Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wie hierzulande die Freiheit der Muslime mit Füßen getreten wird

Innenpolitik Wie hierzulande die Freiheit der Muslime mit Füßen getreten wird

Mitglied_bed8151
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Wie hierzulande die Freiheit der Muslime mit Füßen getreten wird
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Als im Oktober 1781, wenige Monate nach Lessings Tod, Kaiser Joseph II. das sogenannte "Toleranz-Edikt" erließ, schrieb Moses Mendelssohn in der Vorrede seiner Neuausgabe der Schrift "Rettung der Juden" (1656) des Amsterdamer Rabbiners Manasseh ben Israel: "Was aber auch über Toleranz bisher geschrieben und gestritten ward, ging bloß auf die drei im römischen Reiche begünstigten [christlichen] Religionsparteien und höchstens auf einige Nebenzweige derselben. An Heiden, Juden, Mahomedaner und Anhänger der natürlichen Religion ward entweder gar nicht oder höchstens nur in der Absicht gedacht, um die Gründe für die Toleranz problematischer zu machen."

aus... Religionsfreiheit für Muslime: Minarette als Raketen (von Lothar Müller), Süddeutsche Zeitung, 22. Januar 2010

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Wolfgang
pilli
pilli
Mitglied

Re: Wie hierzulande die Freiheit der Muslime mit Füßen getreten wird
geschrieben von pilli
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.01.2010, 10:25:48
...Feinde der Meinungsfreiheit und Frauenunterdrücker, so werden Muslime in der Radikalkritik dargestellt. Falsch. Ein Plädoyer gegen die Einschränkung der Religionsfreiheit...
geschrieben von Lothar Müller/o.a. artikel


hierzulande nicht nur vereinzelt wahrgenommen...steter tropfen höhlt den stein! hierzulande ein allermanns-argument, das m.e. zu recht mit dem begriff: "Radikalkritik" bezeichnet wird.

lesenswert auch der letzte satz des artkels:

Ohne das Bündnis mit Muslimen gibt es im Westen keine Religionsfreiheit, die diesen Namen verdient.
geschrieben von L.M/SZ



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pilli
Karl
Karl
Administrator

Ich bin dafür, dass auch in Zukunft hier die Freiheit keiner Religionsgemeinschaft mit Füßen...
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.01.2010, 10:25:48
Hallo Wolfgang,

ich habe den interessanten Artikel in der Süddeutschen jetzt gelesen.
Zum Erbe der westeuropäischen Aufklärung gehört sowohl die radikale Religionskritik wie die Ausweitung der Religionsfreiheit.
geschrieben von Lothar Müller auf Sueddeutsche.de
Sehr interessant, dass hier beides zusammen gesehen wird. In der Tat besteht nach meiner Erfahrung ein Zusammenhang zwischen Aufklärung und Toleranz. Lothar Müller sieht die Notwendigkeit, dass der Staat,
um das Recht auf Menschenwürde zu wahren, Zwangsheiraten unter Strafandrohung stellen, gleichviel, ob er damit islamische Zuwanderer aus der Türkei, buddhistisch-hinduistische aus Sri Lanka oder christliche aus Süditalien trifft - oder einen Heiden. Er tut dies in - freilich divergierenden - Gesetzesinitiativen aller im Bundestag vertretenen Parteien. Und er tut es, ohne für eine Religionsgemeinschaft, zu der sich ein Täter bekennt, die Religionsfreiheit aufzuheben.
geschrieben von Lothar Müller
Diesen Konsenz sieht Herr Müller aber zunehmend in Gefahr:
Nach dem 11. September 2001, und aktuell nach Anschlägen wie dem eines Muslims auf den Zeichner der 2005 von einer dänischen Zeitung gedruckten Mohammed-Karikaturen, beginnt die Einheit von Religionskritik und Religionsfreiheit zu zerfallen.
geschrieben von Müller
Als Beispiel nennt er die Argumentation des Publizisten Henryk M. Broder, der das Minarett-Verbot in der Schweiz begrüßte und verteidigte
das Abstimmungsergebnis mit dem Argument, es werde dadurch keineswegs die Religionsfreiheit eingeschränkt, sondern lediglich der "Asymmetrie der Verbote für Religionen im Orient und Okzident" Rechnung getragen. Er (Broder) ließ in vielen weiteren Äußerungen keinen Zweifel daran, wie dies zu verstehen sei: die westeuropäischen Gesellschaften sollten sich im Maß ihrer Liberalität gegenüber den eingewanderten muslimischen Minderheiten vom Grad der Religionsfreiheit gegenüber den christlichen oder jüdischen Minderheiten in arabisch-islamischen Ländern abhängig machen.
geschrieben von Müller


Ich frage mich hier "Woran wollen wir uns messen?" Wollen wir uns auf den Status der von uns kritisierten Staaten begeben oder wollen wir unsere Errungenschaften verteidigen? Ich bin für letzteres und halte den von Broder vertretenen Weg für falsch.

Ich bin dafür, dass auch in Zukunft hier die Freiheit keiner Religionsgemeinschaft mit Füßen getreten wird.

Karl

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Re: Ich bin dafür, dass auch in Zukunft hier die Freiheit keiner Religionsgemeinschaft mit Füßen...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 23.01.2010, 15:37:37

Ich bin dafür, dass auch in Zukunft hier die Freiheit keiner Religionsgemeinschaft mit Füßen getreten wird.
Karl
geschrieben von karl


Hallo Karl,

Ohne jetzt auf den Zeitungs-Artikel einzugehen...

Du sprichst von Freiheit der Religionsgemeinschaft, sogar von allen Relegionsgemeinschaften.
Sieh Dir doch bitte noch einmal den Titel des Threads an, den "Aufmacher".
Da heißt es, die Freiheit der Muslime wird mit Füßen getreten.

Ich schreibe das mal deshalb auf,
weil Du den Titel des Threads von Gram als gehässig gerügt hast.

Der hieß:
Frohe Kunde für die Freunde und Förderer des Islam in Deutschland.
Was ist denn daran gehässig ?
Weil "frohe Kunde" dort steht statt "eine gute Nachricht" ?
Weil "Freunde und Förderer" dort steht ? Hätte es Islamisten heißen sollen ?
Oder welche Worte wären für Dich nicht gehässig ?
Ich nenne das Wortklauberei.

Hier dagegen wird vom Titel, also vom "Aufmacher", gleich die ganze Freiheit der Muslime mit Füßen getreten, wenn die Religionsfreiheit betrachtet wird.
Wie geht das, sperren wir sie alle ein ?

Also wenn ich etwas gehässig nennen würde, dann den Titel/Aufmacher hier,
weil er etwas überzeichnet, was nicht vorhanden ist.
Bei dem anderen Thread steht für Dich wohl mehr die Person des Erstellers im Vordergrund.

Ich habe mal bewußt diese beiden Threads gewählt, um Dir aufzuzeigen, wie einseitig Du es siehst.
Dein Endresultat (s. Zitat) ist ja ok, aber nicht die Beurteilung von Titel und Thema und Verfasser.
So wird es nach meiner bescheidenen Meinung einer Toleranz mehr schaden als nutzen.
Und zwar einer Toleranz hier im Forum.
Ich jedenfalls finde es nicht in Ordnung und es muß erlaubt sein, das mal anzusprechen.
Es würde vielleicht helfen, zukünftige Diskussionen zu versachlichen.

nordstern
rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Ich bin dafür, dass auch in Zukunft hier die Freiheit keiner Religionsgemeinschaft mit Füßen...
geschrieben von rolf †
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.01.2010, 09:53:33
Die "Frohe Kunde" war doch, daß sich gegen den Ruf Widerstand organisiert hat.
Frohe Kunde an den Verurteilten: Du kriegst nur Lebenslänglich!
Re: Ich bin dafür, dass auch in Zukunft hier die Freiheit keiner Religionsgemeinschaft mit Füßen...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf rolf † vom 24.01.2010, 10:09:32
Hallo Rolf,

Wir wollen den anderen Thread nicht hier weiter diskutieren.
Bis auf den letzten Satz, der eine persönliche Wertung darstellt,
war es schon die Aufzählung der Fakten dort vor Ort.
Da es nicht der einzige Vorgang dieser Art im Norden ist, wie Du sicher gelesen hast,
weißt Du auch, daß es immer auch einen Widerstand gibt.
Der klärt sich noch und dann sehen wir weiter, was daraus geworden ist.

nordstern

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hema
hema
Mitglied

Re: Ich bin dafür, dass auch in Zukunft hier die Freiheit keiner Religionsgemeinschaft mit Füßen...
geschrieben von hema
als Antwort auf rolf † vom 24.01.2010, 10:09:32
Ich bin dafür, dass auch in Zukunft (hier) die Freiheit keiner Religionsgemeinschaft mit Füßen getreten wird.


Dafür bin ich auch und das darf auch die Christen weltweit mit einbeziehen.




hafel
hafel
Mitglied

Re: Ich bin dafür, dass auch in Zukunft hier die Freiheit keiner Religionsgemeinschaft mit Füßen...
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.01.2010, 09:53:33
Die Beurteilung welcher Titel nun gehässig oder polemisch ist, ist eine reine subjektive Empfindung, und in diesem Fall, eine Empfindung des Webmasters.

Ich beteilige mich hier inhaltlich nicht an diesen Thread, weil bereits die Überschrift polemisch ist und eine suggestive Zielvorgabe hat. Zur sachlichen Diskussion fehlt eben das Fragezeichen.

Und da kann der Webmaster noch so viel beteuern was er will, hier ist bei der Beurteilung (Beispiel: „gram“ und „wolfgang“) einseitiges und ungerechtes Denken vorgegeben.

Hafel

Karl
Karl
Administrator

Re: Ich bin dafür, dass auch in Zukunft hier die Freiheit keiner Religionsgemeinschaft mit Füßen...
geschrieben von Karl
als Antwort auf hafel vom 24.01.2010, 10:50:50
Die Beurteilung welcher Titel nun gehässig oder polemisch ist, ist eine reine subjektive Empfindung, und in diesem Fall, eine Empfindung des Webmasters.

...

Und da kann der Webmaster noch so viel beteuern was er will, hier ist bei der Beurteilung (Beispiel: „gram“ und „wolfgang“) einseitiges und ungerechtes Denken vorgegeben.

Um die Symmetrie herzustellen: Nicht nur der Webmaster hat subjektive Empfindungen, sondern ein Hafel auch. Ich fasse es manchmal nicht, wie einäugig Du daher kommst. Lass diese blöden Einseitigkeitsvorwürfe endlich einmal sein, dann muss ich auch nicht auf diesem Niveau kontern. Karl
hafel
hafel
Mitglied

Re: Ich bin dafür, dass auch in Zukunft hier die Freiheit keiner Religionsgemeinschaft mit Füßen...
geschrieben von hafel
als Antwort auf Karl vom 24.01.2010, 11:08:05
@ Karl: nun habe ich ja nicht ganz alleine MEIN subjektives Empfinden, sondern (ohne Namen zu nennen) haben auch Andere ähnliche Empfindungen. Ich denke, wenn mehrere User ähnliche Bedenken äußern, sollte man seine eigene Position zumindest einmal überdenken, ....oder aber es wird auf ein Meinungsmonopol bestanden.

Ich sehe Kritik immer positiv, da etwas in positive Richtung geändert werden soll. So auch hier.

Hafel


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