Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wiederbelebung der Vermögenssteuer - Bestrafung der Tüchtigen, sozialistische Gleichmacherei oder Gerechtigkeit?

Innenpolitik Wiederbelebung der Vermögenssteuer - Bestrafung der Tüchtigen, sozialistische Gleichmacherei oder Gerechtigkeit?

Bandagenanderl
Bandagenanderl
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RE: Wiederbelebung der Vermögenssteuer - Bestrafung der Tüchtigen, sozialistische Gleichmacherei oder Gerechtigkeit?
geschrieben von Bandagenanderl
als Antwort auf lupus vom 28.05.2021, 14:57:01

Wenn ich mich recht entsinne, sollte doch die Vermögenssteuer mehr Steuergerechtigkeit schaffen. Da muß ich wohl bei rot-rot-grün noch einmal im Walprogramm nachlesen. 
Wie verschieden Sichtweisen sein können, sieht man beim Vermögenserwerb. Ich habe da an ausgebeutete Paketfahrer, Schleckerfrauen und Amazon-Mitarbeiter gedacht. Du denkst an die Besteuerung der Immobilie eines Bordellbesitzers, was durchaus auch ein interessanter Aspekt zur Sache ist.
Du hast recht, dass zur praktischen Durchführung von mir nichts kommen kann, weil ich kein Steuerrechtler bin und das darum nicht leisten kann. Den Schuh ziehe ich mir nicht an. Wenn es für manchen auch noch so befriedigend wäre, meine amateurhaften Gedanken dazu zu zerpflücken. 
Allerdings darf ich eines dazu bemerken: Ich halte die Vermögenssteuer für Käse und wäre dafür diesen Gedanken fallen zu lassen. Genauso wie es die meisten EU Staaten machen. Und in vielen Staaten ist auch die Erbschaftssteuer auf dem Prüfstand oder schon gefallen.
Das wollte ich noch loswerden und möchte es auch damit belassen.
Anderl   

lupus
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RE: Wiederbelebung der Vermögenssteuer - Bestrafung der Tüchtigen, sozialistische Gleichmacherei oder Gerechtigkeit?
geschrieben von lupus
als Antwort auf Bandagenanderl vom 28.05.2021, 17:51:17

Ja einverstanden 😂
Hoffentlich werden die ausgebeutete Paketfahrer, Schleckerfrauen und Amazon-Mitarbeiter von der Vermögensteuer verschont.
lupus

RE: Wiederbelebung der Vermögenssteuer - Bestrafung der Tüchtigen, sozialistische Gleichmacherei oder Gerechtigkeit?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lupus vom 28.05.2021, 18:52:12
Hoffentlich werden die ausgebeutete Paketfahrer, Schleckerfrauen und Amazon-Mitarbeiter von der Vermögensteuer verschont.
 

Die genannten Topverdiener werden die Vermögenssteuer zu verhindern wissen, indem sie die FDP wählen. Maximale Freiheit für den (auch familiengeführten) Unternehmer!

Mir tun die Unternehmer so leid. Als ob sie die Einzigen sind, die sich ins Zeug legen. Faules Arbeitnehmerpack! :-D

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olga64
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RE: Wiederbelebung der Vermögenssteuer - Bestrafung der Tüchtigen, sozialistische Gleichmacherei oder Gerechtigkeit?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.05.2021, 18:58:42
 

Die genannten Topverdiener werden die Vermögenssteuer zu verhindern wissen, indem sie die FDP wählen. Maximale Freiheit für den (auch familiengeführten) Unternehmer!

 
Eine kleine Partei, wiedie FDP, die mit viel Glück ein Anhängsel bei Koalitionen bilden könnte, hat wenig Einflussmöglichkeiten, Steuern zu verhindern,bzw. zu ermässigen.
Und Topverdiener sind bei der Vermögenssteuer sicher nicht die Wichtigsten, weil ja niemand so richtig weiss, ob ein solcher mit einem 5-Jahres-Vertrag als Vorstand eines Unternehmens auch wirklich Vermögen bildet.
Und die anderen wirklich Reichen werden mit Hilfe von Experten andere Wege finden, um die Vermögenssteuer für sich abzuwenden: man gründet eine Stiftung, wechselt seinen Wohnsitz (machen ja viele Sportler und solche, die es vor sehr langer Zeit mal waren) oder verschenkt Teile seines Vermögens.
Bei der Negativ-Beurteilung von Familienunternehmen sollte man vorsichtig sein. Sie gehören meist zu den erfolgreichen Mittelstandsunternehmen in Deutschland und man kann nur hoffen, dass sie die Arbeitsplätze in der jetzigen Form auch halten.
Sie sind meist sozialer, meist auch noch tarifgebunden - ich arbeitete viele Jahre in Familienunternehmen und habe das nie bereut. Olga
RE: Wiederbelebung der Vermögenssteuer - Bestrafung der Tüchtigen, sozialistische Gleichmacherei oder Gerechtigkeit?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 28.05.2021, 19:12:49

Olga64, Sie haben offensichtlich meine Ironie nicht verstanden: Paketfahrer, "Schleckerfrauen" und Amazon-Mitarbeiter werden sicherlich nicht die FDP wählen.

Und zur Größe der Bedeutung der FDP: Diese Partei kann sehr wohl Einfluss auf eine zukünftige Bundesregierung haben, indem sie einer der Koalitionspartner in der Regierung ist.

Zu den familiengeführten Unternehmen: Ich hatte auch mal das Vergnügen in so einem familiengeführten Unternehmen zu arbeiten. Habe mich aber trotzdem unnötig unter Druck gesetzt gefühlt. Wie in den meisten Unternehmen, in denen ich gearbeitet habe, in denen ich ausgebeutet wurde (wie in meinen 2,5 Jahre langen Arbeitsverhältnis bei einem deutschen Internet-Provider in Berlin, der mir für meine Tätigkeit im Linux-Support sagenhafte 1.800 Euro brutto bezahlt hat, so als Beispiel für die schlechten Löhne in Ostdeutschland).

Ich hatte im Arbeitsleben zunehmend den Eindruck, dass ich als popeliger Angestellter wie eine kleine eigenständige Firma zu handeln und zu denken habe, so etwas nennt man euphemistisch "betriebswirtschaftliches Denken", das von den Arbeitnehmern verlangt wird. Aber nur zum Vorteil für den Arbeitgeber, der seine Profite dadurch steigern konnte. Und mich z. B. in den Burnout trieb.

olga64
olga64
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RE: Wiederbelebung der Vermögenssteuer - Bestrafung der Tüchtigen, sozialistische Gleichmacherei oder Gerechtigkeit?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.05.2021, 19:25:33

ES tut mir leid, dass Sie anscheinend in Ihrem BErufsleben so negative Erfahrungen machen mussten. Das erklärt natürlich so einiges, wofür Sie anscheinend heute noch zu kämpfen versuchen.
Dies war bei mir auch einige Male der Fall, dann habe ich halt gekündigt und anderswo gearbeitet. Oft war das natürlich auch mit Umzügen usw. verbunden, was ich aber nie als grösseres Problem ansah.
Generell fühlte ich mich nicht ausgebeutet, sondern auch fair behandelt (so wie ich natürlich auch meine ARbeitgeber und KollegInnen fair behandelte).
Da ich mir frühzeitig ein Netzwerk aufbaute, wurde ich auch empfohlen, bzw. empfahl man mir Firmen. Als Frau mit höheren beruflichen Ambitonen war das ja nicht immer einfach für mich.
ABer ich hatte in meinem Berufsleben 2 - 3 einflussreiche Männer in entsprechenden Positionen, die mir weiterhalfen und mir auch was zutrauten. Das brachte mich dann weiter und machte mich auch bis zum Schluss zufrieden.
Immerhin waren das dann doch mehr als 40 Jahre.

Betriebswirtschaftliches Denken war für mich ein Muss (hatte ich ja auch studiert) und ich mochte es auch, wenn ich in meinem Team (mit 12 Mitarbeitern) selbstständig unternehmerisch agieren konnte.
Wenn die Bezahlung und das Umfeld stimmten, machte ich vieles mit - wenn nicht, wechselte ich. Das sah ich immer emotionslos - es handelte sich ja um Verträge, die beidseitig eingehalten werden sollten. Olga


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lupus
lupus
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RE: Wiederbelebung der Vermögenssteuer - Bestrafung der Tüchtigen, sozialistische Gleichmacherei oder Gerechtigkeit?
geschrieben von lupus

Es enttäuscht schon dass die unsinnige Verbindung von Paketfahrer, Schleckerfrauen und Amazon-Mitarbeiter  mit der Vermögensteuer nicht sofort von allen erkannt wird.

lupus
teri
teri
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RE: Wiederbelebung der Vermögenssteuer - Bestrafung der Tüchtigen, sozialistische Gleichmacherei oder Gerechtigkeit?
geschrieben von teri
als Antwort auf Bandagenanderl vom 28.05.2021, 17:51:17
Wenn ich mich recht entsinne, sollte doch die Vermögenssteuer mehr Steuergerechtigkeit schaffen. *1

Da muß ich wohl bei rot-rot-grün noch einmal im Walprogramm nachlesen. 
Wie verschieden Sichtweisen sein können, sieht man beim Vermögenserwerb. Ich habe da an ausgebeutete Paketfahrer, Schleckerfrauen und Amazon-Mitarbeiter gedacht. Du denkst an die Besteuerung der Immobilie eines Bordellbesitzers, was durchaus auch ein interessanter Aspekt zur Sache ist.
Du hast recht, dass zur praktischen Durchführung von mir nichts kommen kann, weil ich kein Steuerrechtler bin und das darum nicht leisten kann. Den Schuh ziehe ich mir nicht an. Wenn es für manchen auch noch so befriedigend wäre, meine amateurhaften Gedanken dazu zu zerpflücken. 

Allerdings darf ich eines dazu bemerken: Ich halte die Vermögenssteuer für Käse und wäre dafür diesen Gedanken fallen zu lassen. Genauso wie es die meisten EU Staaten machen. Und in vielen Staaten ist auch die Erbschaftssteuer auf dem Prüfstand oder schon gefallen. *2


Das wollte ich noch loswerden und möchte es auch damit belassen.
Anderl   
hallo Anderl, falls man über Steuergerechtigkeit bei der Vermögenssteuer ernsthaft diskutieren will, sollte man genauso ernsthaft über die Beschaffung von mancherlei (es werden stets mehr) Vermögen diskutieren.

Frage:

Gibt es bei der Vermögensbeschaffung Transparenz?

Gibt es bei finanzwirtschaftlichen  Transaktionen eine staatliche (ernsthafte Kontrolle)? (Wie seit 2008  politisch versprochen und nie eingehalten....)

Gibt es bei Finanz-bzw. Steuerflüchtigen wirkliche wirksame Konsequenzen?

Im Großen und Ganzen gibt es stets nur die gleichen Ausreden und ich kann hier nur verkürzt einige wichtige Details, die zu mehr Gerechtigkeit führen würden, wenn hier ernsthafte politische Bestrebungen laut angedacht wären.

Deshalb ist es gleichgültig, welche Partei dominiert, es wird sich nichts ändern.

Es gibt sogar einige Superreiche, die dieses ganze Finanz-Wirtschaftssystem, wie es derzeit betrieben wird, als ungerecht für die ärmere bis mittlere Bürgerschicht verurteilen . Braucht man googeln....., deshalb gebe ich hier keine Quellenangaben an.

*2) In Österreicht gibt es keine Erbschaftssteuer. Warum? Weil der Oberste Gerichtshof aufgrund einiger Unklarheiten diese vorübergehend außer Kraft gesetzt hat mit der Forderung, entsprechende parlamentarische Klarheiten einzubringen.
Das war vor ca. 5 Jahren. Geschehen ist bis heute nichts, egal welche Parteien gerade in der Regierung saßen und sitzen. Warum?.....

teri
MarkusXP
MarkusXP
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RE: Wiederbelebung der Vermögenssteuer - Bestrafung der Tüchtigen, sozialistische Gleichmacherei oder Gerechtigkeit?
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Bandagenanderl vom 28.05.2021, 17:51:17
Wenn ich mich recht entsinne, sollte doch die Vermögenssteuer mehr Steuergerechtigkeit schaffen. Da muss ich wohl bei rot-rot-grün noch einmal im Walprogramm nachlesen. 
 
Nein, lieber Bandagenanderl, es geht nicht um "Steuergerechtigkeit" , zumindest nicht in erster Linie.

Es geht darum, die gesellschaftliche Spaltung zu minimieren ... und die nimmt in erschreckender Weise zu!

Ob da ausgerechnet die Vermögenssteuer geeignet ist ... da habe ich manchmal Zweifel , vielleicht ja , vielleicht auch nicht!

Es wird nach diesem ganzen Corona-Kram Steuererhöhungen geben müssen ... so viel Wachstum können wir gar nicht haben das diese Ausgaben wieder rein kommen! Da stellt sich die Frage, wer zahlt?

Ich denke starke Schultern sollten mehr zahlen! 

Ich erinnere mich an die letzte Mehrwertsteuererhöhung! CDU wollte 2% ... SPD wollte 1% ... man hat sich dann auf 3% geeinigt! Eine Schande! MWST ist immer das Einfachste!

So etwas möchte ich nicht noch einmal erleben müssen ... 
MarkusXP
lupus
lupus
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RE: Wiederbelebung der Vermögenssteuer - Bestrafung der Tüchtigen, sozialistische Gleichmacherei oder Gerechtigkeit?
geschrieben von lupus
als Antwort auf lupus vom 28.05.2021, 20:22:05

Noch ein guter Rat für Paketfahrer, Schleckerfrauen und Amazon-Mitarbeiter :

Ehe bei ihnen die Vermögensteuer (Plan 2 Mio Freibetrag) auf das Restvermögen zugreift sollten sie sich rechtzeitig von den schweizer Fachleuten beraten lassen was zu tun ist. 😂

Bitte nicht an mich wenden denn ich hab genug mit diesem Problem zu tun.😂

lupus

 


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