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Innenpolitik wo bleibt die Deutsche Einheit

Mitglied_bed8151
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Re: Wo bleibt die Deutsche Einheit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 07.10.2010, 20:55:30
Die Treuhandanstalt war ein Herrschaftsinstrument. Im Auftrag der neuen Eigentümer machte sie Kasse für diese. Ihr Auftrag: Umverteilen von unten nach oben, vor allem von Ost nach West. Mittlerweile hat man die Treuhand selbst abgewickelt. - Noch einmal meine Frage, Hugo: Glaubten die Ostler wirklich, dass Volksvermögen bei den Raffkes sicher sei?

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Wolfgang
ehemaligesMitglied27
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Re: Wo bleibt die Deutsche Einheit
geschrieben von ehemaligesMitglied27
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.10.2010, 10:10:50
Die Treuhandanstalt war ein Herrschaftsinstrument. Im Auftrag der neuen Eigentümer machte sie Kasse für diese. Ihr Auftrag: Umverteilen von unten nach oben, vor allem von Ost nach West. Mittlerweile hat man die Treuhand selbst abgewickelt. - Noch einmal meine Frage, Hugo: Glaubten die Ostler wirklich, dass Volksvermögen bei den Raffkes sicher sei? (Wolfgang)


Glaubst Du eigentlich selbst an das, was Du so an klassenkämpferischen Blödsinn schreibst?

Dann lies einmal. was Wikipedia zum ersten Vorsitzenden Der Treuhandanstalt, D. K. Rohwedder, schreibt:

Detlev Rohwedder studierte Rechts- und Staatswissenschaften in Mainz (Mitglied der Leipziger Universitätssängerschaft zu St. Pauli in Mainz) und Hamburg, wurde 1961 zum Dr. jur. promoviert und absolvierte 1962 sein Assessorexamen. Es schloss sich die Tätigkeit und Mitinhaberschaft in einer Treuhand- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Düsseldorf an. Von 1969 bis 1978 war Detlev Karsten Rohwedder Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium in Bonn. Im Jahre 1979 wurde er an die Spitze des Dortmunder Stahlkonzerns Hoesch berufen. Dort betrieb er erfolgreich die Sanierung und Neuausrichtung des Unternehmens. Zu der Sanierung gehörte auch eine Auflösung des ehemaligen Estel-Konzerns, ein seit 1973 bestehender Zusammenschluss des niederländischen Stahlproduzenten Hoogovens mit Hoesch. Er brachte ein zukunftweisendes Konzept für den Fortbestand des Hoesch-Konzerns auf den Weg und wurde dafür 1983 zum Manager des Jahres gewählt. 1991 erwarb der Krupp-Konzern die Anteilsmehrheit an Hoesch.

Rohwedder wurde am 3. Juli 1990 vom Ministerrat der DDR zum Vorsitzenden der Treuhandanstalt bestimmt; zum 1. Januar 1991 übernahm er das Amt des Präsidenten der Treuhandanstalt, das er bereits seit August 1990 kommissarisch wahrgenommen hatte. Seine Aufgabe war die Sicherung, Neuordnung und Privatisierung des Vermögens der Volkseigenen Betriebe der DDR. Im November 1990 wurde er erneut als Manager des Jahres ausgezeichnet. Auf einer USA-Reise zur Information und Gewinnung von Investoren für die Betriebe im Beitrittsgebiet stießen seine sozialverträglichen Privatisierungspläne auf einiges Unverständnis.

Rohwedder war Träger des Bundesverdienstkreuzes und gehörte seit 1971 der SPD an.

Am Ostermontag, dem 1. April 1991, gegen 23:30 Uhr, wurde Rohwedder am Fenster im ersten Stock seines Düsseldorfer Wohnhauses im Stadtteil Niederkassel (Kaiser-Friedrich-Ring 71) durch den ersten von drei Gewehrschüssen ermordet.


Deine Ausführungen und auch die von hugo beleidigen einen Mann, den ich persönlich als einen sozial engagierten und fähigen Wirtschaftsexperten kannte.
Mitglied_bed8151
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Re: Wo bleibt die Deutsche Einheit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied27 vom 08.10.2010, 10:52:15
"sozialverträgliche privatisierungspläne" - auch so ein wort aus dem wörterbuch der plattmacher. neusprech. wie mit wurfmessern wird mit solchen wörtern geworfen. hinz und kunz fahren auf sowas ab. ihr problem: es kann nicht sein, was nicht sein darf. deshalb die 'messer'.

--
wolfgang

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Re: Wo bleibt die Deutsche Einheit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 07.10.2010, 20:55:30
"Es war also ausschließlich eine Frage der zusätzlichen Gewinnmaximierung für RWE, EON usw durch die plötzliche Stilllegung der Ostbetriebe, also das viel weniger Strom benötigt wurde und trotzdem das Überangebot aus dem Westen preislich hochgehalten werden sollte ,,naja den Rest kannste Dir sicher denken,, "
geschrieben von hugo


Wenn das alles nur daran lag, dass weniger Strom benötigt wurde, frage ich mich, warum ausgerechnet der Großteil unserer lausitzer Braunkohlenkraftwerke unter enormem Aufwand an finanziellen Mitteln erhalten wurden.
Ich weiß vom BKK Jänschwalde, dass nahezu alles erneuert bzw. nachgerüstet werden musste.

Aber etwas interessiert mich denn doch etwas näher, da du ja speziell zum Thema KKW ein Experte bist und auch durch die Tätigkeit beim Rückbau und der Entsorgung der nuklearen Anlagenbestandteile einiges aussagen könntest.

---Worin bestand eigentlich die immer wieder genannte Notwendigkeit zur Abschaltung der OST- KKW?

---Was ist der Unterschied des "russ. KKW-Typs" zur "Westtechnologie" in Bezug auf die Sicherheit.
Wäre ein Umbau auf EU- Normen machbar und sinnvoll gewesen?

Vielleicht geht's in Kurzform !?
EehemaligesMitglied58
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Re: Wo bleibt die Deutsche Einheit
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.10.2010, 11:37:17
Ich will das mal noch weiterführen.
Auch bei uns wurde das Kohlekraftwerk Lippendorf, eine dreckschleuder ohne gleichen nach der wende durch ein völlig neues Kraftwerk ersetzt.
Nun kommen statt der schwarzen rußwolken nur noch weiße kondenswölkchen aus den 2 kühltürmen.
Auch meine frage, warum dieser aufwand, wenn Vattenfall das Hugosche KKW günstig hätte erwerben können?
Das schlägt jeder kapitalistischen spielart von gewinnerzielung völlig entgegen.
Nun will ich mal ein szenario aufbauen.
Ausgangspunkt, die wende kommt und Hugo übernimmt sein KKW, so wie es geht und steht und will nun reich werden.
Die erste frage, wer kauft meinen strom, wo ist die strombörse, wie komm ich da rein, zu welchem preis nimmt man Hugo seinen strom ab?
Also das schafft er und verkauft seinen strom.
Nach dem ersten Quartal kommt sein finanzbuchhalter mit der schreckensnachricht, Hugo bei den strompreisen und unseren kosten, besonders personalkosten sind wir morgen pleite.
Was tun, genosse Hugo?
Vielleicht kommst Du in die nähe der schwarzen null, aber dann mußt Du ein drittel besser die hälfte der belegschaft entlassen.
Lieber Hugo, wohin mit der riesigen parteiorganisation, mit den versteckten stasiaufpassern, mit dem ganzen unnützen gewerkschaftskoloss?
Der Supersozi Hugo steht nun vor der frage, alle nichtproduktiven leute entlassen, die bürokratie um mindestens die hälfte zu verschlanken, eventuell die löhne etwas zu senken, ODER INSOLVENZ und zu die bude.
Nun Hugo, was tun?
Aber bitte konkret und nicht allgemeine sozialistische floskeln.
Übrigens auch wenn Du Deine DDR behalten hättest, es wäre unausweichlich gewesen endlich mit gewinn zu produzieren und das in allen industriebereichen um die wirtschaft und die DDR zu erhalten.
Lieber Hugo wie hättest Du das denn angefangen?
hugo
hugo
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Re: Wo bleibt die Deutsche Einheit
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.10.2010, 10:10:50
Noch einmal meine Frage, Hugo: Glaubten die Ostler wirklich, dass Volksvermögen bei den Raffkes sicher sei? (wolfgang)

also nachdem gerade heute passend zum Thema Greifswald mal enen blackout hatte und ich mir das Mittag mit dem zum Glück noch vorhandenem Propangaskocher aus meiner Datschenzeit kochen und allen Nachbarn im Hause aushelfen konnte,,,,

nun wieder online


Ja Wolfgang, da brauch ich mir gar keinen neuen Text auszudenken, Dank Suchfunktion im ST und Google war ich sofort reaktionsbereit *g* es gab tatsächlich nicht Wenige, die sich wie verführte Lämmer gaben und voller Vertrauen, voller Zuversicht, voller Hoffnung in dieses Abenteuer "Vereinigtes Deutschland bei Zerstörung sämtlicher bisherigen östlich Werte" etwas tolles, nur positiv Endendes, Versprachen.

Es gab sie auch die Warner.
Erstens, die aus kühlem, berechnendem und wissendem Verstand heraus, sich nicht vorstellen wollten das die BRD auf Dauer etwas ohne Gegenleistung zu verschenken hat.

Zweitens diejenigen die mehr aus politischer Dickköpfigkeit heraus nicht einsehen wollten das nun vieles Besser werden kann/wird, um ihre bisherige Denkweise nicht plötzlich aufgeben zu müssen.

Drittens, die echten Befürworter eine Anderen, besseren, Neuen DDR. Ohne SED, ohne Führungsrolle einer Partei ohne Bevormundung aus Bonn und aus Moskau, ohne Vereinnahmung durch kapitalistische Methoden, (eine Mischung aus Revolutionären, Visionären, Spinnern, Chaoten und Denunzianten,,)

Es waren nicht wenige Sprüche an Mauern und Häusern zu lesen wie: "Landsleute bleibt hier",

Meine damalige Gemütslage zwischen Hoffnung und Bangen hat sich, was die europäische Politik angeht, deutlich gebessert. Es hätte schlimmer kommen können.
Was ich aber rund um mich hier in Vorpommern erlebe, lässt aber auch weiterhin Schlimmes für die "täglich größer werdende Unterschicht" erahnen.

nur so viel,,ich schreib auch noch meine aktuellsten "Bezüge" zu Deiner Frage,,
aber soviel bis hierher.

hugo

ps klaus und gram,,zum KKW, schreib ich Euch noch, da gibts zum Glück fast keine offenen oder nicht veröffentlichbaren Antworten.


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EehemaligesMitglied58
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Re: Wo bleibt die Deutsche Einheit
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf hugo vom 08.10.2010, 15:07:15

Was ich aber rund um mich hier in Vorpommern erlebe, lässt aber auch weiterhin Schlimmes für die "täglich größer werdende Unterschicht" erahnen.


Ja,lieber Hugo mit der täglich größer werdenden unterschicht in MVP da haste sogar recht.
Kürzlich gabs ne sendung im FS über den bedrohlichen Frauenmangel in MVP.
Frage: wie kommtdas.
Antwort: die frauen in MVP haben ein bedeutend höheres bildungsniveau als die männer und finden kaum noch adäquate partner dort.
Also wandern sie in andere bundesländer ab, wo sie auf gleich-oder höhergebildete partner treffen.
Spricht nicht gerade für die anstrengungen Deiner jugendlichen geschlechtsgenossen in ihre bildung zu investieren, gammeln anscheinend lieber herum, während die mädels was lernen.
hugo
hugo
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Re: Wo bleibt die Deutsche Einheit
geschrieben von hugo
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 08.10.2010, 16:28:53
Spricht nicht gerade für die anstrengungen Deiner jugendlichen geschlechtsgenossen in ihre bildung zu investieren, gammeln anscheinend lieber herum, während die mädels was lernen. (gram)

hm und nun ? reicht es wenn wir nun gemeinsam behaupten daran war die marode DDR-Wirtschaft Schuld, oder die SED oder ??

Das trifft erstens nicht den Kern und hilft zweitens auch nicht weiter.

aber der Trend den Du beschreibts den erkenn ich wieder,,

- meine Älteste ist in Hamburg gelandet (Liebe gefunden und Jobsuche)
-meine Zeitäteste im Harz ( die Liebe und Job)
-meine Jüngste bei Heidelberg (Liebe und Job)
-der Sohn,,,wurde -weil Beamter-nach Westberlin versetzt.

von den Enkeln ganz zu schweigen London/Bremen, Leipzig, München, noch Greifswald, alle haben halbwegs vernünftige Jobs nur der Greifswalder rettet sich mit Hilfsjob über die Runden,,leitet PC Unterricht bei einem Bildungszentrum. Bietet zertifizierte Kurse und Seminare, ist aber in Wahrheit weiter nichts als die übliche großmäulige selbstbefriedigende Steuergeldverbrennung und Sicherung einiger Arbeitsplätze dieser Institutionen -die es neuerdings zu tausenden gibt- und zur Verfälschung und Verniedlichung der Arbeitslosenstatistik herhalten muss.

Bringt Null echte Arbeitsplätze, aber qualifiziert die Arbeitssuchenden zu besser gebildeten weiterhin Arbeit suchenden. Wer 5 mal Bewerbertraining und dutzende unreflektierte Bewerbungen hinter sich hat, ist nun eben auf einem viel höherem Level frustriert *g*

für Dich,,ein kleines Schmankerl ,,nicht ganz den Kern treffend aber Deine Denk-Richtung tangierend
vorpommern mädellos

übrigens, warum ich auch so zukunftsunesthusiastisch bin:::aus der Generation dieser Dummen und Dummdreisten rekrutieren sich später mal die Lehrergenerationen bei denen deren Kinder wiederum sang-, und klanglos weiterverdummen,,oder ?

hugo





hugo
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Re: Wo bleibt die Deutsche Einheit
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.10.2010, 11:37:17
---Worin bestand eigentlich die immer wieder genannte Notwendigkeit zur Abschaltung der OST- KKW?

---Was ist der Unterschied des "russ. KKW-Typs" zur "Westtechnologie" in Bezug auf die Sicherheit.
Wäre ein Umbau auf EU- Normen machbar und sinnvoll gewesen?

Vielleicht geht's in Kurzform !? (klaus)

hm klaus,,nun wurde es doch ein längerer Beitrag,,hab mich dann nochmal mit einem KKW Experten beraten und der war der Meinung,,warum so lange Ausführungen,,

stell Doch die Gegenfrage: Warum würde dieses Kraftwerk, so es denn 100 Km Luftlinie weiter östlich gestanden hätte oder bei den Tschechen, den Bulgaren den Ungarn den Finnen usw,,noch heute völlig unbedarft weiterproduzieren und warum in der BRD nicht ??

Diese einfache Frage sollte jeden mitdenkenden Menschen auch auf die richtige Antwort hinführen,,
und ich denke du denkst gut mit,,

also nun die Kurzform, siehe oben.

zu den Unterschieden der KKW West zu KKW Tschernobyl siehe Link
russischer Typ (kein WWR)

Lubminer Reaktoren waren auch russischer Bauart, jedoch wassermoderiert, also Druckwassserreaktoren mit sehr niedriger Urananreicherung (kleiner 5%)und hohem negativen Temperaturkoeffizienten,,,

also physikalisch schnellem Ende der Kettenreaktion bei zu großer Temperaturerhöhung (was zwar zu unnötigen Abschaltungen führen kann, jedoch die besonders hohe Sicherheit ausmacht)

Laien erklär ich das meist ungefähr so: je wärmer Wasser, desto dünner und desto weiter auseinander die Atomkerne und desto geringer die Trefferquote durch die (künstlich abgebremsten) Neutronen.

Wenn also ungewollte Erwärmung enststeht,
dann tritt eben dieser Sicherheitseffekt des Einschlafens der Kettenreaktion ein,,

Der Eintritt großer Mengen Kaltwasser führt also nicht zwangsläufig in jeder Betriebssituation zu größerer Sicherheit

Gefährlich für Reaktoren diesen Typs sind trotzdem jedoch auch unmittelbare Kühlmittelausfälle, also Leitungsabrisse oder Ausfall aller Pumpen, deshalb wird heutzutage großer Wert auf Redundanzen (mehrfache Sicherheit/Reserven usw.)gelegt

hugo

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Re: Wo bleibt die Deutsche Einheit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 08.10.2010, 19:07:31
Ein in Bayern gelegenes Atomkraftwerk müsste sofort stillgelegt werden (Linktipp). Merkwürdigerweise wird im Westen aber mit anderen Maßstäben gemessen als im Osten.

--
Wolfgang

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