Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wie blöd muß man sein um Atommüll in Salz einzulagern ?

Innenpolitik Wie blöd muß man sein um Atommüll in Salz einzulagern ?

ehemaligesMitglied27
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Re: Wie blöd muß man sein um Atommüll in Salz einzulagern ?
geschrieben von ehemaligesMitglied27
als Antwort auf Karl vom 07.11.2010, 14:44:40
@ Karl

Du kannst recht haben.
Dass ich kein Experte der Atomphysik bin, ist mir bewusst, aber ich glaube, dass meine Kenntnisse, die Kernspaltung (Kernfission) aber auch die Kernfusion betreffend, mindestens dem Stand des Durchschnittsdemonstranten von Gorleben entsprechen.

Dass Uran das bevorzugte Spaltmaterial ist, weiss ich auch und dass dieses in der Natur als Gemisch der drei Isotope U 234, U 235 und U 238 vorkommt.

Nach der Absorption thermischer Neutronen entsteht aus dem U 238 das U 239, dieses wandelt sich durch radioaktiven Zerfall in Plutonium 239 um.

Das müsste für einm Laien wie mich, an Theorie, die Kernspaltung betreffend, genügen.

Ich wollte in meinem Beitrag darauf hinweisen, dass die unbeaufsichtigte Lagerung von von Millionen Tonnen radioaktiven Abraumes viel problematischer ist, als die überwachte Lagerung viel kleinerer Mengen an Abfällen aus Atomkraftwerken in strahlungshemmenden Behältnissen und sei es auch nur in Zwischenlagern.
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Re: Wie blöd muß man sein um Atommüll in Salz einzulagern ?
geschrieben von ehemaligesMitglied27
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.11.2010, 14:13:23
Noch etwas:
Wie glaubwürdig ist jetzt die deutsche Politik gegenüber Iran und Nordkorea? (hinterwäldler)


Ganz einfach: Deutschland hat sich verpflichtet, keine Atomwaffen herzustellen, Nordkorea hat schon welche und der Iran bastelt insgeheim daran.

Sollte die böse Partei aus Dunkeldeutschland allerdings an die Macht kommen, kann man für nichts garantieren.
haju
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Re: Wie blöd muß man sein um Atommüll in Salz einzulagern ?
geschrieben von haju
als Antwort auf rolf † vom 06.11.2010, 13:35:11
Alle anderen für eine Untersuchung vorgesehen Standorte wurden zugunsten des später zugefügten Standortes Gorleben, seinerzeit Zonenrandgebiet, verworfen, obwohl anscheinend besser geeignet.Es war keine sachliche, sondern eine politisch gewollte Entscheidung.
geschrieben von rolf


Stimmt!

Die Kernbrennstoff-Wiederaufbereitungsgesellschaft (KEWA) war vom Bund beauftragt, einen gemeinsamen Standort für die Wiederaufbereitung und das Endlager zu suchen. In diesem so genannten KEWA- Verfahren des Bundes zwischen 1974 und 76, als noch über 200 Standorte im Auswahlverfahren waren, war Gorleben nicht berücksichtigt! Im Juli 1975 schlug die KEWA dann drei Standorte in Niedersachsen zur näheren Untersuchung vor. Es waren die Salzstöcke in Lutterloh, Lichtenforst und Wahn (Nds.). Die Gesellschaft unternahm Probebohrungen. 1976 forderte die Niedersächsische Landesregierung die Bundesregierung auf, die Untersuchungen an den drei Standorten auszusetzen. 1977 benannte dann der niedersächsische Strahlemann Albrecht Gorleben als Endlager und Entsorgungszentrum. Endlagerkriterien spielten offensichtlich bei der Auswahl nur eine untergeordnete Rolle. Albrechts Linie war, Entweder in Gorleben oder überhaupt nicht in Niedersachsen. Es ging u. a. auch um Arbeitsplätze im strukturschwachen Wendland. Im Juli 1977 akzeptierte die Bundesregierung schließlich den Standort Gorleben. Die oberirdische Erkundung der des Salzstockes in der Grenzregion begann im April 1979. Allerdings kippte nur wenig später der vorgesehene Plan, im Zusammenhang mit dem Endlager eine Wiederaufbereitungsanlage zu bauen. Albrechts fadenscheinige Begründung war, dass der Bau einer Wiederaufarbeitungsanlage zwar sicherheitstechnisch realisierbar, aber politisch nicht durchsetzbar sei. Möglicherweise hatte sich Albrecht da verzockt. Belegen läßt sich das zwar nicht, aber ab sofort war dann nur noch Wackersdorf in Bayern im Gespräch und Franz Josef Strauß zuständig. In Gorleben ging es dann nur noch um ein Endlager.

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Re: Wie blöd muß man sein um Atommüll in Salz einzulagern ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Die ersten Auseinandersetzungen mit der Staatsmacht. Den Protestierern gelingt viel. Gleise werden geschottert. Der Castor wird dadurch immer wieder blockiert und kommt nur langsam voran. Morgen wird es weitere Proteste geben.

--
Wolfgang
hugo
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Re: Wie blöd muß man sein um Atommüll in Salz einzulagern ?
geschrieben von hugo
als Antwort auf haju vom 07.11.2010, 18:13:48
danke hajo für diese Information,,

,ist ja schließlich fürn Ossi eher unbekannt was sich und wie es sich in der BRD so abspielte bezüglich der Kernenergie und besonders mit den wechselnden Meinungen zur Zwischen-, und Endlagerung.

Meine ersten Berührungen dazu waren 1990 bei Lehrgängen und Erfahrungsaustauschen mit anderen Kernkraftwerken usw,,

hab mal in alten Unterlagen gekramt (im Net sind die nicht zu finden) und z.B. vom IK (Informationskreis Kernenergie) 1989 Prospekte und Lehrgangsunterlagen gefunden mit recht eindeutiger Befürwortung einer Endlager in Salzstöcken.

Darin steht noch wörtlich: Die internationale Fachwelt hält Salzstöcke für sehr gut geeignet, insbesondere zur Endlagerung hochaktiver Abfälle,,,usw, usf,,,

was also sollte damals ein Politiker anderes entscheiden als sich -darauf verlassend was ihm seine "Experten" in der Mehrzahl als festen Bestandteil wissenschaftlicher Erkenntnisse usw, usw, rieten- für die Erkundung in Gorleben auszusprechen,,,besondes wenn man Bayer oder Würtemberger war,, ? *g*

hugo
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Re: Wie blöd muß man sein um Atommüll in Salz einzulagern ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 07.11.2010, 21:05:19
Weißt Du denn nicht, Hugo, dass der "Informationskreis Kernenergie" die Werbeagentur der Atommafiosi ist?

--
Wolfgang

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hugo
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Re: Wie blöd muß man sein um Atommüll in Salz einzulagern ?
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.11.2010, 01:00:42
Weißt Du denn nicht, Hugo, dass der "Informationskreis Kernenergie" die Werbeagentur der Atommafiosi ist? (wolfgang)

hm wolfgang, ich schrieb vom Jahr 1989/90 und damals war mir das noch nicht bekannt bzw bewußt ,,und logischerweise erschien mir damals z.B. das Ökoinstitut Darmstadt als Werbeagentur der Antiatommafiosi. *g*

Ja, aber es war wohl kaum eine Institution so bereitwillig und fachkundlich so gut in der Lage und bereit uns dummen Ossis die bundesdeutsche Gesetzgebung z.B in Sachen Strahlenschutzverordnung, Gefahrguttranporte, Konditionierung usw beizubringen.

Zumindest hatten wir bei denen -im Gegensatz zu anderen Institutionen- nie das Gefühl das sie uns die Arbeitsplätze streitig machen oder gar plattmachen wollten,,

Bei den Antiatomern war von vornherein klar wie Kloßbrühe das sie die besten Argumentierer die bereitwilligsten Befürworter bundesdeutscher Atomunternehmer waren und zumindest in Sachen Ostdeutsche Konkurrenz eleminieren, die Vorreiter spielten,,,wenigstens waren sie damals für deren Interessen ungeheuer effektiv und erfolgreich aktiv unterwegs.

Sogar für die Revolverpresse haben diese Herren (ich hab sie alle mit Namen noch in "meinen Erinnerungen") reichlich Schlagzeilen über die soo entsetzlichen Zustände in Ostkraftwerken zugearbeitet.

Naja und sowas bleibt eben dauerhaft hängen, auch wenn die sich jetz sooo moderat und als Kernkraftausstiegsbefürworter auf ihrer HP geben.

Hätten wir damals schon die Zusammenspiele durchschaut, die Interessengemeinschaften (die sich in der Öffentlichkeit vor den nichtsahnenden Bürgern als spinnefeind darstellen und ständig ablenkende Scheingefechte liefern),,vielleicht wär noch einiges zu Retten gewesen was dann auf Nimmerwiedersehen den Bach runter gespült wurde und dem Steuerzahler zig Milliarden DM kostete.

ps heute bin ich auch der Meinung, das immer mehr Menschen der Ansicht sind:
",, das die Zukunft nicht der Kernkraft gehört, weil kein Mensch dauerhaft mit so großen Risiken leben will, wenn und sobald es risikoärmere oder gefahrlosere Arten der Energieerzeugung gibt.“ (hat mal Erwin Teufel 1986 nach Tschernobyl so ungefähr formuliert)

hugo
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Re: Wie blöd muß man sein um Atommüll in Salz einzulagern ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 08.11.2010, 08:55:42
Keiner war so gut in der Lage, als die Atommafiosi selbst (in Gestalt ihrer Werbeagentur "Informationskreis Kernenergie" und anderer Agit-Prop-Vereine), die Interessen der Atommafiosi darzustellen. Das ist wahr. Jedem, der sich nur ein bisschen mit Atomstrom und Anti-Atomkstrom befasst hatte, war das klar. Nur Hugo hatte das nicht mitgekriegt und stellt(e) die Arbeiten der unabhängigen Anti-Atom-Institute auf eine Stufe mit den Lügen der AgitProps aus dem Hause Siemens et al. - Ich kann Dir den Vorwurf nicht ersparen... Du bist der Mitläufer par excellence - zu DDR-Zeiten und jetzt auch wieder. Wo die Macht ist, da bist Du.

--
Wolfgang
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Re: Wie blöd muß man sein um Atommüll in Salz einzulagern ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 08.11.2010, 08:55:42
Übrigens... Diese risikoärmeren oder gefahrloseren Arten und Weisen der Energieproduktion gibt es schon lange. Stichwort: Erneuerbare Energie

--
Wolfgang
pippa
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Re: Wie blöd muß man sein um Atommüll in Salz einzulagern ?
geschrieben von pippa
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.11.2010, 09:53:46
Man sollte den Atommüll in die bereits vorhandenen Atombunker einlagern, jedenfalls so lange, bis ein Endlager gefunden wird.

Pippa

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