Innenpolitik Wendland-Folklore

ehemaligesMitglied57
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Re: Wendland-Folklore
geschrieben von ehemaligesMitglied57
als Antwort auf uki vom 12.11.2008, 18:12:18
Ok, du bist für die Atomenergie, machst dir keine Gedanken darüber, wo und wie der Abfall entsorgt wird???
geschrieben von uki


Jetzt, wo Du fragst...
Ob ich für oder gegen Atomenergie bin, kann ich Dir gar nicht 100%-ig sagen, weil`s mich tatsächlich nicht so wahnsinnig interessiert, wo der Strom herkommt.
Wobei ich eigentlich tendenziell dazu neige, dass mir der Atomstrom sympatischer ist, gegenüber dem Importöl, und der damit verbundenen Strangulierung Westeuropas durch Saudis, Russen usw. Vorausgesetzt natürlich, die Erzeugung und Abfallbeseitigung wird auf sichere Füsse gestellt, was ja eigentlich nicht soo schwer sein sollte.
Das ist die eine Seite. Die andere ist die der Demonstranten. Es erschließt sich mir der Sinn ihres Handelns im Jahr 2008 immer weniger. Wenn ich mich nicht irre, wurde doch unter Rot-Grün der Ausstieg beschlossen. Das dauert natürlich, geht nicht von heute auf morgen. Den Betreibern wurde dafür wohl eine Frist von 20 oder 30 Jahren eingeräumt. Gegen AKW`s kann der Protest also nicht gerichtet sein, denn die sind, wenn`s dabeibleibt, demnächst nicht mehr da. Und mit der überschaubaren Zahl von Fässern wird man sich für diesen Zeitraum ja wohl noch arrangieren können.

Über was sich die Demonstranten so Gedanken machen, kann ich natürlich nur spekulieren.
Es wird wohl vorwiegend in die Richtung gehen, wie erreiche ich maximale Kamerapräsenz, wie kann ich die Polizei austricksen usw.

Die Demonstranten pflegen im Wendland ihre Uralt-Rituale, wohl wissend, dass diese, wie schon immer zuvor, vor allem eins sind: wirkungslos. Aber das ist so ein wohliges Gefühl bei denen: Man bekämpft das Böse, und weiß dabei ganz genau, es kann einem selbst nichts dabei passieren. Kein wirkliches Heldentum also, aber man kann später mal in die Brust werfen und sagen: Ich war dabei! Ich habe dafür gesorgt, dass die Castoren 5 Minuten länger unterwegs waren! Wow!





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gerald
hugo
hugo
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Re: Protest gegen den AKW-Wahnsinn
geschrieben von hugo
als Antwort auf uki vom 13.11.2008, 12:54:44
hallo uki: Was bringt mich zum Wanken ??

mal einen Zwischenruf,
,,8 Jahre lang hab ich KKW Blöcke demontiert, war von früh bis abends nichts anderes als zuständig für Rückbau,,nachdem der Herr Töpfer (seines Zeichens Umweltminister in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit der bundesdeutschen Atomlobby diesen Beschluss durchgesetzt hat.

Es waren genau diese, jetzt ständig angegriffenen Atomunternehmen die durch und mit IHRER Entscheidung (die Ost-KKW, nicht zu übernehmen) als allererste in der BRD für die dauerhafte Abschaltung und den Rückbau von KKW-Blöcken gesorgt haben,,ist das nicht ein Geck der Geschichte ?

Nun zurück zu meinen Überlegungen,,wie gesagt, 8 Jahre hatte ich Zeit mich mit solchen Gedanken zu befassen, zumal kurioserweise der allermodernste, der neueste, der sicherste Block als erster unter die Abrissbirne kam,,,,,

waren ja am meisten und am schnellsten mit dessen Edelstahl und Komponentenverkäufe
einige private Taschen zu füllen. (so schnell konnten wir gar nicht gucken, so schnell konnte das Finanzministerium unter Waigel gar nicht reagieren, wie alle brauchbaren Teile (von den Blöcken 6 bis 8) spurlos verschwunden waren.

und nun kommts,,es wurden viele Millionen dafür aufgewandt um -wie vorgesehen- wenigsten den Standort als Energiestandort zu erhalten.

Soweit sogut. Als es nun aber konkret wurde und sich der erste Inverstor ansiedeln wollte (übrigens mit dem modernsten Steinkohlekraftwerk was es in Deutschland je gab) da waren die selben Leute wieder zur Stelle die früher hier ihre Demos gegen das KKW gegen das Zwischenlager gegen die Transporte organisierten,,
gegenwärtig läuft eine wochenlange Anhörung mit mit einigen durchdachten aber auch mit tausenden von aus den Fingern gesaugten Eingaben um diesen Neubau zu verhindern oder zu erschweren,,

Nun werden da zum Teil Argumente vorgeschoben die auch die zwei geplanten GuD Kraftwerke (die Trassen dafür sind schon in Vorbereitung, viele Rohre für das Gas schon gefertigt,,) unmöglich machen würden,,

da sich z.Z auch einige stärker werdende Kräfte gegen Windkraft organisieren, sgar gegen Offshore,,und sich die ersten Gegner gegen die als Sondermüll betitelten und viel Energie vebrauchenden Solarzellen (die auch hier gefertigt werden)stemmen ,,,
naja entscheide selber ,,was soll ich dazu noch sagen ??

in China werden jede Woche (also 26 im Jahr) Steinkohlekraftwerke gebaut und deren Emissionen ist nicht die geringste und die kennt auch keine Ländergrenzen,,

--
hugo
uki
uki
Mitglied

Re: Protest gegen den AKW-Wahnsinn
geschrieben von uki
als Antwort auf hugo vom 13.11.2008, 17:51:55
Danke für beide Antworten, gerald und hugo. Mir ist es nicht egal, wo wir unseren Strom herbekommen. Die Abschaltung der AKW ist z.Z. –noch- eine beschlossene Sache. Hoffentlich bleibt es dabei und es wird nicht noch eine Verlängerung geplant, was bestimmt im Sinne von einigen Politikern und Betreibern wäre.
Die Lagerung der Abfälle scheint ja wohl schwieriger zu sein als gedacht. Immerhin ist noch kein wirklich sicheres Lager gefunden worden. Abgesehen davon, dass ein AKW an sich schon Gefahren mehr als genug birgt.
Tja hugo, wer sich nun auch noch gegen Solarzellen und Windanlagen stellt, wie du es beschreibst, dem ist nicht zu helfen. Da sage auch ich; was soll man da noch sagen.
Über Einsparungen sollte natürlich auch nachgedacht werden.
Doch, nur weil andere Staaten ebenfalls AKW betreiben und bauen, wird die Sache nicht besser. Dass es verschiedene Meinungen darüber gibt, das kenne ich, doch hat nicht jeder seinen eigenen Kopf um zu Denken?! Die Augen vor den Gefahren verschließen und nur an die Gegenwart, (uns wird schon nichts passieren) nicht an die Zukunft und die kommenden Generationen zu denken, kann doch wohl nicht richtig sein.
In dem Sinne kann ich durchaus die Demonstranten verstehen, wenn es keine Chaoten und Krawallmacher sind.
Grüße von
--
uki

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ehemaligesMitglied451
ehemaligesMitglied451
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Re: Wendland-Folklore
geschrieben von ehemaligesMitglied451
als Antwort auf ehemaligesMitglied57 vom 13.11.2008, 17:03:16
dein Eingangsthread deutet eher darauf hin, dass dort ein gewisser Herr schreibt, dem das Demonstrationsrecht generell gegen den Strich geht und lieber eine HAUDRAUF-Polizei möchte, denn eine Polizei, die sich wenigstens teileise und in groben Zügen an Maßstäbe hält, die unserer freiheitlich demokratischen Rechtsordnung gerecht werden, ist ja offenbar ein Weichei, das sich veralbern läßt.

Das Demonstrationsrecht unterliegt auch nicht der Disposition reisender Krawall-Touristen. Wesentliche und maßgebliche Teile der Wendlanddomonstranten rekrutieren sich unmittelbar aus der betroffenen Bevölkerung. Dein Beitrag ist in der Tat
ein unverholene Verhöhnung und wirklich "lustig".

Naja und die "paar" Jahre können die ja mal die schnauze halten, bei einer Halbwertszeit von 24.000 Jahren für das häufigste Plotonium-Isotop, gell?
donaldd

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