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Innenpolitik Wie trefft ihr eure Wahlentscheidung?

Femmefatale
Femmefatale
Mitglied

Wie trefft ihr eure Wahlentscheidung?
geschrieben von Femmefatale
Hallo, ihr Alle, wie trefft ihr eure Wahlentscheidung?
Ich bin bekennende Wechselwählerin; zur Zeit habe ich noch keine Entscheidung getroffen. Ich ändere täglich meine Meinung, je nachdem, was ich an Informationen neu dazu bekomme. Ist sehr schwierig diesmal, finde ich.
Worauf legt ihr euren Fokus? Mehr auf Personen, auf die Programme, auf die Live-Aussagen, auf die bisherige Politik?
Oder setzt ihr Schwerpunkte für euch, die ihr besonders beachtet, z.B. Bildung, Sicherheit, Außenpolitik?
Ich bin gespannt auf eure Beiträge.

LG, ff
wandersmann
wandersmann
Mitglied

Re: Wie trefft ihr eure Wahlentscheidung?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Femmefatale vom 14.02.2017, 21:44:31
Da ich persönlich nicht allzuviel von dieser Spielart von Demokratie halte, in der wir leben, und zu deren Wahlen ich regelmäßig genötigt werde, halte ich mich seit etlichen Jahren fern von dieser Zeremonie. Es ist mir auf deutsch gesagt, wurscht, wer hier regiert, ich nehme die Ergebnisse zur Kenntnis und schaue nach vorn.
Und jedem Schlag und jedem Stoß wird nach wie vor die Stirn geboten.
Hauptsache, die lassen mich in Ruhe werkeln usw., was bisher meistens der Fall war, egal wer hier regierte.
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Wie trefft ihr eure Wahlentscheidung?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf Femmefatale vom 14.02.2017, 21:44:31
Hallo Femmefatale - ich möchte Dir mein Wahlverhalten anhand des letzten Superwahljahres 2013 erläutern. Da gab es hier in NRW die Bundestagswahl, die Landtagswahl und auch noch die Bürgermeisterwahl in meinem Ort.

Der Bürgermeister wurde von der CDU zum dritten mal aufgestellt und da er bis dato ein astreiner Bürgermeister für meinen Ort war, habe ich ihn gewählt. (Wahlerfolg)
Bei der Landtagswahl habe ich die SPD gewählt, da mir Hannelore Kraft in einer eMail kategorisch versichert hat, dass es in NRW mit ihr als Ministerpräsidentin kein Fracking geben wird. (Wahlerfolg)
Zur Bundestagswahl habe ich natürlich als rote Socke wie immer DIE LINKEN gewählt (Ehrensache).

Du siehst, ich bin da sehr pragmatisch und keineswegs ideologisch festgelegt. Ich wähle den, der meine politischen Interessen und Meinungen vertritt. Mir sind Voraussagen über Mehrheiten egal. Da bin ich anders als z.B. Olga, denn wenn die Linken auch "nur" 9% bekommen haben, so denken offensichtlich immerhin mindestens 9% der Deutschen wie ich und das macht mich froh.

Wahlen sind für mich kein Wettkampf, den ich "gewinnen" will, sondern ein politisches Statement, in dem ich zum Ausdruck bringe, durch welche Politiker und Haltungen ich vertreten werden möchte.

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Re: Wie trefft ihr eure Wahlentscheidung?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Femmefatale vom 14.02.2017, 21:44:31
Halb überlegt, halb aus dem Bauch.

In meiner Jugend gab es den Spruch: "Wer mit 20 nicht SPD wählt, hat kein Herz; wer mit 40 nicht CDU wählt, hat keinen Verstand."
Meine erste Bundestagswahl war tatsächlich SPD, meine zweite (lang vor 40) C, und danach war ich so lange FDP-Stammwähler, wie sie die Haltung von Friedrich Naumann vertrat. Seit die FDP Kapital-Lobby ist, bin ich Wechselwähler.
Dabei differenziere ich durchaus nach Ebene. Z.B. die Grünen leisten in unserem Ort gute Arbeit, darum bekommen sie bei der Kommunalwahl alle Stimmen, die ich ihnen geben kann. Auf Landes- und Bundesebene sind sie mir zu radikal, und darum dort nicht wählbar.
Ansonsten schau ich, wo ich in der Politik die meisten Defizite sehe, und welche Partei sich am überzeugendsten um eine Verbessserung bemüht. Und das wechselt.
Re: Wie trefft ihr eure Wahlentscheidung?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Das ist nicht so schwer zu beantworten.

Bei Kommunalwahlen, wie z. B. Gemeinden, Landkreisen, Städten....oft ganz anders, als für die "höheren" Ebenen (Bundestag, Landtag).
Auf der "persönlicheren" unteren Ebene geht es mir mehr um Bereiche, die ich auf Grund der personellen Aufstellung der Kandidaten besser einschätzen kann.
Die Parteizugehörigkeit spielt dabei keine Rolle. Habe schon alles - einschließlich "Parteilos" - gewählt.

Bei der letzten Landtagswahl habe ich beide Stimmen der SPD gegeben und nach 3 Jahren festgestellt, dass es eine Fehlentscheidung war.

Auf Bundesebene wähle ich garantiert CDU und hoffe, dass es zu einer GroKo kommt, weil ich eine Koalition mit der Linkspartei grundsätzlich ablehne, weil es besonders außenpolitisch zu großen Schwierigkeiten kommen würde.
Linksparteiparolen, wie "Deutschland raus aus der Nato!" (Wagenknecht) oder
die EU ist "neoliberal, militaristisch und weithin undemokratisch"(Wagenknecht)...
würde Deutschland schweren Schaden zufügen und eine Zusammenarbeit in Europa nahezu unmöglich machen. Deutschland ist auf Europa angewiesen und wirtschaftlich( "Exportweltmeister") und verteidigungsstrategisch von Europa abhängig.

In allen wesentliche Fragen haben Unionsparteien und SPD große Gemeinsamkeiten.
Der Katalog der Erfolge in den letzten reichlich 3 Jahren ist groß (starkes Wirtschaftswachstum, Arbeitslosigkeit liegt auf einem Rekordtief, gesetzlicher Mindestlohn, stärkste Rentenanhebungen seit vielen Jahren, Umgang mit der Flüchtlingsfrage...).
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Wie trefft ihr eure Wahlentscheidung?
geschrieben von JuergenS
das Wechselwähler-Verhalten von dutch kann ich nachvollziehen, der denkt sich was vor der Wahlentscheidung.
Ich bin kein so dynamischer Wechselwähler.
Leute die sehr engagiert sind in der Verfolgung der Politik, also auch viel kommunizieren, haben es beim Wahlverhalten auch nicht leicht, weil sie viel wissen und am Überblick scheitern können. Ich denke, da läuft man Gefahr, sich zu sehr an eine einzige Ideologie zu klammern.
Nichtswissen oder Nichtwählen ist natürlich das schlechteste.
Ich denke, jeder hat eine für sich selbst zurechtgelegte Wahlstrategie.
Die Unentschiedenen sind nicht die schlechtesten, denn die wägen wenigstens meistens! ab.

Ich habe ein Wahlverhalten, das wahrscheinlich die meisten haben:

Ich versuche, aus den vielen Informationen, die man aufnimmt, einen Extrakt zu ziehen, der nicht immer einfach zu erhalten ist.

Zum Beispiel war ich ratlos, solange Gabriel der erste Mann bei der SPD war, weil ich die meist wählte, eine pragmatische Verhaltensweise dieser Partei seit 150 Jahren ist kein schlechtes Fundament. Ausserdem lebt Demokratie nicht von der permanenten Wahl einer einzigen Partei, die zu viele Jahre bestimmt, wo es lang geht.

Ob ich genügend Kompetenz habe, vernünftig zu wählen, weiss ich nicht, aber meine Anteilnahme am politischen Geschehen ist schon angemessen, aus meiner Sicht.

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Selina47
Selina47
Mitglied

Re: Wie trefft ihr eure Wahlentscheidung?
geschrieben von Selina47
als Antwort auf dutchweepee vom 15.02.2017, 06:15:13
Hallo Femmefatale - ich möchte Dir mein Wahlverhalten anhand des letzten Superwahljahres 2013 erläutern. Da gab es hier in NRW die Bundestagswahl, die Landtagswahl und auch noch die Bürgermeisterwahl in meinem Ort.

Der Bürgermeister wurde von der CDU zum dritten mal aufgestellt und da er bis dato ein astreiner Bürgermeister für meinen Ort war, habe ich ihn gewählt. (Wahlerfolg)
Bei der Landtagswahl habe ich die SPD gewählt, da mir Hannelore Kraft in einer eMail kategorisch versichert hat, dass es in NRW mit ihr als Ministerpräsidentin kein Fracking geben wird. (Wahlerfolg)
Zur Bundestagswahl habe ich natürlich als rote Socke wie immer DIE LINKEN gewählt (Ehrensache).

Du siehst, ich bin da sehr pragmatisch und keineswegs ideologisch festgelegt. Ich wähle den, der meine politischen Interessen und Meinungen vertritt. Mir sind Voraussagen über Mehrheiten egal. Da bin ich anders als z.B. Olga, denn wenn die Linken auch "nur" 9% bekommen haben, so denken offensichtlich immerhin mindestens 9% der Deutschen wie ich und das macht mich froh.

Wahlen sind für mich kein Wettkampf, den ich "gewinnen" will, sondern ein politisches Statement, in dem ich zum Ausdruck bringe, durch welche Politiker und Haltungen ich vertreten werden möchte.


CDU wähle ich niemals ( und da bei mir, Bad Homburg, CDU auch ohne
dass ich wähle immer gewinnt, erübrigt sich meine (Aus)Wahl).
Mittlereweile wähle ich nicht Landesregierung da in Hessen das auch nicht so wichtig ist, aber bei der Bundetagswahl wähle ich SPD wobei
ich ( und meine ganze Umgebung) eventuell die Linke wählen werden.
10% ist 10%
pippa
pippa
Mitglied

Re: Wie trefft ihr eure Wahlentscheidung?
geschrieben von pippa
als Antwort auf Selina47 vom 15.02.2017, 10:56:40
Viele Jahre bevor ich dann endgültig GRÜN wählte, entschloss ich mich erst an der Wahlurne doch wieder die SPD zu wählen, weil diese Partei durch all meine Vorfahren wohl sicher schon in meinen Genen zu finden ist. Erst als für mich das Maß durch Ulla Schmidt (Gesundheit) voll war, wählte ich dann tatsächlich die Grünen.

Vermutlich werde ich aber bei der kommenden Bundestagswahl wieder die SPD wählen, wobei ich zugebe, dass dies eine reine Gefühlssache ist.

Uniion und FDP würde ich niemals wählen.
Pippa

(Irgendwelche Tippfehler bitte ich zu entschuldigen, denn ich bin momentan mal wieder einäugig.)
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Wie trefft ihr eure Wahlentscheidung?
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf pippa vom 15.02.2017, 13:10:16
habs verstanden, deine Gene also.
werderanerin
werderanerin
Mitglied

Re: Wie trefft ihr eure Wahlentscheidung?
geschrieben von werderanerin
Nach der Wende habe ich oft CDU gewählt, weil damit ganz einfach die Wirtschaft in Schwung kam (zumindest bei mir im Wohnort)...oft ist es sehr wichtig, eine gute Oppositionspartei zu wählen, damit den "Etablierten" der "Marsch geblasen werden kann" aber auch das funktioniert nicht so richtig...daher warte ich ab....ich denke, dass ich mit meinem "Wahlverhalten" nicht so allein bin...bin eher ein "Spontanwähler"...und lass mich nicht zu sehr "einwickeln"...

Kristine

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