Innenpolitik Was haltet Ihr vom Einbürgerungstest?

Da ich das Thema bisher hier nicht gefunden habe,
stelle ich mal die Frage.

Unten ein kleines Beispiel aus dem zdf

Die Nähe zu "Wer wird Millionär" ist wohl ungewollt komisch


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pea

@pea,

ich hab nachgedacht, ob ich mich einbürgern lasse.

leider werde ich bestimmt beim fragen, wie:

wo steht der kölner dom?? oder, welche farben die deutsche fahne hat, kläglich scheitern. :o))))

(aber ich hab 14 antworten richtig gehabt von 15, darf ich trotzdem?)
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eleonore

Sehr viel halte ich von einem Einbürgerungstext.
Mag ja sein, daß der derzeitige einer Überarbeitung
bedarf, aber wegfallen sollte er nicht.

M.

Es sollte doch selbstverständlich sein, dass man sich mit allem, was sich in Deutschland abspielt vertraut ist, wenn man schon die Staatsbürgerschaft haben möchte. Da gehören Grundfragen ebenso dazu wie ganz Alltägliches, denn schliesslich sollten die Neubürger wissen, was den "Einheimischen" wichtig ist.

Macht mal einen Schweizer Einbürgerungstest ohne hinterher auf dem Zahnfleisch zu gehen. Ich habe es bis heute unterlassen ), aber ich lebe trotzdem seit bald 40 Jahren gut und gerne in meiner Wahlheimat und habe absolut keine Probleme mit nichts und niemand.

Den Einbürgerungstest finde ich gut und wichtig, aber es gehört noch ein bisschen mehr dazu, denn allein mit Auswendiglernen könnte man da auch durchkommen. In der Schweiz wird nebenbei auch das Leben in Verbindung mit den Eigenheiten überprüft, nicht nach Fragenkatalog, sondern ganz real.

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luchsi35

So, nun habe ich diese 15 Fragen mal durchgespielt und alle richtig beantwortet. Ich bezweifle aber, dass alle erwachsenen deutschen Staatsbürger diese Fragen richtig beantworten könnten. Müssen die nun ausgebürgert werden? (Das ist eher scherzhaft gemeint, damit es keine Missverständnisse gibt.)
Ist es nicht viel wichtiger, sich in seinem sozialen Umfeld integrieren zu können, als die Antwort auf solche Fragen zu kennen?

Liebe Grüße,

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woelfin

Ich hatte Glück vor 20 Jahren, ohne Fragen war ich eingebürgert. Bin ich mir nicht sicher ob ich genau an die angegebene Jahres Fragen antworten Könnte.
Hoffentlich wird kein Idioten Test für die älteren schon eingebürgerte nachgemacht. *g*. Alles ist möglich.


Nasti

Also mich erinnert diese ganze Deutschmachrei gewaltig an die schweizer Filmsatire "Die Schweizermacher" - kennt den noch jemand von Euch? )

Die Schweizermacher (1978, von Rolf Lyssy, mit Emil Steinberger, Walo Lüönd und Wolfgang Stendar) ist ein Film, der die schweizerische Einbürgerungspraxis aufs Korn nimmt. Ausländer müssen beweisen, dass sie "schweizerischer" als Schweizer sind; Einbürgerungsbeamte zeigen ihre Begabung als gnadenlose Bürokraten.

Ein deutscher Psychiater und seine Frau, ein Italiener, der in einer Bäckerei arbeitet, mit einer Tessinerin verheiratet und gewerkschaftlich aktiv ist sowie eine jugoslawische Tänzerin, die in der Schweiz aufgewachsen ist, möchten das Schweizer Bürgerrecht erhalten. Alle verfolgen einen gewissen Eigennutz – der Psychiater etwa kann nur als Schweizer Bürger seine hochstehende Stelle in einer Klinik verlassen und eine eigene Praxis gründen; und die Tänzerin kann nur mit einem Schweizer Pass frei in Westeuropa auftreten. Auf der anderen Seite tritt der Fremdenpolizist Max Bodmer (Lüönd) als ein wahrer Bünzli auf, der an Engstirnigkeit und bürgerlicher Angepasstheit kaum zu übertreffen ist. Er scheint alle Ausländer an sich selber zu messen. Sein Assistent Moritz Fischer (Steinberger) ist der liberale Gegensatz von Bodmer, er beginnt sogar ein Verhältnis mit der Tänzerin.

Die Ausländer passen sich an, so dass sie als Überschweizer gelten. Normale Bürger hassen Tauben in der Stadt; der eingewanderte Hauswart knallt sie mit dem Gewehr von den Dächern. Die Italiener spazieren in feinster Kluft an der Seepromenade. Nur die Tänzerin fühlt sich als eine unabänderliche Künstlernatur und ist davon überzeugt, die Umwelt mit ihrer Eigenart zu beleben – doch Bodmer mäkelt daran herum, dass sie nicht wie jede brave Schweizerin Samstag morgens um sieben schon auf den Beinen steht und dass ihre Wohnung etwas unordentlich aussieht – Freunde bei sich übernachten zu lassen gilt erst recht als eine Todsünde.

Mit Müh und Not schaffen die meisten Kandidaten die Einbürgerung – doch erst, als sie ein schon fast regelrechtes Verhör vor der Einbürgerungskommission absolviert haben. Fragen wie „Wenn Wilhelm Tell heute leben würde, wen würde er erschiessen?“ werden gestellt, auch wer an gewerkschaftlichen Demonstrationen teilgenommen hat, wird kritisch beleuchtet.

Wissenswertes

Da der Film von 1978 stammt, zeigt er nicht die aktuellen Arbeitsmethoden der Fremdenpolizei. Unangemeldete Hausbesuche finden in einigen Kantonen immer noch statt. Einbürgerungswillige müssen aber nach wie vor Dinge lernen, die von Schweizern nicht verlangt werden – etwa die Namen der Bundesräte oder das Gründungsjahr der Schweiz. Eine weitere Besonderheit in der Schweiz ist der Akt der Einbürgerung: In vielen Gemeinden werden die Einbürgerungskandidaten an der Gemeindeversammlung eingebürgert oder abgelehnt.

Ähnlichkeiten rein zufällig



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angelottchen
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angelottchen

Ich finden den Test auch richtig gut und lange überfällig, schöner wäre es wenn die Interessenten nicht schon vorab wüssten was gefragt wird, somit ist der Effekt ja weg.

Etwas schwieriger sollte er auch sein.
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susannchen

Auch wenn der Film "Die Schweizermachen" eine überspitzte Satire war, so stimmte doch sehr vieles.

Ein Grinserlebnis jedoch war für mich mal, als in unserem Ort eine Familie aus Deutschland eingebürgert wurde. Das war kurz vor dem Nationalfeiertag am 1. August. Ich war putzigerweise als Nichtschweizerin in die Organisation des Abends mit Bumsfallera, Feuerwerk und schöner Rede eingebunden und musste also auch teilnehmen.

Bei Absingen der etwas schwierigen Nationalhymne hörte man einige sehr laute Stimmen herausragen. Klar, es waren die Neubürger, die zeigen wollten, dass sie nun echte Schweizer sind. Sie hatten sogar eine eigene Flagge dabei, die sie eifrig schwenkten. Solche Szenen wären auch eine Satire wert!

Wir haben Tränen gelacht, auch die Schweizer.


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luchsi35

Ich war noch nie in Schweiz, habe ich auch nicht vor.
Habe ich gehört wie die Schweizer putzen mit Staubsauger die Straßen von seinen Häuser, haben ein Putzfiebel.


Nasti