Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wie die Deutsche Rente zerstört wurde - Schröder im Pakt mit privaten Versicherern

Innenpolitik Wie die Deutsche Rente zerstört wurde - Schröder im Pakt mit privaten Versicherern

lupus
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Re: Wie die Deutsche Rente zerstört wurde - Schröder im Pakt mit privaten Versicherern
geschrieben von lupus
als Antwort auf manoman vom 18.03.2017, 15:35:59
Entschuldige, ich nahm an daß wir über die Regelungen und die Entwicklung der Rente allgemein diskutieren. So eigentlich auch dein Beitrag. Im konkreten Einzelfall kann das natürlich negativ sein , wobei das Problem doch in der Vergangenheit liegt. Z.B. an dem zu kleinen Lebenseinkommen. Das kann aber nicht mit der Rente gelöst werden.
lupus

Gut, aber Leipzig soll auch gewinnen!
manoman
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Re: Wie die Deutsche Rente zerstört wurde - Schröder im Pakt mit privaten Versicherern
geschrieben von manoman
als Antwort auf lupus vom 18.03.2017, 17:16:55
Entschuldige, ich nahm an daß wir über die Regelungen und die Entwicklung der Rente allgemein diskutieren. So eigentlich auch dein Beitrag. Im konkreten Einzelfall kann das natürlich negativ sein , wobei das Problem doch in der Vergangenheit liegt. Z.B. an dem zu kleinen Lebenseinkommen. Das kann aber nicht mit der Rente gelöst werden.
lupus

Gut, aber Leipzig soll auch gewinnen!


Hallo lupus,

schade Leipzig hat verloren, in Augsburg stehst 1 : 1.

Musst Dich nicht entschuldigen. Ich mein halt, dass es derzeit für den "Normalbürger" derzeit bei uns nicht gerecht zugeht, wie man es feststellen kann. Wenn man nach 45 Jahren Arbeit von der Rente nicht leben kann, wenn man grundlos aus einem Arbeitsplatz gedrängt wird oder wenn die junge Generation heute schon mit Unsicherheit leben muss, dann stimmt in dem System etwas nicht mehr. Und die Politik lässts laufen.

So und nun wünsch ich Deinen Leipzigern für nächste Woche, dass sie wieder auf ihre Erfolgsspur zurückkommen.

Gruß

manoman
olga64
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Re: Wie die Deutsche Rente zerstört wurde - Schröder im Pakt mit privaten Versicherern
geschrieben von olga64
als Antwort auf manoman vom 18.03.2017, 13:52:58
Wir haben aktuell in Deutschland Altersarmut bei ca 3% der Rentner. Eine geringe Rente bedeutet, dass jemand nicht lange genug und zu wenig in die Versicherung einbezahlte, was ursächlich mit früheren, niedrigeren Gehältern zusammenhängt. Und diese resultieren daraus, dass man in Berufen tätig war oder oft ohne Ausbildung in Firmen arbeitet, wo höhere Gehälter nicht erzielt werden konnte. So wird z.B. ein Akademiker, der mit ca 30 Jahren seine Berufstätigkeit beginnt und sich daraus mit Anfang 60 verabschiedet, immer eine höhere Rente erzielen als z.B. jemand, der "länger arbeitete" oder Frauen, die sich zu lange wegen Kindern aus dem Berufsleben ausklinkten.

Ich wundere mich immer wieder darüber, wenn Menschen mit geringer Rente anscheinend darüber überrrascht sind. Sie haben lebenslang vermutlich auch mit ihrem Gehalt keine "grossen Sprünge machen können" - glaubt hier wirklich jemand, dass dies dann später mit einer höheren Rente belohnt wird?
Auch diese Menschen wurden einmal jährlich von der Rentenversicherung informiert, wie sich die Rente mal darstellen wird. Sie hatten und haben wie wir alle 40 Jahre und länger Zeit, dagegenzusteuern, um ihre Situation zu ändern.
Es ist auch nicht so, dass alle Rentner, die heute noch arbeiten (für ein Gehalt oder auf Mini-Job-Basis) dies machen, weil sie sonst verhungern würden. Denen ist oft ganz einfach langweilig und sie mögen es, noch gebraucht zu werden und dafür dann auch GEld zu bekommen. Ist doch eine gute SAche, hält länger jung und auch geistig fit.
Auch für diese gibt es ja die Grundsicherung, die Mütterrente usw.
Wäre dies nicht ungerecht denjenigen gegenüber, die ihr Lebensmodell anders aufbauen?
Sinnvoll wäre es, die sog. Selbstständigen, die meist nur 1 oder 2-Mann Betriebe führen, zu verpflichten, in eine Altersversorgung einzubezahlen; von dort droht GEfahr, weil sich immer mehr junge Leute mit Start-ups ihr Geld verdienen. BEi den meisten werden keine Zuckerbergs oder Gates daraus; sie werden später in der Altersarmut enden, weil sie nicht vorsorgen und dann vom deutschen Steuerzahler erwarten, dass er dies ausgleicht.

WAs diese Jammerei allerdings den heute Mittelalten oder Jungen helfen soll, ist mir ebenso unklar. Warum kämpfen die nicht selbst dafür, dass sich hier etwas ändert? Bzw. warum erklären sich heutige Rentner, denen es gut geht und die für diese Jungen und Jüngeren etwas ändern wollen, nicht freiwillig bereit, hier etwas abzugeben?
Oder ist es nur wieder eine ABfolge von Empörung, ohne dass diese in irgendwelche Aktionen mündet? Olga

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manoman
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Re: Wie die Deutsche Rente zerstört wurde - Schröder im Pakt mit privaten Versicherern
geschrieben von manoman
als Antwort auf olga64 vom 20.03.2017, 16:55:49

Ich wundere mich immer wieder darüber, wenn Menschen mit geringer Rente anscheinend darüber überrrascht sind. Sie haben lebenslang vermutlich auch mit ihrem Gehalt keine "grossen Sprünge machen können" - glaubt hier wirklich jemand, dass dies dann später mit einer höheren Rente belohnt wird?
Auch diese Menschen wurden einmal jährlich von der Rentenversicherung informiert, wie sich die Rente mal darstellen wird. Sie hatten und haben wie wir alle 40 Jahre und länger Zeit, dagegenzusteuern, um ihre Situation zu ändern.


WAs diese Jammerei allerdings den heute Mittelalten oder Jungen helfen soll, ist mir ebenso unklar.

Oder ist es nur wieder eine ABfolge von Empörung, ohne dass diese in irgendwelche Aktionen mündet? Olga


Werte Olga,

Ihren Ausführungen entnehme ich, dass Sie der Meinung sind, jeder hat sein Glück und damit seine Rentenhöhe selbst in der Hand. Jeder der heute eine "gute Rente" erhält hat diese aufgrund der eigenen Leistung verdient und jeder, der eine niedrige Rente hat, mit der er nicht zurecht kommt, ist selber schuld, er/sie hätte es ja selbst in der Hand gehabt entsprechend Karriere zu machen und ein gutes Gehalt zu beziehen und damit entsprechend gut vorgesorgt zu sein.

Sehr geehrte Olga,

meines Erachtens ist das eine viel zu einfache Betrachtungsweise von Ihnen. Ich finde es schade, wenn man hier über eigene extreme Erfahrungen informieren möchte, die eben schildern, wie man um eine faire und gerechte Rente gebracht wird, und Sie, Olga, titulieren dies einfach als "Jammerei bzw. Empörung" und man hat es doch in 40 Jahren selbst in der Hand. Das ist von Ihnen eine ungerechte Betrachtungsweise gegenüber vielen Menschen, die keine Chance hatten sich entsprechend entwickeln zu dürfen. Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte, die erst einmal genau hinterfragt und durchleuchtet werden müsste um zu einer objektiven Meinung kommen zu können. Sie verallgemeinern hier sehr.

Mir wurde nach 26 Berufsjahren grundlos meine berufliche Existenz zerstört. Ich hatte vor 3 Jahren 5 Monaten und 21 Tagen keine Chance einen wie Sie sagen, guten weiteren Arbeitsplatz zu erhalten. Ich kämpfe seit Jahren um eine Aufarbeitung meiner Geschichte. Alle informierte Personen und Behörden haben diese Aufarbeitung bisher nicht zugelassen. Nun können Sie meine Erfahrungen wieder als "Jammerei" und, ätsch selbst schuld, beschreiben. Aber wenn Sie Ihre Meinung haben, dann ist das Ihr gutes Recht. Aber dass ich meine Geschichte und meine Erfahrungen weitergebe, das ist mein Recht. Jeder soll selbst für sich entscheiden, welcher Anschauung er folgen kann. Ich jedenfalls habe schon Mitleid mit Menschen, die mit 60 Plus Flaschen sammeln und sonstige Jobs annehmen müssen, dass Sie Ihr Dasein fristen können. Hier einfach zu sagen, die sind doch selbst schuld, das ist mir viel zu einfach.

Olga,

hier können Sie meine Geschichte lesen:

www.geduldetezerstoerung.wordpress.com

Aber Sie sind sicherlich der Meinung, dass jeder selbst daran Schuld ist, wenn er keine 45 erfolgreiche Berufsjahre hat. Ich jedenfalls würde mir jede Biografie erst genau ansehen, um mir ein Urteil zu erlauben, ob die jeweilige Person selbst daran schuld ist, dass das Einkommen bzw. die Rente nicht reicht.

Gruß

manoman
justus39
justus39
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Re: Wie die Deutsche Rente zerstört wurde - Schröder im Pakt mit privaten Versicherern
geschrieben von justus39
als Antwort auf manoman vom 21.03.2017, 09:30:35
Ich jedenfalls würde mir jede Biografie erst genau ansehen, um mir ein Urteil zu erlauben, ob die jeweilige Person selbst daran schuld ist, dass das Einkommen bzw. die Rente nicht reicht.

Gruß

manoman

Deine Geschichte habe ich mit Interesse gelesen, und ich kenne auch ähnliche Schicksale bei denen Menschen ohne eigenes Zutun schuldlos in Not geraten sind.
Andererseits sind mir auch Lebensläufe von solchen bekannt, die durch glückliche Umstände in der Lage waren, sich einen ansehnlichen Lebensstandart zu sichern.
Mir und meiner Familie geht es auch gut, aber ich käme nie auf die Idee, damit zu prahlen, denn ich kann mir vorstellen wie deprimierend und schmerzhaft das sein kann.

justus
manoman
manoman
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Re: Wie die Deutsche Rente zerstört wurde - Schröder im Pakt mit privaten Versicherern
geschrieben von manoman
als Antwort auf justus39 vom 21.03.2017, 11:58:35
Ich jedenfalls würde mir jede Biografie erst genau ansehen, um mir ein Urteil zu erlauben, ob die jeweilige Person selbst daran schuld ist, dass das Einkommen bzw. die Rente nicht reicht.

Gruß

manoman

Deine Geschichte habe ich mit Interesse gelesen, und ich kenne auch ähnliche Schicksale bei denen Menschen ohne eigenes Zutun schuldlos in Not geraten sind.
Andererseits sind mir auch Lebensläufe von solchen bekannt, die durch glückliche Umstände in der Lage waren, sich einen ansehnlichen Lebensstandart zu sichern.
Mir und meiner Familie geht es auch gut, aber ich käme nie auf die Idee, damit zu prahlen, denn ich kann mir vorstellen wie deprimierend und schmerzhaft das sein kann.

justus


Hallo Justus,

Deinem Beitrag gibt es nichts mehr hinzuzufügen. Danke!

Gruß

manoman

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justus39
justus39
Mitglied

Re: Wie die Deutsche Rente zerstört wurde - Schröder im Pakt mit privaten Versicherern
geschrieben von justus39
als Antwort auf manoman vom 21.03.2017, 12:26:47
Es genügt eben oft nicht, das Spiel zu beherrschen,
man muss auch im richtigen Moment die passenden Karten bekommen.


justus
olga64
olga64
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Re: Wie die Deutsche Rente zerstört wurde - Schröder im Pakt mit privaten Versicherern
geschrieben von olga64
als Antwort auf manoman vom 21.03.2017, 09:30:35
Manoman - - wie ging dieser Thread los? DA fordert ein SChreiber, dass alle die verbrecherischen Politiker, die irgendwann mal was mit Rentengestaltung zu tun hatten, ins Gefängnis geworfen werden sollen.
Ist das wirklich eine Basis für eine seriöse Diskussion?
Meine Meinung ist kurz und knapp: jeder ist selbst verantwortlich für sein Leben und sein SChicksal; benötigt er oder sie irgendwann Hilfe, weil er oder sie aus der Bahn geworfen wurden, so soll sie ihm oder ihr gewährt werden. ES gibt im menschlichen Leben fast keine Situationen, wo ausschliesslich ein anderer SChuld hat, wenn das Leben nicht so glatt weiterläuft, wie erwünscht.

Sie empfehlen mir, dass ich mir die Biografie jeden Rentners (?) anzusehen hätte. Dies ist bei mehr als 20 Mio Menschen ja nicht möglich ; dafür reicht kein Menschenleben aus. Andererseits wäre es auch hier dann zu empfehlen, sich auch die andere Seite dieser Biografie zu GEmüte zu führen, da sonst das Bild zu subjektiv und unvollständig für die Sichtweite des Betrachters ist.

Auch ich wurde mit 53 Jahren arbeitslos, weil ich Probleme mit meinem damaligen Arbeitgeber hatte. Dies war zum einen für mich ein grosser Schock, weil bis dahin alles sehr gut lief. Dann machte ich mich an die Arbeit und fand innerhalb von einigen Monaten einen guten, neuen Job. Allerdings war dies mit Umzug, neuem Wohnort, neuer Firma usw. verbunden ,was auch für mich als mobiler und flexibler Frau nicht ganz so einfach war. Aber die Alternative, bis zum Rentenalter arbeitslos zu sein, wäre noch schlimmer gewesen.
Ich arbeitete dann in dieser Firma sehr, sehr zufrieden bis zu meinem Renteneintritt mit 65 Jahren und habe den Schritt nie bereut.
Das meine ich, wenn ich denke, jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich und an meiner Kündigung bei der alten Stelle war nicht nur der damalige Arbeitgeber Schuld. Dies érkannte ich nach einiger Zeit, nachdem meine Wut, mein Hass, meine Trauer abgebaut waren und ich wieder klar denken konnte. Alles Gute. Olga
lupus
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Re: Wie die Deutsche Rente zerstört wurde - Schröder im Pakt mit privaten Versicherern
geschrieben von lupus
als Antwort auf justus39 vom 21.03.2017, 12:53:22
Ja das Leben spielt eben für jeden eigene Karten und es ist schon oft wie im Spiel, sehr vom Fall der Karten abhängig.
Die Vostellung ist jedoch falsch zu fordern, daß die Rente die Härten des eigenen Lebens ausgleichen soll. Denn dieser soziale Ausgleich würde ja im Falle der Rentenversicherung (Versicherung!) nur durch die versicherten Lohnempfänger erfolgen. Das ist nicht richtig.
Eine Rente, die vom Lebensarbeitseinkommen losgelöst wird halte ich für falsch.
lupus
justus39
justus39
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Re: Wie die Deutsche Rente zerstört wurde - Schröder im Pakt mit privaten Versicherern
geschrieben von justus39
als Antwort auf lupus vom 21.03.2017, 16:59:24

Die Vostellung ist jedoch falsch zu fordern, daß die Rente die Härten des eigenen Lebens ausgleichen soll. Denn dieser soziale Ausgleich würde ja im Falle der Rentenversicherung (Versicherung!) nur durch die versicherten Lohnempfänger erfolgen. Das ist nicht richtig.
Eine Rente, die vom Lebensarbeitseinkommen losgelöst wird halte ich für falsch.
lupus

Davon war ja auch gar keine Rede.

Natürlich muß die Rente nach den eigenen Beiträgen bemessen werden, eine Gleichmacherei wäre ja auch wieder ungerecht und auch kein Anreiz, hohe Beiträge einzuzahlen.
Ich wollte nur klarstellen, dass eben nicht jeder die gleichen Chancen hat, einen gewissen Wohlstand für sein Alter aufzubauen.
Wer das Glück und die Voraussetzungen dazu hatte, dem sei seine Altersversorgung gegönnt, es ist aber für mich kein Grund, damit zu prahlen und verächtlich auf die zu blicken, denen es nicht möglich war.

justus

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