Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Weltflüchtlingstag 2019

Innenpolitik Weltflüchtlingstag 2019

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Weltflüchtlingstag 2019
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Mareike vom 19.07.2019, 11:40:30

Und wer noch gerne Datenmaterial zur Kenntnis nehmen will:
https://www.bpb.de/gesellschaft/migration/flucht/265711/entscheidungen-und-klagen

Mal grob überflogen: 1/3 der Asylanträge wird stattgegeben.
Von den vom Bamf abgelehnte Anträge, gehen knapp die Hälfte der Antragsteller in Berufung.

Zitat aus dem Link: "Wie oft wird gegen Asylentscheidungen geklagt?
Das BAMF hat 2015 bis 2017 fast 1,3 Millionen Asylverfahren entschieden, alleine fast 700.000 im Jahr 2016 – so viel wie nie zuvor. In Folge dessen nahm auch die absolute Zahl der Klagen gegen Entscheidungen des Bundesamts zu. So stieg die Zahl der Klagen von 37.414 im Jahr 2013 auf 300.237 im Jahr 2017. Zahlen für 2018 und 2019 liegen bislang nicht vor."
 

JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Weltflüchtlingstag 2019
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf hera vom 19.07.2019, 11:13:43
.........sprachlos? Etwa wie die drei Affen verhalten? Haben wir, die westlichen Staaten nicht dazu beitragen, zu dieser Flüchtlingswelle? Wer beutet diese Länder denn aus, die Menschen dort arbeiten für einen Hungerlohn (wenn überhaupt) damit es uns gut geht. Irgendwann wollen auch diese Menschen etwas vom Kuchen ab haben. Hinzu kommt die politische Lage, die die Menschen vertreiben. Würden wir selbst nicht auch so handeln und fliehen, wohin auch immer?
geschrieben von hera
alles was geschrieben wurde ist richtig und zu würdigen, Unterstellungen aff(in) sind natürlich nicht angebracht. Mehr sag ich nicht.

In einem eigenen thread, den wenige wahrnehmen oder gar kommentieren, gehe ich ja konkret darauf ein, dass insbesondere unser Nachbarkontinent Afrika dringend in eine völlig neue Aktivitäten-Überlegung eingebunden werden müßte, um a) das gegenwärtige Flüchtlingsthema human anzugehen und b) eine Wende in den Beziehungen zwischen "Europa" und dem riesigen Afrika herbeizuführen, weil jeder Mensch in seiner Heimat bleiben möchte. Diese Wende kann nicht erst erfolgen, wenn die EU sich stabilisiert hat, sondern sofort. 
Zornig

 
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Weltflüchtlingstag 2019
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.07.2019, 11:33:48
Das ist das eine. Das andere ist, dass wir als Zielland unsere Werte, Ansprüche und Regeln klar und unmissverständlich deutlich machen und vertreten sollten. Mit entertainmentorientierter Multikulti-Romantik ist den Flüchtlingen auf Dauer nicht wirklich geholfen - und uns auch nicht. Was nötig ist, ist Kontakt in Augenhöhe und ein gesunder Mix von Fördern & Fordern. Aus meiner Arbeit in der Flüchtlingshilfe habe ich die Erkenntnis gezogen, dass es da noch viel Nachbesserungsbedarf gibt.
@Silberweide
Magst Du mehr über Deine gewonnene Erkenntnisse berichten?

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margit
margit
Administrator

RE: Weltflüchtlingstag 2019
geschrieben von margit
als Antwort auf Mareike vom 19.07.2019, 11:40:30

Liebe Mareike,

das Thema des Threads "Weltflüchtlingstag" verstehe ich so, dass es dabei um das Schicksal von Flüchtlingen geht und nicht um Gerichte und Prozesse in Deutschland.

Keiner der in Deutschland prozessierenden Flüchtlinge tut dies aus Freude am Prozessieren, sondern um bleiben zu dürfen. Ich kann dies sehr gut verstehen, wenn Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten und die beschwerliche und oft lebensgefährliche Flucht überstanden haben, alle ihnen von Gesetz aus möglichen Wege nutzen, um hier leben zu dürfen. Ich würde das in deren Situation genauso machen.

Margit

olga64
olga64
Mitglied

RE: Weltflüchtlingstag 2019
geschrieben von olga64
als Antwort auf margit vom 19.07.2019, 15:59:40
Liebe Mareike,

das Thema des Threads "Weltflüchtlingstag" verstehe ich so, dass es dabei um das Schicksal von Flüchtlingen geht und nicht um Gerichte und Prozesse in Deutschland.

Keiner der in Deutschland prozessierenden Flüchtlinge tut dies aus Freude am Prozessieren, sondern um bleiben zu dürfen. Ich kann dies sehr gut verstehen, wenn Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten und die beschwerliche und oft lebensgefährliche Flucht überstanden haben, alle ihnen von Gesetz aus möglichen Wege nutzen, um hier leben zu dürfen. Ich würde das in deren Situation genauso machen.

Margit
Vielen DAnk, liebe Margit - Sie sprechen mir sehr aus der Seele.

Ich möchte aber noch ergänzen, dass ich auch die deutschen Juristen usw.  bewundere, die sich seit Jahren zur Verfügung stellen, wenn diese Menschen, die unser Rechtssystem nicht kennen, geschweige denn rechtsstaatliche Strukturen, schon im Vorfeld nicht weiter wissen, welche Möglichkeiten ihnen offenstehen.

Im Rahmen von Pro Asyl arbeitet mein Freund  bis heute anwaltschaftlich mit und zwar völlig kostenlos. Zu ihm kommen Mitarbeiter der Flüchtlingsorganisationen mit den ihnen bekannten Menschen und auch Dolmetschern und es wird dann in einer Gruppe deutscher Juristen geprüft, was Aussicht auf Erfolg hat (und was nicht).
Das ist sehr wichtig, da auch immer wieder Menschen abgeschoben werden, wo dies irrtümlich geschieht. Wenn diese schon einen Anwalt haben, können sie ihn oder sie anrufen, damit er oder sie einstweilige Verfügungen erwirkt und die Abschiebung noch am Flughafen stoppt.
DAs bringt auch mehr als wenn gutmeinende Gruppen sich dort formieren und leider oft auch mit Gewalt gegen Polizisten denken, sie könnten was bewirken. Olga
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Weltflüchtlingstag 2019
geschrieben von Mareike
als Antwort auf margit vom 19.07.2019, 15:59:40

Nun @Margit
mich interessieren ebenfalls die Schicksale der Menschen, welche hier um Asyl bitten.
Und weil es nun mal so ist, dass es dafür gut überlegte Vorgaben gibt vom Gesetzgeber, nl Asyl wird politisch Verfolgte gewährt, so ist es doch erst RECHT im Sinne der Schutzbefohlenen darauf zu achten, dass kein Missbrauch damit getrieben wird.

Es ist nicht an erster Stelle mein Interesse an Gericht und Prozess, sondern mein Interesse an den vorgebrachten Gründe für die Flucht, welche mich bewogen haben, den Beitrag zu posten.
Ich vermute, Du hast die Berichte zu den einzelnen Fällen nicht gelesen.

Nun ist Missbrauch ein hässliches Wort, es wäre wohl besser von unbegründeten Klagen zu sprechen.
Ohne gut begründete Klage hat man im Rechtsstaat keine Chancen den Gerichtsprozess zu gewinnen.
Dies ist die Seite der Medaille, die im ST so gut wie nicht zur Sprache kommt. Wohl auch, weil auch in den Medien kaum darüber berichtet wird.


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RE: Weltflüchtlingstag 2019
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf margit vom 19.07.2019, 15:59:40
Ich kann dies sehr gut verstehen, wenn Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten und die beschwerliche und oft lebensgefährliche Flucht überstanden haben, alle ihnen von Gesetz aus möglichen Wege nutzen, um hier leben zu dürfen. Ich würde das in deren Situation genauso machen.

geschrieben von margit

Soweit so gut, aber es sind sehr viele die hier ankommenen mit ganz offensichtlich falschen Papieren unterwegs gewesen. Und ein viel zu großer Teil ist nicht hier um friedlich zu leben. Das fängt schon damit an das sie "uns auf der Nase rumtanzen" - unsere Art zu leben verachten sie. Sie geben ganz offen zu das sie das in ihrem Sinn ändern wollen (auch mit nichtfriedlichen Mitteln)

@margit, mir sind Hautfarben egal, mir ist Religion egal, mir ist ihre Kultur egal - für mich ist und bleibt der Dreh- und Angelpunkt ihr Verhältnis zum Grundgesetz und unseren dazu gehörigen Staatsordnung. Und wie leider große Teile dazu stehen wurde gerade vor einigen Wochen in den Freibädern klar - es interessiert sie gelinde einen Schei...dreck, sie machen was sie wollen. Und dann die viel zu vielen Straftaten der letzten 3 Jahre dazu - ist mir zu viel. Und die Legislative schaut zu und ist mit Postenmikado beschäftigt.

Ein Großteil der Neuankömmlinge ist friedlich und freundlich eingestellt - aber ein viel zu großer Teil ebend nicht. Und da mit der "rosaroten" Brille hinzuschauen - geht garnicht. Wer meint sich nicht bei uns einleben zu wollen soll gehen. Vieleicht kann er woanders Fuß fassen. Ich brauche Störenfriede nicht - wir haben schon deutsche Störenfriede genug.

Insofern versteh ich mareikes Aussage zu den Gerichten schon.
olga64
olga64
Mitglied

RE: Weltflüchtlingstag 2019
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.07.2019, 16:17:56

Ich möchte es mir und anderen ersparen, auf ihre Furcht-Argumentation einzugehen, weil Sie vermutlich keine belegbaren Zahlen haben über all die Verfehlungen, die Sie hier aufführen. Auch denke ich ,dass gerade in Gegenden, wo die deutschen Menschen nicht mit Flüchtlingen konfrontiert sind, oft auch keine kennen, solche Tiraden losgelassen werden.

Wichtig ist IhrVerweis auf das Grundgesetz und hier besonders wichtig der erste §: die Würde des Menschen ist unantastbar, d.h, aller Menschen, nicht nur der deutschen.
Glauben Sie wirklich, das deutsche Menschen mit dem AfD-Virus dieses Grundgesetz zur Basis ihres Handelns und Denken machen? Oder wäre es zwingend notwendig, diesen einen staatlich verordneten Zwangskursus auf diesem Gebiet zu verordnen und bei Zuwiderhandlung empfindliche Strafen auszusprechen? Olga

margit
margit
Administrator

RE: Weltflüchtlingstag 2019
geschrieben von margit
als Antwort auf Mareike vom 19.07.2019, 16:15:33

@mareike

Bevor ich Deine Beiträge beantwortet habe, habe ich Deine verlinkten Beiträge auch gelesen. Das mache ich übrigens immer so, bevor ich einen Beitrag mit Link beantworte.

Oft ist die Anerkennung für Flüchtlinge eine Wanderung auf schmalem Grat, oft gelingt es ihnen auf Grund des mangelnden Sprachverständnisses  und schlechter Dolmetscher nicht, ihre Berechtigung auf Asylstatus zu belegen. Wer denkt schon daran, wenn er in seinem Land unterdrückt und schikaniert wird, zur Polizei zu gehen, um dort weitere Schikanen zu erdulden, um damit einen Aufenthaltstitel bei uns zu erwerben? 

Und wie willst Du es rechtfertigen, eine Familie nach Afghanistan zurückzuschicken? 

Aber das ist immer noch nicht das Thema dieses Threads. Die Menschen, die Asyl bei uns suchen ohne dazu ein Recht zu haben, verschwinden in der großen Zahl der 75 Millionen Menschen, die derzeit als Flüchtlinge leben.

Wir in Deutschland  sind am Weltflüchtlingstag nicht Mittelpunkt des Geschehens. Und die paar Leute, die mit dem Asylantrag Missbrauch treiben, auch nicht.

Margit 

RE: Weltflüchtlingstag 2019
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 19.07.2019, 16:52:03
Ich möchte es mir und anderen ersparen, auf ihre Furcht-Argumentation einzugehen, weil Sie vermutlich keine belegbaren Zahlen haben über all die Verfehlungen, die Sie hier aufführen. Auch denke ich ,dass gerade in Gegenden, wo die deutschen Menschen nicht mit Flüchtlingen konfrontiert sind, oft auch keine kennen, solche Tiraden losgelassen werden.

Wichtig ist IhrVerweis auf das Grundgesetz und hier besonders wichtig der erste §: die Würde des Menschen ist unantastbar, d.h, aller Menschen, nicht nur der deutschen.
Glauben Sie wirklich, das deutsche Menschen mit dem AfD-Virus dieses Grundgesetz zur Basis ihres Handelns und Denken machen? Oder wäre es zwingend notwendig, diesen einen staatlich verordneten Zwangskursus auf diesem Gebiet zu verordnen und bei Zuwiderhandlung empfindliche Strafen auszusprechen? Olga
Ich bezweifle mal das sie persönlichen Umgang in ihrem tatsächlichen Wohnumfeld mit Zugewanderten haben. Ich bin in diese Wohnung gezogen, da waren im gesamten Stadtteil 1 Pakistani mit Familie.

Mitlerweilen wohnen hier in größerer Anzahl Polen, Rumänen, Russen, Türken und Iraker. Zusammen etwa 300 Leute. Dazu kommen noch mehrere Afrikaner aus Eritrea, Kenia, Somalia, Kongo, Uganda und Algerien. Also ein buntes Gemisch, von denen gelegentlich die Türken, die Iraker und die Kenianer unangenehm im Stadtteil auffallen, da sie sich nicht "grün" sind. Nach reichlich Alkohol eine Schlägerei ist noch das geringste, es gibt auch den Einsatz von Messern.

Bei mir im Block allein wohnen 5 Einzelpersonen und 6 Familien mit Migrationshintergrund. Man gegegnet sich jeden Tag und versucht zu helfen bei den Dingen des Alltags. Manchmal sind es komplizierte Fragen und manchmal einfach banale. Meine Nachbarn wissen das Freundlichkeit auch mit Freundlichkeit beantwortet wird. Bei den allermeisten funktioniert es auch, aber nicht bei allen. man macht so seine Erfahrungen, mal gute manchmal auch nicht so gute. Da sind sie zu den deutschen Nachbarn nun keine Ausnahme.

Soviel zu "...dass gerade in Gegenden, wo die deutschen Menschen nicht mit Flüchtlingen konfrontiert sind, oft auch keine kennen..".

Zu ihrer Kenntnisnahme, wir haben hier schon mit Ausländern weit vor der Wende gelebt. Vietnamesen, Algerier, Kubaner und Angolaner. Und alles hier in einer norddeutschen Kleinstadt und wir kamen gut miteinander aus.

Sie können sich also ihre Bemerkungen ersparen. Sie sollten mal eher die Augen ödffnen damit sie sehen das nicht alles wie von "oben gewünscht" in graden Bahnen verläuft. Denn von staatlicher Seite wird nur ein "Migrationshintergrund" erwähnt wenn es sich nicht umgehen läst.

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