Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wann bessert sich das Verhältnis zwischen Ossis und Wessis wirklich?

Innenpolitik Wann bessert sich das Verhältnis zwischen Ossis und Wessis wirklich?

adam
adam
Mitglied

Re: Wann bessert sich das Verhältnis zwischen Ossis und Wessis wirklich?
geschrieben von adam
als Antwort auf Cathalina vom 15.09.2010, 23:18:51
Bisher hat das Deutsche Volk noch nicht die Chance erhalten sich eine neue Verfassung zu geben. Warum eigentlich?


@Cathalina,

Die Diskussion um den Text des Grundgesetzes hatten wir schon öfter. Im Text steht nichts davon, daß nach Beitritt der DDR eine neue Verfassung beschlossen werden muß.

Der Text bedeutet, daß das deutsche Volk nie ohne Verfassung sein kann. Das Grundgesetz hat Bestand, bis es durch eine Verfassung abgelöst wird, die vom Volk in freier Selbstbestimmung beschlossen wird. Mein Tipp: Behalten, was wir haben. Es kommt nichts Besseres nach.

--

adam

Cathalina
Cathalina
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Re: Wann bessert sich das Verhältnis zwischen Ossis und Wessis wirklich?
geschrieben von Cathalina
als Antwort auf adam vom 16.09.2010, 00:26:00
die Diskussion um den Text des Grundgesetzes hatten wir schon öfter. Im Text steht nichts davon, daß nach Beitritt der DDR eine neue Verfassung beschlossen werden muß
geschrieben von adam


Die DDR ist nicht beigetreten, sondern lediglich die einzelnen Länder.




Der Text bedeutet, daß das deutsche Volk nie ohne Verfassung sein kann. Das Grundgesetz hat Bestand, bis es durch eine Verfassung abgelöst wird, die vom Volk in freier Selbstbestimmung beschlossen wird. Mein Tipp: Behalten, was wir haben. Es kommt nichts Besseres nach.
geschrieben von adam


Wenn wir angeblich nichts besseres haben, warum durfte dann das Volk nicht darüber abstimmen? Vor was hatte und hat die Politik eigentlich angst?

Tatsache ist doch dass das Grundgesetz, das am 23. Mai 1949 in Kraft trat, bisher ca. 60 mal geändert wurde. Zum Vergleich, die Verfassung der USA ist eine der ältesten und trat am 17. September 1787 in Kraft. Diese Verfassung wurde in 223 Jahren 27 mal geändert. Das Grundgesetz der BRD wird aber jährlich mind. 1 mal geändert, je nach Gusto und Laune der Politiker.

Da behauptest Du wirklich ernsthaft, wir hätten nichts besseres? Genau, wir haben nichts besseres zu bieten, weil wir scheinbar nur Nieten und Macht geile Politiker an die Macht wählen.

Cath
adam
adam
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Re: Wann bessert sich das Verhältnis zwischen Ossis und Wessis wirklich?
geschrieben von adam
als Antwort auf Cathalina vom 16.09.2010, 01:57:59
Die DDR ist nicht beigetreten, sondern lediglich die einzelnen Länder.


Falls das andere Menschen waren, hast Du echt was Neues entdeckt. Jedenfalls stand im Grundgesetz nichts davon, daß die DDR-Bürger die Bundesrepublik übernehmen können.

Wenn ich mich recht erinnere, gab es in der DDR Wahlen (nicht in der Bundesrepublik, die Westis durften nur zusehen) und die Parteien, die gewählt wurden, hatten sich für einen Beitritt ausgesprochen. Es ist eine wertvolle demokratische Gepflogenheit, wenn sich an Mehrheitsbeschlüssen gehalten wird. Wieviel Prozent der DDR-Bürger für den Beitritt gestimmt haben, weiß ich nicht mehr, aber ich meine, daß es eine deutliche Mehrheit war.

Da behauptest Du wirklich ernsthaft, wir hätten nichts besseres?


Ich habe geschrieben "Es kommt nichts besseres nach" und das behaupte ich nach wie vor. Es ist m. E. besser, wenn die Politik über Parteigrenzen hinweg mit 2/3 Mehrheit Änderungen am Grundgesetz beschließen muß, statt eine neuen Verfassung mit zu gestalten. Das Grundgesetz ist immer noch eine der freiheitlichsten Verfassungen der Welt.

--

adam




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silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Wann bessert sich das Verhältnis zwischen Ossis und Wessis wirklich?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf adam vom 15.09.2010, 20:17:54


Wie alt müssen Bundesländer werden, um nicht mehr neu zu sein?

geschrieben von adam

Inzwischen gibt es längst andere Unterscheidungsmerkmale:
Die alten Bundesländer, das sind diejenigen mit den alten Schulen, den alten Infrastrukturen, den alten städischen Einrichtungen, den alten Autobahnen, den alten städischen Straßen usw. usw.........
Aber die artigen Bundis trauen sich nicht, das auszusprechen.
hafel
hafel
Mitglied

Re: Wann bessert sich das Verhältnis zwischen Ossis und Wessis wirklich?
geschrieben von hafel
als Antwort auf adam vom 16.09.2010, 09:11:35
@ Adam: das ist richtig.

Ich werde Deine Aussagen mal mit ein paar Zahlen unterfüttern:

Zunächst:
Im Wahlkampf der Volkskammerwahl am 18. März 1990 traten alle bundesdeutschen Spitzenpolitiker auf Kundgebungen auf, obwohl der "Runde Tisch" sich ausdrücklich gegen eine solche Unterstützung ausgesprochen hatte. Die CDU/CSU förderte den Wahlkampf der "Allianz für Deutschland" unter Führung der ehemaligen Blockparteien. Die SPD unterstützte die 1989 gegründete DDR-SPD. Der Wahlkampf war geprägt von der Forderung vieler DDR-Bürger nach rascher Verwirklichung der Einheit.

Das Wahlergebnis sah wie folgt aus:

SPD 21,84 % 88 Sitze
PDS 16,33 % 66 Sitze

Allianz:
CDU 40,91 % 163 Sitze
DA 0,92 % 4 Sitze
DSU 6,32 % 25 Sitze

Bündnis 90:
Liberale 5,28 % 21 Sitze
Grüne 1,96 % 8 Sitze
Sonstige 3,57 % 13 Sitze

Das war ein reiner Wahlerfolg Kohls Taktik für die CDU

Der damalige Vorsitzende der DDR-CDU Lothar de Maiziere sprach sich dann für eine breite Regierungskoalition aus. Die Volkskammer wählte ihn am 12. April 1990.

Hafel
Mitglied_bed8151
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Mitglied

Re: Wann bessert sich das Verhältnis zwischen Ossis und Wessis wirklich?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Cathalina vom 16.09.2010, 01:57:59
Das Verhältnis zwischen Ost und West könnte besser werden, wenn - wie es die Mütter und Väter des Grundgesetzes gewollt hatten - "eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist." (Art. 146 GG). - Bis dahin ist Deutschland damit belastet, dass schon ganz am Anfang nichts Neues geschaffen, sondern das Recht gebeugt wurde. Ein fataler Weg, wie sich danach herausstellte.

--
Wolfgang

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EehemaligesMitglied58
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Mitglied

Re: Wann bessert sich das Verhältnis zwischen Ossis und Wessis wirklich?
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.09.2010, 09:41:08
Wenn ich die entwicklung und den werdegang meiner kinder und enkel und der nachkommenschaft aus meiner nachbarschaft und bekanntschaft betrachte, ergibt sich ein ganz einfacher schluß:
Das verhältnis zwischen Ost und West wird sich normalisieren, wenn die ewig gestrigen und der DDR nachtrauernden wie Hugo, Hinterwäldler u.a. ausgestorben sind und die nachfolgenden sich mehr mit der gegenwart und zukunft beschäftigen, als ewig weinerlich in der vergangenheit rumzurühren. .
Das dann die bayern auf die fischköppe schimpfen, die Sachsen auf die Saupreußen, und alle zusammen auf die geizigen Schwaben, tut dann nix mehr zur sache.
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Wann bessert sich das Verhältnis zwischen Ossis und Wessis wirklich?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 15.09.2010, 16:25:35
Am schnellsten würde das wohl gehen, wenn ein paar Generationen lang sich Ossis mit Wessis paaren würden.

So haben es die Fürsten, Grafen und Könige schon seit Jahrhunderten gehalten. Natürlich nicht nur Ossis und Wessis!
eko
eko
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Re: Wann bessert sich das Verhältnis zwischen Ossis und Wessis wirklich?
geschrieben von eko
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 16.09.2010, 09:50:48
"Das verhältnis zwischen Ost und West wird sich normalisieren, wenn die ewig gestrigen und der DDR nachtrauernden wie Hugo, Hinterwäldler u.a. ausgestorben sind und die nachfolgenden sich mehr mit der gegenwart und zukunft beschäftigen, als ewig weinerlich in der vergangenheit rumzurühren.



Der Meinung bin ich auch.............da braucht nichts hinzugefügt werden!
eko
eko
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Re: Wann bessert sich das Verhältnis zwischen Ossis und Wessis wirklich?
geschrieben von eko
als Antwort auf eko vom 16.09.2010, 11:06:38
................doch, ich muss noch was hinzufügen:
Meinen Enkeln, die ich befragte (24,22 und 16 Jahre alt)geht die ganze Sache am A.... vorbei, sie sehen da keine Probleme. Und das wird bei Enkeln Ost auch nicht anders sein. Sie kennen nichts anderes.

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