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Innenpolitik Werden Volks Parteien nicht mehr gebraucht ?

Elmos
Elmos
Mitglied

RE: Werden Volks Parteien nicht mehr gebraucht ?
geschrieben von Elmos
als Antwort auf Karl vom 19.02.2018, 19:46:52

Guten Morgen Karl,
hm... jetzt musste ich doch glatt bei Wikipedia nachschauen was "heilig" eigentlich bedeutet. Verehrungswürdig, besonders...
Ich finde deinen "Zorn" grade keineswegs besonders, auch nicht verehrungswürdig, sondern eigentlich ein wenig unangebracht.
Diese "Masche" allen Linken vorzuwerfen sie würden die gleichen Dinge tun wie die Rechten, die kommt mir sehr bekannt vor. Es ist in diesem Land eigentlich fast das schlimmste "Rechts" zu sein, und wenn man nen Linken wirklich treffen möchte, dann sagt man halt er sei ja irgendwie auch Rechts...du reihst dich da in das Gerufe etlicher ein, das hab ich nun schon häufig gehört.
Dass es, mit Sicherheit, Berührungspunkte in der Kritik geben wird, das halte ich für normal, das wird es aber immer auch mit anderen Linken, anderen konservativen etc. geben, denn manche Dinge die passieren sind so seltsam, dass sie halt gut kritisiert werden können... von allen "Anschauungen her und werden von daher auch aufgegriffen.

Und übrigens... so funktioniert Demokratie (zumindest nach meinem Verständnis). Genau so. Jeder darf sich über alles aufregen und zu allem seine eigene Meinung haben und diese auch verkünden.
Und wenn jemand der Meinung ist, dass es zu wenig Demokratie ist, wenn man alle 4 Jahre zur Wahlurne gebeten wird, dann ist das seltsam, dies als "undemokratisch" zu verunglimpfen. Es ist auch etwas unfair, anderen Menschen per se Unwissenheit,  Borniertheit vorzuwerfen. Das ist in einer demokratischen Diskussion (jaja, so was sollte es auch geben) ein ziemliches Totschlagargument ("...DU brauchst hier gar nichts sagen, du bist eh zu dumm...").
Ich grüble schon seit längerem, warum die Jungen Menschen derzeit so unglaublich politikverdrossen sind. Mein Sohn, der  wird in ein paar Tagen 21, der geht aus Prinzip nicht wählen. Ist das nicht traurig? Dabei ist er ein politisch interessierter Mensch und auch nicht auf den Kopf gefallen. Für ihn (und für viele seiner Freunde und Gleichaltrigen) ist das, was unsere Politiker tun, tatsächlich ne Art "Lachnummer"... an der sie sich nicht beteiligen wollen.

Statt da ein paar Oldies zu beschimpfen, die das nachvollziehen können wie es den jungen Leuten heute geht, wär es vielleicht sinnvoller darüber nachzudenken wie man die jungen Menschen, ihre Anregungen, Ideen, Visionen (übrigens für eine Welt in der SIE NICHT WIR leben müssen) einbinden könnte.

Aber das vermisse ich vollends bei unseren jetzigen Regierungsparteien.

liebe Grüße
Andrea
 

Sorry, aber ich entwickle langsam einen heiligen Zorn gegen diese Runtergerede unserer Demokratie und der Wahlmöglichkeiten, die wir haben. 

Merkst Du eigentlich, dass Du als angeblich Linker in die gleiche Kerbe haust wie die extreme Rechte? Ihr seid vereint in eurer antidemokratischen Grundhaltungen, die nur so vor Borniertheit und historischem Unwissen strotzt.

Es ist unerträglich wie wenig hier von einigen unsere Demokratie geschätzt wird. Ihr würdet also lieber in einem autoritären Staat wie in der Türkei, in Russland oder in der ehemaligen DDR leben?

...
 
geschrieben von karl
arno
arno
Mitglied

RE: Werden Volks Parteien nicht mehr gebraucht ?
geschrieben von arno

Moin,

Volksparteien blockieren die Entwicklung der Gesellschaft, weil deren Vorstellung über eine lebenswerte Gesellschaft seit Jahrzehnten überholt ist. Volksparteien versuchen alle gesellschaftlichen Ströme unter ihrem politischen Schirm zu vereinen, was immer weniger gelingt und auch immer weniger akzeptiert wird.

Volksparteien würgen die politische Vielfalt ab, womit sie sich undemokratisch verhalten, weil sie alle neu gegründete Parteien im Parlament ausgrenzen.
Die Parteien – Vielfalt ist die Würze für eine bürgernahe Politik. Ich hoffe sehr, dass die Volksparteien bald verschwinden, weil sie oft gegen den Bürgerwillen regieren und so das heilige Selbstbestimmungsrecht missachten und Politikverdrossenheit erzeugen .

Gruß arno

urmelviech
urmelviech
Mitglied

RE: Werden Volks Parteien nicht mehr gebraucht ?
geschrieben von urmelviech
als Antwort auf Karl vom 19.02.2018, 19:46:52

Mit dem unterschied , wir im hatten schon Demokratie vorstellungen.
Es hiess zu aller erst , "Wir sind das Volk". Es ging in erster Linie um einen Demokratischeren Sozialismus.
Bis ein Herr Kohl in Dresden blühende Landschaften versprach und aus "das" "ein" wurden.
Nach 30 Jahren sind von ca. 190 Staatsekretären ganze 5 mit östlicher Herkunft.
Nach wie vor behandelt man den Osten als Kolonie,
Nie hat ein Interesse bestanden  , nach Beseitigung des Rest Ostwirschaft auf zu bauen.
Spitzenbeispiel Treuhand  nicht mal eine DM hatte der Osten um Industriebetriebe zu Rekonstruieren. Warum auch mit billigen Osttarif, und den billig erkauften Wissen wurde nicht nur die Konkurenz ausgeschaltet.
Und da will man den Osten Demokratie lehren, und das was aufgebaut wurde wurde durch Westunternehmen errichtet. Das war mehr als ein Konjunkturprogramm, die Steuern wurden aber nicht in den neuen Ländern bezahlt.
Warum schickt man Asylanten nach osten wo es es kaum Arbeit gibt, mit billigen Ostlohn dazu.
Im Osten funktioniert die Demokratie nur soweit sie dem Westen nützlich ist.
 


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pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Werden Volks Parteien nicht mehr gebraucht ?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf arno vom 20.02.2018, 07:34:59
Moin,

Volksparteien blockieren die Entwicklung der Gesellschaft, weil deren Vorstellung über eine lebenswerte Gesellschaft seit Jahrzehnten überholt ist. Volksparteien versuchen alle gesellschaftlichen Ströme unter ihrem politischen Schirm zu vereinen, was immer weniger gelingt und auch immer weniger akzeptiert wird.
Gruß arno
geschrieben von arno
So ungefähr stelle ich es mir auch vor, aber wie soll man diese verschiedenen gesellschaftlichen politischen Ideologien zusammen vereinen oder bündeln ? Jede Partei ist überzeugt sie sei die einzige Richtige, wie bei den Religionen.
Von den innerlichen Querelen innerhalb einer Partei mal abgesehen.
Ein heikles Thema :) Vor 20-30 Jahren wurden Arbeiter-Parteien noch gebraucht, in den Stollen bei der Erz und Kohlegewinnung, aber diese Zeiten sind vorbei und wird sich jetzt noch einmal drastisch mit dem digitalem Wandel verändern. 
Phil.
arno
arno
Mitglied

RE: Werden Volks Parteien nicht mehr gebraucht ?
geschrieben von arno
als Antwort auf urmelviech vom 20.02.2018, 08:01:51

Moin, urmelviech,

Demokratie heißt ja nicht"Wir sind das Volk!".

Unsere Demokratie beruht auf Wahlen und diese auf Stimmenfang und damit auf  Manipulation.

Mit der Abgabe der Wählerstimme gibt jeder Wähler  sein Selbstbestimmungsrecht auf
und überträgt dies auf die Partei und nicht auf das Wahlprogramm.

Gruß arno

 

dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

RE: Werden Volks Parteien nicht mehr gebraucht ?
geschrieben von dutchweepee
ELMOS & URMEL haben gerade das Spannendste geschrieben, was ich hier seit langem lesen durfte. Ich bin gespannt, wie das wieder durch die alleinseeligmachende Meinung von Olga und adam  als dummes Zeug nieder gemacht wird.

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Mitglied_dc2d221
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Mitglied

RE: Werden Volks Parteien nicht mehr gebraucht ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pschroed vom 20.02.2018, 08:14:45

Phil so war es früher, daß habt ihr beide gut erkannt. Heute geht es um Macht und Geld, nicht mehr um das vertreten von ideologischen Prinzipien .
Was wird aktuell bei der CDU bemängelt ? Das sie nach "links" gedriftet ist  und sie für ihre eigentlichen Wähler schwer erkennbar ist....stimmt ! Die CDU war vehement gegen jeden Mindestlohn....und hat ihn dann mit Jubelgeschrei eingeführt.
Die Grünen waren bekannt dafür, daß sie pazifistische Ziele haben....aber um an die Macht zu kommen kloppen sie diese leicht in die Tonne.
Und über die SPD brauchen wir da gar nicht reden. 
Alle streben in die Mitte um möglichst viele Wählerstimmen zu erreichen und lassen dabei ihre eigentlichen Überzeugungen weit hinter sich. 
Und nun befinden sie sich in einem Dilemma. Am Ende können vielleicht Grüne mit der CDU(früher undenkbar) eine Regierung bilden. Und aktuell jammern alle wegen der AfD. Wenn diese ihre rassistischen Sprüche und Funktionäre (mit denen sie aktuell punkten) hinter sich lässt, dann sind sie sicher für die CDU auch ein Koalitionspartner.
Nun können die jeweiligen Parteioberen entscheiden, wie sie ihre Partei ausrichten.

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Werden Volks Parteien nicht mehr gebraucht ?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf arno vom 20.02.2018, 08:20:51
Mit der Abgabe der Wählerstimme gibt jeder Wähler  sein Selbstbestimmungsrecht auf
und überträgt dies auf die Partei und nicht auf das Wahlprogramm.
Gruß arno
geschrieben von arno
... und dann werden die persönlichen Erwartungen nicht erfüllt, was ja überhaupt nicht möglich ist, ändert sich was, so passiert es nur im Kollektiv, der einzelne bekommt nicht viel davon mit. Das heisst nicht daß eine Gesellschaft führunslos agieren soll, Richtlinen müssen immer vorhanden sein.
Phil.
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Werden Volks Parteien nicht mehr gebraucht ?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.02.2018, 08:25:45

Nun können die jeweiligen Parteioberen entscheiden, wie sie ihre Partei ausrichten.
geschrieben von Ion
Hallo Ion.
Es ist ein typisches Resultat von Konkurrenten wo jeder beweisen will daß er alleine Recht hat, mit dem etwas müde gewordenem Schiedsrichter (Wähler) dazwischen.
Schlimmer noch auf dem Spielfeld zerlegen sich die Parteien innerhalb noch selbst. :)
@IOn Es geht nur ums Geld.
Der Kapitaismus wird weltweit propagiert und nicht mehr rückgängig zu machen sein,ausser die ganze Weltwirtschaft wäre damit einverstanden. Trennte sich die EU vom Kapitalismus, so würden die Großmächte sich herzlich bedanken und die aufgegebenen Märkte übernehmen.
Besonders DE wäre ein Leckerbissen mit ihrem weltweit geschätzten Knowhow.
Phil. 

Ich stelle noch einmal klar da es nur meine Meinung ist.
Edita
Edita
Mitglied

RE: Werden Volks Parteien nicht mehr gebraucht ?
geschrieben von Edita
als Antwort auf Elmos vom 20.02.2018, 07:04:55

Oh ...... heiliger Strohsack - was bedeutet das - ist der besonders verehrungswürdig?     Lächeln
Ich kann Karl's heiligen Zorn gut nachvollziehen, ist bei mir nämlich auch so, obwohl ..... ich konfessionslos bin!
Und " diese Masche, den Linken vorzuwerfen ", das ist einfach so, schon der alte Schuhmacher, seines Zeichens SOZIALDEMOKRAT war davon überzeugt  " Kommunisten sind rot lackierte Faschisten ", und wenn es jemand weiß, dann ist das besagter   KURT SCHUHMACHER!

" Schumachers Einschätzung nach hatten die Aktionen der späteren Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und die dadurch verursachten Reaktionen der politischen Rechten maßgeblich dazu beigetragen, den Spielraum für eine wirkliche demokratische Revolution verhängnisvoll einzuengen. Die KPD bekämpfte nach ihrer Bolschewisierung die SPD als ihren „Hauptfeind“ und setzte Sozialdemokratie und Faschismus als „Zwillingsbrüder“ (Stalin) gleich.[3] Schumacher dagegen hielt der in seinem Stuttgarter Umfeld vergleichsweise starken KPD vor, dass sie über keinerlei innerparteiliche Demokratie verfüge und vollkommen aus Moskau gesteuert sei, ihr Verhältnis zur Demokratie und zur Gewalt sei dem der NSDAP gleich. Eine Zusammenarbeit mit der KPD war für Schumacher daher nicht vorstellbar. "

Male Dir einen Kreis, markiere Dir einen Punkt mit Liberal und Demokratisch, und marschiere von diesem Punkt ausgehend einmal rechts rum und einmal links rum und markiere dabei weitere Punkte, die Dir Deinem Ausgangspunkt angemessen erscheinen, dabei wirst Du merken, daß Du Dich von Deinem Ausgangspunkt ganz schön entfernt hast, aber links und rechts sich immer mehr entgegenkommen!
Und Die Linke ist nun mal ein Sammelbecken für alle möglichen Linksorientierten, angefangen vom noch einigermaßen sympathischen Salonkommunisten bis hin zum ultraradikalen Stalinisten, und ..... alle Srömungen, egal ob Links oder Rechts haben eines gemeinsam ...... nämich das - unser - parlamentarisch demokratisches System kippen zu wollen!

Auch die Neue Rechte besteht aus mehreren Flügeln, und einer davon, der Nationalrevolutionäre treibt die Intellektualisierung der Rechten voran und versucht, den politischen Links-Rechts-Gegensatz zu verwischen, indem er gemeinsame Ideale, wie den Sozialismus, und gemeinsame Feindbilder wie den Imperialismus und den Antiamerikanismus hervorhebt.
Nationalrevolutionäre bestehen auch darauf, daß jedes Volk ein Recht auf "nationale Identität" habe - die es aber bitteschön in seinem Land auszuleben habe, .....  und / aber nur dort!

Edita
 

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