Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Werden wir bei der nächsten Bundestagswahl in 2021 vielleicht noch viel mehr Abgeordnete bekommen als wir jetzt schon haben?

Innenpolitik Werden wir bei der nächsten Bundestagswahl in 2021 vielleicht noch viel mehr Abgeordnete bekommen als wir jetzt schon haben?

aixois
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RE: Werden wir bei der nächsten Bundestagswahl in 2021 vielleicht noch viel mehr Abgeordnete bekommen als wir jetzt schon haben?
geschrieben von aixois
als Antwort auf Mohnblume15 vom 15.07.2020, 11:10:41

In diesen Minuten sind unsere MdBs dabei, sich durch ihre Stimmen - angeblich den Wählerwillen zum Ausdruck bringend - erneut weitere 5 Jahre Aufschub zu gewähren, um den für sie vorteilhaften status quo zu erhalten und um damit die alten 'Zöpfe' (selbst definierte Direkt"mandate") vor der Schere zu bewahren. Schick sieht das nicht aus.

Es ist zu befürchten, dass sie sich, auch in fünf Jahren, nur mit einer kleinen Nagelschere bewaffnet, an 'Abschneiden' machen werden.

Was - wie Du richtig feststellst - "dem Demokratieverständnis, [ ... ] , nicht gerade förderlich wäre".

aixois

zausel2
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RE: Werden wir bei der nächsten Bundestagswahl in 2021 vielleicht noch viel mehr Abgeordnete bekommen als wir jetzt schon haben?
geschrieben von zausel2
als Antwort auf aixois vom 15.07.2020, 18:20:16

Ich kenne den aus meinem Wahlkreis auf Anhieb. Bin ich jetzt einer von fünf??? Auch von dem Wahlkreis nebenan kenne ich den Namen des Abgeordneten. Und das ist doch schon was.
Aber wenn es immer mehr werden, wie schon oft berichtet wurde, verliert man vielleicht doch mal die Übersicht. Ob das nun 2020, 2021 oder 2022 ist oder nach dem Ende der Pandemie, ist eigentlich egal.
Gruss Zausel2

rotben
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RE: Werden wir bei der nächsten Bundestagswahl in 2021 vielleicht noch viel mehr Abgeordnete bekommen als wir jetzt schon haben?
geschrieben von rotben
als Antwort auf aixois vom 16.07.2020, 12:13:13

Angenommen, man kreuzt nur die Erststimme an, dann kommt man auf ca. 299 Mandate.
Wäre auch eine Möglichkeit.


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aixois
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RE: Werden wir bei der nächsten Bundestagswahl in 2021 vielleicht noch viel mehr Abgeordnete bekommen als wir jetzt schon haben?
geschrieben von aixois
als Antwort auf rotben vom 09.10.2020, 13:16:20

The winner takes it all - Prinzip so ähnlich wie in UK, wo der Rest der Stimmen quasi unter den Tisch fällt ? Wäre aber nicht repäsentativ (kleine Parteien kämen unter die Räder bzw. fast die Hälfte der 'Parteistimmen' der Wähler würden nicht berücksichtigt.

Die CDU/CSU bekäme 77 % der Abgeordneten, die SPD ca. 20 % und der Rest wären weniger als 1 Person, AFD Grüne und FDP wären nicht vertreten.

Persönlich ziehe ich vor,  die Anzahl der Sitze repräsentativ zu bestimmen und die ggf. darüber hinausgehenden Direktmandate nach Stimmenanzahl abzuziehen.

Bsp. 100 zustehende Sitze - 103 Direktmandate. die 3 kommen nicht zum Zuge, die weniger % Anteil der Stimmen haben als das 100 Direktmandat (mit z.B. 47 % gewählt, dann kommen die mit weniger als  47 % nicht rein - so ähnlich läuft das ja mit der Aufteilung nach den Landeslisten).
Aktuell würde das 43 (für CDU/CSU) bzw. 3 (für SPD) Abgeordnete weniger bedeuten:



 

Karl
Karl
Administrator

RE: Werden wir bei der nächsten Bundestagswahl in 2021 vielleicht noch viel mehr Abgeordnete bekommen als wir jetzt schon haben?
geschrieben von Karl
als Antwort auf aixois vom 09.10.2020, 16:42:40

Wenn ich richtig informiert bin, dann kam jetzt ein Reförmchen zustande

"Ein paar kleine Notbremsen jetzt, eine echte Reform später, vielleicht: Die große Koalition hat sich nach sieben Jahren auf erste Schritte zu einer Reform des Wahlrechts geeinigt. So soll verhindert werden, dass der Bundestag noch weiter anwächst. Es ist gute Praxis und vom Verfassungsgericht empfohlen, dass auch die Oppositionsparteien an Veränderungen des Wahlrechts beteiligt werden. Diese Gespräche stehen noch aus, es ist also unklar, ob der jetzige Vorschlag der Koalition auch so umgesetzt wird.
...
Was schlägt die große Koalition für die kommende Wahl vor?
Einen Dämpfungsmechanismus. Zur Wahl 2021 sollen drei Überhangmandate nicht mehr ausgeglichen werden. Ein Überhangmandat entsteht, wenn eine Partei mehr Mandate über die Erststimmen gewinnt, als ihr nach ihrem Zweitstimmenergebnis zustünden. Damit das prozentuale Wahlergebnis nicht verzerrt wird, wurden diese Überhangmandate bisher durch Ausgleichsmandate aufgewogen. Dies soll nun in drei Fällen nicht mehr so sein. Von der Neuregelung wird voraussichtlich die Union profitieren, die bisher die meisten Überhangmandate erzielte. Außerdem werden gewonnene Direktmandate in einem Bundesland mit gewonnenen Listenmandaten der Partei in einem anderen Bundesland verrechnet. Das könnte eher zu Lasten der Union gehen."
Quelle.
Karl

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