Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Was ist los in Thüringen ?

Innenpolitik Was ist los in Thüringen ?

werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: Was ist los in Thüringen ?
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf CharlotteSusanne vom 26.02.2020, 16:00:53

Ich bin ja nach wie vor der Meinung, dass die CDU sich mit ihren engen Beschlüssen selbst ins Abseits bugsiert hat. Es hätte ihr nun mal gut zu Gesicht gestanden, einfach nur Bereitschaft zu Gesprächen mit den Linken zu zeigen. Das sagen ja der weile genug Leutchen aus der CDU.

Damit muss man doch nicht seine, ganzen konservativen Werte in den Sack hauen...Offenheit und endlich auch mal den Mut,  neue Wege zu gehen...das wäre gut  und ziemlich hilfreich ! Das wird sowieso kommen..., früher oder später !

Kristine

lupus
lupus
Mitglied

RE: Was ist los in Thüringen ?
geschrieben von lupus
als Antwort auf werderanerin vom 26.02.2020, 16:09:42

Und es soll an dem grundlegenden drastischen Mangel liegen, dass die Linken nicht stark genug die verflossene DDR beschimpfen. (Unrechtsstaat)
Unglaublich!😁❗️
lupus

olga64
olga64
Mitglied

RE: Was ist los in Thüringen ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 26.02.2020, 16:09:42
Ich bin ja nach wie vor der Meinung, dass die CDU sich mit ihren engen Beschlüssen selbst ins Abseits bugsiert hat. Es hätte ihr nun mal gut zu Gesicht gestanden, einfach nur Bereitschaft zu Gesprächen mit den Linken zu zeigen. Das sagen ja der weile genug Leutchen aus der CDU.

Damit muss man doch nicht seine, ganzen konservativen Werte in den Sack hauen...Offenheit und endlich auch mal den Mut,  neue Wege zu gehen...das wäre gut  und ziemlich hilfreich ! Das wird sowieso kommen..., früher oder später !

Kristine
Tja, liebe Kristine - es war und ist nun mal ein Parteitagsbeschluss der CDU/CSU, sich nicht nach links oder rechts zu öffnen, womit man u.a. die sehr konservative Wahlklientel der CDU/CSU im Auge behalten will.
Und wenn dann ein Präsidiumsmitglied wie Herr Mohring dagegen verstossen möchte, wird das zum Problem (aber dieser Mann sagte ja seit dem Wahlabend praktisch jeden Abend was anderes, insbesondere, wenn er wieder mal bei Lanz eingeladen war. Zuletzt stilisierte er sich als Opfer kurz vor einem Tränenausbruch).

Wenn sich die CDU/CSU nach links öfnen möchte, muss sie es auch nach rechts machen, insbesondere, wenn die AFD im Osten weitere Zugewinne einfährt. Alles andere würde dann auch von dieser Gruppierung und hier noch mit Unterstützung der sog. Werte-Union lautstark angemahnt werden.

So einfach ist das alles nicht, wie wir uns dies als Wähler vorstellen oder vorstellen wollen, auch wenn wir CDU/CSU gar nicht wählen, aber gerne mal wieder die Gelegenheit benützen, den Politikern zu sagen, wie sie es besser machen sollen - die Verantwortung dafür müssen wir ja nicht übernehmen.

Dieser Unvereinbarkeitsbeschluss wird übrigens in Hamburg auf aufkommen. Dort befindet sich die CDU in der Opposition, zusammen mit den Linken und der AFD (und einem Direktmandat, also einer Frau von der FDP).
Wenn bei Abstimmungen dann Mehrheiten erforderlich sind: mit wem kann die CDU dort abstimmen? Nicht mit der AfD und nicht mit den Linken - die eine FDP-Stimme nützt nichts, da sowohl CDU (15 Mandate)  als auch FDP( 1 Mandat)  zu schwach im Hamburger Senat sind (Linke 13 Mandate und AFD 7 Mandate).

Das würde also bedeuten, wenn gute Vorschläge zu guten Projekten aus diesen Parteien kämen, können diese vonvornherein ignoriert werden, weil es keine Mehrheiten gäbe. Auch eine ungute Vorstellung, wie ich finde.

Und so wird das weitergehen, wenn im nächsten Jahr in Ostdeutschland in den Landtagen gewählt wird. Olga

Anzeige

ingo
ingo
Mitglied

RE: Was ist los in Thüringen ?
geschrieben von ingo
als Antwort auf Monja_moin vom 26.02.2020, 14:44:08

Monja: "" Diesen Satz wirst Du und andere auch nicht von mir hören. ""

Das sollst Du ja auch nciht sagen; aber von Franzosen, Engländern, Amerikanern wirst Du diesen Satz hören, ohne, dass sie dabei das Gesicht verziehen. Das wollte ich erklären, und das ist nachdenkenswert.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Was ist los in Thüringen ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ingo vom 26.02.2020, 16:49:22
Monja: "" Diesen Satz wirst Du und andere auch nicht von mir hören. ""

Das sollst Du ja auch nciht sagen; aber von Franzosen, Engländern, Amerikanern wirst Du diesen Satz hören, ohne, dass sie dabei das Gesicht verziehen. Das wollte ich erklären, und das ist nachdenkenswert.
BEi unserer blutigen Geschichte ist das ja auch kein Wunder, dass wir vorsichtig mit unserem Stolz auf unsere Nationalität sind (wofür übrigens kein einziger von uns etwas kann - wir wurden vor unserer Geburt nicht befragt, ob wir dies wollen oder nicht).
Und wenn nun in unserem Land international wieder Erinnerungen an unsere Vergangenheit wach werden, wenn wiederum massenmörderisch junge Menschen getötet werden, nur weil sie anders aussehen - ist es auch gut,dass wir lieber die Erinnerung daran pflegen als unseren Stolz.
Wir sollten uns auch die Forderung sparen, "dass endlich mal SChluss sein muss mit dieser ERinnerung an die schlimme Nazi-Zeit", wenn in immer kürzeren Intervallen diese immer wieder aufersteht durch solche blutige Taten.
Vergessen haben Sie übrigens in Ihrer "stolzen" Aufstellung die Italiener (ein sehr patriotisches Volk), die Spanier und viele, viele andere. Ob die nun alle ihr Gesicht verziehen oder nicht ,wenn sie ihrem Stolz Ausdruck verleihen - weiss ich nicht, dazu fehlt mir einfach der Überblick bei so vielen Menschen.
Olga
bukamary
bukamary
Mitglied

RE: Was ist los in Thüringen ?
geschrieben von bukamary
als Antwort auf olga64 vom 26.02.2020, 16:39:03

Wenn sich die CDU/CSU nach links öfnen möchte, muss sie es auch nach rechts machen, insbesondere, wenn die AFD im Osten weitere Zugewinne einfährt.

Haben sich CDU/CSU nicht schon längst nach Rechts geöffnet - auch wenn sie immer wieder einen Schritt zurück gehen!
Signalwirkung hat das allemal

Anzeige

ingo
ingo
Mitglied

RE: Was ist los in Thüringen ?
geschrieben von ingo
als Antwort auf olga64 vom 26.02.2020, 16:55:37
"""".... wir wurden vor unserer Geburt nicht befragt, ob wir dies wollen oder nicht.""""

Das ist eines der Totschlagsargumente, die ich nicht mehr hören kann. Ich würde den Satz auch nicht sagen.....weil ich weiß, dass ich dafür an die Wand genagelt würde.

""" Wir sollten uns auch die Forderung sparen, "dass endlich mal SChluss sein muss mit dieser ERinnerung an die schlimme Nazi-Zeit":::"""

Auch diesen Spruch kann ich nicht mehr hören. Vergessen sollen wir diesen Teil unserer Geschichte gewiss nicht; aber ich finde es schlimm, dass jeder, der so denkt, sofort (ebenfalls) an die Wand genagelt wird. Wer das sagt oder so denkt , ist kein Nazi. Und Unsere Enkel werden an diese Zeit sowieso nur noch in den tiefsten Tiefen eines Geschichtsbuches erinnert werden. Da ist dann "Ende Gelände".
olga64
olga64
Mitglied

RE: Was ist los in Thüringen ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf bukamary vom 26.02.2020, 17:03:03

Solange Herr Seehofer als Parteivorsitzender der CSU noch viel zu sagen hatte, war das vermutlich so, wenn er zB. die "Migration als Mutter aller Probleme"bezeichnete. Auch Söder machte anfangs noch in diesem Ton weiter, erkannte aber schnell, dass dies nicht funktioniert, wenn eine Partei AfD-Positionen übernimmt, umWahlen zu gewinnen. ER macht das jetzt recht klug, wie ich finde, in dem er die AFD attackiert.

Wo Sie eine solche Annäherung bei der CDU sehen, sollten Sie fairerweise an Beispielen erklären - ich sehe sie ausserhalb der sog. Werte-Union nicht und denke auch, so lange Frau Merkel Kanzlerin ist, wird dies auch nicht der Fall sein.
Bei Herrn Merz bin ich mir allerdings hier nicht so sicher. Olga

olga64
olga64
Mitglied

RE: Was ist los in Thüringen ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ingo vom 26.02.2020, 17:11:21

Und wenn die Intervalle immer kürzer werden, wo rassistische Massenmorde in unserem Land geschehen und die Weltöffentlichkeit stark verunsichert wird, wohin der deutsche Weg in Zukunft gehen wird - haben Sie kein Verständnis für diese Erinnerungskultur?
Ich denke, die heutigen jungen Leute, die fähig sind, diese Ereignisse in einen Kontext zur Vergangenheit zu setzen, werden ebenfalls nachdenklich werden, denn es ist ja deren Zukunft und die Schicht derjenigen, die eine gute Bildung erfahren haben, wird es nicht mit "Ende Gelände" abtun, wenn sie z.B. bei ihren Auslandsaufenthalten oder Reisen dazu befragt werden.
DAs was Sie als "Totschlagsargumente" usw. bezeichnen ist nach meiner Meinung eine ausgewiesene Verdrängungskultur,die aber unser Land und die Menschen auch nicht weiterbringt, nur diejenigen, die ihre Ruhe haben wollen - eine trügerische Rolle, wie ich befürchte. Olga
 

Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

RE: Was ist los in Thüringen ?
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf olga64 vom 26.02.2020, 16:55:37

Wie ich bereits schrieb, stolz bin ich nur auf etwas, was ich persönlich auch geleistet habe und beeinflussen kann oder konnte.
Wenn ich nicht sage "ich bin stolz Deutsche zu sein", hat das nichts mit unserer jüngeren Geschichte zu tun, sondern weil ich nicht entscheiden konnte in welchem Land ich geboren bin.
Trotzdem freue ich mich in Deutschland zu leben und leben zu dürfen.
Das sage ich auch. Das ist schon ein Unterschied, als wenn ich sage, bin stolz eine Deutsche zu sein.
 
Mir ist auch bekannt, daß dies in anderen Ländern anders gesehen wird.
Ein Beispiel:
Als mir 2007 in Luxor an der Corniche von auf dem Motorrad fahrenden Rowdys während ihrer Fahrt der Rucksack vom Rücken weg gerissen wurde, entschuldigten sich viele andere Ägypter (die davon erfahren haben) am nächsten Tag mit dem Satz " Excuse me for Egypt".
Es waren für mich Fremde, die mich einfach mit diesen Worten auf der Straße ansprachen.
 
Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen mich für Deutschland zu entschuldigen, wenn dies einen Ägypter oder anderen Ausländer passiert wäre, den ich nicht kenne.
 
Monja.
 


Anzeige