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Innenpolitik Wann werden wir ein Kirchenstaat?

arno
arno
Mitglied

Wann werden wir ein Kirchenstaat?
geschrieben von arno
Hallo,

die Kirchenorganisationen haben über die Beeinflussung
ihrer gläubigen Mitglieder einen unmittelbaren Einfluss auf
das Ergebnis von politischen Wahlen und auf alle
Entscheidungen der dann gewählten Regierung.

Dass durch diese Lobbyistentätigkeit der
Kirchenorganisationen der Wille des Volkes und
auch die Ziele jeder Regierungspartei im Sinne der
Kirchenorganisationen ständig verfälscht werden, wird
klarer, wenn man berücksichtigt, dass in Deutschland nur
ca. 50% der Gesamtbevölkerung gläubige Mitglieder der
Kirchenorganisationen sind.

Die anderen 50 % der Gesamtbevölkerung haben keinen so
einflußreichen Lobbyistenverband!

Damit ist klar, dass die Kirchenorganisationen über die
Zeit und vor allem unbemerkt ihre politischen Ziele
erreichen werden!

Erwähnt werden sollte noch, dass die Kirchenorganisationen

1) von allen Steuer und allen Gebühren befreit sind,
obwohl sie sehr von unserer Infrastruktur profitieren.

2) Ca. 50.000 Betriebe ( Banken, Verlage,
Versicherungen, Brauereien, Medienkonzerne, Kliniken,
Gutshöfe, Stiftungen, Schnapsbrennereien, Erbschaften,
usw., usw..) besitzen,

3) zweit größter Arbeitgeber nach dem Staat mit vielen
Sonderrechten sind,

4) zu den größten Immobilienbesitzern zählen und davon
Mieteinnahmen bekommen,

5) nach dem Staat der zweit größte Grundbesitzer
(viele Milliarden m²) sind und davon Erbpacht beziehen,

6) ca. 10 Milliarden Euro jährliche Kirchensteuer vom
Staat einziehen lassen,

7) sich ihre Bediensteten usw. aus dem Bundeshaushalt
bezahlen lassen: Kath. Bischöfe und Erzbischöfe, evangel.
Landesbischöfe, Weihbischöfe, Dignitäre, Kanoniker,
Domvikare und Generalvikare, Oberkirchenräte,
Ordinariatsoffiziaten, Dommesner, Direktoren und Erzieher
an bischöflichen Priester- und Knabenseminaren,
Religionsprofessoren und -lehrer nach dem Beamtenrecht!

8) mit öffentlichen Geldern die Militär-, Anstalts-
und Polizeiseelsorge, Kirchentage, Religionsunterricht,
kirchliche Kindertagesstätte, theologische Fakultäten,
Kirchen-Bibliotheken und Konfessionsschulen mit 19
Milliarden Euro pro Jahr bezahlen lassen!!!!!

9) unter 10% der Gesamtkosten ihrer
Sozialeinrichtungen aus ihren Kirchensteuern bezahlen,

10) trotz ihrer riesigen Reichtümer und Vermögen mit dem Klingelbeutel Gelder einsammeln und um Spenden bitten,

11) usw., usw., usw..

Die aufgeführten Kirchenprivilegien werden durch die massive Lobbyarbeit ständig erweitert!

Der Anteil der in kirchlicher Trägerschaft geführten
Sozialeinrichtungen beträgt sage und schreibe über 60 %
aller Einrichtungen!!!!


Deshalb stellt sich die Themenfrage: “Wann werden wir ein Kirchenstaat?“

Viele Grüße
arno

Ps. Bitte, keine Beiträge über Religionsinhalte !
Re: Wann werden wir ein Kirchenstaat?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Arno, WANN das eintreten könnte, das wäre aus der Sicht des "kleinen" Bürgers wohl rein hypothetisch, würde man darauf antworten.
Ob aber deine Zahlen alle so stimmen, DAS möchte ich nun einfach mal dahingestellt sein lassen.
Auf dem Papier sicherlich - aber allein in meinem Umfeld kenne ich zahlreiche "Kirchen-Mitglieder", die lediglich bisher zu bequem waren, aus dieser "Firma" auszutreten.
Wenn das alle tun würden, die bereits seit Langem nicht mehr HINTER dieser Organisation stehen, ich glaube, dann sähe manche Statistik der Kirchen schon ganz anders aus.

Was die Machtverteilung Kirche v Staat betrifft, da denke ich, dass wir eh schon ein "heimlicher" Kirchenstaat sind.
arno
arno
Mitglied

Re: Wann werden wir ein Kirchenstaat?
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.12.2011, 12:21:36
Hallo, asray,

ich habe ja nur einen geringen, aber wichtigen Teil
der Kircheneinnahmen aufgeführt.

Wenn Dich die Zahlen interessieren,

dann schau mal hier herein!

Auch ohne Kirchensteuereinnahemen können die von aller
steuerbefreiten Kirchenorganisationen bis ans Ende der
Zeit fürstlich weiterleben!

Viele Grüße
arno

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EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: Wann werden wir ein Kirchenstaat?
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf arno vom 16.12.2011, 12:13:23
Mann Arno, kaum wieder da und schon wieder krawallthemen einstellen.
Hast Du schon bemerkt, daß geade in letzter zeit die austritte aus der kirche dramatisch zugenommen haben und die kirchgänger schon zu raren exemplaren unserer gesellschaft geworden sind.
Wie bitte soll die kirche da großen einfluß auf wähler und wahlergebnisse nehmen.
Wir werden sicher kein kirchenstaat, eher doch ein islamischer staat.
Die Muslime sorgen, im gegensatz zu den deutschen für zunehmenden zuzug und nachwuchs, sind fast hundertprozentig korangläubig, gehen fleißiger in die moschee als deutsche in die kirche und das wort des Imam wird eher verinnerlicht als das einen kleinen pastors, der vor ein paar zumeist überalterten "versprengten" predigt.
Außerdem weiß jeder, daß auch Christen mitglieder in SPD, Grünen, FDP, sogar bei den Linken sind.
Die "spezies" ist also politisch breit gefächert.
Wir alle wissen inzwischen, daß Du einen unumkehrbaren frust auf die Kirche hast, aber ich kann Dich beruhigen, sie wird in D nicht an die macht kommen, auch nicht mit einem Deutschen papst.
arno
arno
Mitglied

Re: Wann werden wir ein Kirchenstaat?
geschrieben von arno
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 16.12.2011, 16:01:32
Hallo, gram,

....sie (die Kirche) wird in D nicht an die
macht kommen, auch nicht mit einem Deutschen papst.
geschrieben von gram
Die Klammer im Zitat wurde hinzugefügt.

Da denkst Du aber, wie die meisten Bürger, viel zu
kurzfristig.
Die Strategie der Kirchen ist global langfristig über
Jahrhunderte angelegt.
Der deutsche Papst ist ein sehr gefährlicher Stratege.
Warum wohl hat er bei seinem letzten Besuch in Deutschland
alle Bundesverfassungsrichter zu sich nach Freiburg
bestellt???
Der Papst wollte bestimmt nicht mit den Verfassungsrichtern
Mau-Mau spielen.

Wie bitte soll die kirche da großen einfluß auf wähler und wahlergebnisse nehmen.
geschrieben von gram


Auf aus der Kirche ausgetretene Wähler hat die Kirche kaum
noch einen Einfluß, aber über den Religionsunterricht und
der dort eingeübten verschrobenen religiösen Bürgerkunde
wird eine lebenslange Grundlage geschaffen, um die
religiöse Abhängigkeit für die Kirchenmitgliedschaft zu
sichern.
Aber wie ich bereits geschrieben habe, können die
Kirchenorganisationen (bei einem steuerfreiem
Anlagevermögen in Höhe ca. 400 Milliarden Euro, usw.) auch
mit deutlich weniger Mitglieder sehr gut über- bzw.
weiterleben und über ihre vielen Lobbyeinrichtungen
(Bischofskonferenz, Ethikrat, Beiräte in Fernseh-,Radio-,
Presse-, Wirtschafts-,Wissenschafts- usw.-Organisationen)
massiv jede politische Entscheidung beeinflussen.


Außerdem weiß jeder, daß auch Christen mitglieder in SPD, Grünen, FDP, sogar bei den Linken sind.
geschrieben von gram


Ja, das Vorhandensein von kirchenabhängigen Parteimit-
gliedern ist der riesige Vorteil für die Kirchen-
organisationen!
Bereits in der Vergangenheit haben diese politisch
tätigen Kirchenmitglieder sehr oft den kirchlichen
Begehrlichkeiten zum Nachteil der deutschen Steuerzahler
entschieden.
Als sehr schlimm sind verwandtschaftliche Beziehungen
zwischen deutschen Politikern und einem Verwandten,
der In den oberen Kirchenkreisen beschäftigt ist!!

Viele Grüße
arno

Re: Wann werden wir ein Kirchenstaat?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 16.12.2011, 17:37:18
"Der Papst wollte bestimmt nicht mit den Verfassungsrichtern
Mau-Mau spielen. "
geschrieben von arno



Ganz gewiss nicht - denn er spielt sehr gern Skat.

uluru
uluru
Mitglied

Re: Wann werden wir ein Kirchenstaat?
geschrieben von uluru
als Antwort auf arno vom 16.12.2011, 12:13:23
Und was mich besonders ärgert ist die Tatsache, dass Mitarbeiter schlecht bezahlt werden. Ich habe als Erzieherin vor etlichen Jahren in einer ev. Kindertagesstätte gearbeitet, wir bekamen kein Urlaubsgeld, kein 13. Monatsgehalt, usw. wie die Erzieher in staatlichen Einrichtungen. Der kirchliche Tarifvertrag ist viel schlechter. Es gibt auch keine Betriebsräte. Eigentlich soll man für ein "Vergelt's Gott" arbeiten, das sähe die Kirche am liebsten.

Oh, diese Heuchler.
sammy
sammy
Mitglied

Re: Wann werden wir ein Kirchenstaat?
geschrieben von sammy
als Antwort auf arno vom 16.12.2011, 12:13:23
Deshalb stellt sich die Themenfrage: “Wann werden wir ein Kirchenstaat?“
geschrieben von arno


Zugegeben, ich wünsche mir auch eine strikte Trennung von Staat und Kirche, aber befürchte keinen aufkommenden "Kirchenstaat".
Mehr fürchte ich mich vor Mitmenschen - die sich im Nihilismus ausleben!

sammy

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