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Innenpolitik Weltflüchtlingstag 2019

pschroed
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Weltflüchtlingstag 2019
geschrieben von pschroed
Was Flucht wirklich bedeudet ist vielen nicht klar, ein interessantes Video aus einer Schule in Bochum.
Phil. 

Mareike
Mareike
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RE: Weltflüchtlingstag 2019
geschrieben von Mareike

Dieser Tage stieß ich auf eine Seite, die mal einen anderen Aspekt aufzeigt: Die Flüchtlingsproblematik aus Sicht der Verwaltungsgerichte:
https://www.mediagnose.de/wp-content/uploads/2017/04/dann-bräche-der-Staat-an-a1-20170427-8.pdf

"Am Ende des Tages sagt (Richter) Schafranek, er gebe gern sein Bestes, aber er habe nicht Jura studiert, um nur noch Asylklagen zu entscheiden."

JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Weltflüchtlingstag 2019
geschrieben von JuergenS

Das Thema macht mich eigentlich sowieso sprachlos.

 


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pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Weltflüchtlingstag 2019
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Mareike vom 19.07.2019, 09:52:40

Liebe Mareike.
Es ist eine Beschreibung einer Situation vom Jahre 2017   (27 April)
Ich könnte mir vorstellen daß 2 Jahre danach sich vieles geändert hat.
Phil.

hera
hera
Mitglied

RE: Weltflüchtlingstag 2019
geschrieben von hera
als Antwort auf JuergenS vom 19.07.2019, 10:46:58

.........sprachlos? Etwa wie die drei Affen verhalten? Haben wir, die westlichen Staaten nicht dazu beitragen, zu dieser Flüchtlingswelle? Wer beutet diese Länder denn aus, die Menschen dort arbeiten für einen Hungerlohn (wenn überhaupt) damit es uns gut geht. Irgendwann wollen auch diese Menschen etwas vom Kuchen ab haben. Hinzu kommt die politische Lage, die die Menschen vertreiben. Würden wir selbst nicht auch so handeln und fliehen, wohin auch immer?

margit
margit
Administrator

RE: Weltflüchtlingstag 2019
geschrieben von margit
als Antwort auf Mareike vom 19.07.2019, 09:52:40

@mareike

Was möchtest Du uns damit sagen?

Ich verstehe den Richter sehr gut, wenn ihm die Entscheidungen in den Asylverfahren keinen Spaß machen. Er spricht hier ja keine Urteille gegen Straftäter oder in alltäglichen Streitfällen, sondern gegen verzweifelte und hoffende Menschen. Ich wollte seine Arbeit nicht machen müssen.

Der Zeitungsartikel stammt aus dem Jahr 2017 als die Zahl der neuen Anträge auf Asyl ihren Höhepunkt erreicht hatte. Inzwischen ist sie, wie Du weißt, deutlich rückläufig.

Ende 2018 waren weltweit 70,8 Millionen Menschen auf der Flucht. 84% dieser Menschen leben in Entwicklungsländern. Wenn Du genau hinsiehst, bedeuten diese Zahlen, dass

täglich 37.000 Menschen ihre Heimat verlassen müssen

und

jede Minute 25 Menschen fliehen müssen.

In der Zeit, in der wir heute in Ruhe und Frieden frühstücken konnten, haben Hunderte von Menschen ihre Heimat verloren.

Der Weltflüchtlingstag ist für mich auch ein Anlass, daran zu denken, wie gut es mir und meiner Generation hier in Deutschland geht, ohne Kriege und Verfolgung.

Margit

P:S. Die Daten stammen von der UNO-Flüchtlingshilfe.
Unten auf dieser Seite ist ein Spendenkonto angegeben.
 


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Karl
Karl
Administrator

RE: Weltflüchtlingstag 2019
geschrieben von Karl
als Antwort auf margit vom 19.07.2019, 11:17:25
margit:
"Der Weltflüchtlingstag ist für mich ein Anlass, daran zu denken, wie gut es mir und meiner Generation hier in Deutschland geht, ohne Kriege und Verfolgung."
@margit

Ich würde noch ergänzen und weiß, dass Du es auch so siehst, dass dieser Tag Anlass ist über die Fluchtgründe nachzudenken und alles dafür zu tun, dass diese weniger werden.

Das bedeutet:

Krieg muss geächtet werden. Er ist kein letztes Mittel der Politik. 
Armut muss vor Ort bekämpft werden durch faire Handelsverträge und Kampf gegen Korruption.
Der Klimawandel muss verlangsamt werden, sonst werden Völkerwanderungen ausgelöst.

Karl
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Weltflüchtlingstag 2019
geschrieben von Mareike
als Antwort auf pschroed vom 19.07.2019, 11:09:01

Lieber Phil
da ich zur Zeit selber eine Klage laufen habe, die ich vor 3 Jahren eingereicht habe, verfolge ich mit etwas mehr Aufmerkamkeit die Vorgänge am Aachener Verwaltungsgericht.
Ich kann Dir sagen, die Tagesordnung spricht Bände.
Gerichtliche Urteile werden "im Namen des Volkes" verkündet. Aus diesem Grund sind Gerichtsverhandlungen in der Regel öffentlich, das heißt jede Bürgerin und jeder Bürger hat die Möglichkeit als Zuschauer an einem öffentlichen Gerichtstermin teilzunehmen.
Es gibt bei den Verwaltungsgerichte Infos über stattfindende Termine.
Der Prozentsatz der Asylverfahren ist immer noch sehr hoch.

RE: Weltflüchtlingstag 2019
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf margit vom 19.07.2019, 11:17:25

Als die Flüchtlingswelle 2015 anrollte, war ich eine von den ehrenamtlichen Helferinnen der ersten Stunde. Warum? Ich habe immer noch die Stimmen meiner Großmutter und meines Vaters im Ohr, wenn sie von ihrer Flucht 1945 aus Oberschlesien erzählten. Keine/r von uns weiß ja auch, was die Zukunft bringt. Es kann JEDER UND JEDEM passieren, dass er/sie durch unvorhersehbare Ereignisse das Zuhause verliert und sich plötzlich unterwegs wiederfindet, unter Schock, unvorbereitet und schlecht ausgerüstet. Niemand ist dagegen wirklich abgesichert, das sollte jedem denkenden Menschen klar sein. Da kommt es dann sehr darauf an, auf welche Art von "Willkommenskultur" man trifft. 

Das ist das eine. Das andere ist, dass wir als Zielland unsere Werte, Ansprüche und Regeln klar und unmissverständlich deutlich machen und vertreten sollten. Mit entertainmentorientierter Multikulti-Romantik ist den Flüchtlingen auf Dauer nicht wirklich geholfen - und uns auch nicht. Was nötig ist, ist Kontakt in Augenhöhe und ein gesunder Mix von Fördern & Fordern. Aus meiner Arbeit in der Flüchtlingshilfe habe ich die Erkenntnis gezogen, dass es da noch viel Nachbesserungsbedarf gibt.

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Weltflüchtlingstag 2019
geschrieben von Mareike
als Antwort auf margit vom 19.07.2019, 11:17:25
@mareike

Was möchtest Du uns damit sagen?

Ich verstehe den Richter sehr gut, wenn ihm die Entscheidungen in den Asylverfahren keinen Spaß machen. Er spricht hier ja keine Urteille gegen Straftäter oder in alltäglichen Streitfällen, sondern gegen verzweifelte und hoffende Menschen. Ich wollte seine Arbeit nicht machen müssen.

 
@Margit
Ich verstehe Deine Frage nicht.
Wer liest, stellt fest, dass es viele Fluchtursachen gibt.
Ich persönlich habe Richter Schafranek als sehr empathisch und zugewandt erlebt.
Ich nehme ihn ab, dass er sein Bestes gibt und an seiner Aufgabe mitunter verzweifelt.
Er muss RECHT sprechen und Recht auf Asyl gilt nur für politisch verfolgte.
Wer das zur Kenntnis nimmt, versteht, warum es soviele "Nur Geduldete" gibt.
Ich führe noch ein Beispiel an, ebenfalls 7. Kammer Aachener Verwaltungsgericht, Richter Schafranek: https://www.aachener-zeitung.de/nrw-region/aachener-richter-das-deutsche-haus-hat-viele-tueren_aid-24435661
 

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