Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik "Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren." (Benjamin...

Innenpolitik "Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren." (Benjamin...

Mitglied_81b4260
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Mitglied

"Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren." (Benjamin...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Obwohl das Interesse an Vorgängen in anderen kleineren Ländern i.A. eher gering ist, möchte ich doch hinweisen, was hierzulande hinter den Kulissen der Öffentlichkeit abgewickelt werden soll.

Das neu zu beschließende Antiterror-Paket weitet die Überwachungsmöglichkeiten von Polizei und Verfassungsschutz massiv aus. Ich habe in einem Thread bei Comp./Internet darauf bereits hingewiesen.
Ebenfalls im Thread über facebook (bes. im Zusammenhang mit der Gesichserkennung) habe ich aufgezeigt, wie blamabel, folgenlos und erschütternd der erste "Mafia"prozeß gegen Tierschützer hier abgelaufen ist.

Ich erwarte ja nicht viele Antworten. Vor allem möchte ich auf diese Entwicklung in Österreich, die ja nicht ohne Folgen auf andere Länder sein wird, hinweisen.
yuna
yuna
Mitglied

Re: "Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren." ...
geschrieben von yuna
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.11.2011, 14:47:22
In Deutschland sind sie ja im Grunde schon soweit und wollen noch weiter.
Uhl schreit momentan wegen jeder Kleinigkeit erneut nach der Vorratsdatenspeicherung.
Schritt für Schritt nehmen sie uns unsere Freiheit und noch immer ist die Masse nicht aufgewacht.
In UK gibt es mehr Überwachungskameras als Einwohner.
In Mecklenburg-Vorpommern wird man auf vielen öffentlichen Plätzen oder vor jedem öffentlichen Gebäude nicht nur gefilmt, sondern auch der Ton wird aufgezeichnet.
Auch in öffentlichen Verkehrsmitteln, hängen überall Kameras.
In Bayern werden schon Kinder nur noch vom Staat vorgefilterten Informationen ausgesetzt.
Den Eltern wird erzählt, das schütze die Kinder vor Betrug und Gewalt im Internet, damit auch zu Hause die nötige Software dafür installiert wird.
Tatsächlich sind auf dem Index (also der zu sperrenden Seiten) sehr viele Newsseiten aus dem Internet, die sich systemkritisch äußern und/oder allgemein zu viele Fragen stellen, wie beispielsweise netzpolitik.org
Viele unserer Daten, die übers Netz geschickt werden (speziell von Behörden, Geheimdiensten etc), machen erst mal einen Umweg in die USA, damit die sich dort auch noch bedienen können.
Bankgeheimnis? Ist Geschichte.

Es gibt so viele Beispiele, die man sich vor 20 Jahren nicht hätte ausmalen können, die nun aber schon seit einigen Jahren Wirklichkeit sind und trotzdem winkt die Masse immer noch ab mit dem Satz: "Alles halb so wild, sollen sie doch, ich hab ja nichts zu verbergen!"

Danke für deinen Beitrag =)
Karl
Karl
Administrator

Re: "Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren." ...
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.11.2011, 14:47:22
Der Gesetzesentwurf führt im Ergebnis dazu, dass es in Zukunft 8 Millionen Verdächtige in Österreich geben wird.
geschrieben von Standard.at
Das Problem ist immer "Wer überwacht die Überwacher?" und "Wer setzt die Maßstäbe?". Der technologische Fortschritt wird leider dazu verwendet, die Menschen immer enger zu verpflechten, bis zur Preisgabe ihrer Identität. Wenn ich daran denke, dass inzwischen Gerätschaften existieren, mit deren Hilfe Gedanken sichtbar gemacht werden können, dann ist der Weg zur Gedankenpolizei langfristig möglich. Synchrones Denken ist dann angesagt.

Den Kontrollfreaks in den Regierungen muss Widerstand entgegen gesetzt werden.


Karl

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yuna
yuna
Mitglied

Re: "Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren." ...
geschrieben von yuna
als Antwort auf Karl vom 20.11.2011, 16:13:08
Richtig, Karl!
(normalerweise schreibe ich keinen extra Post, wenn ich 100% mit einer Meinung konform gehe, aber in diesem Fall begebe ich mich mal in die Grauzone mit dem netten Nebeneffekt, dass der Beitrag wieder hoch rutscht. Ich finde ihn zu schade, um ihn weitestgehend ungelesen verschwinden zu lassen. Die Menschen sollten sich bewusst werden, dass sie etwas sehr wertvolles Tag für Tag Stück für Stück verlieren.)
senhora
senhora
Mitglied

Re: "Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren." ...
geschrieben von senhora
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.11.2011, 14:47:22
Zitat aus deinem Link:
[i]Vor allem politisch aktive Menschen aus allen Spektren - von BürgerInneninitativen über Greenpeace bis zu antifaschistischen Initiativen - werden auf der "Watchlist" des Verfassungsschutzes stehen.[/indent]
Diese demokratischen Überwachung kann zur Folge haben, .. „dass beispielsweise Facebook-Postings, Foreneinträge und Flyer, aber auch das Kaufen eines Buches oder ein bloßes Chemiestudium dazu führen können vom Verfassungsschutz mit Peilsender am Auto, verdeckter Ermittlung und Fotoaufnahmen im Park überwacht zu werden.“ (der Standard)

Ich komme manchmal aus dem Staunen nicht heraus, was in Demokratien inzwischen alles möglich sein soll, Deutschland eingeschlossen.

Das Gefühl einer permanenten Überwachung kenne ich aus der Vergangenheit, doch ich bin beruhigt, diesmal wäre es ja eine demokratische.

Senhora
olga64
olga64
Mitglied

Re: "Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren." ...
geschrieben von olga64
als Antwort auf senhora vom 21.11.2011, 14:57:45
Ein wenig erinnert mich diese latente Aufregung an die vor einigen Monaten, als Google-Fahrzeuge durch die Dörfer fuhren, um Häuser zu erfassen, die dann in Google World erscheinen sollten.
Dagegen sträubten sich zu dieser Zeit viele Menschen - ihre Häuser wurden unkenntlich gemacht. Jetzt haben diese Leute anscheinend festgestellt,dass nichts Schlimmes dahintersteht, also dieser Verfolgungswahn doch etwas abstrus war und möchten sogar im Nachhinein die Unkenntlichmachung rückgängig machen. Dies geht allerdings nicht, da Google in Deutschland die geforderten Sicherheitsrichtlinien etabliert hat, die nicht mehr rückgängig zu machen sind.
Woran ich auch denken muss, sind die vielen Leute, die ohne Not und unaufgefordert im Internet ihre intimsten Daten bekanntgeben und andere dazu auch auffordern.
Aus meiner Sicht würde ich hiermit ein hohes Mass meiner Freiheit aufgeben - aber nicht, wenn Sicherheitsmassnahme zukünftig helfen könnten,dass verblendete Mörder in unserem Land ihr Unwesen treiben. Olga

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