Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wie mit Langzeitarbeitslosen umgehen ?

Innenpolitik Wie mit Langzeitarbeitslosen umgehen ?

olga64
olga64
Mitglied

RE: Wie mit Langzeitarbeitslosen umgehen ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 24.03.2018, 11:31:00
 
das halte ich auch für ein großes Problem. Die Digitalisierung wird nicht aufgehalten werden können, aber für die Menschen bedeutet dies eine enorme Umstellung. Vor allem einfache Jobs werden wegfallen.

Es wird eine drastische Reduktion der Arbeitszeit geben müssen, dafür muss mehr Zeit in Fortbildung gesteckt werden. Irgendwie muss von der Politik auch sicher gestellt werden müssen, dass alle am Anstieg der Produktivität profitieren. Der Staat muss über entsprechende Steuern mehr abschöpfen und ein bedingungsloses Grundeinkommen ist m. E. auf Dauer kaum zu verhindern. Der Staat muss auch die Fortbildung subventionieren oder/und die Betriebe werden direkt dazu verpflichtet.

Karl
geschrieben von karl
Ich finde z.B. die Idee des BErliner Bürgermeisters im Ansatz recht gut: ein GRundeinkommen gegen soziale Dienste. Bzw. wäre ich persönlich schon sehr lange dafür, wenn alle jungen Menschen nach Beendigung ihrer Schulausbildung (egal ob Abitur oder Hauptschule) verpflichtend ein soziales Jahr in Deutschland zu absolvieren hätten und zwar mit Schwerpunkt Pflege. Damit könnten zum einen Hilfsstellen in diesen Einrichtungen unterstützt werden und zum anderen bei diesen jungen, oft verwöhnten Menschen eine andere Einstellung zur GEsellschaft erzeugt werden. Früher erledigten dies die Zivis, als es noch die Wehrpflicht gab - jetzt sind es die Mitarbeiter des BufDI, aber alles auf freiwilliger Basis. Das sollte geändert werden. Vielleicht fände sich dann ja auch der eine oder andere, der Pflegeberufe später zu seinem Hauptberuf macht.
Der "Staat" subventioniert bereits Fortbildung und zwar auch in den Betrieben, da diese die Kosten, die sie dafür aufwenden, steuerlich genau so berücksichtigen können wie diejenigen, die sich fortbilden lassen. Aber Bildungspolitik ist in unserem Land Ländersache und da gibt es gewaltige, auch qualitative Unterschieder bei den einzelnen Bundesländern.
Gutgeführte Betriebe haben heute schon quasi Pflichtprogramme für Fortbildungen. In meiner früheren Firma wurde jeder Abteilungsleiter verpflichtet, die Wünsche bei den MItarbeitern für das laufende Jahr abzufragen und auch zu realisieren. DAs führte ja dazu, dass die Firmen, die Fortbildungen anbieten, so erfolgreich wurden. Olga
Guenter
Guenter
Mitglied

RE: Wie mit Langzeitarbeitslosen umgehen ?
geschrieben von Guenter
als Antwort auf olga64 vom 26.03.2018, 18:33:50

Hallo Karl- dein Beitrag ist nicht schlecht -nur ,damit werden wir die Probleme der Langzeitarbeitslosigkeit nicht lösen. Was wir benötigen ,dass sind politische Reformern und die sind leider in der neuen Bundesregierung nicht gegeben. Sie wurden zwar versprochen ,aber nichts davon findet sich in den politischen Verhandlungen wieder .Zum Beispiel ,unsere Lohnsteuerklassen. Davon haben wir immer noch sechs - Innerhalb der Europäischen Föderation hat kein Europäisches Land -sechs -Lohnsteuerklassen- Nur in Deutschland ,verbunden somit die ungleiche Besteuerung der Bürger - z.B Italien hat nur zwei Steuerklassen -oder Frankreich die haben überhaupt keine .Weiter unsere Sozialgesetzbücher ( auch SGB ) genannt ,davon haben wir immerhin 12 Bücher ,auch diese müssten dringlich reformiert werden.Hierzu ein paar Besispiele :Wenn ich einen Langzeitarbeitslosen einstellen würde ,mit dem Ziel -Ich setze diesen Mann oder die Frau als Fahrer / Fahrerin ein und wir bezahlen auch den Führerschein Klasse 3 ( alte Version ) Das wird vom Gesetzgeber (hier SGB ) nicht anerkannt -Fertig -Nur Klasse 2 ( alte Version wird anerkannt ) Oder wenn ein AG einer Auszubildenen für einen guetn Notenschnitt € 100,- als Belohnung gibt und das auch noch bucht, sorry aus den € 100 €  werden dann nach dem SGB  145  €  also lieber schwarz bezahlen .Wir haben im Bereich Langzeitarbeitslose unendliche politische  Bremsen und das sind die SGB -Bücher und auch die unterschiedliche Besteuerung der Bürger - Und hier muss die Politik handeln und bereit sein -Änderungen zugunsten der Bürger auch durchführen. Auch unsere Rentner sind leider über die SGB -Bücher gebremst . Warum bekommen wir Rentner nicht wie in eineigen EU -Ländern üblich auch € 20.000 Freibeträge ??? !! . Ich kenne nur zwei Politiker -zu einem Herr Bosbach und vorm.Friedrich Merz ,die das erkannt haben aber von Frau Merkel, keine Unterstützung bekommen haben oder bekommen. Gruss Günter

Elmos
Elmos
Mitglied

RE: Wie mit Langzeitarbeitslosen umgehen ?
geschrieben von Elmos
als Antwort auf Karl vom 24.03.2018, 10:41:24

Hallo Karl,
 



Es gibt damit einen eindeutigen, sehr starken Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Ausbildung.

 
geschrieben von karl

Wobei man nicht denken sollte, dass die Anzahl der Arbeitsplätze höher würde, wenn wir nun alle jetzt schlecht qualifizierten Menschen dann qualifizieren würden.

Denn, auch jetzt ist es schon so, das schon viele Akademiker deutlich unter dem Niveau ihrer Ausbildung arbeiten, ich kenne welche die Zeitungen ausfahren, Pakete stapeln, Printen backen, Büros reinigen... und das alles sind Jobs für die man kein abgeschlossenes Hochschulstudium benötigt - ABER, Leute mit einem solchen sind insofern einfacher zu "leiten" als dass sie in der Regel gut deutsch lesen und schreiben können, sie auch beim Putzen daran denken die Seife aufzufüllen wenn sie leer ist, ohne dass man ihnen das zeigen muss etc....
Ich glaube daher nicht, dass man durch Qualifizierung die Arbeitslosigkeit bekämpfen kann.

Liebe Grüße
Andrea

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Karl
Karl
Administrator

RE: Wie mit Langzeitarbeitslosen umgehen ?
geschrieben von Karl
als Antwort auf Elmos vom 26.03.2018, 20:02:43

Liebe Andrea,

Elmos
Ich glaube daher nicht, dass man durch Qualifizierung die Arbeitslosigkeit bekämpfen kann.

andersherum klingt das aber irgendwie doch überzeugender:
Karl
Ich glaube daher nicht, dass man durch mangelnde Qualifizierung die Arbeitslosigkeit bekämpfen kann.

 

Zur Qualifizierung und für lebenslanges Lernen (Fortbildung) gibt es keine Alternative.

Karl
Elmos
Elmos
Mitglied

RE: Wie mit Langzeitarbeitslosen umgehen ?
geschrieben von Elmos
als Antwort auf Karl vom 26.03.2018, 20:08:15

Hallo Karl,

ich würde fast dazu neigen zu behaupten, dass wir beide Recht haben.
Dass man also weder durch Qualifizierung noch durch mangelnde Qualifizierung die Arbeitslosigkeit bekämpfen kann.
Wenn man "die Arbeitslosigkeit" als nicht-individuellen Zustand betrachtet, meine ich natürlich nur.
Was ich damit sagen möchte: für den Einzelnen ist es sicher so, dass er, je höher qualifiziert er ist, um so "unbedrohter" von Arbeitslosigkeit (oder Langzeitarbeitslosigkeit) ist.
Aber für die Gesellschaft insgesammt ist es so, dass die Menge der Arbeitslosen (oder Langzeitarbeitslosen) ganz unbeeindruckt sein wird davon, dass diese immer besser qualifiziert sein werden.
Das ist es was ich meinte.
Ich mein, es ist schon nett wenn man sich gepflegt mit seinem Putzmann unterhalten kann (erleb ich grade bei mir auf der Arbeit) aber ist das auch sinnvoll?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass nicht grade Jugendliche die diesen Mechanismus erkennen, nicht von Vornhinein frustriert von diesem Karusell abspringen. Aber vielleicht bin ich da zu pessimistisch (ich mein - ich hab gut Reden, meine Kinder haben beide studiert - bzw. mein Sohn studiert noch)...

Liebe Grüße
Andrea

olga64
olga64
Mitglied

RE: Wie mit Langzeitarbeitslosen umgehen ?
geschrieben von olga64

ES gäbe ja Arbeit genug, die gerade von höherqualifizierten Menschen schon lange nicht mehr durchgeführt wird.
Z.B. denke ich hier an Jobs wie Babysitting bei Alleinerziehenden, Hausmeisterdienste in kommunalen Einrichtungen, Einkaufen und Alltagsbegleitung für Kranke, Ältere und Menschen mit Behinderung, Flüchtlingshilfe, Jugend- und Familienhilfe, Übungsleiter in Vereinen. Darauf sollte ein sozialer Arbeitsmarkt aufgebaut werden. Z.B. sollten Langzeitarbeitslose verpflichtet werden, solche Arbeiten zu erledigen; im Gegenzug sollen sie höhere Zahlungen erhalten als jetzt mit Hartz IV. Der GRundsatz, wie ursprünglich geplant, "fordern und fördern" sollte wieder konsequent angewandt werden, was auch SAnktionen mit einschliesst, wenn sich jemand weigert, sich ebenfalls solidarisch der Gesellschaft gegenüber zu verhalten (= Staat).
Vielleicht gelingt es ja auch einigen, dadurch wieder Zugang zum 1. Arbeitsmarkt zu erhalten, bzw. aus psychisch desolaten Situationen eines Langzeitarbeitslosen-Lebens herauszufinden. Mit erwas mehr Geld, das zudem selbst erwirtschaftet wurde, könnte auch eine soziale Stabilisierung und soziale Teilhabe einhergehen.
Olga


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RE: Wie mit Langzeitarbeitslosen umgehen ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 27.03.2018, 17:11:31
Zwinkern ich wäre am Übungsleiter Posten von Bayern München interessiert
B.
olga64
olga64
Mitglied

RE: Wie mit Langzeitarbeitslosen umgehen ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.03.2018, 17:14:27

Sie sollten nicht mit offenen Augen in Ihr Verderben rennen und sich bewusst zum Gespött der Bayern-Fans machen.
Aber es gibt sicher irgendwo Jugend-- oder Hasenzüchtervereine, wo persönliches Engagement gerne gesehen wäre. Wie das allerdings mit der Altersgrenze aussieht, kann ich nicht beurteilen. Olga

RE: Wie mit Langzeitarbeitslosen umgehen ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 27.03.2018, 17:17:23

Ersteres sehe ich sehr gelassen.
Hm, am Hasenzüchter soll das System genesen . Verstehe ich nicht muß an meinem Intellekt liegen Weinen
B.


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