Innenpolitik Vor 30 Jahren wurde die Treuhand gegründet

Oft wird vergessen, dass die Treuhandanstalt ursprünglich eine Erfindung von DDR Bürgerrechtlern war. Der "Runde Tisch", an dem seit Dezember 989 Oppositionelle mit Vertretern der SED über die Zukunft der DDR verhandelten, schlug Herr Modrow im FEbruara 1990 die Bildung einer Treuhandgesellschaft zur Wahrung der Anteilsrechte der Bürger der DDR-Staatsbürgerschaft am Volkseigentum er DDR vor.

Als am 1. März 1990 die noch nicht freigewählte Volkskammer den Vorschlag annahm, ahnte aber noch miemand, dass es beim DDR-Industrievermögen nichts zu verteilen gab. Die Lage in der sozialistischen Wirtschaft war viel schlechter als die Bundesregierung in Bonn geglaubt hatte.
In einem geheimen Papier vom Oktober 1989 räumte die Staatliche Plankommission der DDR ein ,dass die Verschuldung egenüber dem Westen  auf eine Höhe gestiegen sei, die die Zahlungsfähigkeit der DDR in Frage stelle.
Zwei Wochen später fiel die Mauer und die DDR-Bürger waren frei, ihr Land zu verlassen. 300.000 nutzten die Chance in nur drei Monaten.
Kanzler Kohl bot auch deshalb der DDR im Februar 1990 die Währungsunion an, weil Bonn die Entvölkerung des Ostens stoppen wollte.
Schliesslich brachen der DDR über Nacht ihre wichtigsten Kunden weg - die Länder des früheren Ostblocks, weil diese ebenfalls nicht mehr zahlungsfähig waren.

Noch im Herbst 1990 schätzte die Behörde den Wert der Unternehmen auf 600 Milliarden Mark. Tatsächlich erlöste die Treuhand aus dem Verkauf von Unternehmen in der Zeit ihrer Existenz (1990 - 1994) 40 Milliarden Mark. Zugleich musste sie 166 Milliarden aufwenden für die Übernahme alter Schulden und die BEseitigung ökologischer Altlasten.
Der erste Präsident der Treuhand, Herr Rohwedder ein hoch angesehener Stahlmanager mit SPD-Parteibuch wurde im April 1991 ermordet; die Täter sind bis heute unbekannt.
Dann folgte die Politikerin Birgit Breuel.
Die fast unlösbare Aufgabe bestand darin, eine sozialistische Planwirtschaft in eine Marktwirtschaft umzubauen. Dadurch entstanden Legenden, die sich bis heute am Leben erhalten:
Die Treuhand wollte, so wird in bestimmten Kreisen erklärt, im Interesse des Wesens "lästige Ostkurrenz aus dem WEge räumen". Oder dass es zu massiven Vermögenstransfer von Ost nach West gekommen sei oder der Maschinenpark der Ostbetriebe nach Westdeutschland ging.
Aber noch nie hat jemand Beweise für die Wahrheit solcher Legenden vorgelegt.
Es wurden zwar 80% der grösseren Betriebe von Westdeutschen erworben; 15% von Ausländern und nur 5% von Ostdeutschen. Das erklärt sich auch damit ,dass nach 40 Jahren Sozialismus im Osten niemand Kapital hatte. Nur  bei den kleine Unternehmen wie Gaststätten, Apotheken, Einzelhandel kamen Ostdeutsche zum Zuge.
Die Investitions und Beschäftigungszusagen der Investoren seien im Wesentlichen eingehalten worden. Die Treuhandanstalt wird immer als neoliberal dargestellt. In Wirklichkeit war sie ein Konzept, das aus der sozialen Marktwirtchaft und ihrem ordnungspolitischen Geist entstanden ist.

Olga

Dein Artikel ist auf so vielfältige Art überholt, falsch und zum kot***, dass ich Dir nie darauf antworten werde.

Dein Artikel ist auf so vielfältige Art überholt, falsch und zum kot***, dass ich Dir nie darauf antworten werde.

Sehr witzig - Sie wollen nicht antworten, tun es aber. Vom  Meister der Legendenbildung war ja auch nichts anderes zu erwarten. Olga

Witzig ist vor allen Dingen, dass er, ohne ein einziges Gegenargument zu bringen, auch noch drei Herzchen für seine sach- und fachgerechten Ausführungen, die außerordentlich zur Aufklärung beitrugen, erhalten hat. 😉
Nee, ich sach et ja, dat is die reinste Comedy hier, lange nicht mehr so amüsiert. 😉

Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille.
Natürlich war der SED Staat nicht mit Reichtum gesegnet,
aber Argentinien ging und geht es schlechter,
als es jemals in der DDR der Fall war.
Wer da verhungert, dass wird hier in EU nicht mal zur Kenntniss genommen.

Treuhand,
dazu sind doch schon Hundert und mehr Kommentare geschrieben wurden.

Pleite wie eine Firma kann ein Staat nicht gehen.
Was nun den Wert der Objekte die verkauft wurden angeht,
wurden die Grundstücke garnicht mit eingerechnet und oft verschenkt.
Da sind Werte unter Wert weggegangen wie die Tankstellenkette an die Franzosen,
ein Beispiel das bezeichnend war.

Fakt ist natürlich auch,
die Deutschen Ost wollten die DM und auch mal in den Urlaub.
Sie haben sich kaufen lassen und hundertausende und noch mehr wurden Arbeitslos.

Das war wie ein Krebsgeschwür und belastet den Osten noch heute.
Die politischen Auswirkungen sehen wir ja im Süd-Osten.

Nein,
die Treuhand hat vieles einfach nur entsorgt bzw. gemauchelt, verschachert und verschenkt.

Die meisten Bürger sind froh das es heute so ist wie es ist,
aber die Treuhand war ein falsches Unterfangen.

Das was in die Arbeitslosigkeit ging, hätte besser investiert werden können.
 

Vielleicht wäre das ja eine neue Zukunftschance für Dutch: Stand-up Comedian. Es gibt sogar Kurse, wo man die Feinheiten erlernen kann und irgendein Youtube-Kanal oder spätnachts in RTL 2 gibt es sicher Möglichkeiten, um dieses neue Talent bewundern zu dürfen.

Ja, ich amüsiere mich auch, insbesondere, wenn ein anderer Autor die frühere DDR nun mit Argentinien vergleicht..... leidet das Erinnerungsvermögen wirklich so sehr im Alter? Olga

Dein Artikel ist auf so vielfältige Art überholt, falsch und zum kot***, dass ich Dir nie darauf antworten werde.

@dutchweepee

Müssen solche Beleidigungen eigentlich sein? Olgas Artikel wäre zumindest eine Widerlegung wert gewesen. So gewinnt er für mich eher an Glaubwürdigkeit. 

Olga hatte niemanden hier mit ihrem Artikel persönlich beleidigt, auch Dich nicht, sie wird aber immer wieder das Ziel von Aggressionen, nur weil sie Argumente bringt, die anderen nicht passen, weil sie ihre Meinung äußert! Wenn sie dann zurück keilt ist sie die Böse, aber jeder kann hier doch sehen, wo der Startpunkt gesetzt wurde!


Karl

 

Dein Artikel ist auf so vielfältige Art überholt, falsch XXXXXXXXXXXX, dass ich Dir nie darauf antworten werde.

Wenn der Artikel "falsch, überholt" ist, also nicht den Tatsachen entspricht, warum schreibst Du nicht wie es nach Deiner Sichtweise war, mit belegbaren Fakten?

Monja.

DAnke Karl.

Ich hatte eigentlich gehofft, dass dieses Thema nach so langer Zeit sachlich diskutiert werden kann, zumal gestern noch eine interessante Doku in der ARD lief und nun auch die Archive mit Dokumenten geöffnet werden.
Das müsste uns doch alle interessieren und könnte uns auch auf die Spur bringen, warum es immer noch so grosse Unzufriedenheit auf beiden Seiten gibt. Olga

@karl

Ich kann dutchweepees Reaktion absolut nachvollziehen, mir geht es ähnlich bei diesem Thema, bei dem eigenes Erleben auf die offizielle Geschichtsschreibung trifft, aber kaum eine sachliche Diskussion über die gravierenden Differenzen möglich ist.
Nahezu jeder Ostdeutsche kennt Beispiele von Menschen innerhalb der eigenen Familie oder seinem Bekanntenkreis, die unter dem Wirken der Treuhand zu leiden hatten, durch deren Folgen ihre Existenz verloren, deren Familien zerissen worden, die durch Diskriminierung und Diffamierung krank wurden.

Dass die Treuhand damals von der Regierung Modrow ins Leben gerufen wurde, hat hier keiner vergessen, und auch nicht erinnern muss man die Menschen hierzulande daran, dass es die originäre Aufgabe dieser Anstalt war, das Volksvermögen der DDR zu verwalten, und es vor unberechtigten Zugiffen zu schützen. Es gab eine zeit lang die Idee, jedem DDR-Bürger seinen Anteil an diesem Vermögen in Form einer Beteiligung in Höhe eines 16-millionsten Teiles zu übereignen, damit unser Land nicht nur de jure sondern nunmehr auch de facto dem Volk gehöre. Nur 5% des Grund und Bodens des DDR-Gebietes gehören heute noch der indigenen Bevölkerung. Wir hätten unser Land nicht verschenken dürfen. Heute dürfen wir es uns teuer zurück kaufen.

@ olga64

Nur der Ordnung halber:
Rohwedder war nicht der erste, sondern der dritte Präsident der Treuhand.