noch sehe, wie z.T. die Gewerkschafts -Mitarbeiter behandelt werden, na dann verliere ich vollends den Glauben daran, wie ehrlich und ernst die Gewerkschaften die wirklichen Interessen Ihrer Mitglieder nehmen. Es geht schließlich um mehr wie nur um Tarifverhandlungen, gute Abschlüße und Arbeitszeiten.

Und nicht nur Aldi und Co versuchen mit allen Möglichkeiten einen Betriebsrat zu verhindern.

bukamary
olga64
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Re: Verdi fordert Aldi-Betriebsräte
geschrieben von olga64
als Antwort auf bukamary vom 11.01.2013, 15:31:11
Ich habe das nie erlebt. Ich habe immer in Firmen gearbeitet (es waren natürlich grössere), die friedlich in der Partnerschaft Arbeitgeber-Betriebsrat agierten und vermutlich auch deshalb sehr erfolgreich waren. Ich selbst habe es oft bedauert, keine Betriebsrätin zu sein; dies ging aber nicht, weil bei mir die Kriterien der Führungskraft angewandt wurden (selbstständig Personal ein- und ausstellen und weitere). In meiner Abteilung hatte ich aber zwei von 10 Mitarbeitern, die im Betriebsrat engagiert mitwirkten. Dies war oft belastend, da diese dann ja für die normale Tätigkeit ausfielen und das restliche Team es mitmachen musste. Aber ich fand es gut - auch für die betroffenen, jüngeren Mitarbeiter, da diese dadurch auch gezwungen waren, Verantwortung auf einer etwas höheren Ebene zu übernehmen und mitzugestalten.
In gut geführten Firmen erschöpft sich das dann oft auf Lappalien - wichtig wird es erst, wenn es der Firma nicht mehr gut geht, wenn es Sozialauswahl bei Kündigungen, bei der Mitarbeiten von Sozialplänen usw. geht. Olga

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