Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wo wird es Akzeptanz für das Endlager geben? Der Offenbarungseid

Innenpolitik Wo wird es Akzeptanz für das Endlager geben? Der Offenbarungseid

clara
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Re: Wo wird es Akzeptanz für das Endlager geben? Der Offenbarungseid
geschrieben von clara
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.11.2011, 16:50:21
Es zeugt nicht gerade von menschlicher Intelligenz, wenn man versucht im Karst des Oberrheingrabens und in der Hegau nach einem Atomendlager zu suchen.

Das kann ich aus eigenem Erleben auch von der Schwäbischen Alb, bzw. dem Stuttgarter Raum bestätigen, wo ich während meiner Jahre dort zwei Erdbeben erlebte. Bei einem dachte ich, ein Lastwagen sei gegen das Haus gefahren, die Leute rannten auf die Straße usw.
Weil diese Gefahren auch im "erdbebensicheren" Deutschland und natürlich auch in den angrenzenden Ländern bestehen, muss eine gründliche Prüfung der Lagerung von Atomabfall statt finden.

Eine Einbindung @ Olga wäre vielleicht in der Form möglich, dass aus allen möglichen Regionen Deutschlands parteiungebundene und von der Wirtschaft unabhängige Fachleute ein Gremium bilden könnten.

Clara
olga64
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Re: Wo wird es Akzeptanz für das Endlager geben? Der Offenbarungseid
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 16.11.2011, 13:03:00
Eine Einbindung Olga wäre vielleicht in der Form möglich, dass aus allen möglichen Regionen Deutschlands parteiungebundene und von der Wirtschaft unabhängige Fachleute ein Gremium bilden könnten.

Clara


Solche Menschen dürfte es nicht geben - sie wären vom Himmel gesandt und auch in dieser Position mit Vorsicht zu geniessen.
Vorläufig ist dies ja eine geologische (wissenschaftliche) SAche. Aber auch diese Wissenschaftler leben irgendwo und werden von irgendjemandem bezahlt.
Und das grosse und reiche Bayern wird sich wieder zu wehren wissen (was ich nicht richtig finde); hier gehen ja bereits die Geologen in Stellung, dass Bayern ungeeignet sein soll.
Und die Endentscheidung trifft dann die Bundesregierung, die ja wiederum aus Parteimitgliedern besteht und eine solche Entscheidung natürlich auch wahltaktisch ausnützen wird. Olga
clara
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Re: Wo wird es Akzeptanz für das Endlager geben? Der Offenbarungseid
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 16.11.2011, 16:42:53
Olga, ganz so pessimistisch bin ich nicht, was Menschen betrifft. Es müssten Wissenschaftler verschiedener zuständiger Gebiete sein, Physiker, Chemiker, Geologen, Meteorologen, was weiß ich, noch alles...
Ihre Bezahlung könnte über eine zwar vom Staat eingerichtete Stiftung oder andere Organisation erfolgen, aber unter der Bedingung völliger Unabhängigkeit und Entscheidungsfreiheit. Dafür müsste wieder ein unabhängiges Kontrollorgan sorgen.
Dies würde natürlich immer noch nicht allzu menschliche Verfehlungen wie Bestechlichkeit u.ä. ausschließen, aber es wäre einen Versuch wert.
Die Situation in Bayern kann ich nicht beurteilen.

Clara

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olga64
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Re: Wo wird es Akzeptanz für das Endlager geben? Der Offenbarungseid
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 16.11.2011, 20:42:47
das wäre sicher gut und schön - allein ich glaub nicht dran.
Stiftungen werden ja auch von Stiftern ins Leben gerufen, die zum einen damit Steuern sparen wollen und zum anderen eigene Ziele verfolgen. Aber was auch immer als Endlager bestimmt werden wird, es wird genügend Menschen geben, die dagegen sind.
Kleines Beispiel: in einem oberbayerischen Kaff sollen Masten aufgestellt werden,damit Leute mobil telefonieren können. Eine Bürgerbewegung hat sich formiert, die fürchtet, dass dadurch ihre Grundstücke an Wert verlieren.
Sie demonstrieren und haben sich vorher via Handy zusammengerufen. Ich bin immer wieder verblüfft, über ein solches Mass an Heuchelei: jeder will mobil telefonieren - aber dazugehörige Equipments duldet man nicht in der Nachbarschaft und fordert, dass diese woanders gebaut werden. Es ist dann gleichgültig, dass dort ja auch Menschen sich betroffen fühlen. Olga
haju
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Re: Wo wird es Akzeptanz für das Endlager geben? Der Offenbarungseid
geschrieben von haju
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 16.11.2011, 12:16:11
Bisher ist mir nicht bekannt, wer und wo erfolgversprechend an der weiternutzung des atommülls gearbeitet wird.
geschrieben von gram


Hallo,
zur oben zitierte Frage: In Belgien entsteht ein Pilotprojekt mit Know-How aus Karlsruhe und Jülich.

Ich selbst glaube an die Möglichkeit, in einer überschaubaren Zeit über eine Transmutation die Halbwertszeit hochradioaktiver Stoffe um Jahrtausende verkürzen.

Mit dem Bau der Versuchsanlage soll in 2014 begonnen werden. Nach Plan soll sie in 2023 in Betrieb genommen werden.
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Re: Wo wird es Akzeptanz für das Endlager geben? Der Offenbarungseid
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf haju vom 18.11.2011, 17:25:49
Mann, Haju, wenn das klappen sollte, ob ichs noch erlebe?
Dann wären wir und unsere nachfahren eine riesige sorge los.
Könnte man dann nicht wieder AKW bauen, das müllproblem wäre nichtig und nach 2020 sind die sicherheitsvorkehrungen bestimmt doppelt weiter als heute?

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contraklaus
contraklaus
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Re: Wo wird es Akzeptanz für das Endlager geben? Der Offenbarungseid
geschrieben von contraklaus
als Antwort auf clara vom 16.11.2011, 20:42:47
Das Problem Atomendlager wird doch von der Politik hervorragend und in bewährter deutscher Tradition gelöst - wie 1990-1993 mit etwa 1,2 Millionen Schrottautos, die wir noch gewinnbringend unseren Schwestern und Brüdern im Osten angedreht haben. Und unsere Geschwister drüben waren sogar noch sehr dankbar dafür.
Bei Fahrten nach drüben kann man sich überzeugen, dass da noch viele Freiflächen sind, unter denen sich jede Menge Müll, auch Atommüll abladen lassen, ohne dass unseren Stromkonzernmen oder gar dem Staat hohe Kosten
entstehen.
Und die Ossis sind uns sicher noch mal dankbar, dass sie das strahlende Zeugs kostengünstig bekommen haben.
Proteste der M;enschen sind nicht zu erwarten; wir haben die Politiker
gekauft und eingesetzt, von denen ist kein Widerstand zu erwarten.
Und wenn doch einige unaufgeklärte Grüne oder Rote protestieren sollten :
wir haben doch unsere Polizei in den letzten Jahren sehr gut ausgerüstet und auf die kommenden Dinge eingestellt.#
Notfalls müssen eben einige unwillige und uneinsichtige Ossis unsere
modernen Demokratiesicherungsmittel kennenlernen.
Und überhaupt : gehören nicht u n s die Ländereien, die Berge und
ehemaligen Fabriken drüben?? Ist doch eh alles nur Schrott.
Und wenn wir den mit unserem Atommüll schon ein Wenig vorheizen, dann
zerfällt das Zeugs doch ein paar Jährchen früher.
Ich würde die ganze Sache nicht so verbissen sehen. Selbst, wenn da einige Ossis Stunk machen und demonstrieren ; solche unbedeutenden
Aktionen haben wir doch nach 90 mit einigen Kisten Bananen geklärt, einige Schrottautos dazu und schon war Ruhe im Karton.
Also : Endlagerproblem ist schon so gut wie geklärt, nun lasst uns wieder zur Tagesordnung übergehen!
Ach so!! Die umgekomenen Rechten waren doch auch alle von Drüben.
Irgendwie müssen wir schon mal wieder was Neues einspielen, sonst wirds doch zu langweilig für unsere Arbeitslosen und Noch-Nicht-Arbeitslosen
und d i e könnten eventuell unbequeme Fragen stellen.

contraklaus




haju
haju
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Re: Wo wird es Akzeptanz für das Endlager geben? Der Offenbarungseid
geschrieben von haju
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 18.11.2011, 17:30:43
Könnte man dann nicht wieder AKW bauen, das müllproblem wäre nichtig und nach 2020 sind die sicherheitsvorkehrungen bestimmt doppelt weiter als heute?
geschrieben von gram


Nein, so weit würde ich nach heutigem Kenntnisstand nicht gehen wollen. Es geht ausschließlich um eine Endlagerung bereits angefallener und noch zu erwartender hochradioaktiver Stoffe. Meines Erachtens wird eine absolut sichere Endlagerstätte auf dieser Welt nicht zu finden sein. Deshalb ist es enorm wichtig, dass in der Vergangenheit ignorierte nukleare Abfallproblem weitestgehend zu entschärfen.

Ein abgebranntes Brennelement enthält relativ wenige langlebige hochradioaktive Stoffe. In einer Tonne verbrauchtem Kernbrennstoff stecken, je nachdem wie der Reaktor betrieben wurde, nur etwa neun Kilogramm Plutonium und rund ein Kilogramm minore Actinide. Diese Elemente, vor allem Plutonium, Neptunium, Americium und Curium, haben es aber in sich.

Die Zeiträume, die Radionuklide brauchen, um abzustrahlen, bereiten bei der Endlagersuche gerade die großen Probleme. Deshalb ist es mehr als sinnvoll, Verfahren zu entwickeln, die in der Lage sind, die Radiotoxizität zu verringern.

Deshalb sollten m. E. die hochradioaktiven Stoffe nach heutigem „Stand der Technik“ auf keinen Fall nichtrückholbar endgelagert, sondern, wie auch immer, nur zwischengelagert werden.
clara
clara
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Re: Wo wird es Akzeptanz für das Endlager geben? Der Offenbarungseid
geschrieben von clara
als Antwort auf haju vom 18.11.2011, 17:25:49


Mit dem Bau der Versuchsanlage soll in 2014 begonnen werden. Nach Plan soll sie in 2023 in Betrieb genommen werden.
geschrieben von haju

Bestimmt werden die Energiekonzerne begierig und hoffnungsfroh diese Forschungsarbeiten verfolgen!

Clara
Re: Wo wird es Akzeptanz für das Endlager geben? Der Offenbarungseid
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf clara vom 19.11.2011, 11:04:45
"Bestimmt werden die Energiekonzerne begierig und hoffnungsfroh diese Forschungsarbeiten verfolgen!"


Warum nicht !

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