Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wäre das nicht ein Beispiel für Deutschland?

Innenpolitik Wäre das nicht ein Beispiel für Deutschland?

freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Wäre das nicht ein Beispiel für Deutschland?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf wandersmann vom 08.09.2021, 12:02:59
@ fogarty
Da diese Maßnahmen der dänischen sozialdemokratischen Regierung in erster Linie in Richtung der Migranten gehen, wäre dies in Deutschland nur schwer durchsetzbar.  geschrieben von wandersmann_1
Wenn wir das dän.Modell eins zu eins umsetzen nicht Wandersmann.
Einige Jahre Wartezeit.........
Ich hatte ja schon des öfteren geschrieben das Migranten/Zuwanderer hier viele Jobs durchziehen, egal um was es sich handelt. Auf grossen Flohmärkten sieht man sie, Baugewerbe, Nebenjobs etc. etc.
Wer einige Jahre Hilfe bekommen hat, sollte schon hinzu gezogen werden können.
Problem Nummer ein, es dürfte kein bürokratisches Monster geschaffen werden.
Einfachste Methode Steuererleichterung für Arbeitgeber wenn er Hartz IV.ler einstellt.
Aber auch die staatlichen Arbeitsvermittler/Bundesagentur für Arbeit sollten sich der Sache widmen genauso Gemeinde und Städte.
Wir haben EU-weit Arbeitslose und bei weitem nicht soviele Zuwanderer unter ihnen
wie manche hier meinen.

 
Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen sagte gestern: „Wir wollen eine neue Arbeitslogik einführen, bei der die Menschen die Pflicht haben, einen Beitrag zu...
geschrieben von fogarty
Das ist eine Schnapsidee, solche Minijobs killen nämlich reguläre Arbeitsplätze.
Deutschland hat angeblich genügend Arbeit, aber nicht genügend ausreichend bezahlbare Arbeitsplätze.....geschrieben von digi
Wer Geld vom Staat/Steuerzahler bekommt, kann auch arbeiten denn es gibt ausreichende Arbeit die liegen bleibt und aus Kostengründen nicht erledigt wird. Natürlich darf sie nicht in Konkurenz zur Standard Arbeit gehen. Wenn ich so durch unsere Stadt gehe, fällt mir spontan so einiges was zu erledigen wäre. Auch bei Rettungskräften THW etc. könnte ich mir sowas vorstellen. Im Endeffekt sind das aber alles nur Übergangslösungen für die nächsten Jahrzehnte, dann werden ja kaum noch Arbeitskräfte benötigt..................................
olga64
olga64
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RE: Wäre das nicht ein Beispiel für Deutschland?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.09.2021, 20:17:37

Das sehe ich schon ein wenig anders.
Ich habe heute den Halbjahresbericht meiner früheren Firma bekommen, wo ich immer noch Aktionärin bin.
DAs sieht alles sehr positiv aus - trotz Corona; die Firma beschäftigt sich im Baunebengewerbe/Chemie.
Allerdings ist man einigermassen verunsichert, wie es weitergehen wird. Aktuell plagen die meisten Unternehmen Rohstoffverknappungen und Lieferprobleme bei Vorprodukten, inkl. zu wenige Veschiffungscontainer, um die Lieferketten reibungslos funktionieren zu lassen.
Ein weiteres Problem ist und bleibt der Fachkräftemangel, der natürlich genau so bekannt ist wie der demographische Faktior - beides schreitet seit Jahren voran.

Bei den schlecht bezahlten Jobs handelt es sich grossenteils um Leute ohne Schul- und/oder Berufsausbildung; die werden sicherlich in keinem Land der Erde hohe Gehälter erwarten dürfen.
Bei uns sind sie sozial abgesichert - noch - d.h., solange wir uns unseren ambitionierten Sozialhaushalt leisten können, in den auch immer weniger Leute einzahlen, aber immer mehr Entnahmen erfolgen, weil die Gesellschaft älter und unproduktiver wird.
Ausserdem sind für Löhne und Gehälter die Gewerkschaften und Arbeitgeber zuständig - und "die Politik" nur dann, wenn es um den öffentlichen Dienst geht.

ABer eine Regelung, wie sie nun Dänemark andenkt, dürfte bei uns nicht durchführbar sein und insbesondere dann nicht ,wenn sie sich mehrheitlich auf Migranten focussieren soll. Olga

RE: Wäre das nicht ein Beispiel für Deutschland?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 09.09.2021, 18:01:10

Bei den schlecht bezahlten Jobs handelt es sich grossenteils um Leute ohne Schul- und/oder Berufsausbildung; die werden sicherlich in keinem Land der Erde hohe Gehälter erzielen.
Die Lage ist ziemlich verworren und kompliziert, man kann darüber durchaus eine Dissertation schreiben, aber wer macht das schon.
Die Methode "Lerne was, suche einen guten Job, verdiene was, schaffe was an" ist nicht mehr modern. Das hat das Volk noch nicht kapiert, sie meinen immer noch, das sei des Pudels Kern, um was zu werden. 
Die Welt hat sich aber gravierend geändert.

Die Frage ist auch, warum sie schlecht ausgebildet sind oder nicht effektiv. 
Sehr gut Ausgebildete verziehen sich nämlich ins Ausland, weil es dort andere günstigere Bedingungen gibt

Sie schrieben mal, dass Sie auch Start-ups in die Puschen halfen, dann dürfen sie einen kleinen Geschmack erfahren haben.

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Junger Alter
Junger Alter
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RE: Wäre das nicht ein Beispiel für Deutschland?
geschrieben von Junger Alter
als Antwort auf fogarty vom 08.09.2021, 11:34:34

Artikel 12 GG                                         



(1) 1Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. 2Die Berufsausübung kann durch Gesetz oder aufgrund eines Gesetzes geregelt werden.

(2) Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im Rahmen einer herkömmlichen allgemeinen, für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht.

(3) Zwangsarbeit ist nur bei einer gerichtlich angeordneten Freiheitsentziehung zulässig.

Ich weiß nicht, was Dänemark in seiner Verfassung stehen hat! Hier in Deutschland ist das ein Verstoß gegen ein in der Verfassung festgeschriebenes Grundrecht.
 

RE: Wäre das nicht ein Beispiel für Deutschland?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Junger Alter vom 10.09.2021, 11:07:25
(1) 1Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. 2Die Berufsausübung kann durch Gesetz oder aufgrund eines Gesetzes geregelt werden.ä
Man vergaß dabei zu erwähnen, dass der Mensch auch davon leben soll. 
wandersmann
wandersmann
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RE: Wäre das nicht ein Beispiel für Deutschland?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.09.2021, 12:36:07
 
Man vergaß dabei zu erwähnen, dass der Mensch auch davon leben soll. 
geschrieben von digi
Wird doch völlig überbewertet und läuft hierzulande unter der Rubrik "Anspruchsdenken".

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olga64
olga64
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RE: Wäre das nicht ein Beispiel für Deutschland?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.09.2021, 20:42:41
 
 

Sie schrieben mal, dass Sie auch Start-ups in die Puschen halfen, dann dürfen sie einen kleinen Geschmack erfahren haben.
geschrieben von digi
Es ist lange her, Digi. Zusammen mit Gleichgesinnten gründeten wir vor mehr als 10 Jahren eine Hilfegruppe mit dem klangvollen Namen "Business Angels". Wir wollten damals junge Kleinstunternehmer unterstützen, z.B. Friseure, Nagelpflegestudios, Physiotherapeuten usw., die zwar beruflich über Know-How verfügten aber nicht auf dem betriebswirschaftlichen Sektor.
Ja, es stimmt  - da haben wir so einiges erlebt, was wir uns vorher nicht vorstellen konnten. Z.B. wenn so eine junge Frau mit einem Nagelstudio der festen Meinung ist, sie könnte abends ihre Einnahmen aus der Kasse nehmen und damit ihren Lebensunterhalt (oder ihren Spass) finanzieren.
Wir machten sie dann auf die Zahlung von Steuern, Versicherungen, Einkaufsrechnungen für das Studio usw. aufmerksam, was sie vor Gründung des Ladens nie bedacht hatte.
Ursprünglich wollten wir unsere Dienste so lange (kostenlos) anbieten, bis wir den Eindruck haben, die jungen Menschen können allein laufen. Dieses Stadium haben wir dann nach ca 6 Monaten Praxis nicht erlebt, weil zwar viel guter Wille da war,de jedoch nie in die Tat umgesetzt wurde und solche "Unternehmen" bis dahin schon wieder Pleite waren.
Wir zogen uns dann gänzlich zurück, wobei ich aus heutiger Sicht auch zugeben muss, es war für uns auch ein Rettungsanker,die wir am Anfang unserer RentnerInnen-Zeit mit diesem Status nicht allzu gut umgehen konnten und diese Hilfe für andere auch eine Art ERsatzbefriedigung für uns war.
Heute bin ich weit entfernt, mich nochmals auf diese Art und Weise einzubringen - ich denke, jede(r) hat auch das Recht, eigene Fehler zu machen. Vielleicht schützt einen das ja vor zukünftigen Wiederholungen. Olga
schorsch
schorsch
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RE: Wäre das nicht ein Beispiel für Deutschland?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 10.09.2021, 16:56:42
......- ich denke, jede(r) hat auch das Recht, eigene Fehler zu machen. Vielleicht schützt einen das ja vor zukünftigen Wiederholungen. Olga
Dumm nur, dass dann oft diese Fehler von anderen Leuten ausgebadet werden müssen; z.B. Verwandten, Bekannten oder gar in der Euphorie eingestelltem Personal, das dann auf der Strass steht und nicht mal Lohn bekommen hat.
olga64
olga64
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RE: Wäre das nicht ein Beispiel für Deutschland?
geschrieben von olga64
als Antwort auf schorsch vom 10.09.2021, 17:11:54

Die Kleinstfirmen, die wir versuchten, zu unterstützen waren noch lange nicht so weit, Mitarbeiter einzustellen, um sie dann wieder zu entlassen. Die hatten genug mit sich selbst und ihren Fantasievorstellungen "jetzt bin ich Unternehmer" zu tun.

Ausserdem gibt es in unseren Ländern natürlich staatliche Unterstützungsleistungen, damit niemand ohne Lohn auf der Strasse verhungern muss. Und eine Alternative gäbe es ja auch immer: sich einen neuen Job suchen. ABer daran denken manche wirklich nicht (so gerne). Olga

RE: Wäre das nicht ein Beispiel für Deutschland?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 10.09.2021, 17:16:16
Die Kleinstfirmen, die wir versuchten, zu unterstützen waren noch lange nicht so weit, Mitarbeiter einzustellen, um sie dann wieder zu entlassen. Die hatten genug mit sich selbst und ihren Fantasievorstellungen "jetzt bin ich Unternehmer" zu tun.
geschrieben von olga64

 
Ja, Business Angels, wer kennt sie nicht ...

Nach 25 Jahren Selbständigkeit erkennt ein Business Angel seine Aspiranten schon am Schritt. Bevor das erste Wort überhaupt gesprochen wurde, steht schon fest ob aus dem Aspiranten etwas wird oder na ja nun nicht gerade ein Krupp wird.
Ich hatte das große Glück, zu meiner Pension auf eine solche Konfiguration zu stoßen. Sie hatte allerdings vorher schon mit einigen kleineren Firmen in der Selbständigkeit gelernt, wie und was auch immer.
Das entpuppte sich überraschenderweise als Hammer. Nach nur fünf Jahren konnten sie das Schloss Passow in Mecklenburg-Vorpommern kaufen und als Firmensitz nutzen. Das macht natürlich einem Business Angel sehr viel Freude, und er wird lebendig und feuert die Bande weiter an.
 
Mancher unterschätzt auch die behördlichen Auflagen gewaltig, daran krankt Deutschland. Meiner Meinung nach gehört dazu das Absolvieren einschlägiger Industrie und Handelskammer Ausbildung, ansonsten wird es sehr schwierig mit der Selbständigkeit.
Ohne einen finanziellen lockeren Puffer in Höhe von rund 50.000 € ist es schwierig. So war auch die Idee mit den Ich-AGs eine üble.
 
Deswegen auch meine Empfehlung, dass jeder mal eine Firma leitet über mindestens fünf Jahre, und sei es auch nur als Prokurist. Der denkt garantiert andera. Und das ist als Selbstständiger unabdingbar.


Zu meiner Zeit war es noch Pflicht, in eine sogenannte KonkursAusfallKasse einzuzahlen, um bei einer Pleite die Löhne wenigstens weiterzahlen zu können.
Mit dem Suchen und Finden eines neuen Jobs ist es mittlerweile auch nicht mehr so ganz einfach.
Irgendwann wird wohl der angesprochene Ruck durch Deutschland gehen.
Da bin ich gespannt auf den Ausgang der Wahlen.

Auch dieser Beitrag wurde gesprochen und dann automatisch in Text umgesetzt - mit leichter Korrektur.

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