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Innenpolitik VM zu Guttenberg tritt zurück

olga64
olga64
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Re: VM zu Guttenberg tritt zurück
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.03.2011, 16:52:29
Wirklich tolle Idee (und so überaus witzig!) - darauf hat die Nation wirklich gewartet. Erklären Sie sich freiwillig zu diesem Projekt bereit und überwachen auch die Verwendung? Wäre doch sicher eine Abwechslung in Ihrem eventuell etwas langweilig gewordenem Alltag? Olga
lifong2007
lifong2007
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Re: VM zu Guttenberg tritt zurück
geschrieben von lifong2007
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.03.2011, 16:52:29
Der Vorschlag paßt noch nicht einmal in den Karneval.
Ich kann nur hoffen, daß bald das Thema von Guttenberg sich hier erledigt.
Nun ist doch alles passiert, was verlangt wurde. v.G. hat das Ministeramt zurückgegeben. Die deutschen Universitäten werden in Zukunft auch einen anderen Augenmerk auf Doktorarbeiten richten. Wir haben einen neuen Verteidigungsminister.
Was wird denn hier noch erwartet?
luchs35
luchs35
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Re: VM zu Guttenberg tritt zurück
geschrieben von luchs35
als Antwort auf lifong2007 vom 02.03.2011, 19:50:38
Ach, Lifong ..seufz...die unterhaltsame Phase des Nachtretens beginnt doch erst. Wer hat noch nicht, wer will noch mal...?

Luchs

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pilli
pilli
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Re: VM zu Guttenberg tritt zurück
geschrieben von pilli
als Antwort auf lifong2007 vom 02.03.2011, 19:50:38
Was wird denn hier noch erwartet?
geschrieben von lifong


nun lifong,

ich kann nur für mich schreiben und ich erwarte...wenn auch nicht von dir...dass manches, das in der seniorentrefflichen runde diskutiert wurde, nun...was mich betrifft...vielleicht gerade gestellt werden könnte, wenn ich dies oder das zu scharf kommentiert haben sollte.

zur zeit sehe ich absolut keinen grund, das zu tun denn:

mehrfach wurde heute bei den interviews mit den verantwortlichen dieser oder jener partei oder von den mit der aktenlage vertrauten, geäussert, dass Guttenberg, so wie er selbst in seiner abschiedvorstellung noch überheblich getönt hat, mitnichten ein gut bestelltes Haus, was die Bundeswehrreform betrifft hinterlässt, sondern eine

"Grossbaustelle". (O-Ton vom Vorsitzenden des Bundeswehrverbandes, Oberst Ulrich Kirsch)

wie klingt es noch in meinen ohren, das Guttenbergsche gesülze:

"Es gehört sich, ein bestelltes Haus zu übergeben..."

und das sei mit ein grund gewesen, dass er wenig stellungnahme zu den vorwürfen abgegeben habe. nun sei alles "bestens bereitet" und "das Konzept steht"...welch verwegener versuch, die leutz mit bewegter stimme bis zum letzten augenblick zu verarschen und lediglich ein "Reformgerüst" als seine leistung zu verkaufen.

nun ja, als "Gerüst", nur sein Kopf in einem kopierer eingeklemmt, wird Guttenberg, wie der wdr heute abend mitteilte, am Rosenmontag durch die strassen von Köln ziehen und millionen fernsehzuschauer werden das via tv-übertragung sehen können...vielleicht verstehen dann einige, watt unter "kopieren" zu verstehen ist?

wdr stress beim karnevalswagen-umbau

das gelächter wird Guttenberg noch bundesweit aushalten müssen, denn sicherlich werden nicht nur die karnevalisten in Köln sich diesem thema widmen?


--pilli
Meckes
Meckes
Mitglied

Re: VM zu Guttenberg tritt zurück
geschrieben von Meckes
u.a. von eko zitiert am 02.03.2011 13:24:
Tugenden wie Nachsicht und Vergebung werden mit Füssen getreten.



Sie setzen aber Einsicht, etwas Demut des Delinquenten voraus – davon jedoch keine Spur – und mildernde Umstände, die ich vermisse bei seinem hochnäsigen Auftritt.

Nochmals zusammenfassend:
Da produziert ein KTzG eine Dissertation - weil unwillig oder unfähig – durch Ab- und Umschreiben in größtmöglichem Umfang, belohnt durch „s c l“ und ist beleidigt, dass nicht die gesamte Mitwelt in Lob ausbricht. Er betrügt – die ’jahrelange mühsame allabendliche Kleinarbeit’ ist ein Resultat bewussten Vorsatzes, denn eine solche Fülle von Details (Siehe GuttenPlag Wiki; – Austausch/Streichen/Einfügen von Buchstaben, Wörtern, Sätzen) ist nur mit ausdauernden zielstrebigem Fleiß erklärbar und ist keine Frage von falschen Fußnoten. Sofern er die Arbeit überhaupt selbst produziert hat, muss ihm das während des ganzen Zeitraumes seit Abgabe der Dissertation sehr deutlich bewusst gewesen sein, denn jedem Menschen normaler Intelligenz bleibt eine solche anstrengende Arbeit für solch kurze Zeit deutlich im Gedächtnis und ist präsent. – S o f e r n ! – (Aber das wäre dann wohl schon organisierte Kriminalität).
Also hat er während der letzten 2 Wochen sehr bewusst gelogen – mit Vorsatz.
Was berechtigt zur Annahme, dass die bis dato demonstrierte kriminelle Energie sich bereits erschöpft hat? Es wäre wundersam, wenn sie so plötzlich nach vielen Jahren versiegt wäre. Und schließlich gibt es auch dafür Anzeichen, z.B. Kundus.
Es geht also – sanft ausgedrückt – um die aktuelle Glaubwürdigkeit des Ministers – schärfer formuliert – um die Ministerkarriere eines Kriminellen und nicht um Fußnoten.

Trotz alledem begeistert sich offenbar noch ein großer Teil unserer Gesellschaft an einer solchen Gestalt des arroganten, selbstbewussten eloquenten Betrügers, Lügners, Täuschers, jubelt ihm zu als charismatischer Lichtfigur.

Dabei wird mir ungeheuer Angst, denn es gab schon einmal eine charismatische führende Heilsfigur, der die Herde willig nachlief - mit entsetzlichen Folgen.

Das will keine Parallelen suggerieren, sondern nur das hirn- und kritiklose Hinterherlaufen beklagen.

Meckes
adam
adam
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Re: VM zu Guttenberg tritt zurück
geschrieben von adam
als Antwort auf eko vom 02.03.2011, 15:34:59
Ich habe wörtlich geschrieben: " schon fast sexistischer Freude" und es ist einfach nur ärgerlich, wenn Aussagen durch das Weglassen entsprechender Worte verfälscht wiedergegeben werden.
.....

Was mich allerdings massiv stört, ist die völlig unangemessene Art der Aburteilung dieses Menschen, das Fehlen jeglicher Menschlichkeit.
geschrieben von eko


@eko,

dem Zitierten widerspreche ich heftig.

Es liegen Fakten auf dem Tisch und wenn Du deren Beurteilung als "unmenschlich" ansiehst, ist das Deine subjektive Betrachtensweise. Es steht Dir deshalb nicht zu, in irgendeiner Weise Meinungen über Guttenberg als sexistisch zu bezeichnen. Ich sag`s mal so: Du stellst da einen seltsamen Zusammenhang her. Da brauchen wir über das "schon fast" nicht mehr zu diskutieren. Rein rhetorisch gesehen weißt Du selber, daß derartiges Zurücknehmen einer Behauptung ein Selbstschutz dessen ist, der sie aufstellt, andererseits die Behauptung als ganz bewußt erkennen läßt und so noch einmal unterstreicht. Versuch also nicht, Dich über rhetorische Kniffe rauszureden.

Was Guttenberg betrifft, ist die Situation für mich durch seinen Rücktritt erstmal bereinigt. Es gilt abzuwarten, was die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergeben. Da kann noch etwas nachkommen, was dann aber, politisch gesehen, eher die Bundeskanzlerin tangieren wird und nicht den zurückgetretenen Guttenberg.

Zu ihm aber noch ein Aspekt, der sich erst nach seinem Rücktritt ergeben hat:

Guttenberg ist von allen politischen Ämtern zurückgetreten, auch von seinem Bundestagsmandat. In den Bundestag wurde er mit über 60% der Stimmen seines Wahlkreises gewählt. Echauffiert man so seine Wähler? Echauffiert man so seine Wähler, von denen er weiß, daß sie wollen, daß er politisch tätig bleibt? Ist das die Art eines Politikers, der immer vorgegeben hat, daß ihm die Menschen wichtig seien?

Mir scheint dieses beleidigte Hinschmeissen aller politischen Ämter eher auf Unreife hinzuweisen. Keinesfalls zeigt es Verantwortungsbewußtsein, das ich von einem Minister als Bürger wohl erwarten darf. So bestätigt K.T. zu Guttenberg noch mit und nach seinem Rücktritt, daß die Vorbehalte seiner Kritiker gegen ihn zutreffen.

--

adam



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schorsch
schorsch
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Re: VM zu Guttenberg tritt zurück
geschrieben von schorsch
als Antwort auf adam vom 03.03.2011, 09:50:42
Wer fühlt sich kompetent, jene Ämter zu nennen, die Guttenberg verlassen und welche er noch zu behalten habe?

Er hat die Konsequenzen gezogen - endlich. Nun wollen wir ihm doch nicht noch einen Strick drehen mit unnötiger Besserwisserei.
adam
adam
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Re: VM zu Guttenberg tritt zurück
geschrieben von adam
als Antwort auf schorsch vom 03.03.2011, 10:11:42
@schorsch,

das sagt jemand, der zu allen Gelegenheiten seine passenden oder unpassenden Kommentare abgibt? Was ich beschrieben habe, hat mit Besserwisserei nichts zu tun. Das sind Tatsachen.

--

adam
urmelviech
urmelviech
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Re: VM zu Guttenberg tritt zurück
geschrieben von urmelviech
Trotz alledem begeistert sich offenbar noch ein großer Teil unserer Gesellschaft an einer solchen Gestalt des arroganten, selbstbewussten eloquenten Betrügers, Lügners, Täuschers, jubelt ihm zu als charismatischer Lichtfigur.
geschrieben von @meckes


Das ist normal, einen deutschen Michel muss man alles mehrfach verkaufen ehe er es eimal kapiert.
Daher klappt das auch immer bei den Wahlen so schön.

Da war z.B. bei DSDS so ein gewisser Menowin hatte auch eine zweite Chance. Oh was war das für ein auf und ab in den Umfragen.
Heute kennt ihn oder will ihn keiner mehr kennen. (Er sitzt z.Z gerade ein.)

Um den zuG mache ich mir keine Sorgen, die fähigsten gehn nach Brüssel.
Das gibt mir schon mehr zu denken. Wenn der Pulverdampf verzogen ist wird 's so kommen. Bei der nächsten Europawahl ist er dabei.

Und wenn es nicht langt in der Industrie ist immer Platz aus Dankbarkeit. (Koch, Schröter, Schilly....).
Abgesehen von den Finazansprüchen... Übergangsgeld, Pensionsansprüche. So hart fällt der Guttemann doch nicht.

Und wenn es zu langweilig wird gibt es das Dschungelcamp, DSDS, Super... u.v. mehr.
und schon ist man wieder in aller Munde.

Mitleid nein, bedauern ja

Urmel





Mitglied_81b4260
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Re: VM zu Guttenberg tritt zurück
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf urmelviech vom 03.03.2011, 10:28:38
"Ich habe die Moral in die Politik gebracht und den alten Mauscheleien ein Ende bereitet."

das nimmt Berlusconi für sich in Anspruch.

Ähnliches nimmt Guttenberg für sich in Anspruch.

Ich verstehe die Ansicht, die eko und andere hier vertreten, das Fehlen von Menschlichkeit, das Nichtgewähren von Verzeihung, die Klagen über die "Hetzjagd" auf einen Menschen, aber ich kann nicht zustimmen.

Wenn ich nun die parteipolitischen Aspekte außer acht lasse, dann stellt es sich für mich so dar, als ob hier wiederum vom einfachen Volk moralisch/ethische Standards eingefordert werden sollen, die von denen "da oben" nicht eingehalten werden.

Ich bin mit Aussagen, "aber G. hat ja eingestanden und bereut" nicht zufrieden, weder in der moralischen Kategorie, da ließe sich trefflich darüber berichten, was über Reue und Verzeihung von Sünden in den christlichen Kirchen gelehrt wird, noch in der strafrechtlichen Kategorie, wo scheibchenweise Eingeständnisse nicht als Milderungsgrund gewertet werden.

Nun, dann kann argumentiert werden - wir sollten aber diese moralischen Fähigkeiten und die Menschlichkeit zeigen, die eben nicht von denen da oben gezeigt werden.
Darauf kann ich nur sagen, dass das eben die jahrhundertelange Methode war, um Macht zu erhalten und Macht zu behalten. (Die Analyse von alten Schulbüchern für den Hauptschulbereich im Vergleich mit denen des Gymnasiums zeigen sehr deutlich, das gerade für untere Schichten das Lehren von Moral im Vordergrund stand.)

"Wasser predigen und Wein trinken" ist nicht nur in der kath. Kirche üblich. Ich möchte nicht Wasser zu trinken bekommen und dazu sagen müssen, es sei Wein.

Ich möchte auch nicht vorgeworfen bekommen, ich würde mit Schaum im Mund ethische Fragen behandeln oder wenn ich mich melde, dann kommt ein übler Geruch herein.
Oder habe ich etwa Champagner vorgesetzt bekommen und ich bin so unwissend, es nicht zu erkennen - und der Schaum ist die Folge des mit Kohlensäure versetzten Schaumweins, also eines Pseudochampagners?

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