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Innenpolitik Wo kann sich die politische Mitte vertreten fühlen?

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Wo kann sich die politische Mitte vertreten fühlen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Ein Zitat vom FDP-CHEF Lindner:

"Leider schießen die Berufsempörten der Republik dabei so oft so über das Ziel hinaus, dass sie das Gegenteil erreichen", sagte der Politiker. Wer etwa reale Probleme bei der Zuwanderung anspreche, werde von "linken Trollen" in sozialen Medien als Rassist gebrandmarkt. Millionen Menschen fänden sich daher in der öffentlichen Debatte nicht wieder. "Wenn die von rechter Pöbelei und linkem Shitstorm geprägt wird, dann verliert die politische Mitte ihre Heimat."

Das trifft exakt meine Ansicht.
 

RE: Wo kann sich die politische Mitte vertreten fühlen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.07.2018, 06:38:56

Solange Politiker die beschriebene Situation noch weiter anheizen, indem sie Demagogie und hetzerische Wortschöpfungen gesellschaftsfähig machen, da wird es sich immer weiter verschlimmern. Die Worte des Bundespräsidenten zur Verrohung der Sprache verhallten ungehört. Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts wird vom Bundesinnenminister sogar dafür kritisiert, daß er sich zu dieser Verrohung äußert. Lindner verkennt die Lage total, wenn er das Problem am linken und rechten Flügel verortet. Es ist durch Politiker wir Seehofer, Dobrindt und Söder längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die Spitze der AFD hat durch gezielte Entgleisungen den Boden dafür bereitet und die CSU ist ihr mit Begeisterung gefolgt. Früher gab es in den Parteien vereinzelte Scharfmacher, die aber durch die Vernunft ihrer Parteikollegen neutralisiert wurden. Dieser Ausgleich fehlt mittlerweile.

det

RE: Wo kann sich die politische Mitte vertreten fühlen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.07.2018, 07:00:31

Danke, danke, danke. mausschubser, für deine guten Beitrag. Dass Lindner inwischen von der AFD bejubelt wird, ist nicht neu, er hat einern erstaunlichen Rechtsruck hingelegt.

Zitat von Heribert Prantl, SZ:
Der Mob ist wieder da, in neuer Gestalt, aber in alter Primitivität. Er macht Krawall, er zündelt, er randaliert, er pöbelt, ist aggressiv, er hält den Rest der Welt für naiv, schwächlich und blöde. Zum neuen Mob gehören Hooligans und Pegidisten; zu ihm gehören haltlose Bürger und ungehaltene Arbeitslose. Zum Mob gehören die Hetzer im Internet, in dem sie Hass und Verschwörungstheorien verbreiten. Die dortigen Kampfvokabeln gegen den Islam und die Angstparolen von der Fremdheit im eigenen Land verbinden den neuen Mob zumindest mit einem Teil der verunsicherten gesellschaftlichen Mitte. Diese Verbindung ist gefährlich, weil sie eine Infusion ist zur Radikalisierung dieser Mitte.

Link: Der Mob rückt in die Mitte der Gesellschaft


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adam
adam
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RE: Wo kann sich die politische Mitte vertreten fühlen?
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.07.2018, 07:00:31
Solange Politiker die beschriebene Situation noch weiter anheizen, indem sie Demagogie und hetzerische Wortschöpfungen gesellschaftsfähig machen, da wird es sich immer weiter verschlimmern. Die Worte des Bundespräsidenten zur Verrohung der Sprache verhallten ungehört. Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts wird vom Bundesinnenminister sogar dafür kritisiert, daß er sich zu dieser Verrohung äußert. Lindner verkennt die Lage total, wenn er das Problem am linken und rechten Flügel verortet. Es ist durch Politiker wir Seehofer, Dobrindt und Söder längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die Spitze der AFD hat durch gezielte Entgleisungen den Boden dafür bereitet und die CSU ist ihr mit Begeisterung gefolgt. Früher gab es in den Parteien vereinzelte Scharfmacher, die aber durch die Vernunft ihrer Parteikollegen neutralisiert wurden. Dieser Ausgleich fehlt mittlerweile.

det
mausschubser, die Spitze der CSU hat meiner Ansicht nach nie die Mitte der Gesellschaft vertreten. Heute gehört sie, wie die AfD zum rechten, populistischem Rand, was sogar vielen CSU-Mitgliedern nicht mehr gefällt. Die kommenden Wahlen werden es zeigen. Seit A.Merkel die CDU zur politisch treibenden Insel gemacht hat und die SPD nicht mehr weiß, wo sie zu stehen hat, kann sich die politische Mitte der Wähler nirgends mehr heimisch fühlen. In dem Sinn hat Lindner recht.

--

adam
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RE: Wo kann sich die politische Mitte vertreten fühlen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.07.2018, 07:00:31

Mit folgender Bemerkung hast du für mich eindeutig ins Schwarze getroffen:
Solange Politiker die beschriebene Situation noch weiter anheizen, indem sie Demagogie und hetzerische Wortschöpfungen gesellschaftsfähig machen, da wird es sich immer weiter verschlimmern.

Also nur so allseits weitermachen. Die Hetzerei kommt auch von der angeblich oder wirklich "guten" Seite. Das wird leider von etlichen verkannt und damit kann das Hauen und Stechen ja weitergehen und damit als Stärkungsprogramm wirken.

Ach ja...die Sprache und das Framing ist höchst interessant, aber das AUCH in der Griechenlandkrise, im Syrienkrieg und im Jugoslawienkrieg zu analysieren....und eventuell die Putin- und andere starke Männerverehrer einbeziehen. 

Aber bevor ich des Whataboutism beschuldigt werde,.. den "Asyltourismus" hat ein SPD Politiker vor Jahren wortgeschöpft und ich habe eine jugoslawische Asyltouristenfamilie mit Baby vor Jahren bei uns wohnen lassen. Ja,das gibt es tatsächlich.

schorsch
schorsch
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RE: Wo kann sich die politische Mitte vertreten fühlen?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.07.2018, 07:56:21

Je zahlreicher ein Pöbel wird, desto mehr fühlt er sich als "Mitte".


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RE: Wo kann sich die politische Mitte vertreten fühlen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 30.07.2018, 10:23:25

Danke Schorsch und Marina für die indirekte Zuschreibung  meiner Person zum Pöbel.

und damit wars wieder mit meinem Gastspiel hier.

RE: Wo kann sich die politische Mitte vertreten fühlen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.07.2018, 10:49:38

Hä????
Ich versteh überhaupt nix mehr. Aber vielleicht kennt der von mir zitierte Herr Prantl dich ja und hat dich gemeint, wer weiß. Lächeln. Ich wär allerdings nie auf so eine Idee gekommen. Ich dachte, er kritisierte diese Auswüchse in der angeblichen Mitte der Gesellschaft, die längst keine Mitte mehr, sondern von rechten Hetzern und Krawallmachern, also vom Pöbel durchsetzt ist. Tja, so kann man sich irren, er hat bestimmt nur an dich gedacht, darauf hätte ich gleich kommen müssen. Wie konnte ich nur so dumm sein, *kopfkratz*.  Lächeln

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RE: Wo kann sich die politische Mitte vertreten fühlen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.07.2018, 14:02:44

Ach mein liebes Bißchen. ..Hast du dir auch schon diese seltsame (und primitive )Diskussionskultur angeeignet?

Nein ich kenne Prantl nicht persönlich und er mich ebenfalls nicht.

schorsch
schorsch
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RE: Wo kann sich die politische Mitte vertreten fühlen?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.07.2018, 10:49:38
Danke Schorsch und Marina für die indirekte Zuschreibung  meiner Person zum Pöbel.

und damit wars wieder mit meinem Gastspiel hier.
Das hast du aber sehr schön interpretiert!

War aber gar nicht an deine Adresse gerichtet.

Aber wie lautet doch gleich das Sprichwort vom Hund und seinem Schwanz?

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